Kein Krimi!
Aufzeichnungen eines SerienmördersEin sehr einfühlsames Buch über das Thema Demenz. Interessant wie packend, witzig, abe auch schaudernd der Autor seine Worte einem an Demenz erkrankten Menschen in den Mund legt. Wie das Erinnern immer ...
Ein sehr einfühlsames Buch über das Thema Demenz. Interessant wie packend, witzig, abe auch schaudernd der Autor seine Worte einem an Demenz erkrankten Menschen in den Mund legt. Wie das Erinnern immer schwächer wird, wie er alle Personen verwechselt, wie er eine eigene Welt aufbaut. Aber Kim gibt nicht auf, er kämpft gegen das Vergessen mit Aufschreiben, auf den Viceocorder sprechen - aber auch diese Dokumente kann er nicht mehr richtig zuordnen und zieht falsche Schlüsse daraus. Kann er wirklich noch sein brutales Projekt durchziehen?
Dass er zum Schluss doch überführt wird, hat für mich nicht ganz zum übrigen Text gepasst. Was war er wirklich in seinem früheren Leben, war er überhaupt ein Serienmörder, er kann sich doch daran auch nicht wirklich richtig erinnern?
Wie das Denken immer weniger wird, wurde auch der Schriftzug der Seitenzahl immer blässer - ein aufmerksamer Trick! So passt das Cover auch sehr gut - ein nachdenkender Mensch (er hat ja früher immer wieder Nietsche zitiert, oder eigene Lyrik verfasst), der mit dem Titel überschrieben wird.
Ein guter Hinweis im Texte eingesteut - das Kochen schwindet als erstes, weil diese Tätigkeit zu komplex ist und viele andere Stadien der Erkrankung werden in diesen Aufzeichnungen meist ganz emutionslos beschrieben.
Ein wirklich interessantes Buch über Demenz, mit den vielen Facetten, dem Fortschreiten, aber in jedem Stadium bleiben die Gefühle, denn das Herz wird nicht dement!