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Veröffentlicht am 16.03.2018

Ich habe dieses Buch von der ersten bis zur letzten Seite geliebt

Kranichland
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Allgemeines:

Autorin Anja Baumheier wurde 1979 in Dresden geboren und hat ihre Kindheit in der DDR verbracht. Heute lebt sie mit ihrer Familie in Berlin und arbeitet als Lehrerin für Französisch und Spanisch ...

Allgemeines:

Autorin Anja Baumheier wurde 1979 in Dresden geboren und hat ihre Kindheit in der DDR verbracht. Heute lebt sie mit ihrer Familie in Berlin und arbeitet als Lehrerin für Französisch und Spanisch an einer Berliner Schule. Kranichland ist ihr erster Roman. Er ist am 13.03.2018 bei Wunderlich (Rowohlt Verlag) erschienen und umfasst 430 Seiten.

Inhalt:

Eine packende Familiengeschichte über das geteilte Deutschland und die Mauern in unseren Herzen.
Die Groen-Schwestern wachsen im Ost-Berlin der sechziger Jahre heran. Unterschiedlicher könnten die beiden Mädchen nicht sein: Charlotte, die ältere, brennt ebenso für den Sozialismus wie ihr Vater Johannes, der am Ministerium für Staatssicherheit Karriere macht. Die künstlerisch begabte Marlene hingegen eckt überall an und verliebt sich Hals über Kopf in Wieland, einen Pfarrerssohn, der die DDR kritisch hinterfragt. Mit jedem Tag wächst die Sehnsucht nach einem Leben in Freiheit. Als das junge Paar beschließt, in den Westen zu fliehen, trifft Marlenes Vater eine Entscheidung – mit fatalen Folgen, die noch Jahrzehnte später spürbar sind …
„Kranichland“ erzählt anhand des bewegenden Schicksals der Familie Groen fast achtzig Jahre deutsche Zeitgeschichte: von Bombennächten und Vertreibung, Wiederaufbau und Gründung der DDR, über das geteilte Deutschland und die Wende bis heute. (Quelle: Rowohlt Verlag)

Meine Meinung:

Kranichland ist zurzeit in vielen Feuilletons zu finden und wird anlässlich der Leipziger Buchmesse hochgelobt. Zurecht, wie ich finde.

Eigentlich gibt es schon so viele Romane, die die Wendezeit, den Mauerfall beschreiben. Auch im Fernsehen ist durch die Serie Weißensee oder die Verfilmung von Tellkamps Der Turm eine eindrucksvolle Darstellung dieses Themas erfolgt. Warum also nun wieder ein Wenderoman? Weil er einfach gut ist! Richtig gut!

Die Handlung beginnt im Jahr 1936 mit dem Geburtstag des kleinen Johannes, der anders verläuft als gedacht, weinen möchte man mit diesem Jungen. Die andere Zeitebene ist „heute“. Im Handlungsverlauf nähern beide Zeitstränge sich einander an. Man muss als Leser sehr aufmerksam sein, um nicht durcheinander zu kommen, so kann man aber auch jede Seite genießen. Außerdem ist man immer darüber informiert, wo man sich zeitlich befindet, da auf jeder Seite Ort und Jahr angegeben sind.

Es sind anfangs viele Personen, die man sich merken muss, man blättert des Öfteren zurück, um sich besser erinnern zu können. Das gibt sich allerdings bald und man taucht ein in die Welt der Schwestern Charlotte, Marlene und Theresa. Stück für Stück puzzelt man sich die Zusammenhänge zusammen, wird wieder zurückgeworfen, weil doch alles anders ist, als man denkt. Sehr gut konstruiert! Ein anderer wichtiger Aspekt von Kranichland ist der zeitgeschichtliche. Eine Familie mit vielen Charakteren, die unterschiedliche Meinungen zu Sozialismus, Unterdrückung und Demokratie haben. Jeder ist von seinen Lebenserfahrungen geprägt und entscheidet auf dieser Grundlage. Sehr realistisch und glaubwürdig! Ein gutes Beispiel für die Herausforderungen des Alltags ist die folgende Unterhaltung zwischen Marlene und ihrem Jugendfreund Wieland:

„Auf dem Kieker haben? Was meinst du damit?“

„Na ja, nicht bei den Pionieren, keine Jugendweihe. Und dann mein Artikel über Dubček. Ich weiß, ich bin zu weit gegangen, und es ist ein Wunder, dass ich nicht geflogen bin. Aber trotzdem, auch wenn ich noch so gut in der Schule bin, werden sie mich nicht zur Uni lassen. Das war bei Lars genauso. Er wollte eigentlich Medizin studieren. Und jetzt arbeitet er als Friedhofsgärtner ins Weißensee.“ (S. 160)

Das Buch hat eine schöne Sprache, man merkt Baumheier an, dass Worte ihr wichtig sind. Sie schreibt sachlich und direkt, kein Wort dort, wo es nicht hingehört – Lesegenuss pur. Ihre Charaktere sind gut konstruiert, jeder hat gute sowie weniger gute Seiten. Das Cover scheint mir symbolische Bedeutung zu haben: Zwei Frauen, eine blond, die andere dunkel, beide nicht zu identifizieren, beide schauen aufs Meer. Man kann denken, sie stehen für das geteilte Deutschland, sind aber geeint durch ihre Sehnsüchte. Eine schöne Vorstellung!

Fazit:

Ich habe dieses Buch von der ersten bis zur letzten Seite geliebt.

Veröffentlicht am 11.03.2018

Magisch, faszinierend, mitreißend. Lesen. Schnell!

Das dunkle Wort
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Heute möchte ich euch ein Buch vorstellen, dass meiner Meinung nach bisher viel zu wenig Aufmerksamkeit erfahren hat. Es handelt sich um eine Neuerscheinung aus der Verlagsgruppe Droemer Knaur: Das dunkle ...

Heute möchte ich euch ein Buch vorstellen, dass meiner Meinung nach bisher viel zu wenig Aufmerksamkeit erfahren hat. Es handelt sich um eine Neuerscheinung aus der Verlagsgruppe Droemer Knaur: Das dunkle Wort.


Allgemeines:

Das dunkle Wort ist am 01.03.2018 als Taschenbuch beim Knaur Verlag erschienen und hat 400 Seiten. Autorin Sylvia Englert tritt mit diesem Buch zum ersten Mal nicht unter einem Pseudonym in Erscheinung. Ich habe ein wenig nachgeforscht und herausgefunden, dass sie bisher unter dem Namen Katja Brandis Fantasy für Jugendliche geschrieben hat. Ich persönlich habe noch nicht zu ihren bisher erschienenen Büchern gegriffen. Obwohl ich auch gerne Kinderbücher lese, hat mich beispielsweise die Woodwalker-Reihe von Brandis inhaltlich nicht angesprochen. Das dunkle Wort ist nun Englerts erster Fantasyroman für erwachsene Leser.

Meine Aufmerksamkeit wurde sofort durch die Kombination aus Cover und Titel geweckt. Das Cover wirkt stimmig, bei genauerem Hinsehen (und Hinfühlen) kann man entdecken, dass es über die Ränder des Buches hinausgeht und auf der Rückseite weitergeführt wird. Ich liebe solche kleinen Details. Man merkt, dass sich da jemand intensiv mit der Gestaltung auseinandergesetzt hat!

Inhalt:

„Das Orchideenreich Skaidar schwebt in höchster Gefahr: An seiner nördlichen Grenze ist ein Heer aufmarschiert, das von unheimlichen Glasklingen-Kriegern begleitet wird, während gleichzeitig ein seltsamer Zauber von der Hauptstadt ausgehend immer weitere Teile des Landes zu Kristall erstarren lässt. Nur einer kann jetzt noch helfen, und so schickt Idassa, oberste Magierin und Beraterin des Königs, einen verzweifelten Hilferuf an ihren ehemaligen Mentor Terwyn. Doch der hat sich geschworen, nie wieder Magie einzusetzen, seit er eine nicht wiedergutzumachende Schuld auf sich geladen hat …“ (Quelle: Verlagsgruppe Droemer Knaur)

Meine Meinung:

Ich habe Das dunkle Wort in der Verlagsvorschau der Verlagsgruppe Droemer Knaur entdeckt und war verunsichert… Die inhaltliche Beschreibung hat mich neugierig gemacht, aber gleichzeitig hatte ich noch nie etwas von der Autorin gehört. Das muss natürlich kein negatives Zeichen sein, aber eigentlich kenne ich mich im Bereich Fantasy sehr gut aus. Ich habe natürlich auch nie etwas gegen einen guten Debütroman, aber ich war vor der Lektüre noch nicht vollständig sicher, was sich wohl hinter Das dunkle Wort verbergen würde. Meine Erwartungen waren zu Beginn der Buches folglich nicht enorm hoch – ich war lediglich gespannt, was ich bei Englert für eine Welt entdecken würde.

Und, oh ja, WAS für eine Welt sich hinter diesem Cover verbirgt!!! Ihr müsst sie kennenlernen. Lest Das dunkle Wort und erkundet zusammen mit den vielschichtigen Protagonisten das friedliche Reich Skaidar, das von dunklen Mächten bedroht wird. Lernt die unterschiedlichen Erzählstränge, die schnell in einem großen Zusammenhang stehen, kennen. Trefft spannende Charaktere, die alle auf irgendeine Art und Weise mit den fantastischen Elementen aus der Welt Englerts in Verbindung stehen.

Skaidar ist komplex aufgebaut, vereint dabei sowohl klassische als auch innovative Elemente des Genres. Das gleiche gilt auch für die Charaktere (und die Drachen!!!!). Vor allem Terwyn del Cresta hat mich begeistert. Er wird dem Leser zunächst als so etwas wie ein Antiheld vorgestellt, der im Laufe der Handlung eine spannende Entwicklung durchmacht. Faszinierend ausgearbeitet und ungeheuer sympathisch!

Bereits im Klappentext wird angedeutet, dass Magie in Englerts Welt einen hohen Preis haben kann. Was für einen, das vermag man nicht zu ahnen. Mir persönlich würde es nicht leichtfallen, dort Magierin zu sein. Das dunkle Wort selbst übte während des Lesens eine magische Faszination auf mich aus und zieht sich wie ein roter Faden durch das ganze Buch. Mal laut, mal leise, aber immer präsent. Was sich dahinter verbirgt? Das müsst ihr selbst herausfinden! Ich hoffe sehr, dass diese Geschichte fortgesetzt werden wird!

Fazit:

Magisch, faszinierend, mitreißend. Lesen. Schnell!

Veröffentlicht am 03.03.2018

Ein zweiter Band, der dem ersten in seiner inhaltlichen Komplexität und Spannung in nichts nachsteht

Sun Warrior
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Für Janine von Büchersüchtiges Herz³ habe ich den zweiten Band von P. C. Casts neuer Trilogie gelesen: Sun Warrior – Gefährten einer neuen Welt. Wie mir der zweite Band der Reihe gefallen hat, könnt ihr ...

Für Janine von Büchersüchtiges Herz³ habe ich den zweiten Band von P. C. Casts neuer Trilogie gelesen: Sun Warrior – Gefährten einer neuen Welt. Wie mir der zweite Band der Reihe gefallen hat, könnt ihr in der heutigen Rezension, die sowohl auf meinem als auch auf ihrem Blog erscheinen wird, nachlesen. Falls ihr die Reihe noch nicht kennt, startet unbedingt mit Moon Chosen – meine Rezension dazu findet ihr hier.


Allgemeines:

Sun Warrior – Gefährten einer neuen Welt ist als gebundenes Buch am 22.02.2018 bei Fischer FJB erschienen. Der zweite Teil der Trilogie hat 672 Seiten und ist ab einem Lesealter von 14 Jahren empfohlen. Die Gestaltung des Buches ähnelt sehr der des ersten Bandes. Inhaltlich auf jeden Fall passend gewählt. Warum? Das müsst ihr selbst herausfinden!

Viele von euch kennen Autorin P. C. Cast möglicherweise durch ihre weltweit gefeierte Reihe House of Night. Habt ihr bereits etwas von ihr gelesen?

Inhalt:

„In einer zerstörten Welt voller Gefahren kämpfen drei verfeindete Stämme ums Überleben. Die junge Mondfrau Mari ist auserwählt, sie zu retten, doch überall lauert Verrat.

Mari und Nik sind in einer verzweifelten Lage. Der Wald steht in Flammen, und der Brand droht die Baumstadt des Stamms des Lichts vollständig zu vernichten. Wer kann jetzt noch das Feuer aufhalten?
Thaddeus sieht Nik als Verräter und hat Teile des Stamms auf seiner Seite, die Niks Bund mit Mari nicht verstehen. Der Stamm ist gespalten, denn einige erkennen an, dass Mari Stammesangehörige von der Fäule geheilt hat und auch von einem Welpen erwählt wurde, also eine von ihnen sein muss. Andere bleiben misstrauisch gegenüber der Erdwanderin.

Unerwartet kommt Hilfe von Antreas, einem Luchsmann, und Bast, seinem Gefährten. Als Mari und Nik aufbrechen, um die Frauen des Weberclans zu retten, schließen sich ihnen einige Männer und Frauen vom Stamm des Lichts an. Gemeinsam mit Antreas und Bast bilden sie eine neue Gruppe, die alte Feindschaften überwindet.“ (Quelle: Fischer FJB)

Meine Meinung:

Bevor ich mit dem Lesen von Sun Warrior begonnen habe, war ich so gespannt, wie die Geschichte von Protagonistin Mari weitergehen würde. Mir kam es so vor, als hätte ich den ersten Band erst vor ein paar Tagen beendet. Kann Mari das Flammenmeer, das die Stadt in den Baumkronen zu verschlingen droht, aufhalten?

Ob sie das kann, werde ich euch natürlich nicht verraten. Aber was ich euch verraten kann, ist, dass auch Sun Warrior ein spannendes und lesenswertes Buch ist. Autorin P. C. Cast hat es für mich mit diesem zweiten Band eindeutig aus der doch eher trivialen Teenieecke, die sie mit House of night lange Zeit bewohnt hat, herausgeschafft. Sie beweist im zweiten Teil der Serie, dass sie Gefährten einer neuen Welt im ersten Band nicht nur komplex angelegt hat, sondern auch die Umsetzung dieser Komplexität beherrscht. Erneut hat sie mich mit einer eher ursprünglichen Welt voller Magie und verschiedenen Völkern in ihren Bann gezogen.

Inhaltlich beschreibt der zweite Band eine relativ kurze Episode, die direkt an die Ereignisse des ersten Bandes anschließt. Trotzdem gelingt es Cast, ihrer Welt interessante neue Aspekte und fantasievolle Entwicklungen hinzuzufügen. Die authentischen Protagonisten entwickeln sich weiter, schlagen neue Wege ein und machen Veränderungen durch, die man als Leser nicht erwartet hat. Sie wirken lebendig auf mich, keiner ist zu blass gezeichnet oder tritt in den Hintergrund.

Im ersten Band hatte ich noch den Kritikpunkt, dass Moon Chosen durchaus einige kleinere Logikfehler hat. Ich kann euch nicht versichern, dass es in Sun Warrior gar keine Logikfehler mehr gibt, mir ist jedoch in dieser Hinsicht nichts mehr aufgefallen.

Mein Kritikpunkt am zweiten Band ist allerdings die kindlich anmutende Sprache. Das ist mir bereits im ersten Band ein wenig aufgefallen, im zweiten Band jedoch verstärkt. Ich kann nicht beurteilen, inwiefern diese Sprache durch die Übersetzung ins Deutsche zustande kommen könnte, oder ob Cast selbst eine oftmals relativ kindliche Sprache verwendet. Besonders deutlich wird die Kindlichkeit der Sprache dadurch, dass Protagonistin Mari stets von ihrer „Mama“ spricht. Das wirkt in einem Fantasyroman schlicht und ergreifend fehl am Platze. Vor allem, wenn die Mama alle paar Seiten erwähnt wird und die Protagonistin älter als 10 Jahre ist. Aus diesem Grund ist auch der zweite Band dieser Trilogie für mich kein Buch, das ich mit fünf Herzen bewerten werde.

Ich möchte aber noch so viel über die Welt, in der die Gefährten leben, wissen und hoffe, dass all meine Fragen im nächsten Band beantwortet werden. Den Erscheinungstermin kann ich kaum erwarten!!!

Fazit:

Ein zweiter Band, der dem ersten in seiner inhaltlichen Komplexität und Spannung in nichts nachsteht.

Veröffentlicht am 01.03.2018

Fanatisch

Fanatisch
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#rezensionsexemplar

Allgemeines:

Im Februar 2018 ist das neue Jugendbuch der bekannten deutschen Autorin Patricia Schröder im Coppenrath Verlag erschienen. Fanatisch ist gebunden, hat 368 Seiten und ...

#rezensionsexemplar

Allgemeines:

Im Februar 2018 ist das neue Jugendbuch der bekannten deutschen Autorin Patricia Schröder im Coppenrath Verlag erschienen. Fanatisch ist gebunden, hat 368 Seiten und wird vom Verlag ab einem Lesealter von 14 Jahren empfohlen. Schröder selbst empfiehlt ihren Roman sogar erst ab 15 Jahren.

Patricia Schröder ist eine Autorin, die mich und meine Leseerfahrungen nun schon seit vielen Jahren begleitet. Bereits als Kind habe ich Bücher von ihr verschlungen und auch heute als Erwachsene lese ich gerne ihre neuen Romane. Sie schreibt sehr vielseitig und bietet nahezu jeder Altersgruppe guten Lesestoff. Zuletzt habe ich auf meinem Blog The Perfect von ihr vorgestellt. Meine Rezension findet ihr hier.

The Perfect war bereits ein optischer Blickfang – aber auch Fanatisch kann sich mehr als sehen lassen. Das Cover zieht Blicke auf sich, durch die Farbwahl ist man als Leser nach wenigen Augenblicken neugierig, was sich für ein Inhalt dahinter verbergen könnte.

Inhalt:

„Sechs Mädchen verschwinden spurlos und kehren nach sechs Tagen völlig unvermittelt nach Hause zurück – in einheitlicher Kleidung, mit einer genähten Wunde an der Hand und alle sechs schweigen beharrlich. Ein religiöser Fanatiker hat sie gefangen gehalten und in grausamer Weise die biblischen Sechs Werke der Barmherzigkeit an ihnen erprobt. Nara ist eine der Geiseln, und auch sie spricht nach ihrer Freilassung mit niemandem, weil der Entführer gedroht hat, ihrem Bruder etwas anzutun. Doch warum wurde sie ausgewählt? Nach und nach erkennt Nara, dass ihr Albtraum noch nicht vorüber ist, denn sie beobachtet, wie die »Werke« in noch radikalerer Form an anderen Menschen wiederholt werden. Nara muss sich in die fanatische Gedankenwelt des Täters hineinversetzen, und zwar schnell! Bevor es zu dem großen angekündigten Unheil kommt. “ (Quelle: Coppenrath Verlag)

Meine Meinung:

„Stelle dich niemals gegen den göttlichen Willen! Es könnten furchtbare Dinge geschehen.“ (S. 24)

Für The Perfect habe ich euch eine Leseempfehlung ausgesprochen und für Fanatisch kann ich ebenfalls nichts anderes tun. Egal, ob ich will oder nicht, ich muss euch den neuen Jugendthriller aus Patricia Schröders Feder einfach empfehlen. Es geht gar nicht anders. Er ist einfach zu gut. Zu aktuell, zu erschütternd und zu wichtig. Demnach wird diese Rezension vermutlich ein Loblied auf Fanatisch werden. Wer hätte es gedacht?

Wenn du dich für Fanatisch interessierst, solltest du dich darauf einstellen, dich mit Themen wie Religion kritisch auseinander zu setzen. In diesem Fall nicht wie vielleicht von vielen erwartet mit dem Islam, sondern mit dem Christentum. Mit Fremdenfeindlichkeit. Mit religiösem Fanatismus, der in jeder Religion existiert. Der verborgen oder offen gelebt wird. Und gefährlich ist. Du solltest dazu in der Lage sein, Dinge zu hinterfragen und Zweifel zuzulassen. Wenn du das kannst, dann kannst du Fanatisch lesen.

Fanatisch wird dich mitreißen. Dir aufzeigen, welche Dimensionen der Titel in sich trägt. Und was Menschen aus purem Fanatismus tun können. Wie weit sie gehen werden und wie wenig oder viel du dagegen tun kannst. Du wirst versuchen, diese Menschen zusammen mit Protagonistin Nara aufzuhalten. Du wirst dich zur Wehr setzen. Du möchtest Nara unterstützen. Aber wird dir das gelingen? Ist Fanatismus zu stoppen? Wo fängt er an und wo hört er auf? Was wird gegen religiösen Fanatismus unternommen?

„Für Terror machen wir oftmals nur den Islam verantwortlich, ich persönlich glaube aber, dass Fanatismus seinen Ursprung in jeder Religion oder Weltanschauung haben kann … und dass dabei nicht selten auch ganz persönliche Motive eine Rolle spielen.

Mit FANATISCH habe ich einen Jugendthriller geschrieben, der sich mit genau diesen Themen beschäftigt.“ (Patricia Schröder, Leserunde auf Lovelybooks)

Schröders Zitat beschreibt gut, was sie mit Fanatisch erreichen möchte, welche Botschaft das Buch transportieren will. In Kombination mit ihrem flüssigen Schreibstil macht sie aus ihrem neuen Jugendbuch einen wahren Pageturner, der seinesgleichen sucht. Sie kreiert eine düstere, nahezu beklemmende Atmosphäre und bringt ihren Lesern auf faszinierende Art und Weise eine brandaktuelle Thematik näher. Mehr kann ein Buch nicht schaffen.

Fazit:

Fanatisch ist ein Buch für jeden Leser, der sich kritisch mit Fanatismus, Fremdenfeindlichkeit, Religion und ähnlichen großen Themen auseinandersetzen möchte. Ein gewisses Lesealter bzw. eine gewisse Leseerfahrung sollte vor der Lektüre bereits vorhanden sein.

Veröffentlicht am 25.02.2018

Wundervoll gestaltete Passagen treffen leider auf viel zu viele rollende blutige Köpfe

Die Stadt der Träumenden Bücher (Comic)
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Allgemeines:

Walter Moers und Florian Biege haben zusammen eine Graphic Novel gestaltet. Die Vorlage für diese Graphic Novel ist der Roman Die Stadt der Träumenden Bücher von Walter Moers, der bereits ...

Allgemeines:

Walter Moers und Florian Biege haben zusammen eine Graphic Novel gestaltet. Die Vorlage für diese Graphic Novel ist der Roman Die Stadt der Träumenden Bücher von Walter Moers, der bereits im Jahr 2004 veröffentlicht worden ist. Die Graphic Novel wurde in zwei Teile geteilt, der erste Teil ist im November 2017 erschienen. In Zusammenarbeit mit Florian Biege ist sie in prächtiger Art und Weise illustriert worden. Ich habe euch den ersten Teil bereits hier vorgestellt. Eigentlich habe ich ihn euch nicht vorgestellt, sondern von ihm vorgeschwärmt. Ein großartiger erster Teil der Graphic Novel, der in Buchhaim, der Stadt der träumenden Bücher, spielt.

Der Titel des zweiten Teils der Graphic Novel lautet: Die Stadt der Träumenden Bücher – Teil 2: Die Katakomben. Das Buch ist im Januar 2018 ebenfalls bei Knaus erschienen und hat aufwändig gestaltete 124 Seiten. Der Einband glänzt mit dem ersten Teil um die Wette und erneut ist das Buch ein Gesamtkunstwerk. Beim Blick auf das Cover wird man sogleich von einer düsteren Atmosphäre empfangen. Deutlich düsterer als beim ersten Teil.

Es empfiehlt sich natürlich, zuerst den ersten Teil zu lesen, da man der Geschichte sonst nicht folgen kann.

Inhalt:

„Buchhaim ist die „Stadt der Träumenden Bücher“, wo Bücher nicht nur spannend oder komisch sind, sondern auch in den Wahnsinn treiben oder sogar töten können. Walter Moers` fantastische Abenteuergeschichte um den jungen Dichter Hildegunst von Mythenmetz, der das Geheimnis eines makellosen Manuskriptes ergründet, hat weltweit die Leser begeistert. Nun gibt es diese Geschichte aus dem Abenteuerreich der Literatur als prächtige Graphic Novel. In jahrelanger Arbeit hat Walter Moers seinen Romantext auf die Bedürfnisse einer Graphic Novel umgearbeitet und in Form eines Szenarios Hunderte von Bildern skizziert, die Florian Biege in enger Zusammenarbeit mit dem Autor kongenial in einen brillanten Comic von plastischer Farbigkeit verwandelt hat. Herausgekommen sind zwei staunenswerte Bände, eine filmische Neuerzählung des Romans, angereichert mit einem Glossar und einer Panorama-Klapptafel (Band 1) und einem „Making of“ (Band 2).

Band 2, „Die Katakomben“, erzählt, wie Hildegunst aus der Gemeinschaft der Buchlinge vor den bösartigen Bücherjägern fliehen muss, anschließend dem Schattenkönig begegnet und den Rückweg an die Oberfläche Zamoniens antritt.“ (Quelle: Verlagsgruppe Random House)

Meine Meinung:

Bevor ich mit der Lektüre des zweiten Teils der Graphic Novel begonnen habe, habe ich lange überlegt, wie ich diese rezensieren soll. Mir war bereits im Vorfeld der Lektüre klar, dass diese Graphic Novel ebenso großartig wie der erste Teil gestaltet sein würde. Ich entschloss mich also dazu, den Fokus meiner zweiten Rezension auf die optische Gestaltung der Graphic Novel zu legen, der Inhalt von der Stadt der Träumenden Bücher ist ja schließlich so oder so bereits beeindruckend. Da ich den Inhalt der Vorlage kenne und liebe, habe ich mich inhaltlich nicht auf Überraschungen vorbereitet. Derart positiv eingestellt, begann ich mit der Lektüre. Und zu Beginn wurde ich auch nicht enttäuscht. Sowohl die Geschichte als auch die Bilder und die Gestaltung des Ganzen haben mich erneut vollkommen überzeugt. So detailverliebte Zeichnung und so gute Texte. Besser hätte es nicht sein können.

Doch dann geschah etwas, das den zweiten Teil der Graphic Novel für mich in seinem Gesamtwert etwas geschmälert hat. Die Katakomben ist definitiv kein Buch, das ihr mit euren Kindern lesen solltet oder mit ihnen lesen könnt. Beim ersten Teil der Graphic Novel habe ich sehr geschätzt, dass man ihn im Grunde genommen in jedem Alter hätte lesen können. Man hätte ihn beispielsweise auch seinen Kindern oder heranwachsenden Jugendlichen vorlesen oder ihn im Unterricht einsetzen können. Doch beim zweiten Teil ist das leider nicht uneingeschränkt möglich, denn er ist sehr blutig gestaltet. Diese Brutalität hat mich inhaltlich nicht überrascht, da das Buch sich an der Handlung des Romans orientiert, aber die Darstellungsform war für mich unerwartet. Natürlich habe ich persönlich kein Problem damit, wenn etwas einmal blutiger dargestellt ist, ich bewerte diese Darstellung in Hinblick auf das Buch als Gesamtkunstwerk. Und in Hinblick darauf passen die abgeschlagenen und bluttropfenden Köpfe einfach nicht zu dem, was die Graphic Novel bisher geliefert hat, und was ihr künstlerischer Anspruch zu sein schien. Von Brutalität zu lesen und diese visualisiert zu sehen, das sind immer zwei Paar Schuhe. Und ein wenig Blut hätte mich auch nicht gestört. In diesem Ausmaß muss ich jedoch in meiner Gesamtbewertung des zweiten Teils der Graphic Novel ein Herz abziehen. Könnt ihr das nachvollziehen?

Nichtsdestotrotz konnten mich die restlichen Seiten der Graphic Novel durch ihre Einzigartigkeit begeistern. Inhaltlich bereisen wir mit Hildegunst von Mythenmetz die Katakomben unter der Stadt Buchhaim. Auch die Buchlinge spielen erneut eine große Rolle und natürlich hat auch der Schattenkönig seinen langersehnten Auftritt.

Fazit:

Ein zweiter Teil, der sich inhaltlich und auch optisch sehen lassen kann. Wundervoll gestaltete Passagen treffen leider auf viel zu viele rollende blutige Köpfe. Aus diesem Grund gibt es von mir für den zweiten Teil nur vier Herzen.