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Veröffentlicht am 05.01.2018

Vielversprechender Auftakt

Exordium
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Exordium ist der Auftakt einer neuen Reihe von Lana Rotaru. Dieser Band fungiert gewissermaßen als Einleitung in die Deadly Sin Saga.

Avery Harper, genannt Ave, wird bald 18 Jahre alt und führte bisher ...

Exordium ist der Auftakt einer neuen Reihe von Lana Rotaru. Dieser Band fungiert gewissermaßen als Einleitung in die Deadly Sin Saga.

Avery Harper, genannt Ave, wird bald 18 Jahre alt und führte bisher ein ganz normales Leben. Doch ein paar Tage vor ihrem Geburtstag hat sie plötzlich gruselige Wahnvorstellungen und zudem begegnet ihr immer wieder ein seltsamer junger Mann. Auch ihr bester Freund Adam benimmt sich zunehmend seltsamer.
So kommt es, dass plötzlich Averys ganzes Leben auf den Kopf gestellt wird und sie in unbekannten Aufgaben um ihre Seele kämpfen muss.

Es fällt mir hier wirklich schwer, nicht zu viel vom Inhalt preis zu geben. Doch so viel sei gesagt: die Thematik ist originell und spannend und ich bin schon sehr gespannt darauf, wie die Reihe weiter geht und wie die Aufgaben aussehen, denen Avery sich stellen muss.

Ave ist ein ganz normales Mädchen, das gemeinsam mit ihren Freunden auf die Highschool geht, Partys besucht, sich mit ihrer Mutter streitet und manchmal Blödsinn mit ihrem besten Freund Adam macht. Ich mochte sie von der ersten Seite an sehr gerne, da sie schlagfertig und intelligent ist. Ihre Freunde sind ihr wichtig und sie ist eine richtige Kämpferin. Ich fand es toll und nachvollziehbar, wie sie mit den negativen Offenbarungen ihres Lebens umgeht und wie willensstark sie auch in scheinbar aussichtslosen Situationen ist.

Adam ist Averys bester Freund und begleitet ihr Leben schon seit ihrem fünften Lebensjahr. Die beiden verstehen sich blind und sind durch eine ganz besondere Freundschaft miteinander verbunden. Sie sind einfach ein tolles Duo und halten immer zusammen. Auch Adam mochte ich sehr, er ist locker und für jeden Schabernack zu haben. Doch er kann auch ernst sein und ist Ave in jeder Lebenslage eine Stütze. Doch hinter Adam steckt mehr als man auf den ersten Blick glauben würde ...

Bei dem jungen Mann, der Avery regelmäßig Angst einjagt, handelt es sich um Nox, zu dem ich erst einmal nicht zu viel verraten möchte. Aber er ist für mich bisher die spannendste Figur. Er scheint böse und sadistisch zu sein, doch ich vermute, dass hinter ihm mehr steckt und bin schon äußerst neugierig darauf, wie dieser Charakter sich im Laufe der Geschichte entwickeln wird.

Allgemein bin ich gespannt darauf, wie sich die Personenkonstellationen noch ändern werden und erwarte hier die eine oder andere Überraschung.

Der Schreibstil von Lana Rotaru ist angenehm flüssig und der Spannungsaufbau verläuft kontinuierlich. Erzählt wird in der Ich-Perspektive aus Aves Sicht. So kann man sich als Leser gut in Ave hineinversetzen und ergründet nach und nach mit ihr gemeinsam die Geheimnisse um Adam, Nox, Himmel und Hölle.
Das Buch ist hier wirklich als Einleitung aufzufassen, um die Personen vorzustellen und in die Thematik einzuführen. Ich empfand die Story stellenweise als etwas langweilig, da nicht viel passiert ist. Die Autorin nimmt sich hier viel Zeit ihre Figuren vorzustellen. Demnach erwarte ich in Band 2 eine Steigerung, da dann auch die erste Aufgabe thematisiert wird. Zum Glück erscheint die Fortsetzung bereits in ca. zwei Wochen, so dass ich mich nicht zu lange in Geduld üben muss.


Fazit:
Exordium ist ein vielversprechender Auftakt zu einer neuen Reihe, in der wir wohl noch die eine oder andere Überraschung erleben werden. Die Charaktere sind vielseitig und die Thematik finde ich sehr spannend. Da hier aufgrund der Kürze des Buches noch nicht allzu viel passiert und Exordium wirklich "nur" als Einleitung in die Saga dient, sollte man allerdings nicht allzu viel an Handlung erwarten.

Veröffentlicht am 05.01.2018

gelungene und abwechslungsreiche Fortsetzung

Superbia
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Der zweite Band knüpft nahtlos an Band 1 an. Kurz zusammengefasst hat Avery's Vater ihre Seele an den Teufel verkauft. An ihrem 18. Geburtstag hätte sie eigentlich sterben sollen. Doch stattdessen schließt ...

Der zweite Band knüpft nahtlos an Band 1 an. Kurz zusammengefasst hat Avery's Vater ihre Seele an den Teufel verkauft. An ihrem 18. Geburtstag hätte sie eigentlich sterben sollen. Doch stattdessen schließt sie mit Luzifer den Pakt, dass sie sich sieben Prüfungen betreffend den Todsünden stellen kann, um ihre Seele und ihr Leben zu retten. Ihr zur Seite stehen Avery's Schutzengel Adam sowie der Dämon Nox, der eigentlich ihre Seele einsammeln sollte.

Schnell wird klar, dass die erste Aufgabe mit Feen sowie der Todsünde Hochmut zu tun hat. Zur Prüfung selbst werde ich euch nichts verraten, nur so viel: ich fand es toll und überhaupt nicht vorhersehbar, wie die Prüfung gestaltet war. Interessant ist auch, dass die Prüfung selbst gar nicht so sehr im Vordergrund steht, was zwar im ersten Moment irritierend ist, aber alles fügt sich dennoch passend zusammen.

Die Handlung fand ich wieder toll. Auch wenn sich die Geschichte zeitweise etwas gezogen hat, kam auch regelmäßig viel Spannung auf und ich habe mit Ave, Nox und Adam mitgefiebert. Die eigentliche Prüfung beginnt erst etwa nach dem ersten Drittel des Buches, ab da war ich dann aber durchweg an die Seiten gefesselt. Das Setting ist grandios und es gab immer wieder neues, faszinierendes zu entdecken. Außerdem gab es immer wieder Überraschungen und Wendungen, die die Spannungskurve haben steigen lassen.
Neben den zahlreichen spannenden Szenen, gab es auch eine ganze Ladung Emotionen, die mich in ihren Bann gezogen und für Abwechslung gesorgt haben.

Avery war mir in diesem zweiten Band nicht mehr ganz so sympathisch wie im ersten Teil. Dort habe ich noch ihre starke Art und große Klappe gelobt. Doch hier war sie regelmäßig stark verunsichert. Zudem hat ihre Wut sie oft beherrscht, weshalb sie unreif oder gar leichtsinnig gehandelt hat. Ich hoffe, dass sie im nächsten Band wieder zu ihrer alten Stärke zurück findet.

Nox hingegen hat mich in Superbia vollkommen überzeugen können. Er ist vielschichtig und ein sehr spannender Charakter. Ich schließe ihn immer mehr in mein Herz und ich freue mich schon darauf, noch mehr über seine Vergangenheit heraus zu finden.
Adam hingegen spielt in diesem Band eher einer Nebenrolle und entwickelt sich auch nicht weiter. Er hat mich hingegen eher etwas damit genervt, dass es Avery vor allem beschützen und am liebsten in Watte packen möchte. Er sollte ihr mehr zutrauen und vor allem nicht so viele Geheimnisse vor ihr haben.

Das Ende dann war wieder so gestaltet, dass ich am liebsten direkt weiter lesen würde um zu erfahren, wie es mit dem Trio weiter geht und welcher neuen Aufgabe sie sich stellen müssen.

Der Schreibstil war wie nicht anders erwartet wieder flüssig und einfach und ließ sich leicht lesen. Die Kapitel sind häufig so aufgebaut, dass sie mit einem "Cliffhanger" enden, so dass es echt schwer fällt das Buch aus der Hand zu legen. Besonders gut gefallen haben mir die Dialoge zwischen Avery und Nox, welche sehr abwechslungsreich waren. So gibt neben den bereits bekannten Streitereien und dem Geplänkel, auch emotionale und fast schon philosophische Gespräche.


Fazit:
Superybia ist eine gelungene Fortsetzung der Deadly Sin Saga, die sowohl mit Spannung als auch mit ganz viel Gefühl und der einen oder anderen Überraschung überzeugt.

Veröffentlicht am 05.01.2018

Achterbahnfahrt der Gefühle in wundervollem Setting

1000 Brücken und ein Kuss
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In 1000 Brücken und ein Kuss begleiten wir die junge Amerikanerin Emily, die ein Auslandssemester in Venedig beginnt. Dort begegnet sie dem attraktiven Italiener Luca, der ihr die Stadt zeigt und dessen ...

In 1000 Brücken und ein Kuss begleiten wir die junge Amerikanerin Emily, die ein Auslandssemester in Venedig beginnt. Dort begegnet sie dem attraktiven Italiener Luca, der ihr die Stadt zeigt und dessen Charme sie schnell verfällt. Doch es stellt sich heraus, dass Luca nicht nur reich und berühmt, sondern zu allem Übel auch noch verlobt ist. Darafhin will sich Emily von Luca fernhalten, doch Luca ist hartnäckig und vetraut ihr schließlich sein Familiengeheimnis an. Doch dadurch gerät Emily in Gefahr und muss sich entscheiden, ob sie bereit ist für ihre Beziehung mit Luca zu kämpfen.

Anhand des Klappentextes und des Covers habe ich hier eine leichte Sommerromanze erwartet. Doch das Buch hat deutlich mehr zu bieten. Einige mehr oder weniger unvorhergesehene Wendungen haben mich an die Seiten gefesselt und ich habe mit Emily und Luca mitgefiebert. So überzeugt die Geschichte nicht nur mit vielen Emotionen und Romantik, sondern auch mit einer großen Portion Action und Spannung.

Die Protagonisten sind facettenreich und gut ausgearbeitet. Ich konnte zwar besonders am Anfang nicht alle Handlungen von Emily nachvollziehen, da sich sich dort recht naiv und schüchtern verhält, doch sie weiß was sie will und steht zu ihren Entscheidungen. Sie rappelt sich immer wieder auf und gibt nicht auf, auch wenn es noch so schwierig erscheint.

Der Schreibstil ist flüssig und einfach, so dass man die Geschichte schnell lesen kann. Die im Buch erschaffene Atmosphäre fand ich richtig toll und besonders die detaillierten Beschreibungen von Venedig selbst haben bei mir Fernweh hervorgerufen und ich möchte diese wundervolle Stadt nun unbedingt selbst einmal besuchen. Der Großteil der Geschichte wird aus Emilys Sicht geschrieben, so dass man mit ihr gemeinsam Venedig und die doch recht eigene Mentalität der Italiener kennen lernen kann (da meine Oma Italienerin ist, konnte ich hier häufig bestätigend nicken :D). Ein paar Kapitel gegen Ende wurden aus Lucas Sicht geschrieben. Dies wurde im Text deutlich hervorgehoben, so dass man sich als Leser darauf einstellen konnte. So hatte man auch die Möglichkeit Lucas Sicht der Dinge besser nachzuvollziehen, was mir sehr gut gefallen hat.

Das Ende hat mich dann noch einmal richtig umgehauen und ich war zunächst etwas unzufrieden damit, wie die Geschichte endet. Ich hatte einfach nicht mit einem solchen Finale gerechnet und fühlte mich etwas vor den Kopf gestoßen. Doch nach einigen Überlegungen bin ich zu dem Schluss gekommen, dass dies in Anbetracht der Lage das einzig logische Ende war, weshalb ich nun zwar nicht glücklich mit dem Ende bin, es aber immerhin so akzeptieren kann.


Fazit:
In 1000 Brücken und ein Kuss entführt uns die Autorin Lara Rotaru in die wundervolle Stadt Venedig und nimmt uns mit auf eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Neben der obligatorischen Liebesgeschichte erwarten den Leser hier ein paar Überraschungen, eine tolle Atmosphäre, liebenswerte Charaktere und eine große Prise Spannung.

Veröffentlicht am 05.01.2018

Absolut gelungen, absolut genial

Percy Jackson 1: Diebe im Olymp
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Nachdem mir der Film so gut gefallen hat, wollte ich unbedingt auch die Buchvorlage lesen.

Percy hatte es nie leicht im Leben. Immer wieder passieren ihm unerklärliche Unfälle, weshalb er schon von diversen ...

Nachdem mir der Film so gut gefallen hat, wollte ich unbedingt auch die Buchvorlage lesen.

Percy hatte es nie leicht im Leben. Immer wieder passieren ihm unerklärliche Unfälle, weshalb er schon von diversen Schulen geflogen ist. Manchmal glaubt er sogar, die ganze Welt hätte sich gegen ihn verschworen.
Als er eines Tages schließlich von einem Minotaurus angegriffen wird und nur mit der Hilfe seines Freundes Grover ins Camp Half-Blood fliehen kann, hat er endlich die Bestätigung, dass er wirklich anders ist. Er ist ein Halbgott! Doch damit nicht genug; er ist der Sohn von Poseidon, der einer der mächtigsten Götter des Olymp darstellt. So geschieht es, dass er sich bald schon sehr mächtigen Feinden entgegen stellen muss. Doch zum Glück kann er dabei zumindest auf die Hilfe seiner Freunde vertrauen. Oder doch nicht?

Die Handlung hat mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt. Die Spannungskurve wird konstant sehr hoch gehalten und die Ereignisse überschlagen sich. Dabei wird immer wieder die griechische Mythologie wunderbar fließend und "logisch" in die Handlung eingebaut, so dass man das Gefühl hat, dass alles genau so tatsächlich auch in der Realität passiert sein könnte. Rick Riordan verknüpft ein Jugend-Abenteuer mit Mythen und Sagen und erweckt diese somit zum Leben. Außerdem hatte man hier bereits den Eindruck, dass die Geschichte komplexer und vielschichtiger ist als es derzeit noch den Eindruck macht.

Percy mochte ich als Protagonisten sehr gerne. Natürlich ist er noch ziemlich jung und handelt dadurch manchmal sehr überstürzt oder gar leichtsinnig, aber das hat mich nicht sonderlich gestört. Er ist mutig, clever und hat das Herz am rechten Fleck. Er weiß, welche Dinge wirklich wichtig im Leben sind und würde für die Menschen, die ihm am Herzen liegen, alles tun.

Die Nebencharaktere sind wunderbar vielseitig und jeder auf seine eigene Art liebenswert. So gibt es allein schon durch den teils tollpatschigen und gutgläubigen Grover einiges zu lachen. Die intelligente und strategische Annabeth komplettiert das Trio, welches sich gemeinsam ins Abenteuer stürzt.

Der Schreibstil ist sehr flüssig und leicht zu lesen. Erzählt wird aus der Sicht von Percy, wodurch die Sprache sehr umgangssprachlich bis ironisch und zynisch ist. Allein dadurch gab es den einen oder anderen Lacher.

Fazit:
Eine spannende und abwechslungsreiche Handlung werden in"Diebe im Olymp" gekoppelt mit tollen Charakteren und ergeben ein absolut gelungenes Buch. Wer abenteuerreiche Jugendbücher und die griechische Mythologie mag, kommt hier voll auf seine Kosten.

Veröffentlicht am 05.01.2018

spannend und abwechslungsreich aber mit Luft nach oben

His Dark Materials 0: Über den wilden Fluss
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Da die His Dark Materials Trilogie von Philip Pullman zu meinen absoluten Lieblingsreihen gehört, habe ich mich riesig darüber gefreut, endlich etwas Neues aus der wundervollen Welt der Daemonen zu lesen ...

Da die His Dark Materials Trilogie von Philip Pullman zu meinen absoluten Lieblingsreihen gehört, habe ich mich riesig darüber gefreut, endlich etwas Neues aus der wundervollen Welt der Daemonen zu lesen zu bekommen.

Malcolm ist 11 Jahre alt und lebt mit seinen Eltern in Oxford. Dort betreiben sie einen Gasthof, in dem auch Malcolm regelmäßig mithilft. Außerdem hilft er manchmal den Nonnen im Kloster mit Allem, was so anfällt. Als die Nonnen dort eines Tages ein Baby aufnehmen, schließt Malcolm die kleine Lyra sofort in sein Herz und will sie um jeden Preis beschützen. Dass dies wirklich nötig ist, erschließt sich Malcolm ziemlich schnell, denn einige Menschen scheinen es auf die kleine Lyra abgesehen zu haben. Doch warum?

Das Buch stellt zwar eine Vorgeschichte dar, aber dennoch wäre es wohl von Vorteil wenn man die ursprüngliche Trilogie kennt, da der Autor doch einiges voraussetzt. Aber man kann wohl auch mit diesem Buch starten und würde dennoch verstehen, worum es geht.

Philip Pullmans Schreibstil ist zwar flüssig und locker zu lesen aber auch sehr bildhaft und es sind viele lange Beschreibungen enthalten. Dadurch sind manche Szenen doch etwas langweilig. Besonders die erste Hälfte des Buches empfand ich als zäh. Aber der Autor versteckt auch viele Andeutungen und Details zwischen den Zeilen, die jüngeren Lesern wohl noch entgehen werden, die für mich aber den besonderen Reiz der Geschichte ausmachen. Später nimmt die Geschichte richtig Fahrt auf, wird immer phantasievoller und phantastischer und es gibt ständig Neues zu entdecken.
Das Buch ist sehr vielschichtig und nur nach und nach deckt man neue Puzzlestücke gemeinsam mit Malcolm auf und erhält langsam ein Gesamtbild. Dazu trägt auch bei, dass der Großteil der Szenen aus der Sicht von Malcolm erzählt wird, es aber auch einzelne Szenen aus der Sicht von anderen Charakteren erzählt werden. So erhält man ein umfassenderes Bild und alles erscheint logischer.

Wunderbar eingefangen wird auch die junge und teils naive aber auch reife und verantwortungsbewusste Sichtweise von Malcolm. Er ist ein außergewöhnlicher und cleverer Junge, der fleißig arbeitet und eine gute Beobachtungs- und Kombinationsgabe hat. Man muss ihn einfach in sein Herz schließen.

Die übrigen Charaktere sind ebenfalls sehr facettenreich gestaltet und bilden einen bunten Haufen aus Nonnen und Gelehrten, Kindern, einfachen Leuten und vielen mehr. Alle handeln nachvollziehbar und logisch und es gibt auch die eine oder andere Entwicklung, die mir gut gefallen hat. Der Antagonist ist sehr speziell und man entwickelt schnell eine starke Abneigung gegen ihn, auch wenn man seine Motive schwer durchschauen kann. Dennoch fand ich ihn faszinierend.

Die Welt der His Dark Materials Reihe ist toll und ich verliebe mich jedes Mal aufs Neue in die Daemonen. Diese treten in Tierform auf, die "ihren" Menschen dauerhaft begleiten und gewissermaßen deren Seelen- und Gefühlszustand darstellen. Bei Kindern wechselt der Daemon regelmäßig seine Gestalt, bei Erwachsenen hat der Daemon eine dauerhafte Tiergestalt angenommen.

Ein wichtiges Thema stellt auch in diesem Buch die Rolle der Kirche und Religion im Kontrast zur Wissenschaft dar. Somit denkt man als Leser auch direkt an Überschneidungen zu unserer Realität nach. Man muss unweigerlich selbst über das Thema nachdenken.

Fazit:
Tolle Charaktere und ein grandioser Schreibstil machen das Buch zu etwas ganz Besonderem. Trotz einiger Längen ist die Handlung spannend und abwechslungsreich und bewegt sich auf vielen verschiedenen Ebenen.