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Veröffentlicht am 19.06.2019

Vorsicht: Schweißausbrüche, zittern, Herzrasen und Gänsehaut inklusive!

Countdown to Noah (Band 1): Gegen Bestien
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Schon der Anfang gibt uns einen kurzen Rückblick, wie die Welt untergehen und die Noahs hervorbringen konnte. Es ist wirklich eindrucksvoll, welches Szenario Fanny sich ausgedacht hat, wie erschreckend ...

Schon der Anfang gibt uns einen kurzen Rückblick, wie die Welt untergehen und die Noahs hervorbringen konnte. Es ist wirklich eindrucksvoll, welches Szenario Fanny sich ausgedacht hat, wie erschreckend und faszinierend zugleich. Umso gruseliger fand ich die Vorstellung, dass es im echten Leben genau so kommen könnte.
Menschen sind gierig und ich denke, wenn sie die Möglichkeit hätten, dann würden sie genau dieses Mittel herstellen, dass uns im Buch die Noahs beschert. Denn die Noahs scheinen viel gerissener zu sein, als man vermuten würde.

Den Aufbau der Kapitel ist ziemlich genial. Cassidy überlebt den Angriff nur knapp und ab diesem Zeitpunkt beginnt ihr Countdown. Das heißt wir fangen bei ihrer Frist von 30 Tagen an und erleben jeden Schritt näher zur Verwandlung hin. Außerdem markiert eine kleine Karte den Status ihrer Reise und wie weit es noch bis zum Ziel ist.

Auf ihrem Weg begegnen ihr sowohl Menschen, als auch Noahs. Aber gerade das Zwischenmenschliche wird beleuchtet. So erleben wir eine Reise, in der sich vier Menschen aufeinander verlassen müssen. Sie müssen sich vertrauen, decken und füreinander da sein. Denn die Gefahr lauert überall und wenn man nicht aufpasst, dann gerät man mitten hinein.

Zwei dieser Menschen haben mich sehr beschäftigt. Zum einen ist da Cassidy, die eine schwere Bürde tragen muss und deren Geschichte mich einige Male schlucken ließ. Ich habe so mitgefühlt mit ihr und ihrer Schwester. Man spürt, wie viel sie sich bedeuten und wie sie das Schicksal zusammengeschweißt hat. Besonders Cassy ist ein höfliches, mutiges und kluges Mädchen mit viel Temperament. Ihr loses Mundwerk konnte mir manchen Schmunzler entlocken, wie zum Beispiel diesen hier:
«Ach du Kacke. Dein Arm … ist der … ist der gebrochen?»
Nein, hätte ich am liebsten geantwortet. Das trägt man heute so.

Und dann Daniel … der ist ein wahrer Charmebolzen! Seine grimmige Visage und seine abwehrende Haltung gilt vor allem Cassy. Er ist immer auf der Hut, hält jeden anderen von ihr fern und ist in seiner Wortwahl ziemlich hart. Man bekommt das Gefühl, dass er nur das Monster in ihr sieht. Aber nach und nach erkennt man die Sorge in seinem Handeln und dass er kein Idiot ist. Auch, wenn er viel dafür tut, dass man diesen Eindruck erhält.

Beim Lesen habe ich viele Theorien entwickelt, wer für wen arbeitet, ob der ein oder andere nur nett tut, wer mit wem anbandelt, was dies und das auslöst. JA! Ich habe mitgefiebert und das ist auch ein Punkt in der Geschichte, der mich angespornt hat. Wer steht denn bitte nicht auf Rätselraten? Ob sich meine Theorien bestätigen, kann ich wohl erst herausfinden, wenn ich den zweiten Teil lese. Sehr geschickt gemacht, Frau Bechert!

Fannys Schreibstil ist gerade am Anfang mit Kleinigkeiten gespickt, die mich durch die Handlung stolpern ließen. Mir waren zu viele Nichtigkeiten eingeschoben, die mich rausgebracht haben. Allerdings bessert sich das mit der Zeit und als ich drin war, konnte ich Fannys Schreibstil sehr genießen. Er ist locker, leicht und unglaublich detailreich, ohne überladen zu wirken.
Vor allem in die Actionszenen habe ich mich verliebt, obwohl ich nicht verleugne, eine Gänsehaut an manchen Stellen bekommen zu haben.

Ich habe wahrscheinlich andere Erwartungen an das Buch gehabt, denn ich fand den Schwerpunkt zu sehr auf der Liebesgeschichte. Zum Glück habe ich trotzdem meine Portionen an extra Schweißausbrüchen, zittern, Herzrasen, Gänsehaut und «Iiiibaaah» bekommen.

Fazit: Countdown to Noah ist eine Geschichte, die es in sich hat! Wenn ihr Lust auf eine Reise mit Gefahren habt, nicht abgeneigt gegen Gänsehautmomente seid und in eine erschreckende Zukunft einzutauchen wollt: Greift zu. Meine Kritik richtet sich an den Schwerpunkt der Geschichte, den ich auf mehr Action und Handlung gesetzt hätte, anstatt auf zu viel Liebe.

Veröffentlicht am 26.01.2019

Gewalt, Traurigkeit und eine große Portion Hoffnung!

Keiner glaubt an uns
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Etwas kleines Vorweg: Man kann dieses Buch einzeln lesen, muss sich nur darauf einstellen, dass die ganzen Namen und Geschichten am Anfang nicht unbedingt haften bleiben. Im Laufe, wenn wir Rückblenden ...

Etwas kleines Vorweg: Man kann dieses Buch einzeln lesen, muss sich nur darauf einstellen, dass die ganzen Namen und Geschichten am Anfang nicht unbedingt haften bleiben. Im Laufe, wenn wir Rückblenden erleben und mehr und mehr in die Handlung eintauchen, dann wird einem klar, wie alles zusammenhängt. Ich war etwas überfordert, als bei einem Gespräch gleich acht verschiedene Personen auftauchten, die alle aus den vorigen Bänden waren.

Nun zur Geschichte: Bei den ersten Seiten musste ich schlucken. Ich habe noch nicht viele Geschichten gelesen, in denen beide Protagonisten schwere Schicksale mit sich schleppen und es ausweglos erscheint. Vor allem, wenn beide durch Gewalt und Verrat gezeichnet wurden.
Vielleicht wollen gerade deswegen beide so sehr, dass es mit ihrer Liebe klappt, dass sie das ganze überstürzen. Wenn man nun schon ein ganzes Jahr aufeinander wartet, kann ich es in gewisser Weise nachvollziehen. Aber genau dieses Warten lässt die beiden nicht erkennen, dass noch Probleme vor ihnen liegen, die sich nicht einfach lösen lassen. Also begleiten wir sie auf ihrem Weg: stolpernd und strauchelnd. Aber immer mit fester Entschlossenheit im Herzen.
Von mir gibt es einen riesengroßen Pluspunkt dafür, dass die beiden viele ihrer Fehler einsehen und zusammenhalten. Es gibt wenig Gezicke oder dass einer beleidigt ist. Am Ende ist dieser Vorsatz ein bisschen eingebrochen und es gibt einen Streit, der total unnötig und übereilt ist. Ich bin froh, dass die anderen Charaktere ihnen gut zureden und sie auf den Boden der Tatsachen zurück holen. Das hat für mich auch viel ausgemacht: Die anderen Personen. Pias einfühlsamen Schwestern, den starken Bruder von Tom, die schräge Tante und die bösen Buben. Sie alle schließt man ins Herz und sie bringen einen auf den Geschmack, mit Band 1 und 2 zu liebäugeln. Gerade Emma wirkt so herzensgut, zart und erwachsen.
Auch die Gegenspieler fand ich gut ausgearbeitet und böse. Der eine hat mir eine Gänsehaut eingejagt. Nur, dass Pia nicht früher erkennt wer es ist, fand ich ziemlich naiv.

Was für mich ein wenig Fehl am Platz wirkte, war die plötzliche Erotik im Buch. Nicht nur angedeutet, sondern ausführlich beschrieben. Dieser Umschwung von Schwere auf heißes Prickeln war leider nichts für mich und passte nicht zum Gesamtbild.

Jana von Bergner spielt in ihren Geschichten mit großen Altersunterschieden, Gewalt, Schicksalsschlägen und dem Tod: also mit den Extremen! Und ich finde das gut. In vielen Büchern gibt es eine Liebesgeschichte. In diesem Buch gibt es eine Liebesgeschichte, für die beide kämpfen müssen. Nicht nur vor anderen, sondern vor allem für sich selbst. Es ist auf keiner Seite einfach oder leicht und niemanden wird hier etwas in den Schoß gelegt. Das bringt eine gewisse Schwermut mit, die ich erlebt habe, aber auch Hoffnung. Darauf, dass jeder Mensch eine zweite Chance verdient.

Fazit: Ich habe Gewalt, Traurigkeit und Grausamkeiten durchlebt und musste gerade am Anfang mal eine Pause einlegen. Genauso ist die Geschichte einfühlsam und voller Hoffnung auf eine Zukunft. Wer also Tiefgang haben möchte und auch ab von Happy lesen kann, der sollte sich auf dieses Buch einlassen.

Veröffentlicht am 23.01.2019

Spannende Kämpfe, wilde Verfolgungsjagden und ein gefühlvoller Schreibstil!

Soulcatcher
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In der Leseprobe konnte ich schon einen guten Eindruck über den Schreibstil und die Geschichte gewinnen. Die Gefühlswelt von Maisie und der Sturm, der in ihr tobt, sie innerlich zerreißt, ist so echt und ...

In der Leseprobe konnte ich schon einen guten Eindruck über den Schreibstil und die Geschichte gewinnen. Die Gefühlswelt von Maisie und der Sturm, der in ihr tobt, sie innerlich zerreißt, ist so echt und authentisch, dass ich mich ihr sofort verbunden fühlte. Sie ist eine starke Frau, die beherzt handelt und zur Tat schreitet. Dabei hat sie zwar keinen Plan, wie sie die Dinge angehen soll, stolpert aber trotz dessen ohne Sinn und Verstand in die gefährlichsten Situationen. Langes Nachdenken und Gejammer wird man bei Maisie nicht finden.
Der Zwiespalt in ihr und wie sie mit ihren Gefühlen umgeht, macht sie noch interessanter. Eins muss man ihr bei allem lassen: Sie glaubt fest an die Liebe, die Hoffnung und an Luke.
Die kleine Schwester von Luke -Vivienne- mag ich sehr, auch wenn sie unnahbar erscheint. Sie wächst mit ihren Aufgaben, beweist Mut und Zielstrebigkeit. Ein richtig starkes Mädchen!

Die Handlung schreitet rasch voran und es geht rasant zu, was vor allem Maisies Tatendrang und ihrem schnellen Handeln zu verdanken ist. Jedenfalls einmal inne halten und hinterfragen, was genau sie da gerade tut, wäre schön gewesen.
Bei manchen Passagen spürte ich schon den Lufthauch im Nacken und eine leise Stimme, die mir zuflüsterte «zack, zack». Alles verläuft Holter die Polter – nur eine Überlegung und die Lösung ist zum Greifen nahe und sie stolpern ohne Luft zu holen ins nächste Abenteuer. Mal durchatmen und die nächsten Schritte überlegen, wurde überbewertet. Nennt mich alt, aber ich war aus der Puste und fühlte mich wie im Rausch!
Es gibt aber auch stille Passagen, in denen man alte Geschichten erfährt, die schon fast in Vergessenheit geraten sind. Manche davon haben mich innehalten lassen, weil sie so traurig und schön zugleich waren. Mehr und mehr konnte ich mich auf die Geschichte einlassen und habe Hintergründe, Geheimnisse und Beweggründe erfahren.

Zum Ende hin ist Fingernägel knabbern angesagt! Die rasante Reise steuert auf einen finalen Showdown zu, der mir viel zu schnell vorbei ging. Dieses Abenteuer hat nicht nur an Maisie und ihren Freunden gezehrt, es hat sie stärker, mutiger und erwachsener gemacht.

Lenas Schreibweise ist flüssig, knapp auf den Punkt gebracht und gefühlvoll. Gerade der Anfang ist in allen Facetten dargestellt. Von Trauer, über Panik, bis hin zu unbändiger Verzweiflung. Im weiteren Verlauf der Geschichte stellt sie Kummer, Liebe und Action hervorragend dar und bekommt alles unter einen Hut. Die Kampfszenen waren spannend und abwechslungsreich und die magischen Elemente haben mir besonders gefallen! Gerade Maisie, aber auch die anderen Charaktere konnte ich allesamt in mein Herz schließen.

Und zum Schluss kommen wir noch zu meinem absoluten Highlight: Die alte, verrückte Frau. Sie erscheint in den unmöglichsten Situationen, gibt gruseliges Zeug von sich und verschwindet dann im Nebel ...

Überzeugt euch am besten selbst!

Fazit: Spannende Kämpfe, wilde Verfolgungsjagden und eine Protagonistin, die nicht viel nachdenkt, sondern handelt. Die Autorin hat bunte Szenen in meinem Kopf erschaffen und mich mit ihrem gefühlvollem Schreibstil berührt. Einziger Kritikpunkt: Alles geht unglaublich schnell und man bekommt kaum Zeit zum durchatmen!

Veröffentlicht am 06.08.2024

Zwischen Gaming, Faszination und Manipulation!

Full Dive
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Nina Scheweling vereint zwei Themen miteinander und stellt diese auf spannende Weise dar, liefert den eigenen Full Dive. Ich habe mich total mitreißen lassen, zwischen den Machenschaften verstrickt und ...

Nina Scheweling vereint zwei Themen miteinander und stellt diese auf spannende Weise dar, liefert den eigenen Full Dive. Ich habe mich total mitreißen lassen, zwischen den Machenschaften verstrickt und die Gaming Atmosphäre aufgesaugt. Als Leser_in gerät man von Anfang an in ein Netz aus Lügen, Machtmissbrauch, Gier und Ruchlosigkeit.

Ich habe mich in der Stimmung des Open World Rollenspiels verloren. In dieser kurzen Zeit merkt man deutlich, wie Jess über sich hinauswächst, sich der Reise und seinen Ängsten stellt und diese überwindet. Mit jedem Tag verdichten sich die Ereignisse und laufen auf den großen Showdown zu.

Und hier liegt die Krux. Nina Scheweling hat ihren Protagonisten so unbedarft und ahnungslos geschrieben, dass ich der ganzen Handlung zehn Schritte voraus war. Es fehlte ein Spannungsbogen, die Überraschungen und Knalleffekte. Das hat für mich die Atmosphäre gebrochen. Das Ende war mir ebenfalls zu schwammig und sehr leicht gelöst.

Fazit: Insgesamt habe ich das Feeling des Games in »Full Dive« von Nina Scheweling total genossen. Leider scheiterte es für mich an den 5 Sternen an dem unbedarften Protagonisten und den fehlenden Überraschungen.

Die ganze Rezension gibt es auf unserem Blog!

Veröffentlicht am 05.08.2024

Eine bezaubernde Liebesgschichte!

Ryan und Avery
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Ich musste mich erst an den Erzählstil von David Levithan gewöhnen, da dieser leicht distanziert zum Geschehen war. Anfangs fiel mir dies sichtlich schwer, doch mit jeder Seite mehr verflog mein Gefühl ...

Ich musste mich erst an den Erzählstil von David Levithan gewöhnen, da dieser leicht distanziert zum Geschehen war. Anfangs fiel mir dies sichtlich schwer, doch mit jeder Seite mehr verflog mein Gefühl der Distanziertheit und wich grenzenloser Hingebung für diese beiden Jungen, die erst so kurz füreinander schwärmen und doch so vertraut und respektvoll miteinander umgehen.

David Levithan portioniert in jedem Date süße Gesten, Unsicherheit, Lachen, Vertrautheit, Outings, Krisen, Ablehnung, Zurückweisung, Queerfeindlichkeit, Angst und Zwiespälte.

Es gibt immer wieder Hürden, die schwer auf der Wohlfühlatmosphäre lasten und die eigentliche Leichtigkeit, die zwei junge Menschen bei der ersten Verliebtheit verspüren sollten, untergräbt. Trotz all der Widerstände und familiärer Probleme, haben Ryan und Avery mich glücklich gemacht, mich mit ihren kindlichen Spielereien zum Lächeln gebracht und aus den bedrückenden Situationen herausgeholt.

Fazit: Nach Startschwierigkeiten konnte ich mich der Geschichte von »Ryan und Avery« öffnen und all die Emotionen auf mich einprasseln lassen. David Levithan trifft dabei einen sanften Ton, der berührt.

Die ganze Rezension gibt es auf unserem Blog!