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Veröffentlicht am 09.07.2022

Machthunger, Geheimnisse und Intrigen

Das Vermächtnis von Talbrem (Band 1): Gestohlenes Herz
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J. K. Bloom hat ein so spannendes Szenario entworfen, dass ich schon ab der ersten Seite gefesselt war. Wir werden mit einer Heftigkeit in die erste Szene geschmissen, dass ich kurz schlucken musste. Für ...

J. K. Bloom hat ein so spannendes Szenario entworfen, dass ich schon ab der ersten Seite gefesselt war. Wir werden mit einer Heftigkeit in die erste Szene geschmissen, dass ich kurz schlucken musste. Für meinen Geschmack hätte es gerne so bösartig weiter gehen können, jedoch hatte die Autorin anderes im Sinn. Dabei versteckt sie das Grauen nur viel mehr in Handlungen, Gesten und unter den starren Masken der Bewohner Talbrems.

Hinter Talbrem steckt eine faszinierende Stadt, die J.K. Bloom mit großem Ideenreichtum, Magie, uralte Kräften und Unmöglichkeiten verflochten hat. Sie beschreibt diese Welt detailgenau, ohne zu langweilen. Mit Wendungen und Überraschungen, die mich immer wieder neu in die Geschichte gezogen haben.

Zwei Seiten einer Medaille
Kira ist unglaublich taff und klug. Doch leider entwickelt sie innerhalb der Geschichte immer mehr Vorurteile. Sie ist erbost über die Menschen, die von ihr als Versagerin sprechen und kann die Oberflächlichkeiten nicht ausstehen, urteilt aber über andere, obwohl sie diese und ihre Hintergründe ebenfalls nicht kennt.

Fazit: J. K. Bloom kann in »Das Vermächtnis von Talbrem - Gestohlenes Herz« mit einer detailreichen Welt voller Intrigen und Machtspielen punkten. Sie verwebt eine nervenaufreibende Story mit einer fantastischen Idee und packt jede Menge Herzblut hinein.

Veröffentlicht am 09.07.2022

Über das Leben, den Schwierigkeiten und all den Problemen darin!

All about Love
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Melina Coniglio hat einen Schreibstil, der mal weich und mal hart sein kann. Sie hat mich in diese Geschichte hineingesogen und auf sehr anschauliche Weise die Gefühle und Situationen wiedergegeben. Mir ...

Melina Coniglio hat einen Schreibstil, der mal weich und mal hart sein kann. Sie hat mich in diese Geschichte hineingesogen und auf sehr anschauliche Weise die Gefühle und Situationen wiedergegeben. Mir hat es gefallen, dass nicht alles rosig ist, dass sie Probleme anspricht, Zweifel und Ängste eingeflochten hat, die jeder nachvollziehen kann.
Die Geschichte handelt von tiefer Freundschaft, Bindung, Emotionen, Entscheidungen und einem Jahr voller Zuneigung, Liebe und großen Gefühlen. Aber auch von Trennung, Schmerz, Leid und Verlust.
Es ist okay sich auszuprobieren und seine Grenzen zu testen. Es ist okay Fehler zu machen.

Der zweite Band spielt ein paar Jahre später.
Kai, Mamoru und Aiko haben sich weiterentwickelt und doch sind sie in der Vergangenheit stehen geblieben. Sie sind ihre Wege gegangen, haben ein neues Leben gelebt, doch sobald sie aufeinander treffen, scheint alles wie früher. Oder auch nicht. Denn in fünf Jahren kann viel passieren.

Allerdings hatte ich meine Probleme damit, dass ich das Erwachsen sein, Verantwortung übernehmen und gerade stehen nicht so gespürt habe, wie ich es gerne gewollt hätte. Der Sprung war zwar da, aber dabei waren die Charaktere nur minimal reifer.
Hinzu kommt, dass ich oft das Gefühl hatte, dass ihre Probleme mit dem Alkohol, den Drogen und der Psyche nicht ernst genug angegangen wurden. Was in jüngeren Jahren das Ausprobieren war, wurde mir hier zu oft auf die leichte Schulter genommen und zu leichtfertig abgetan.
Immerhin finde ich es sehr gut, dass sich die drei auf ihren Weg zurück gekämpft haben, auch wenn es nicht leicht für sie war und der Prozess noch immer andauert. Es ist keine klassische Freundschaft-oder-Liebe-heilt-alles-Geschichte, sondern eine, die zeigt, dass Heilung langsam voranschreitet und viele Jahre andauern kann.

Fazit: »All About Love« von Melina Coniglio erzählt von dem Leben, den Schwierigkeiten und all den Problemen darin. Dabei ist es voller Liebe und Traurigkeit, aber auch einer Freundschaft, die tief berührt. Einen wunderschönen Sommer lang mit all den Möglichkeiten und Träumen des Erwachsenwerdens.
Obwohl ich die Geschichte um die drei Freunde und ihrer Freundschaft im ersten Teil deutlich besser ausgearbeitet fand, so konnten mich beide Teile für sich mitnehmen.

Veröffentlicht am 07.05.2022

Rafft die Röcke!

#London Whisper – Als Zofe ist man selten online
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Aniela Ley hat eine mysteriöse Spannung erzeugt, mischt diese mit frischem Schwung, einer aufgeweckten Protagonistin und siedelt dies im Jahre 1816 in London an. Ich habe mich schnell in der Geschichte ...

Aniela Ley hat eine mysteriöse Spannung erzeugt, mischt diese mit frischem Schwung, einer aufgeweckten Protagonistin und siedelt dies im Jahre 1816 in London an. Ich habe mich schnell in der Geschichte eingefunden, konnte mit Zoe sympathisieren und habe ihren unerschöpflichen Ideenreichtum geliebt. Der frische, flotte Schreibstil haben es umso leichter gemacht mich komplett für sich einzunehmen. Ich finde es einfach klasse, wie die Autorin den lockeren Umgang von Zoe mit den oft zugeknöpften Ansichten vermischt hat und so für beträchtliche Unterhaltung sorgte.

Und auch, wenn nicht viel außerhalb des Hauses Arlington passiert und der Wirkungskreis hauptsächlich Zoe und Miss Lucie umfasst, so gab es kleine Ausflüge durch London, facettenreiche Nebencharaktere und einen mysteriösen Mann, der es auf Zoe und ihre Geheimnisse abgesehen hat.

Zum Ende kommt ein bisschen Schwung in die Handlung, die erste Hinweise auf das Zeitreisen liefern, jedoch endet es mitten auf dem Höhepunkt und ich wurde weiterhin im Dunkeln gelassen. Da hätten gerne ein paar Antworten, anstatt noch mehr Fragen kommen können.

Fazit: Aniela Ley liefert in »#London Whisper - Als Zofe ist man selten online« eine süße und aufregende Geschichte, die mich mitten ins Teenieherz getroffen hat. Sie lässt Zoe durch die Geschehnisse wirbeln und für ordentlich Trubel sorgen. Ich bin gespannt in welche Komplotte Zoe noch verwickelt wird!

Veröffentlicht am 07.05.2022

Ein Abenteuer, in dem es keine klassischen Helden gibt!

DEADLY CURSED
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Kenzie Phoenix verpackt eine Geschichte um zornige Götter und ihren Hass und lässt sie von alptraumhaften Kreaturen überlaufen. Actiongeladene Szenen haben mich durch die Handlung gejagt, Untote wollten ...

Kenzie Phoenix verpackt eine Geschichte um zornige Götter und ihren Hass und lässt sie von alptraumhaften Kreaturen überlaufen. Actiongeladene Szenen haben mich durch die Handlung gejagt, Untote wollten sich in meinem heißen Fleisch verbeißen und nebenbei habe ich um die Leben von Darius, Lennox, Maeve und der Assassine gebangt. Es war blutig, gnadenlos und gespickt mit den vier Antihelden, die ihren eigenen Schmerz und ihre Erfahrungen durchleben.

Es war nicht so, dass ich die Charaktere nicht in mein Herz schließen konnte, aber leider fiel es mir wirklich schwer mich in sie einzufühlen. Sie haben alle eine so undurchdringliche Mauer um sich gezogen, verschanzen sich hinter Misstrauen, Spott und Sturheit, dass es mir kaum möglich war eine Verbindung aufzubauen.

Einzig mit der unbekannten Assassine habe ich eine Wellenlänge gefunden. Fragt mich nicht wieso, aber der Funke war sofort da. Sie ist klar in ihren Ansagen, strukturiert und gnadenlos. Ihre Erlebnisse lassen sie weicher werden, ohne sie ihrem starken Willen zu berauben.

Fazit: Ein Abenteuer, in dem es keine klassischen Helden gibt. Eine Geschichte, die vor Blut, Action und Gefahren aus den Nähten platzt. Kenzie Phoenix hat mir in »Deadly Cursed - Hels Assassine« knapp 600 Seiten voller Misstrauen, fragwürdiger Entscheidungen und einer düstere Atmosphäre geliefert!

Veröffentlicht am 25.04.2022

Atmosphärisch, mystisch und gefährlich!

Fehu - Das Flüstern der Raben (2)
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Anne hat sich in meinen Augen stark entwickelt. Auf ihrer Reise durch Hrafnheim lernt sie viel über sich, ihre Gabe und Wünsche kennen. Sie beschützt, trauert, liebt und lernt die Welt zu verstehen, in ...

Anne hat sich in meinen Augen stark entwickelt. Auf ihrer Reise durch Hrafnheim lernt sie viel über sich, ihre Gabe und Wünsche kennen. Sie beschützt, trauert, liebt und lernt die Welt zu verstehen, in der ihre Mutter und Schwester ein zu Hause haben.

Malene Sølvsten hat ein Talent für die Erschaffung von Persönlichkeiten. In beiden Welten erzählt sie, trotz der Fülle an Charakteren, zu jedem eine eigene Geschichte und flößt ihnen Mitgefühl, Liebe, Hass, Sorgen, Ängste und Größe ein. Aber nicht nur darin liegen die Stärken der Autorin. Sie breitet eine mystische, gefährliche Welt vor dir aus, spickt diese mit fantastischen Elementen und Dramatik und verpackt alles in einer so bildhaften und lebendigen Sprache, dass du alles vor dir siehst.
Hier und dort sind kleine Spitzen an das Denken der Gesellschaft platziert, die mir sehr gefallen haben.

In diesem Band gab es jedoch ein paar Kleinigkeiten, die für mich Ungereimtheiten aufwarfen. Die teils unüberlegte Herangehensweise von Anne in Hrafnheim habe ich nicht verstanden. Sie stürzt sich von einer Gefahr in die Nächste - egal wie ausweglos - ohne Bedacht oder an die Konsequenzen zu denken. Außerdem vertraut sie sich Menschen an, bei denen ich sofort die Warnzeichen wahrgenmmen habe. Die Naivität passte gar nicht zu der sonst so misstrauischen und vorsichtigen Anne.

Fazit: In »Das Flüstern der Raben - Fehu« hat Malene Sølvsten wieder eine mystisch angehauchte Atmosphäre erschaffen. Allen voran haben mir die Charaktere, ihre Entwicklung und die vielen Überraschungen gefallen. Ich bin voller gespannter Erwartung auf das Finale!