Zweigs letztes und bekanntestes Werk – eine meisterhafte Partie der psychologischen Abgründe
Als der Rechtsanwalt Dr. B. eine Reise auf einem Passagierdampfer antritt, ahnt er nicht, dass sich der bekannte Schachweltmeister Mirko Czentovic ebenfalls an Bord befindet. Fasziniert von diesem Genie bittet Dr. B.um ein Duell. Dabei werden traumatische Erinnerungen in ihm wachgerufen, denn das »Spiel der Könige« erlernte er einst als Gefangener der Gestapo. Im Duell gegen Czentovic prallen nun nicht nur zwei unterschiedliche Spielideen aufeinander, sondern auch zwei Lebenswelten ...
Die »Schachnovelle« ist Stefan Zweigs letztes und wohl bekanntestes Werk, das nur ein Jahr vor seinem Freitod entstanden ist.
PENGUIN EDITION. Zeitlos, kultig, bunt. – Ausgezeichnet mit dem German Brand Award 2022
Meinung: Ich finde es schön, dass es hier auch 2 Geschichten in der Geschichte gibt. Gleich zu Anfang von dem Freund des Erzählers über Czentovic und danach von Dr. B. selbst. Zweig schreibt sehr gut, ...
Meinung: Ich finde es schön, dass es hier auch 2 Geschichten in der Geschichte gibt. Gleich zu Anfang von dem Freund des Erzählers über Czentovic und danach von Dr. B. selbst. Zweig schreibt sehr gut, so dass man in die Geschichte abtaucht. Psychologische Aspekte finde ich in Büchern immer sehr interessant, da es mich interessiert, das menschliche Gehirn/Psyche besser kennen zu lernen/zu verstehen bzw. zu wissen, was es alles gibt und warum wer wie ist/sich wie verhält. Dies ist kurzweilig, interessant und auch spannend zu erfahren, wohin das alles führt.
Da es auch nicht zu viele Seiten hat, kann ich es jedem nur empfehlen, der auch gerne Klassiker liest oder über psychologische Abgründe.
Die Schachnovelle von Stefan Zweig, ein kurzer, aber sehr intensiver Klassiker.
Mitten auf dem Meer treffen zwei Schachgenies aufeinander, welche unterschiedlicher nicht sein könnten. Der „Unbelehrbare“ ...
Die Schachnovelle von Stefan Zweig, ein kurzer, aber sehr intensiver Klassiker.
Mitten auf dem Meer treffen zwei Schachgenies aufeinander, welche unterschiedlicher nicht sein könnten. Der „Unbelehrbare“ Schachweltmeister Czentovic, Schach ist das Einzige was er wirklich kann. Auf der anderen Seite Dr.B Rechtsanwalt und ehemaliger Gefangener der Gestapo, dessen einzige Ablenkung Schach war, doch das hat ihn in den Wahnsinn getrieben.
Diese Novelle hat mich positiv überrascht. Ich hatte noch nie ein Buch gelesen, dass vor 1950 geschrieben wurde und solch ein Klassiker ist. Obwohl ich mich manchmal mit einzelnen Begriffen schwergetan habe, ließ es sich doch leicht lesen und hat mich unterhalten. Der Schreibstil hat mich echt gefesselt. Und dieser Text hat mich regelrecht aufgerüttelt. Es ist natürlich kein geschichtlicher Roman, doch es spielt in der damaligen Zeit und die war nicht gerade einfach. Die Tiefgründigkeit hat mich echt Beeindruckt, schließlich hat das Buch unter 100 Seiten. Bestimmt nicht das letzte Mal, dass ich diese Novelle gelesen habe!
Zurecht steht im Klappentext: Zweigs letztes und bekanntestes Werk – eine meisterhafte Partie der psychologischen Abgründe.
Diesen Klassiker würde ich jedem empfehlen. Es ist wirklich eine Bereicherung!
Inhalt:
Wir befinden uns im Jahre 1942 auf einem Passagierdampfer von New York nach Buenos Aires. An Bord des Schiffes befindet sich neben dem Ich-Erzähler auch der Schachweltmeister Mirko Czentovic, der ...
Inhalt:
Wir befinden uns im Jahre 1942 auf einem Passagierdampfer von New York nach Buenos Aires. An Bord des Schiffes befindet sich neben dem Ich-Erzähler auch der Schachweltmeister Mirko Czentovic, der sich gegen Bezahlung zu einer Partie Schach gegen eine Gruppe von Passagieren überreden lässt. Diese spielen völlig chancenlos gegen Czentovic, bis ein bisher Unbekannter ins Spiel eingreift und dem Weltmeister ein Remis abringt. Obwohl Dr. B. beteuert, jahrzehntelang kein Schachspiel berührt zu haben, lässt er sich zu einer Revanche bewegen. Ein atemberaubender Kampf beginnt, bei dem der eigentliche Gegner nicht gegenüber am Schachbrett, sondern tief in der eigenen Seele sitzt.
Meinung:
Während viele dieses Buch als Schullektüre eher zwangsweise lesen mussten, tat ich es tatsächlich freiwillig und ich war begeistert. Die 1942 erschienene Novelle ist das letzte im Exil abgeschlossene Prosawerk des Autors Stefan Zweig und gehört ganz zweifelsfrei zu den Klassikern, die man mindestens einmal in seinem Leben gelesen haben muss. Dieses Büchlein ist allerfeinste Unterhaltung auf höchstem Niveau. Aufgrund der sich immer rasanter aufbauenden Spannung war es mir kaum möglich, die Lektüre zu unterbrechen, wobei der geringe Seitenumfang der Novelle Weniglesern sehr entgegenkommt. Aber wie heißt es so schön? „In der Kürze liegt die Würze.“ Geschichte, Politik, Psychologie und Schachspiel auf gerade einmal 100 Seiten zu vereinen, ist einfach grandios.
Fazit:
Die „Schachnovelle“ von Stefan Zweig ist ein literarisches Meisterstück. Die Novelle ist spannend, kurzweilig und dennoch anspruchsvoll. Ein kleines, aber sehr feines Büchlein, das man nicht nur in der Schule lesen sollte. Dieser zeitlose Klassiker erhält 5 von 5 Sternchen.
Auf einer mehrtägigen Schiffsreise von New York nach Buenos Aires in den 40er Jahren des letzten Jahrhunderts, wird der österreichische Ich-Erzähler Zeuge einer beeindruckenden Schachpartie. Der an Bord ...
Auf einer mehrtägigen Schiffsreise von New York nach Buenos Aires in den 40er Jahren des letzten Jahrhunderts, wird der österreichische Ich-Erzähler Zeuge einer beeindruckenden Schachpartie. Der an Bord weilende Schachweltmeister spielt gegen eine Gruppe Amateure, ohne dass der geringste Zweifel an dessen Sieg besteht. Doch dann mischt sich ein unbekannter Passagier ein und das Spiel endet mit einem Remis. Am nächsten Tag soll ein weiteres Spiel stattfinden und der Ich-Erzähler fordert den Unbekannten zur Teilnahme auf. Dieser sträubt sich zunächst und erzählt ihm zur Erklärung seine Geschichte.
Dieses kleine Büchlein, das gerade mal 104 Seiten mit verhältnismäßig groß gedruckten Buchstaben hat, ist sicherlich beeindruckender als viele andere Bücher, die einen drei- oder viermal so großen Umfang aufweisen. Vielleicht liegt es daran, dass Stefan Zweig viel mit Gegensätzlichkeiten gearbeitet hat, die eher im Gedächtnis bleiben. Einmal der introvertierte, ungebildete und langsame Schachweltmeister. Und der umgängliche, intellektuelle und beinahe manische 'Dilettant'. Oder der Ich-Erzähler, für den Schach 'nur' ein Spiel ist und sein Gegner, der alles als Wettkampf sieht und jede Niederlage als persönlichen Affront empfindet. Aber auch die Art, wie Zweig Schach beschreibt, wird mir im Gedächtnis bleiben. Insbesondere, weil er selbst überhaupt keinen großen Bezug dazu hatte.
Zitat: "Ist es nicht auch eine Wissenschaft, eine Kunst, schwebend zwischen diesen Kategorien wie der Sarg Mohammeds zwischen Himmel und Erde, eine einmalige Bindung aller Gegensatzpaare; uralt und doch ewig neu, mechanisch in der Anlage und doch nur wirksam durch Phantasie, begrenzt in geometrisch starrem Raum und dabei unbegrenzt in seinen Kombinationen, ständig sich entwickelnd und doch steril, ein Denken, das zu nichts führt, eine Mathematik, die nichts errechnet, eine Kunst ohne Werke, eine Architektur ohne Substanz und nichtsdestominder erwiesenermaßen dauerhafter in seinem Sein und Dasein als alle Bücher und Werke...*
Dazu die unglaublich genauen Beschreibungen der einzelnen Charaktere und Situationen, die derart zeitlos gut sind, dass Manches klingt, als wäre es eben erst geschrieben worden.
Zitat: "Nun hatten die Nationalsozialisten, längst ehe sie ihre Armeen gegen die Welt aufrüsteten, eine andere ebenso gefährliche und geschulte Armee in allen Nachbarländern zu organisieren begonnen, die Legion der Benachteiligten, der Zurückgesetzten, der Gekränkten."
Ein kleines, aber sehr feines Büchlein, das man nicht nur in der Schule lesen sollte - sofern es dort überhaupt noch im entsprechenden Kanon steht.
Die Handlung ist faszinierend und verstörend zugleich.
Die Handlung finde ich immer wieder faszinierend, aber sie ist ebenfalls sehr verstörend. Zumal wenn man bedenkt, dass Zweig sich, nachdem er das ...
Die Handlung ist faszinierend und verstörend zugleich.
Die Handlung finde ich immer wieder faszinierend, aber sie ist ebenfalls sehr verstörend. Zumal wenn man bedenkt, dass Zweig sich, nachdem er das Manuskript des Buches beendet hat, sich umgebracht hat. Die Handlung schreitet schnell voran, weswegen es an manchen Stellen schwierig ist dem Geschehen zu folgen. Der Protagonist fungiert eigentlich als Bote der Geschichte, daher erfährt man nicht viel über ihn.
Es ist ein tolles Buch und da man es rasch gelesen hat, eine absolute Empfehlung