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Veröffentlicht am 26.01.2019

Eine bildhafte, träumerische Geschichte, insgesamt aber zu oberflächlich

Die Saphirtür
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Das erste Kapitel beginnt packend und spannend. Die bildhafte Sprache hat es mir leicht gemacht, in das Buch zu finden. Wir erfahren nicht viel und bekommen doch den Schlüssel in die Hand gedrückt, der ...

Das erste Kapitel beginnt packend und spannend. Die bildhafte Sprache hat es mir leicht gemacht, in das Buch zu finden. Wir erfahren nicht viel und bekommen doch den Schlüssel in die Hand gedrückt, der uns die Lösung für alles bietet, auch wenn wir erst viel später erfahren, in welche Tür er passt.
Drei Jahre später beginnt Islas und Rubys Geschichte. Isla ist eine junge, noch unerfahrene Frau und versucht bei ihren Arbeitgebern ihr Bestes zu geben. Durch ihre Zurückhaltung und Zielstrebigkeit bekommt man schnell den Eindruck, dass sie unnahbar ist, doch Ruby schaut hinter diese Fassade und entdeckt so viel mehr: eine zarte, mutige und einfühlsame Frau, die aus ihrem Leben geflohen ist und die der Einsamkeit in ihrem Herzen nicht entkommt. Von den Eltern nicht beachtet, zu wenig Aufmerksamkeit und Liebe, verbindet die beiden mehr, als sie ahnen.
Ruby ist für ihre sechs Jahre ein aufgeschlossenes, kluges Mädchen, das schon zu früh erwachsen sein musste. Ihr kurzes Leben ist geprägt von Strenge, Sittsamkeit und Gehorsam. Ein Kind sein, das spielt, läuft und tobt und in Pfützen hüpft, durfte sie nie sein. Ihr Wesen, ihre Herzlichkeit und die Suche nach jemanden, der sie in ihre Arme schließt, hat mich gefangen genommen. Am liebsten wäre ich durch die Seiten gesprungen und hätte sie an mich gedrückt. Sie ist ein so aufmerksames Kind, dass ich verstehen kann, warum Isla ihrem Charme verfallen ist. Mir ist es genauso ergangen. Über den Rest der Familie Austin konnte ich nur den Kopf schütteln und habe sie innerlich verflucht, dass Etikette mehr Wert ist als ein unschuldiges Kind.
Eine Person hat mich besonders überrascht: Hannah. Sie tritt als Hausmädchen und Köchin auf, ist rotzfrech und lässt sich von nichts beeindrucken. Damit ist sie in dieser Geschichte das genaue Gegenteil der fügsamen Isla. Sie ist nicht nur geradlinig und übertritt gerne mal Grenzen, es kratzt sie auch nicht, was man über sie denkt. Dafür hält sie die Klappe und ist loyaler, als man vermuten würde. Und wenn Ruby im Raum ist, dann erweicht auch ihr Herz.

Die Geschichte ist interessant aufgebaut, man verliert sich in der bildhaften Sprache und Islas Träume sind so real, dass man mittendrin steht. Doch genau das wurde mir schon bald zu viel. War ich lange Zeit fasziniert, so verlor ich irgendwann den Faden und habe mich zäh vorangekämpft. Die Autorin verliert sich viel zu viel in Beschreibungen, die kaum oder gar nicht die Handlung vorantreiben. Es passiert zu wenig. Islas Gedanken wiederholen sich und sie kaut auf allem herum, auch wenn sie weiß, dass die Lösung noch in weiter Ferne liegt. Anstatt ein bisschen mehr aktive Handlung einzubauen, lässt sie Tage verstreichen, bis sie etwas unternimmt. Hier hätte ich mir mehr Schlagabtausch gewünscht, mehr Interaktion mit den Charakteren. Vielleicht sogar mal aus der Sicht einer anderen Person erzählt, oder kleine Vorgeschichten zu Islas und Rubys Familie, um sie uns näher zu bringen. Das hätte dem Ganzen mehr Schwung gegeben. Nicht dieses Alleinelassen mit Islas Teufelskreis aus immer wiederkehrenden gleichen Feststellungen und Erkenntnissen.
So blieben mir viele Charaktere zu blass, einige Handlungsstränge nicht ganz fertig. Vom Bösewicht (ich nenne ihn mal so, damit ich nicht spoilere) erfahren wir auch nur seinen jetzigen Zustand. Gerne hätte ich sein vergangenes Ich kennengelernt, seine Beweggründe erfahren und gewusst, wer er vor all den Geschehnissen war. Selbst wenn er ein Scheusal ist, möchte ich doch seine Handlung und sein Sein verstehen. Einfach nur zu sagen „Er ist böse, weil ... und das ist eben so“ fand ich unausgereift. Jeder hat seine Vorgeschichte und auch, wenn seine angeschnitten wurde, war sie mir doch zu dünn.
Der eigentliche Kern der Geschichte kam sehr schleppend und für meinen Geschmack zu spät. Die ganze Zeit tappte ich im Dunkeln und bis ich mal eine Ahnung bekam, war ich schon fast gelangweilt.

Bei diesem Buch wäre es ratsam gewesen, 100 Seiten an Gedanken zu sparen und mehr die Geschichte der jeweiligen Charaktere auszubauen, um dadurch mehr Spannung zu erzeugen.

Fazit: Eine bildhafte, träumerische Geschichte, die einen tollen Schreibstil aufweist, mir jedoch zu viele wiederholende Gedanken beinhaltete und die Handlung nur zäh vorantrieb. Die Charaktere sind teils lebendig, teils zu blass ausgearbeitet.

Veröffentlicht am 26.01.2019

Eine beklemmende Geschichte mit skurrilen Charakteren!

Die Kuriositäten des Gideon Crowe
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Wow, der Inhalt des Buches ist ganz anders als erwartet. Es ist kein buntes, fröhliches Geschehen. Sondern eine schleichende Dramatik, mit der ich nie im Leben gerechnet hätte. Das hat mich positiv überrascht. ...

Wow, der Inhalt des Buches ist ganz anders als erwartet. Es ist kein buntes, fröhliches Geschehen. Sondern eine schleichende Dramatik, mit der ich nie im Leben gerechnet hätte. Das hat mich positiv überrascht.

Die Kapitel sind aufgeteilt und spielen entweder in der Gegenwart oder werden durch Rückblicke in die Vergangenheit unterbrochen.
Nate ist ein schwieriger Charakter. Am Anfang lernen wir ihn als einen netten Jungen kennen, der mit seiner Familie zu kämpfen hat und Mist baut. Doch im Laufe der Geschichte verändert er sich und meine Beziehung zu ihm auch. Einerseits ist dort der Junge, der sich verschließt, niemanden an sich heran lässt und wie gelähmt ist. Andererseits lernen wir durch die Rückblicke seinen Schmerz kennen, seine Denkweise und was ihn ausmacht. Immer weiter reichen die Blicke in seine Vergangenheit und die Wut, die er mit sich herum schleppt.
Ja, Nate ist ein schwieriger Charakter. Und trotzdem hat er etwas an sich, das anziehend und magisch wirkt.
Diese Stimmung zieht sich durch die ganzen Kapitel, die in der Gegenwart spielen. Es wirkt bedrückend, dunkel und düster. Während die Kapitel aus der Vergangenheit mehr Leichtigkeit haben, obwohl sie von Schatten überlagert werden.
Ich fand diese Gegensätze sehr spannend. Und manchmal leider auch, als wären wir in einem Loch stecken geblieben und kämen nicht mehr heraus. Die Handlung stockte mir zu sehr. Wir beobachten Nate Seitenlang und nichts passiert. Einzig seine Vorgeschichte zieht uns ein Stück weit aus diesem Loch heraus.

Allerdings hatte ich mir das Buch bunter, verrückter und aufregender vorgestellt. Mir fehlten die Einblicke in die Manege der Zirkuswelt und die Künste der Charaktere. Sie agieren viel im Hintergrund der Geschichte, sodass ich mir die Auftritte zwar ungefähr vorstellen konnte, aber nur einmal live dabei sein durfte. Diese Szene fand ich so abwechslungsreich und aufregend, dass ich ganz traurig war, dass sie erst am Ende stattfand und es nicht mehr davon gab.

Es wird von Seite zu Seite unheimlicher. Die Dramatik manifestiert sich immer mehr, je weiter die Handlung voranschreitet, sodass sie in einem regelrechten Höhepunkt ihr Finale findet. Mit diesem Paukenschlag endet das Buch und ich bin mit einer Schwere auf der Brust zurückgeblieben und habe mich gewundert. Nate wächst über sich hinaus. Denn dieses Ende hätte ich nicht erwartet.

Was ich mich aber immer wieder gefragt habe: Wieso wollte Gideon Crowe Nate in seiner Crew haben? Nur weil er sich im Spiegel anstarrt? Welches Potenzial hat er in ihm gesehen?

Zum Schluss noch etwas wichtiges:
Der Schreibstil der Autorin ist wirklich großartig! Es gibt keine Wortwiederholungen, keine verschachtelten Sätze und keinen stockenden Lesefluss. Sie schreibt geradlinig, klar und strukturiert. Ich habe das Buch dadurch wahnsinnig gern gelesen.

Fazit: Dies ist kein bunter, fröhlicher Roman, wie man vielleicht annehmen könnte. Es herrscht eine beklemmende und dunkle Stimmung, die sich wie ein roter Faden durchs Buch zieht. Wer skurrile Charaktere mag und wer schleichende Dramatik liebt, für den ist diese Geschichte genau das Richtige!

Veröffentlicht am 26.01.2019

Gewalt, Traurigkeit und eine große Portion Hoffnung!

Keiner glaubt an uns
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Etwas kleines Vorweg: Man kann dieses Buch einzeln lesen, muss sich nur darauf einstellen, dass die ganzen Namen und Geschichten am Anfang nicht unbedingt haften bleiben. Im Laufe, wenn wir Rückblenden ...

Etwas kleines Vorweg: Man kann dieses Buch einzeln lesen, muss sich nur darauf einstellen, dass die ganzen Namen und Geschichten am Anfang nicht unbedingt haften bleiben. Im Laufe, wenn wir Rückblenden erleben und mehr und mehr in die Handlung eintauchen, dann wird einem klar, wie alles zusammenhängt. Ich war etwas überfordert, als bei einem Gespräch gleich acht verschiedene Personen auftauchten, die alle aus den vorigen Bänden waren.

Nun zur Geschichte: Bei den ersten Seiten musste ich schlucken. Ich habe noch nicht viele Geschichten gelesen, in denen beide Protagonisten schwere Schicksale mit sich schleppen und es ausweglos erscheint. Vor allem, wenn beide durch Gewalt und Verrat gezeichnet wurden.
Vielleicht wollen gerade deswegen beide so sehr, dass es mit ihrer Liebe klappt, dass sie das ganze überstürzen. Wenn man nun schon ein ganzes Jahr aufeinander wartet, kann ich es in gewisser Weise nachvollziehen. Aber genau dieses Warten lässt die beiden nicht erkennen, dass noch Probleme vor ihnen liegen, die sich nicht einfach lösen lassen. Also begleiten wir sie auf ihrem Weg: stolpernd und strauchelnd. Aber immer mit fester Entschlossenheit im Herzen.
Von mir gibt es einen riesengroßen Pluspunkt dafür, dass die beiden viele ihrer Fehler einsehen und zusammenhalten. Es gibt wenig Gezicke oder dass einer beleidigt ist. Am Ende ist dieser Vorsatz ein bisschen eingebrochen und es gibt einen Streit, der total unnötig und übereilt ist. Ich bin froh, dass die anderen Charaktere ihnen gut zureden und sie auf den Boden der Tatsachen zurück holen. Das hat für mich auch viel ausgemacht: Die anderen Personen. Pias einfühlsamen Schwestern, den starken Bruder von Tom, die schräge Tante und die bösen Buben. Sie alle schließt man ins Herz und sie bringen einen auf den Geschmack, mit Band 1 und 2 zu liebäugeln. Gerade Emma wirkt so herzensgut, zart und erwachsen.
Auch die Gegenspieler fand ich gut ausgearbeitet und böse. Der eine hat mir eine Gänsehaut eingejagt. Nur, dass Pia nicht früher erkennt wer es ist, fand ich ziemlich naiv.

Was für mich ein wenig Fehl am Platz wirkte, war die plötzliche Erotik im Buch. Nicht nur angedeutet, sondern ausführlich beschrieben. Dieser Umschwung von Schwere auf heißes Prickeln war leider nichts für mich und passte nicht zum Gesamtbild.

Jana von Bergner spielt in ihren Geschichten mit großen Altersunterschieden, Gewalt, Schicksalsschlägen und dem Tod: also mit den Extremen! Und ich finde das gut. In vielen Büchern gibt es eine Liebesgeschichte. In diesem Buch gibt es eine Liebesgeschichte, für die beide kämpfen müssen. Nicht nur vor anderen, sondern vor allem für sich selbst. Es ist auf keiner Seite einfach oder leicht und niemanden wird hier etwas in den Schoß gelegt. Das bringt eine gewisse Schwermut mit, die ich erlebt habe, aber auch Hoffnung. Darauf, dass jeder Mensch eine zweite Chance verdient.

Fazit: Ich habe Gewalt, Traurigkeit und Grausamkeiten durchlebt und musste gerade am Anfang mal eine Pause einlegen. Genauso ist die Geschichte einfühlsam und voller Hoffnung auf eine Zukunft. Wer also Tiefgang haben möchte und auch ab von Happy lesen kann, der sollte sich auf dieses Buch einlassen.

Veröffentlicht am 26.01.2019

Eine wütende Protagonistin, viele Geheimnisse, zu wenig Action!

Hunter - Ich jage dich
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Erst einmal möchte ich anmerken, dass der Klappentext des Buches nicht wirklich das wiedergibt, was in der Geschichte passiert. Wann gewinnen die Dämonen an Macht? Wieso stehen die Clans vor dem Zerfall? ...

Erst einmal möchte ich anmerken, dass der Klappentext des Buches nicht wirklich das wiedergibt, was in der Geschichte passiert. Wann gewinnen die Dämonen an Macht? Wieso stehen die Clans vor dem Zerfall? Und wo zum Teufel ist die Jagd? Doch dazu später mehr.

Kommen wir als Erstes zu Ginevra.
Sie ist ein verwöhntes, verhätscheltes Zicklein, das ihre Wut in keinster Weise unter Kontrolle hat. Mit sechzehn Jahren ist man in einer schwierigen Phase und ich will gar nicht leugnen, dass sie in einer Ausnahmesituation ist. Aber immer wieder diese Wut? Ich möchte sagen, dass mir selten ein Charakter untergekommen ist, der so brodelte und kochte, wie sie es tat. Manchmal ohne Grund. Es brauchte nur einen Satz und die Stimmung kippte und sie kletterte die Wände hoch. Die ganze Zeit. Ungelogen am Anfang hat sie mindestens alle zwei Seiten einen Wutanfall. Sie schäumt, zickt, faucht, schreit und schimpft. Ihre Aufmüpfigkeit ging immer nach hinten los und am Ende stand sie peinlich berührt da. Was ich wiederum schon fast lustig fand.
Immerhin sieht sie jedes Mal ein, dass sie zu weit geht. Das macht es aber nicht unbedingt besser.
Es kam so weit, dass ich auch wütend wurde. Meine Güte, ich habe mir an den Kopf gefasst und wollte sie schütteln. Ein bisschen mehr Vernunft hätte ihr nicht geschadet. Oder eine Aggressionstherapie.
Nach einiger Zeit haben mich auch ihre Gedanken genervt. Sie wird nie müde zu wiederholen, dass sie nach London ins Internat gehört. Oder dass ihre Familie bekloppt ist.
Was ich ihr wirklich zu Gute halten muss: Sie entwickelt sich. Ab der Hälfte des Buches sind es nur noch alle zehn, irgendwann nur noch alle dreißig Seiten ein Wutanfall. Ihre jammernden Gedanken hören auf und sie akzeptiert, dass es mehr gibt auf der Welt, von dem sie nichts weiß. Ihre kindischen Aussetzer sind fast komplett verschwunden und am Ende ist sie eine junge Frau, mit der ich mitfühlen kann und die nicht unnahbar erscheint.
Und dann ihre Familie. Der absolute Knaller! Vater und Großvater sind sich nicht ganz einig, ob sie Ginevra einweihen sollen, tun es dann doch, aber irgendwie auch nicht. Es läuft nach dem Motto «Kind, du bist eine Dämonenjägerin, wir werden dir keine Fragen beantworten, du musst gar nichts wissen darüber und du wohnst jetzt hier. Alles klar?» Mehr als frustrierend, nicht nur für mich, sondern auch für Ginevra. Generell tauchen ihr Großvater und Vater auch nur auf, um sie aus allem rauszuhalten oder ihr wieder etwas zu sagen, um sie dann nicht einzuweihen. Sie wird die ganze Zeit im Dunkeln gelassen, angeblich um sie zu schützen. Das ist jedoch mehr als kurzsichtig, da sie gar nicht weiß, worauf sie achten muss oder mit wem sie es zu tun hat. Und genau diese Unwissenheit bringt sie überhaupt erst in Gefahr.

Im ganzen Buch begegnen wir vielleicht vier oder fünf Dämonen. Sicherlich sind auch unerkannte dazwischen oder schleichen in Gebüschen herum. Zu Gesicht bekommen wir jedoch nur diese wenigen und das auch nur sehr kurz und knapp. Es gibt ein paar mysteriöse Andeutungen, in Bezug auf sie, aber noch keine Aufklärung dazu.
Ich habe mich die ganze Zeit gefragt, warum sich die Clans Dämonenjäger nennen. Im Laufe der Geschichte machen sie nicht viel mehr als zur Schule zu gehen, an Ratssitzungen teilzunehmen, Verhandlungen zu führen und sich selbst in den Himmel zu loben. Meine Vorstellung war, dass sie die Dämonen suchen und aufspüren und sie ausschalten oder dass sie ihnen durch ihre Gräueltaten auf die Schliche kommen und sie zurück ins Jenseits schicken. Ich versprach mir Action, Kampfszenen, wilde Verfolgungsjagden. Doch allzu viel passierte in die Richtung nicht. Erst auf den letzten Seiten wurde es richtig spannend und ging zur Sache und ich bekam endlich meine Actionszenen!
Auch der Titel hat die ganze Zeit nicht gepasst, erst auf der fast letzten Seite habe ich es verstanden. Für mich wäre er im zweiten Band besser aufgehoben gewesen.

Und hier noch einmal zum Klappentext, der für mich nicht ganz zustimmte:
Die Dämonen gewinnen an Macht? → Wir erfahren nur, dass es immer mehr werden.
Die Clans stehen vor dem Zerfall? → Kam mir nicht so vor. Keine Massenpanik, keine hysterischen Schreie. Aber vielleicht haben Ginevras Großvater und Vater uns auch das verschwiegen?
Die Jagd hat begonnen? → Auf wen? Wo? Habe ich sie verpasst?

Im ganzen hätte ich mir gewünscht, dass es schneller voran geht, dass der Leser mehr Brocken zugeworfen bekommt und mehr in die Geschehnisse eingebunden wird. Nicht nur Ginevra fühlte sich ausgeschlossen, mir erging es genauso.

Der Schreibstil der Autorin ist fesselnd und flüssig und nur deshalb konnte ich Ginevras Wutanfälle ertragen. Am Ende fand ich ihn regelrecht packend und spannend. Ohne diesen klasse Schreibstil, hätte ich das Buch höchstwahrscheinlich abgebrochen. Was wirklich schade gewesen wäre, da es gerade ab dem letzten Drittel zur Sache geht und was passiert. Die Dinge werden endlich voran getrieben, man tappt nicht mehr im Stockdunkeln, es kommen erste Ergebnisse!
Einzig und allein manche Textpassagen sind sehr einfach und eintönig gehalten. Zum Beispiel wird Ginevras Wut immer nur als Wut beschrieben. Ein anderes Beispiel: Als sie alleine in den Kellergewölben ist, verspürt sie auf fünfzehn gelesen Seiten bestimmt über dreißig mal das Gefühl der Angst. Ich will sie nicht als Memme darstellen, mir würden auch die Knie schlottern, aber es gibt weitaus mehr Gefühle, die die Angst beschreiben und die man ausdrücken kann. Gänsehaut, weiche Knie, zittern, eine Schwere auf der Brust, Fluchtgedanken etc. etc. Die Angst ist viel umfassender.

Über die Männer im Buch möchte ich nur kurz etwas los werden: Sie wissen allesamt nicht was sie wollen ...

Fazit: Eine wütende Protagonistin, die sich viel zu spät in den Griff bekommt, weniger Dämonen, als gedacht und eine zu langsam voranschreitende Handlung, die mehr Geheimnisse aufweist, als dass sie diese löst. Erst im letzten Drittel wird es wirklich spannend und actionreich!
Da der Schreibstil der Autorin aber absolut fesselnd ist konnte es so manchen Manko beheben.

Hätte die Geschichte auf allen Seiten, wie auf den hundert letzten gespielt, dann wäre meine Bewertung am Ende deutlich besser ausgefallen. So konnte das Buch 3 von 5 Sternen von mir abstauben.

Veröffentlicht am 26.01.2019

Eine wundervolle Reihe geht zu Ende!

Royal Me - The Goodbye
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Wie der Titel schon sagt, begeben wir uns mit langsamen Schritten auf das Ende zu. Das Ende des Versteckspielens, des Zusammenseins und der neuen Freundschaften. Die Erben merken zum ersten Mal, dass ihre ...

Wie der Titel schon sagt, begeben wir uns mit langsamen Schritten auf das Ende zu. Das Ende des Versteckspielens, des Zusammenseins und der neuen Freundschaften. Die Erben merken zum ersten Mal, dass ihre Zeit gekommen ist und sie nicht mehr viel auf dem Schloss hält. Außer vielleicht die neuen Beziehungen, die sie zu ihren Mitbewohnern schließen konnten, oder die Angst ins alte Leben zurück zu kehren. Denn manche von ihnen haben ihr Herz verloren und wenn sie von der Isle of Mull verschwinden, dann schwindet auch die Hoffnung auf ein neues Leben miteinander. Ob sie die Grenzen überwinden können?
Ich fand es so spannend zu beobachten wie sich die Charaktere entscheiden und ob sie ihre ernst gemeinten Worte auch wirklich in die Tat umsetzen oder ob alles was hinter den Mauern passiert, auch dort bleiben würde.

Es kommt durch die Entführung sogar noch zu einer kleinen Portion Action! Für sowas bin ich ja immer zu haben. Die restliche Handlung ist eher durch den Abschied geprägt und wirkt ruhiger als seine Vorgänger.

Tinas Schreibstil bin ich schon seit dem ersten Band verfallen und da die Geschichten recht kurz sind, lassen sich die vier Teile wie ein gesamtes Buch lesen.
Jetzt, wo das Ende auch für mich als Leserin naht, bin ich traurig. Ich hätte ewig weiter lesen können. Es fühlt sich so ähnlich an, wie wenn man einer Serie verfallen ist und sehnlichst auf die Fortsetzung wartet, um dann festzustellen, dass sie abgesetzt wurde.

Einziger Kritikpunkt: Es wurden in dem letzten Band neue Fragen aufgeworfen, die nicht unbedingt ein richtiges Ende fanden. Auch anderes wurde nicht geklärt oder nur kurz angeführt. So habe ich die ganze Zeit auf eine Erklärung gewartet, warum dies alles geschieht und bin nur mit einem kurzen Absatz abgespeist worden. Natürlich hoffe ich, dass es eine mögliche Fortsetzung gibt, oder ein paar Spin-offs gedreht werden. Aber ingesamt hätte ich mir erstmal einen Abschluss gewünscht, damit man auf die Frage, was noch geschehen könnte, nicht warten oder hoffen muss und einen sauberen Schnitt in der Geschichte hat.

Zitat:
«Pass auf dich auf, ja? Liebe ist ein Band, das uns verbindet, aber sie kann auch die Schlinge um unseren Hals sein, die uns umbringt.»

Fazit: Der Abschluss hat schwierige Entscheidungen mit sich gebracht und für die Erben und mich das Ende auf der Isle of Mull bedeutet. Genau wie die Charaktere, bin auch ich traurig, dass diese schöne Serie ein Ende findet. Einziger Kritikpunkt: manche Handlungsstränge verlaufen ins Ungewisse, andere werden nur schwammig aufgeklärt. Das liefert zwar viel Potenzial für neue Geschichten, in diesem Fall hätte mir einen klaren Schnitt gewünscht.