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Veröffentlicht am 30.08.2024

Locker flockiges Lesevergnügen

Bom Dia, Morte! - Tödliches Meeresrauschen
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Passend zu meinem Urlaubsfeeling hatte ich Lust auf einen Cozy-Crime, den ich einfach so runter lesen kann. Voila, gefunden. In Bom Dia Morte reisen wir mit der Privatdetektivin Laura, die dringend Urlaub ...

Passend zu meinem Urlaubsfeeling hatte ich Lust auf einen Cozy-Crime, den ich einfach so runter lesen kann. Voila, gefunden. In Bom Dia Morte reisen wir mit der Privatdetektivin Laura, die dringend Urlaub braucht und diesen von ihrem Kompagnon deshalb gesponsert bekommt, ins kleine Fischerdorf Colares an die Küste Portugals. Dort ist sie in einem Surfcamp „The Shacks“ untergebracht und soll sich bei Sport und Faulenzen ausruhen. Nachdem sie Bekanntschaft mit dem attraktiven Ben - Leiter des Camps- gemacht hat, kann sie sich zunächst so gar nicht entspannen. Machen doch im Nebengebäude Großeltern mit 4 Enkelkindern Urlaub und hängt sich auch gleich die Kleinste an Laura‘s Fersen. Zudem findet sie auch noch beim Erkunden des Grundstücks einen Gast tot auf, umgebracht mit einem seltenen alten Messer. Nun ist ihre Neugierde geweckt, wird sie zudem von Ben gebeten sich der Sache anzunehmen, da die Ortspolizei nicht so auf Zack ist. Dieses macht sie natürlich gerne, dazu ist es allerdings notwendig, dass sie die anderen Gäste und das Personal unauffällig unter die Lupe nimmt. Was könnte besser dazu geeignet sein, wenn sie die Surfstunde annimmt oder in das einheimische Restaurant andere Hotelgäste am Nebentisch belauscht. Dass sie dabei dann auch ihren Spaß hat und den Urlaub genießt kommt obendrein.Kann sie den Mörder fassen?

Der Krimi ist sehr kurzweilig, die Autorin hat einen angenehmen Schreibstil. Was mir sehr viel Spaß gemacht hat, waren die bildhaften Beschreibungen des Camps, die mich an meine Stundentenzeit im Studentenwohnheim erinnerte, dort hatten wir auch Fächer in der Küche und eine Gemeinschaftsküche. Amüsant war oft auch die Wortwahl, beispw. bekommen alle Gäste oder Angestellte Namen, beispw. benennt sie den schlaksigen Surflehrer „Goofy“. Schmunzelgarantie im gesamten Buch. Ebenfalls fand ich die „Zusammenarbeit“ mit der kleinen Elsa süß. Einzig wirklich störend fand ich, dass Laura sehr viel geflucht hat und dazu immer neue Wörter ersann, um nicht in die ominöse Fluchkasse der Detektei einzuzahlen. Dass fand ich überzogen und hat mich auch irgendwann angefangen zu nerven. Wozu das eine Eigenschaft der Detektivin ist, konnte ich nicht nachvollziehen. Dennoch hat mich der Krimi im Übrigen gut unterhalten, wobei hier mehr Cosy als Crime drin steckt, was für mich aber vollkommen in Ordnung ging. Ich kann ihn für kurzweilige Lesestunden weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 25.08.2024

Ein Zeitungsimperium und drei Geschwister

Die Zeitungsdynastie – Goldene Jahre
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Die Geschichte startet in den 20er Jahren. Wir lernen Alexander, Lebemann und Schönling, Vicky, die gerade vom Internat heimgekommen ist und nun mit ihrem Bruder Alexander ins aufregende Nachtleben startet ...

Die Geschichte startet in den 20er Jahren. Wir lernen Alexander, Lebemann und Schönling, Vicky, die gerade vom Internat heimgekommen ist und nun mit ihrem Bruder Alexander ins aufregende Nachtleben startet sowie Fritjof, der kriegsversehrt die alten, traditionellen Werte aufrecht erhalten will, kennen. Während nach dem Willen des alten Patriarchen Alexander und Fritjof in die Zeitung einsteigen sollen, ist Vicky das behütete Nesthäkchen, das heiraten und das Leben einer standesgemäßen Ehefrau führen soll. Sie hat aber eigene Ideen, schreibt sie doch gerne. Nur in der eigenen Zeitung, das geht natürlich nicht. Durch einen nächtlichen Zwischenfall, bei dem alle drei Geschwister dabei sind und den sie unter allen Umständen vertuschen wollen und den niemand herausfinden darf, verstricken sie sich immer mehr in Machenschaften. Dabei treten immer mehr die wahren Charaktere der Geschwister ans Licht und nichts erscheint so, wie anfangs vom Leser vermutet.

Eine wirklich spannende und tolle Geschichte, dachte ich doch zunächst, dass sich hier alles um das Zeitungsimperium dreht, wurde ich schnell in einen Sog gezogen, der mich mitriss. Es war aufregend die Geschwister durch die 20er Jahre zu begleiten, mit allem Verruchten und Ausschweifenden, aber auch die Wirtschaftsseite und das Zeitungswesen kennen zu lernen, den Beginn des Lebens im Nationalsozialismus und seine Auswirkungen auf die einzelnen Hauptprotagonisten. Die Erzählweise ist immer fortlaufend, die Protagonisten haben ihre Ecken und Kanten. Selbst die Nebenfiguren sind sehr gut dargestellt und nichts ist, wie es zunächst scheint. Auch die Protagonisten durchlaufen eine stetige Entwicklung. Der Roman ist unheimlich toll und vielschichtig, ich habe ihn sehr genossen und kann ihn absolut weiterempfehlen. Jetzt warte ich sehr gespannt auf den nächsten Teil, um zu sehen wie es mit den Geschwistern in den 30er Jahren und dem Nationalsozialismus weitergeht.

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Veröffentlicht am 16.08.2024

Eine sehr persönliche Geschichte

Hortensientage
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Durch das wirklich schöne Cover und den Buchklappentext auf das Buch aufmerksam geworden, wusste ich, das Buch muss ich lesen. Es ist das persönlichste Buch der Autorin, wird darin die Geschichte ihrer ...

Durch das wirklich schöne Cover und den Buchklappentext auf das Buch aufmerksam geworden, wusste ich, das Buch muss ich lesen. Es ist das persönlichste Buch der Autorin, wird darin die Geschichte ihrer Großeltern erzählt. Manuela, von Ihren Großeltern liebevoll Ela genannt, besucht ihre Großmutter regelmäßig im Seniorenheim. Beide verbindet eine sehr innige Beziehung. Lisa erzählt Ela im Jahre 2012 auf Nachfragen immer wieder ein Stückchen aus ihrer Vergangenheit, ihrer Kindheit, in der sie bereits Werner, ihre ganz große Liebe kennenlernt, die schmerzlichen Kriegsjahre, die große Liebe mit Werner und auch die nachfolgenden Jahre des Familienlebens. Daneben werden die Besuche von Ela bei ihrer Großmutter im Seniorenpflegeheim erzählt, mit den dortigen Abläufen.

Die Liebesgeschichte/Familiengeschichte aus den Erzählungen Lisas sind sehr schön. Manuela Inusa hat einen sehr gefühlvollen Erzählstil, diese Seiten sind beim Lesen nur so verflogen. Womit ich leider auf der Grundlage des Buchklappentextes nicht gerechnet hatte war, dass ein sehr großer Teil des Buches auch die Besuche und Abläufe in dem Seniorenpflegeheim ausmachte. Dieses hat mich ganz besonders aus meiner persönlichen Familiengeschichte getriggert. Ich konnte daher auch diese Seiten nur überfliegen, teils überblättern, da mich dieses zu sehr emotional beschäftigte. Ich kann daher auch nicht sagen, ob mich die Beschreibungen im Seniorenpflegeheim sonst interessiert hätten.

Man erkennt die Familienverbundenheit und große Liebe zwischen den Familienmitgliedern und besonders zwischen Ela und ihren Großeltern, das fand ich sehr schön. Mir hat die Geschichte aus der Vergangenheit sehr gut gefallen, die mir aber leider ein wenig zu kurz kam. Trotz des wesentlichen Anteils des Buches, der für mich unerwartet im Seniorenheim spielt, der sicher aber gleichermaßen erzählerische ausgestaltet ist, wie der in der Vergangenheit, kann ich das Buch eingeschränkt weiterempfehlen

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Veröffentlicht am 15.08.2024

Cozy-Crime vom Feinsten

Vino, Mord und Bella Italia! Folge 3: Bittersüßer Honig
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Im 3.Teil der Cozy-Crime-Serie geht es um einen Mord in der Imkerei von Bürgermeistertochter Isabella Franco. Die Umweltschützerin Manuela Lopez kommt im Bienenhaus zu Tode, zerstochen von den Bienen. ...

Im 3.Teil der Cozy-Crime-Serie geht es um einen Mord in der Imkerei von Bürgermeistertochter Isabella Franco. Die Umweltschützerin Manuela Lopez kommt im Bienenhaus zu Tode, zerstochen von den Bienen. Hat die Tochter vom Bürgermeister, dem berüchtigten Ill Ciccione, tatsächlich etwas damit zu tun, die ihre Imkerei als Bio-Imkerei etablieren möchte und deren Tag der offenen Tür zuvor von Manuela Lopez schwer gestört wurde. Verdächtige gibt es eine Menge und hat der Säureanschlag auf die Ehefrau des Geschäftsführers einer Chemiefabrik etwas mit dem Mord zu tun? Commissario Vico Martinelli übernimmt mit seinen beiden Kollegen die Ermittlungen im beschaulichen Fontenaia. Anna, die als Reporterin für die einheimische Gazette bei dem Tag der offenen Tür ebenfalls anwesend war, gerät ebenfalls in den Fall. Neben ihren privaten Sorgen, möchte sie doch so gerne in Fontenaia bleiben und das alte Haus ihrer Nonna renovieren und erhalten. Auch sie nimmt die Spur des Täters auf.

Als Neueinsteiger in die Serie konnte ich gleich gut in die Geschichte starten. Die handelnden Personen werden kurz erklärt, so dass dieses für mich ausreichte, um mitzulesen. Fontenaia, ist ein sehr schöner beschaulicher Ort, ich habe ihn direkt vor mir gesehen, die handelnden Personen sind herzlich und wunderbar authentisch beschrieben. So stelle ich mir das Leben in dieser kleinen Ortschaft in Italien vor. Auch der etwas despotische Bürgermeister hat durchaus auch andere Seiten, harte Schale mit vielleicht weichem Kern, habe ich bei mir gedacht. Der Fall wird von Beginn an zügig weitergetragen, es geschieht immer etwas und ich konnte so herrlich miträtseln. Nichts war voraussehbar. Sogar eine kleine Liebesgeschichte ist dezent enthalten, was ich wirklich schön finde. Anna‘s Herz schlägt nämlich für Loris, der Reparaturen an ihrem Haus vornimmt. Der Krimi hat mir mit seinem Lokalkolorit versprühenden Charme sehr viel Spaß bereitet und ich kann ihn absolut jedem Cozy-Crime Liebhaber weiterempfehlen. Er ist auch für Neueinsteiger super geeignet. Jetzt freue ich mich auf den nächsten Teil und bin gespannt wie es mit Anna und den Bewohnern von Fontenaia weiter geht.

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Veröffentlicht am 14.08.2024

Liebe und Intrigen, eine mitreißende Geschichte am Elbstrand

Die Lindenterrasse
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Maria, gerade verwitwet und Mutter von 5 Kindern, möchte die Zuckerbäckerei ihres Mannes aufrechterhalten. Die Geschichte spielt im Jahr 1790, die französische Revolution ist ein Jahr vorüber und vieles ...

Maria, gerade verwitwet und Mutter von 5 Kindern, möchte die Zuckerbäckerei ihres Mannes aufrechterhalten. Die Geschichte spielt im Jahr 1790, die französische Revolution ist ein Jahr vorüber und vieles hat sich verändert. Maria hat es deshalb nicht sehr leicht. Sie muss sich nicht nur der Avancen von dem Hotelbesitzer Frese erwehren, der ihren Hof übernehmen, sie ggf. auch heiraten möchte, sondern auch ihren Leumund gegen zerstörerische Behauptungen verteidigen. Hilfe naht mit dem charmanten Daniel Jaques, der Landschaftsgärtner und Künstler seines Faches ist und ihr Herz zum klopfen bringt. Zudem erhält sie einen Kredit von dem reichen Kaufmann Graaf, sie soll für seine Angebetete ein Fest ausrichten. Mit Graaf und seiner Angebeteten Emilia von Wedekind beginnt ein weiterer sehr spannender Handlungsstrang, der geschickt in die Geschichte verwoben wird.

Die Autorin erzählt eine authentische Geschichte, die atmosphärisch und schön ist. Sie nimmt einen an einen Ort mit, der direkt vor dem geistigen Auge entsteht. Ich konnte die Lindenterrasse direkt vor mir sehen, die Konditorei, die drumherum liegende Landschaft. Die Personen werden sehr liebevoll beschrieben und die Hauptprotagonisten sind sehr sympathisch. Die beiden Liebesgeschichten entwickeln sich sehr schön. Linden, mit ihren herzförmigen Blättern sind für mich ab sofort besondere Bäume der Liebe. Ich hatte zwar anfangs etwas Schwierigkeiten mit der Erzählweise, die ebenfalls sehr authentisch ist für die damalige Zeit. Nachdem ich mich aber eingelesen hatte (was sehr schnell ging), machte diese für mich dann das Besondere des Buches aus.
Gerne hätte ich hier noch einen weiteren Teil des Buches gelesen, da die Geschichte dafür sicher Potential bietet und ich die Protagonisten gerne noch weiter begleiten würde. Im Nachwort erzählt die Autorin aber neben ihren umfangreichen Recherchen, was schon während des Lesens sehr deutlich wurde, von dem weiteren Werdegang der Protagonisten, so dass es wohl keine Fortsetzung geben wird. Wie schade.
Insgesamt ein sehr schönes Buch, was ich gerne weiterempfehle und mich sehr gut unterhalten hat.

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