Licht und Schatten im Einklang?
The Hurricane WarsEin Wirbelsturmkrieg und eine Wirbelsturmliebe
Das Cover ist ästhetisch und auch der Farbschnitt sieht wundervoll aus. Nur gehen die Goldbemalungen durch feuchte Hände (auch beim Schwitzen) weg, was sehr ...
Ein Wirbelsturmkrieg und eine Wirbelsturmliebe
Das Cover ist ästhetisch und auch der Farbschnitt sieht wundervoll aus. Nur gehen die Goldbemalungen durch feuchte Hände (auch beim Schwitzen) weg, was sehr schade ist.
Das Setting ist ebenfalls toll und durch die Beschreibungen, glaubt man wirklich, man wäre ein Teil des Wirbelsturmkriegs und der unterschiedlichen Bewohner. Damit einher geht der Schreibstil der Autorin. Am Anfang war ich geschockt, dass es in der 3. Person geschrieben wurde. Eigentlich mag ich das in Büchern nicht, da der Erzähler nur von oben herab die Geschichte berichtet und es keinen Einblick in die Gefühlswelt der Charaktere gibt, sondern nur die äußerliche Beschreibung davon. Dies kann dazu führen, dass der Leser die Beweggründe der Charakter schlecht nachvollziehen kann. Dennoch wurde dies hier sehr gut gelöst. Der Schreibstil ermöglicht es einem, die Gefühle und Regungen zu erahnen, dadurch, dass es aus zwei Perspektiven erzählt wird und trotzdem in der 3. Person bleibt. Daher ist das Buch auch geeignet, wenn man eigentlich skeptisch gegenüber der 3. Person ist, da es hier wirklich nicht weiter auffällt.
Die beiden Protagonisten sind mir sofort ins Herz geflossen. Talasyn ist eine starke junge Frau, die alles für ihr Land und ihre Freunde geben würde. Sie beeindruckte mich, da sie transparent dargelegt wurde; man spürte ihren innerlichen Wirbelsturmkrieg, der in ihr tobt. Sie besitzt eine Tiefe, die mir oft in Büchern fehlt. Dennoch macht sie auch ein paar irrationale Taten, die man nicht nachvollziehen kann.
Alaric gibt den bösen Thronerben, der sein Land erbarmungslos verteidigen möchte und alles tut, was ihm befohlen wird. Es wird einem schnell klar, dass nicht er das Problem ist und er eigentlich mehr zu bieten hat, als es anfänglich aussieht. Da er nicht nur der kaltherzige Krieger ist, der vorgibt zu sein. In ihm herrscht eine weiche Seite, die aber von außenstehenden Personen versucht wird, untergraben zu werden. Als Leser empfindet man für ihn Mitleid, da er selbst glaubt, was andere ihm einreden zu versuchen. Ich bin gespannt, ob er sich von diesen Personen im zweiten Teil lösen kann.
Die Handlung war von Anfang an spannend, dennoch auch etwas langatmig. Die Verbindung zwischen Talasyn und Alaric baute sich im Schneckentempo aus. Es war ein stetiges Hin und Her, was zu viel wurde. Natürlich benötigt ein Trope, wie Enemys-to-Lovers diesen Zwiespalt der Protagonisten, da sie sich nicht lieben dürfen. Beide sind wie Tag und Nacht, augenscheinlich passen diese Gegensätze nicht zusammen und doch können sie nicht ohneeinander. Zum Schluss wurde man noch einmal mit einem Plot Twist überrascht, der neugierig auf mehr macht.
Ein spannendes Buch, was hält, was es verspricht einen Wirbelsturmkrieg.