Potenzial leider nicht ausgeschöpft
Dark Ivy – Wenn ich falleEden möchte neu anfangen - in einer Umgebung, in der sie und ihre Vergangenheit niemand kennt. Neue Freunde, neues Umfeld, neu beginnen. Aber es ist nicht so einfach, die Vergangenheit hinter sich zu lassen, ...
Eden möchte neu anfangen - in einer Umgebung, in der sie und ihre Vergangenheit niemand kennt. Neue Freunde, neues Umfeld, neu beginnen. Aber es ist nicht so einfach, die Vergangenheit hinter sich zu lassen, besonders wenn einem ständig wieder vor Augen geführt wird und es ein so einschneidendes Ereignis war.
Und grade der Typ, mit dem sie direkt am ersten Tag ein nicht sehr schönes Aufeinandertreffen hatte, kommt ihren Geheimnissen immer näher und wirft bei ihr Fragen auf.
Die Protagonistin Eden ist von Beginn an sehr stark mit sich und ihrer Vergangenheit beschäftigt. Obwohl ihre inneren Kämpfe für mich nachvollziehbar waren, wurde ich das ganze Buch über nicht ganz warm mit ihr. Mir fehlte die (tiefere) Aufarbeitung des Geschehenen und die damit verbundene Entwicklung und Emotionalität. Auch Williams Charakter war nachvollziehbar, aber für mich wenig greifbar. Die Nebencharaktere waren alle sehr sympathisch und haben in Summe eine coole Clique ergeben, die allerdings meistens eben nur am Rand eine Rolle spielten.
Durch die doch sehr gegensätzlichen Hintergründe und Herausforderungen der Hauptcharaktere entstand ein interessantes Kennenlernen. Zwischen den immer wieder spannenden und auch teilweise humorvollen Handlungen war es öfters jedoch langatmig. Letzteres fand ich sehr schade, da Potenzial für mehr Spannung und anhaltenden Emotionen vorhanden war. So kam für mich leider kein anhaltender Spannungsbogen zustande und das Buch lief trotz der persönlichen und emotionalen Themen leicht durch.
Lediglich das Ende hat mich richtig gecatched - damit hatte ich nicht gerechnet und es hat mich komplett überrascht. Dieser Cliffhanger wird es auch sein, weshalb ich wissen möchte, wie es im zweiten Teil weitergeht.
Der Schreibstil war sehr angenehm und flüssig. Durch ihre Beschreibungen konnte ich mir vieles bildlich gut vorstellen. Die Autorin hat auch an mehreren Stellen besondere Akzente eingebaut, wie z.B. der Inhalt der Seminare oder die Art der Kommunikation zwischen Eden und William.
Fazit:
Kennt ihr Bücher, bei denen man den zweiten Teil nur lesen möchte, weil das Ende vom vorherigen Band so fies war? Das war für mich Dark Ivy.
Das Buch war für mich leider nichts besonderes und ich hatte mehr erwartet. Es lies sich locker lesen, was aber bei den Themen, die behandelt werden für mich nicht richtig getroffen ist. Wäre das Ende nicht so überraschend und fragwürdig gekommen, hätte ich auch nicht überlegt, das zweite Buch zu lesen.