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Veröffentlicht am 10.11.2019

Zauberhafte Weihnachtsgeschichte

Sternstunde
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Allgemeines:

Sternstunde – Eine Wintererzählung ist bereits am 01.10.2018 erschienen. Das Büchlein ist gebunden und hat 120 Seiten. Autorin Karin Kalisa wird vielen von euch durch ihren ersten Roman „Sungs ...

Allgemeines:

Sternstunde – Eine Wintererzählung ist bereits am 01.10.2018 erschienen. Das Büchlein ist gebunden und hat 120 Seiten. Autorin Karin Kalisa wird vielen von euch durch ihren ersten Roman „Sungs Laden“ ein Begriff sein. Sie lebt in Berlin und erforscht verschiedenste Handlungsfelder.

Sternstunde wurde mit viel Liebe zum Detail gestaltet und ruft bereits durch seine Optik eine schöne Stimmung hervor. Auch die Innengestaltung kann sich sehen lassen, farbig colorierte Bilder der Illustratorin Stephanie Pfeiffer zieren die Anfänge der Kapitel.

Inhalt:

„Eine so zauberhaft wie poetische Weihnachtsgeschichte der Spiegel-Bestseller-Autorin Karin Kalisa, für die Zeit der kurzen Tage und langen Nächte. Der wunderbare Weihnachtsstern soll nur ein Komet gewesen sein, ein Klumpen Gas und Staub? Die fast achtjährige Kim ist fassungslos über das, was sie da im Radio hört. Zwar weiß der Astrophysiker Arthur Sanftleben eine viel spannendere Geschichte zu erzählen, von einem ungewöhnlichen Zusammentreffen von Jupiter und Saturn. Doch erst der gleichaltrige Max, Star-Wars-Fan und Sternenkundiger, zeigt Kim, dass Wissenschaft und Wunder sich nicht ausschließen müssen.
Eine ganz besondere Weihnachtsgeschichte: geheimnisvoll und strahlend wie der Weihnachtsstern selbst.“ (Quelle: Droemer Knaur)

Meine Meinung:

Wer auf der Suche nach einer wundervollen und zauberhaften Geschichte ist, die schnell in Weihnachtsstimmung versetzt und Lust auf die nun bevorstehende gemütliche Zeit macht, sollte zu Sternstunde von Karin Kalisa greifen. Wie bereits der Titelzusatz Eine Wintererzählung suggeriert, erzählt Kalisa eine poetische und herzerwärmende Geschichte, die kurz vor Weihnachten so oder so ähnlich im wahren Leben passieren könnte.

„Im vorletzten Stockwerk eines Hauses, das beinahe hundertundzwanzig Jahre alt war, saß ein Kind, das beinahe acht Jahre alt war, auf dem Küchenfußboden.“ (S. 9)

Protagonistin Kim Goldschmidt hört wie durch Zufall eine Sendung im Radio, in der gesagt wird, dass der Weihnachtsstern nur ein Komet war. Als 8-jähriges Mädchen kann sie das nicht glauben. Sie ist doch schließlich nach dem Weihnachtsstern benannt: Ihr zweiter Name lautet Stella, ihr Spitzname Sternchen. Und warum sollten ihre Eltern sie nach einem Klumpen aus Gas benennen? Das kann nicht sein. Wozu hätte sie dann ihr innig geliebtes Sterneheft angelegt, da ihre Geburt am 24.12. unter diesem Stern stand?

Die kleine Kim ist eigentlich eher eine Einzelgängerin, hat es in der Schule nicht so leicht und gehört zu keiner Gruppe dazu. Sie ist kein Ballettmädchen, aber eben auch kein Junge. Keine der beiden Gruppen akzeptiert sie, sodass sie häufig allein ist. Manchmal wird sie sehr geärgert. Auf ihrer Suche nach der Wahrheit begegnet Kim jedoch vielen einzigartigen Charakteren und findet durch einen großen Zufall auch den Beginn einer wahren Freundschaft. Wir lernen ihre Familie, bestehend aus ihrem coolen großen Bruder und ihren verständnisvollen Eltern, kennen und schätzen, mir persönlich hat es aber vor allem die Familie Sanftleben, die ebenfalls eine große Rolle spielt, angetan.

„Kim hatte sich Arthur Sanftleben als einen langen dünnen Professor vorgestellt, mit wildem Strubbelhaar, großer runder Brille und Zottelpullover, zumal er ja Herr Sanftlebens Onkel war. Aber er war um einiges kleiner als sein Neffe.“ (S. 70)

Diese Familie hat mir so manches Lächeln aufs Gesicht gezaubert und mir wieder einmal auf wunderbare Art und Weise vor Augen geführt, wie unterschiedlich Familienmitglieder sein können und wie schön dieser Umstand ist. Fast schon nebenbei habe ich von Arthur Sanftleben interessante Dinge über Sterne erlernt und mein Wissen im Bereich der Sternenkunde erweitert. Ein Vergnügen zum Vor- oder Selberlesen.

„Kim wurde ganz warm und sanft ums Herz. Alles war genau so, wie es sein sollte, zu Beginn der Weihnachtszeit: Die Küche duftete, und man konnte Mohnkügelchen mit einem kleinen Knacksen zwischen Zunge und Gaumen zerdrücken und ihren bittersüßen Geschmack genießen.“ (S. 45)

Fazit:

Sternstunde ist ein Juwel unter den Weihnachtsbüchern. Es sticht heraus, funkelt und will seine Geschichte erzählen. Eine zauberhafte Weihnachtsgeschichte, die Kinderaugen zum Leuchten bringt und Erwachsenen funkelnde Sternstunden beschert.

Veröffentlicht am 28.10.2019

Ein Buch voller wahrgewordener Träume

Strange the Dreamer - Der Junge, der träumte
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Allgemeines

Strange the Dreamer – Der Junge, der träumte ist am 30.09.2019 bei one, einem Imprint von Bastei Lübbe, erschienen. Das gebundene Buch hat 343 Seiten und wird ab einem Lesealter von 14 Jahren ...

Allgemeines

Strange the Dreamer – Der Junge, der träumte ist am 30.09.2019 bei one, einem Imprint von Bastei Lübbe, erschienen. Das gebundene Buch hat 343 Seiten und wird ab einem Lesealter von 14 Jahren empfohlen. Laini Taylor ist dem ein oder anderen mit Sicherheit durch ihre Daughter of Smoke and Bones Trilogie bekannt. Wer sie nicht kennt, sollte diese Rezension zwar lesen, sich danach aber ganz schnell die gesamte Trilogie besorgen, drei Tage frei nehmen und die Bücher verschlingen…

Inhalt:

„Lazlo Strange liebt es, Geheimnisse zu ergründen und Abenteuer zu erleben. Allerdings nur zwischen den Seiten seiner Bücher, denn ansonsten erlebt der junge Bibliothekar nur wenig Aufregendes. Er ist ein Träumer und schwelgt am liebsten in den Geschichten um die sagenumwobene Stadt Weep – ein mysteriöser Ort, um den sich zahlreiche Geheimnisse ranken. Eines Tages werden Freiwillige für eine Reise nach Weep gesucht, und für Lazlo steht sofort fest, dass er sich der Gruppe anschließen muss. Ohne zu wissen, was sie in der verborgenen Stadt erwartet, machen sie sich auf den Weg. Wird Lazlos Traum nun endlich Wirklichkeit?“ (Quelle: Verlagsseite Bastei Lübbe)

Meine Meinung:

Laini Taylor hat ein neues Buch geschrieben. Aber es wird nicht übersetzt. Wie kann das sein? Lange Zeit habe ich mich das gefragt. Nun ist es jedoch endlich so weit, Bastei Lübbe hat Strange the Dreamer ein Zuhause im One-Verlag gegeben. Zwar auch nur ein geteiltes Zuhause, aber immerhin. Mir war direkt nach der Ankündigung klar, dass ich diese Reihe ebenso wie Daughter of Smoke and Bones verschlingen muss, verschlingen werde.

Daughter of Smoke and Bones ist eine Reihe, die unvergleichbar zu sein scheint. Eine märchenhafte, magische und fantastische Trilogie voller Charaktere, die einzigartiger nicht sein könnten. Ein neues Buch, das vom Verlag im Deutschen geteilt wurde, kann damit eigentlich gar nicht verglichen werden. Mir fällt es wirklich schwer, hier eine objektive Bewertung zu schreiben, da ich weiß, dass das Buch im Original ein ganz anderes ist. Sowohl inhaltlich als auch vom Aufbau her ist die deutsche Übersetzung nicht mit dem Original zu vergleichen. Wie soll ein Buch, das einfach einen Cut hat und theoretisch noch viel mehr erzählt, von mir fünf Bewertungsherzen erhalten können? Da ich mir sicher bin, dass ich diese Wertung sonst vergeben würde, verzichte ich in meiner Rezension auf jegliche Wertung in Sternform. Ich möchte einer großartigen Geschichte nichts abziehen, was im Original nicht abgezogen werden müsste. Aber an dieser Stelle möchte ich an die Verlage appellieren. Mit Sicherheit wurde die Entscheidung, das Buch in zwei Teilen herauszubringen nicht unter Berücksichtigung der wichtigsten Grundlage getroffen: Wie finden das eure Leser? Viele Bücher werden geteilt, weil sie sonst im Deutschen nicht lesbar wären, da sie einfach zu umfangreich wären. Das ist hier nicht der Fall! Ja, wir Leser werden den zweiten Teil kaufen und somit vermutlich mehr Geld ausgeben. Aber finden wir das gut? Von mir ein klares „Nein.“!

In Strange the Dreamer lernen wir den sympathischen und absolut verträumten Lazlo Strange kennen. Im Laufe der Handlung tritt er die Reise seines Lebens an. Und die hat es in sich. Parallel befinden wir uns in der sagenumwobenen Stadt Weep und begleiten einige Götterkinder bei Ereignissen, die mich in Hinblick auf die weitere Handlung sorgenvoll zurückließen. Vor allem im Prolog, aber auch innerhalb der Geschichte wird deutlich, warum Taylor als Autorin aus der Masse hervorsticht. Ihr Schreibstil ist poetisch und besonders, vermutlich nicht für jeden etwas. Sie schreibt wortgewaltig, ja beinahe haptisch vorstellbar. Als Leser wird die eigene Imaginationsfähigkeit dadurch aktiviert und angeregt, sich die Dinge beinahe bildlich vorzustellen. So eine Art zu schreiben ist in meinen Augen selten.

Taylor entführt uns in die Gedanken eines wahrhaftigen Träumers, der beinahe zufällig seinen Lebenstraum kennenlernt. Lazlo entwickelt sich bereits in diesem ersten Teil zu einem Charakter, den man irgendwann vermissen oder für Vergleiche heranziehen wird. Ähnlich wie Karou ist er ein so ausgearbeiteter Protagonist, dass ich beinahe das Gefühl habe, ihn zu kennen. Über die Geschichte an sich möchte ich euch an dieser Stelle gar nicht mehr verraten. Wichtig ist, dass ihr auch Strange the Dreamer lesen müsst, wenn ihr auf der Suche nach besonderen fantastischen Geschichten seid. Ich bin sicher, dass die Fortsetzung, die noch dieses Jahr erscheint, euch ebenfalls nicht enttäuschen wird. Wer weiß, vielleicht könnt ihr euch beide Teile auf einmal kaufen und Lazlo Stranges Erlebnisse dann doch in einem Stück lesen?

Fazit:

Ein Buch voller wahrgewordener Träume, das leider geteilt worden ist. Wäre es das nicht, wäre es vermutlich auch in der Übersetzung so perfekt wie das Original.

Veröffentlicht am 15.10.2019

Ein Buch für alle, die Sprache lieben und sich auf Entschleunigung einlassen können

Die Spuren der Stadt
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Allgemeines:

Lars Saabye Christensen ist einer der bedeutendsten norwegischen Autoren der Gegenwart. Er wurde mehrfach ausgezeichnet u. a. mit dem Norwegischen Literaturpreis und dem Norwegischen Kritikerpreis. ...

Allgemeines:

Lars Saabye Christensen ist einer der bedeutendsten norwegischen Autoren der Gegenwart. Er wurde mehrfach ausgezeichnet u. a. mit dem Norwegischen Literaturpreis und dem Norwegischen Kritikerpreis. Seine Bücher wurden in mehr als 36 Sprachen übersetzt. Die Spuren der Stadt erschien am 02. September 2019 bei btb als gebundenes Buch und umfasst 478 Seiten.

Inhalt:

„Was hören wir, wenn wir der Stadt lauschen? Welche Spuren hinterlässt sie in uns? Wer ist am anderen Ende, wenn wir telefonieren? Kennen wir die, die an der Straßenecke stehen, verzaubert von den Lichtern und Geräuschen der Stadt? Lars Saabye Christensens Roman spielt im Oslo der Nachkriegszeit – er erzählt darin auf berührende, süchtig machende Weise von den Sehnsüchten und Nöten seiner Bewohner, deren Schicksal unauslöschlich mit der Stadt und den Straßen, in denen sie leben, verwoben ist.“ (Quelle: Verlagsgruppe Random House)

Meine Meinung:

Die Spuren der Stadt ist das erste Buch, das ich von Lars Saabye Christensen gelesen habe. Ich bin neugierig geworden, durch das, was in den Pressestimmen und den Kritiken stand.

Eine Warnung vorweg: Es ist nicht einfach, in dieses Buch reinzukommen. Zum einen wird sehr viel Ortskenntnis vorausgesetzt, um dem Prolog wirklich folgen zu können. Zu dem Zweck ist vorne im Buch eine Karte eingefügt, die aber dermaßen kleingedruckt ist, dass man sehr suchen muss, das frustriert. Zum anderen verwirrt der Prolog inhaltlich sehr, da man mit einem Protagonisten konfrontiert wird, der im ersten Kapitel sehr viel jünger ist als im Prolog, obwohl dieser zeitlich vorher angesiedelt zu sein scheint. Nun ja, wenn man genau liest und hin und her blättert, klärt sich alles und man merkt viele, viele Seiten später, dass der Prolog acht Jahre nach der eigentlichen Handlung des Buches ansetzt. Eine unnötige Erschwernis für den Leser.

Aber: Nach all der Mühe am Anfang wird man fürs Durchhalten belohnt!

Die Spuren der Stadt ist wirklich ein ganz besonderes Buch, je länger ich lese, desto besser kann ich verstehen, was die Kritiker an Christensen so schätzen. Es ist sein aus meiner Sicht emotionsloser Stil, der durch genaue Beobachtung und Beschreibung von Protagonisten und deren Handlungen zu einer sehr berührenden Erzählweise wird. Er nimmt sich seiner Personen an und geht behutsam mit ihnen um. Im Zentrum des Buches steht der Junge Jesper, der ein wenig „besonders“ ist, wie die Leute so sagen. Auch seine Eltern sind dieser Meinung und wissen nicht wirklich, wie sie mit ihrem Sohn umgehen sollen. Um Jesper herum gibt es eine Nachbarin, Frau Vik und ihren Verehrer Olaf Hall, den Arzt Doktor Lund und dessen Frau sowie die Damen des Roten Kreuzes, die allerdings nur in gesonderten Teilen der Kapitel auftreten.

Oslo in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg steht im Fokus der Handlungen. Man merkt an allen Ecken und Kanten die Auswirkungen des Krieges auf den Alltag der Menschen. Viele haben Angehörige verloren, es herrscht teilweise noch große Armut, das Leben nimmt nur langsam an Fahrt auf. Auch erste patriotische Stimmen werden wieder laut. Majbrit, Jespers Mutter, spielt ebenfalls eine zentrale Rolle in diesem Buch. Sie ist sehr selbstbewusst und setzt sich sehr für das Allgemeinwohl ein. Ihr Ehemann Ewald versucht stets sein Bestes zu geben, aber so richtig will ihm das nicht gelingen. Er trägt seine eigene Tragödie vor sich her.

Man erfährt eine ganze Menge über die alltäglichen Tagesabläufe der Menschen. Christensen lässt den Leser in ihren Kopf und ihre Handlungen schauen. Manchmal ist das mühsam, da er wirklich sehr detailliert beschreibt und lange verweilt an Schauplätzen und Begebenheiten.

Die Spuren der Stadt sind in jedem Protagonisten zu finden, sie alle haben ihre Orte, die sie lieben oder meiden, an denen sie Ruhe finden oder rastlos vorbeiziehen. Dennoch ist dieses Buch kein typischer „Stadtroman“. Hier wird versucht, die Stimmung in Zeiten des Friedens einzufangen und es wird deutlich, dass man dennoch immer wieder zurückblickt, dass es kein makelloses Leben gibt. Literarisch anspruchsvoll ist dieses Buch, es gibt keinen aufregenden Plot, sondern viele kleine Begebenheiten, die das große Ganze ausmachen.

So ganz nebenbei erfährt man zudem eine Menge über die Tätigkeiten des Roten Kreuzes. Die stets kursiv abgesetzten Passagen bilden sozusagen eine Art Rahmen um die eigentliche Handlung.

Fazit:

Ein Buch für alle, die Sprache lieben und sich auf Entschleunigung einlassen können. Man braucht Zeit und Muße, wenn man dieses Buch genießen will.

Veröffentlicht am 13.10.2019

Vielleicht lest ihr es mit einem ganz anderen Auge als ich?

Der letzte Magier von Manhattan
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Allgemeines:

Der letzte Magier von Manhattan ist am 02.09.2019 als erster Teil einer Urban-Fantasy-Dilogie bei Knaur erschienen. Das Paperback hat 576 Seiten und eine mit glänzenden Details versehene ...

Allgemeines:

Der letzte Magier von Manhattan ist am 02.09.2019 als erster Teil einer Urban-Fantasy-Dilogie bei Knaur erschienen. Das Paperback hat 576 Seiten und eine mit glänzenden Details versehene Oberfläche.

Autorin der Dilogie um die Rätsel des Ars Arcana ist die aus Ohio stammende Lisa Maxwell. Übersetzt wurde der Titel von Michelle Gyo.

Inhalt:

„Seit Jahrhunderten herrscht Krieg zwischen zwei Fraktionen von Magiern: Während die einen sich dem mächtigen Orden Ortus Aurea angeschlossen haben, fristen die anderen ein Schatten-Dasein im Untergrund. Zu ihnen gehört die junge Diebin Esta, die von ihrem Mentor ins New York des Jahres 1901 geschickt wird, um ein Buch zu stehlen, das als Waffe gegen den Orden dienen soll. Esta schließt sich einer Gang von Magiern an, die wie sie den Orden bekämpfen. Sie gewinnt deren Vertrauen und mehr – und weiß doch, dass sie jeden in der Vergangenheit betrügen muss, wenn sie die Zukunft retten will.
Eine junge Diebin, das New York der Gangs und Gaslaternen und ein uralter Krieg der Magier.“ (Quelle: Knaur Fantasy)

Meine Meinung:

Im Zusammenhang mit dem letzten Magier von Manhattan bin ich vielfach über Berichte und Meinungen gestolpert, die von Startschwierigkeiten mit der Geschichte berichteten. Mir erging es mit dem Buch anscheinend etwas anders. Ich hatte keine Schwierigkeiten, in die Geschichte hineinzufinden und auch die verschiedenen Zeitebenen waren für mich gut verständlich erklärt. Meine Erwartungen an die Geschichte waren relativ hoch. Vermutlich durch die Kombination von gutem Klappentext und neugierig machendem Cover. Ihr findet im letzten Magier von Manhattan eine Handlung, deren Wendungen mich überraschen konnten.

Nach wie vor bin ich unschlüssig, wie mir die Geschichte insgesamt gefallen hat. Ich glaube, dass die Waagschale momentan eher nicht in eine positive Richtung geht und ich die Dilogie nicht weiterverfolgen werde. Warum dies so ist, möchte ich euch gerne in dieser Rezension erklären.

Wie alle Geschichten über das Zeitreisen kämpft auch der letzte Magier von Manhattan mit der Logik. Ich habe bisher nur ganz selten ein Buch gelesen, das inhaltlich einen wirklich perfekten Ablauf kreiert, in dem nichts unlogisch ist. Die meisten Autoren verstricken sich irgendwann darin, dass durch jede Handlung der Protagonisten etwas verändert wird. Schnell wird es dabei insofern unlogisch, dass manche Handlungen etwas ändern, andere hingegen nicht. Für den Leser ist es dann nicht mehr schlüssig, wieso und wann sich etwas ändert. Gleichzeitig bleiben einige andere kleine Logikfehler ungeklärt. Nach wie vor verstehe ich einiges nicht und finde es wirklich unlogisch. Ich habe erst vor kurzem mit einer anderen Bloggerin über die Schwelle, die im Buch noch eine große Rolle spielen wird, gesprochen. Uns ist beiden in diesem Bereich einiges nicht klar, was ich euch hier nicht verraten möchte. Wenn ihr meint, alles verstanden zu haben und Antworten auf alle Fragen geben zu können, schreibt mich gerne hier oder auf Instagram an.

Was mir an diesem Buch gut gefallen hat, ist die grundlegende Geschichte über die Diebin Esta und ihre ganz speziellen magischen Gaben. Sie erschien mir von Anfang an ein interessanter und vielschichtiger Charakter zu sein. Fantastische Geschichten über Diebe liebe ich sowieso. In letzter Zeit hat da natürlich Kaz Brekker die Latte sehr hoch gelegt. Esta kann im Vergleich nicht ganz mithalten, hat aber großes Potential. Ebenso ihre Crew, die aus Charakteren besteht, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Sie verhalten sich nicht durchweg ihrem Alter entsprechend. Ich war vor allem bei Dolph überrascht, wie alt er wirklich ist. Eine Romanze hätte in diesem Buch auf die Art und Weise, in der sie eingetreten ist, ebenfalls nicht sein müssen. Sie wirkte auf mich erzwungen und wenig natürlich. Nicht jedes gute Fantasybuch braucht eine Romanze! Und ihr passt bitte auch auf, wen ihr ins Herz schließt…

Fazit:

Ein Buch, das mich persönlich leider nicht von sich überzeugen konnte. Wer auf der Suche nach einer magischen Zeitreisegeschichte ist, sollte es jedoch trotzdem mal mit Der letzte Magier von Manhattan versuchen. Wer weiß, vielleicht lest ihr es mit einem ganz anderen Auge als ich.

Veröffentlicht am 11.10.2019

Schöner Ausflug in die Welt der Magie

Der Oktobermann
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Allgemeines:

Der Oktobermann – Eine Tobi-Winter-Story ist am 20.09.2019 bei dtv erschienen. Das Büchlein hat ein sehr handliches Format und 208 Seiten. Im Grunde genommen also wirklich nur eine „Story“. ...

Allgemeines:

Der Oktobermann – Eine Tobi-Winter-Story ist am 20.09.2019 bei dtv erschienen. Das Büchlein hat ein sehr handliches Format und 208 Seiten. Im Grunde genommen also wirklich nur eine „Story“. Es reiht sich chronologisch hinter den Ereignissen des letzten Abenteuers von Peter Grant ein.

Autor Ben Aaronovitch ist momentan auf Lesereise in Deutschland, um sein dort spielendes Buch vorzustellen. Ich hätte gerne eine seiner Lesungen besucht, leider finden sie jedoch alle zu weit entfernt von meinem schönen Wohnort statt.

Auch die Geschichte um den Protagonisten Tobi Winter ist zu den anderen Büchern der Reihe passend gestaltet. Wie gewohnt bietet das Cover einige Details aus der Handlung an und motiviert zum Raten, worum es genau gehen wird.

Inhalt:

„Die Flüsse von London‹ fließen nach Deutschland …

… denn auch hierzulande gibt es magische Vorkommnisse! Das deutsche Pendant zu Peter Grant heißt Tobi Winter und arbeitet beim BKA (Abteilung für komplexe und diffuse Angelegenheiten, sprich: Magie). Tobi bekommt es mit seltsamen Bräuchen in den Weinbergen rund um Trier zu tun – und mit einem übernatürlichen Rätsel, das schon Hunderte von Jahren alt ist. Selbstverständlich hat in dieser Gegend auch die Mosel ein Wörtchen mitzureden, wenn es magisch wird.“ (Quelle: dtv Verlag)

Meine Meinung:

Ich freue mich eigentlich über jedes Buch aus Ben Aaronovitchs Feder. Die Peter-Grant-Reihe um die Flüsse von London, das Folly und allerlei andere magisch abstruse Gestalten begleitet mich nun schon wirklich lange. Über Jahre und viele Lesesituationen hinweg. Gleich bleibt, dass Aaronovitch mich nach wie vor begeistern kann. Obwohl diese Reihe ursprünglich gar nicht mehrteilig angelegt war, ist ihm gelungen, was nicht vielen Autoren gelingt: Komplexität bei gleichbleibender Qualität.

Vorweg sei gesagt: Der Oktobermann ist kein losgelöster Roman. Er steht im Zusammenhang zur Peter-Grant-Reihe und erfordert Wissen aus den Romanen. Ohne dieses Wissen können keine Querverbindungen gezogen werden. Um seine Leser nicht zu langweilen verzichtet der Autor zudem auf die Erklärungen gewisser Grundlagen, die selbstverständlich sind. Für mich ein großer Pluspunkt, wenn man den Roman losgelöst sieht, könnte man als Neuling etwas weniger verstehen als gewünscht.

Im Oktobermann lernen wir einen deutschen Zauberer kennen. Auch in Deutschland ist das Feld der Magie breit angelegt, die zuständige Abteilung jedoch umso schmaler. Tobi Winter ist so gesehen der Mann für alle Fälle (mit etwas seltsamer Chefin, wie könnte es anders sein) und konnte bereits seit drei Jahren in den Genuss des Zauberns kommen. Quasi ein Profi… Er vertritt beim BKA die Abteilung für komplexe und diffuse Angelegenheiten und hat ebenso wie Peter und seine Kollegen recht viel zu tun. Im Oktobermann verschlägt es ihn für einen Fall in die Weinberge rund um Trier. Dort trifft er unter anderem den Sommer. Leser, die Aaronovitchs Geschichten kennen, wissen natürlich, dass in diesem Roman auch Wein eine Rolle spielen muss. Natürlich wird der Autor dieser Erwartung gerecht und beginnt den Roman sogleich mit einem bekannten Zitat über den guten Tropfen – von Goethe.

In meinen Augen ist diese deutsche Version von Peter Grant eine ganz eigene und individuelle. Wir finden keinen Abklatsch vor, sondern einen interessanten Protagonisten. Wohingegen wir durchaus mit einigen Klischees zu kämpfen haben. Beispielsweise in der Namensgebung der Charaktere und in einigen Verhaltensweisen. Ab und an hätte da weniger vermutlich einen besseren Zweck erfüllt. Mit der „Eindeutschung“ einiger magischer Begriffe hatte ich ebenfalls zu kämpfen. Wahrscheinlich liegt das vor allem daran, dass wir aus den bisherigen Bänden bereits eine Übersetzung kennen. Und nun werden für die gleichen Dinge teilweise völlig andere, „deutsche“ Begriffe verwendet. Das hätte nicht notgetan. Vielleicht hätte da von Aaronovitch selbst noch intensiver recherchiert werden müssen. Es gibt schließlich alle Begriffe bereits in der Übersetzung. Er hätte es trotzdem thematisieren können, für uns deutsche Leser hinkt der Unterschied jedoch ziemlich.

Alles in allem finde ich die erste Geschichte über den deutschen Zauberer Tobi Winter als gelungen, aber nicht perfekt. Es gibt noch Potential nach oben, ich möchte Tobi und vor allem seine Chefin gerne näher kennenlernen. Vielleicht gibt es ja bald eine Krise, die internationale Zusammenarbeit erfordert? Wer weiß…

Fazit:

Ein schöner Ausflug in Ben Aaronovitchs Welt der Magie. Ich glaube, dass diese kleine Geschichte ein Grundstein für eine in Zukunft noch enger miteinander verflochtene magische Welt sein kann und wird.