Ein gelungener Auftakt einer Familiensaga, die in Hamburg Ende des 19. Jahrhunderts spielt
Elbleuchten ist der 1. Teil einer Dilogie von Miriam Georg. Es handelt von der reichen Reedereifamilie Karsten im historischen Hamburg.
Bei einer Schiffstaufe verursacht die Tochter Lily aufgrund eines ...
Elbleuchten ist der 1. Teil einer Dilogie von Miriam Georg. Es handelt von der reichen Reedereifamilie Karsten im historischen Hamburg.
Bei einer Schiffstaufe verursacht die Tochter Lily aufgrund eines Missgeschicks den Unfall eines Arbeiters. Sie fühlt sich für das Unglück der Arbeiterfamilie verantwortlich und kommt dadurch mit armen Menschen, die im Gängeviertel in Hamburg leben, in Kontakt. Dadurch und durch das Seminar verändert sich Lilys Blickwinkel auf die Welt. Davor ist sie sehr behütet und in Reichtum aufgewachsen. Lilys Eltern möchten, dass sie Henry heiratet, damit sie auch in Zukunft ohne Sorgen leben kann. Allerdings ist es ihr großer Traum, als Schriftstellerin zu arbeiten, was in der damaligen Zeit für eine Frau sehr außergewöhnlich ist.
Miriam Georg ist mit dem Buch Elbleuchten ein toller historischer Roman gelungen. Sie macht auf die unterschiedlichen Stände zu der damaligen Zeit aufmerksam. Lily als Protagonistin ist mir sehr sympathisch. Sie hat ihren eigenen Kopf und lässt sich nicht so schnell von manchen Dingen abbringen. Ihr Bruder Franz ist mir weniger sympathisch. Er versucht seine eigenen Vorteile zu nutzen. Teilweise auch mit schlechten Geschäften. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und leicht zu lesen. Durch ihre bildhafte Darstellung kann man sehr gut in das Hamburg der damaligen Zeit eintauchen. Gekonnt beschreibt die Autorin die Unterschiede der einzelnen Schichten dieser Zeit. Ganz besonders gefallen hat mir Emma, die für ihre Zeit sehr fortschrittlich ist. Sie arbeitet als Ärztin, wird aber von der Gesellschaft abgelehnt. Es ist ungewöhnlich, dass eine Frau als Ärztin arbeitet. Der männliche Protagonist Jo lebt im Gängeviertel und arbeitet am Hafen für die Konkurrenz. Er kümmert sich teilweise um das Wohl seiner Kollegen.
Fazit: Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen. Es ist eine Familiengeschichte mit Geheimnissen. Macht, Geld, Reichtum und Armut spielen eine große Rolle. Wer fiktive Familiengeschichten mag kommt bei diesem Buch voll auf seine Kosten.