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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.09.2023

Nur noch schnell das Lebenswerk schreiben

Kleine Probleme
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Im Buch geht es um Lars, der zum Ende des Jahres endlich alle Punkte auf seiner To-Do Liste abarbeiten wollte. Leider ist es jetzt der letzte Tag des Jahres und die To-Do Liste ist genauso voll. Das ist ...

Im Buch geht es um Lars, der zum Ende des Jahres endlich alle Punkte auf seiner To-Do Liste abarbeiten wollte. Leider ist es jetzt der letzte Tag des Jahres und die To-Do Liste ist genauso voll. Das ist alles noch schaffbar, sagt sich Lars und macht sich daran, seine Liste abzuarbeiten, die neben “Nudelsalat machen” auch den Punkt “Lebenswerk schreiben” beinhaltet.

Ich fand die Depression, unter der der Hauptcharakter leidet, sowie die Prokrastination sehr gut beschrieben. Es wird sehr klar gezeigt, wie frustrierend das sein kann. Man hat das Gefühl, andere zu enttäuschen und möchte es schaffen, leider erfordert es aber so übermäßig viel Energie. Das Buch wird im Verlauf immer surrealer, sodass ich mir nicht mehr ganz sicher war, was jetzt tatsächlich passiert und was wiederum nicht.
Die Geschichte konnte mich sehr berühren. Vor allem die Beziehung zwischen Lars und Johanna hat es mir dabei angetan. Man kann sehen, wie sehr Lars Johanna liebt und wie er dieser Liebe würdig sein möchte.
Gegen Ende hin wird das Buch fast euphorisch, sodass ich es trotz der bedrückenden Themen hoffnungsfroh beendet habe.

Mir hat das Buch gut gefallen. Es ist etwas abstrus, aber irgendwie macht es doch Sinn, was Lars tut. Und auch wenn es teilweise frustrierende, ärgerliche und traurige Sachen aufzeigt, war zumindest für mich das Buch von einem motivierenden und euphorischen Grundton gezeichnet.

Veröffentlicht am 29.08.2023

Ein ewiges Hin und Her

Vom Ende der Nacht
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Im Buch geht es um Rosie und Will. Seit sie Jugendliche sind, haben sie Interesse aneinander, obwohl ihre Lebensentwürfe unterschiedlicher nicht sein können. Nach einem tragischen Erlebnis trennen sich ...

Im Buch geht es um Rosie und Will. Seit sie Jugendliche sind, haben sie Interesse aneinander, obwohl ihre Lebensentwürfe unterschiedlicher nicht sein können. Nach einem tragischen Erlebnis trennen sich ihre Wege, wobei sie nie übereinander hinwegkommen.

Der Anfang des Buches war noch ganz okay. Ich fand es gut, dass die Hauptcharaktere nicht als perfekte Personen dargestellt werden, sondern mit ganz konkreten Problemen zu kämpfen hatten. Das betrifft zum einen ihr Aussehen und zum anderen ihr Innenleben.
Dann aber ging es damit los, dass es sehr klischeehaft war, da er der böse Badboy ist und sie die liebe, brave Unscheinbare. Das hätte ich aber noch geflissentlich übersehen können, wenn wenigstens der Rest gut wäre. Aber leider hat mich das ewige Hin und Her der Beiden unfassbar genervt. Sie haben nur ständig darüber geredet, warum sie nicht zusammen sein sollten, ob sie es nicht doch versuchen sollten und wer eigentlich auf die blöde Idee gekommen ist, nicht zusammen zu sein. Zum Schluss war ich der Meinung, dass sie wirklich nicht zusammenkommen sollten, weil wir gefühlt keine Dialoge mehr erlebt haben, wo es nicht um eine der drei eben genannten Dinge ging.
Im Mittelteil des Buches war ich zusätzlich noch wahnsinnig gelangweilt, weil außer ihrer repetitiven Streitigkeiten und Entschuldigungen quasi nichts passiert ist.
Rosie war irgendwann sehr anstrengend, weil sie nur noch schlecht gelaunt war aufgrund von Entscheidungen, die sie selbst getroffen hatte, und Will war mir persönlich zu sehr Macho, weil er sich vorgestellt hat, Rosies Ehemann zu verprügeln. Als ob der irgendwas dafür kann, dass die beiden ihr Leben nicht auf die Reihe bekommen.

Die Charaktere waren unsympathisch und die Story war im besten Fall nichtssagend und im schlechtesten Fall nervig. Ich kann das Buch persönlich nicht empfehlen.

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  • Cover
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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.08.2023

Frauen in der Forschung

Die Formel der Hoffnung
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Im Buch geht es um Dorothy Horstmann. Sie hat große Ambitionen. Sie arbeitet daran, Polio auszuradieren. Als Ärztin kann sie die beängstigenden Zustände der Epidemie hautnah miterleben. Leider wird ihr ...

Im Buch geht es um Dorothy Horstmann. Sie hat große Ambitionen. Sie arbeitet daran, Polio auszuradieren. Als Ärztin kann sie die beängstigenden Zustände der Epidemie hautnah miterleben. Leider wird ihr als Frau im 20. Jahrhundert nicht zugetraut, wichtige wissenschaftliche Erfolge zu erlangen. Sie kämpft also nicht nur gegen Polio, sondern muss sich auch gegen den alltäglichen Sexismus zur Wehr setzen.

Die Zustände im Buch bezüglich der Kinderlähmung sind sehr beängstigend rübergebracht. Die damalige Zeit wird so dargestellt, dass man sich als lesende Person gut einfühlen und die Hilflosigkeit und Angst der Menschen nachempfinden kann. Dadurch kann man auch nachvollziehen, mit was für einer Motivation Dorothy Polio bekämpft. Durch diese Tatsache fühlt sich die Respektlosigkeit ihr gegenüber natürlich noch mehr wie ein Schlag ins Gesicht an. Das Buch stellt meiner Meinung nach sehr gut dar, wie viel Dummheit hinter Sexismus und anderer Diskriminierung steckt. Denn wenn man den Forschungen aller im Buch erwähnten Frauen eher getraut hätte, wäre der entscheidende Schlag gegen Kinderlähmung voraussichtlich viel früher möglich gewesen. Es wird auch gezeigt, wie oft Frauen bevormundet werden und wie ihre Erkenntnisse ihnen nicht zugestanden oder ihre Forschungen nicht gewürdigt wurden.

Der Roman ist sehr beängstigend und spannend und verleiht den forschenden Frauen dieser Zeit eine Stimme, was ich sehr verdient finde.

Veröffentlicht am 14.08.2023

Kampf ums Überleben

Fourth Wing – Flammengeküsst
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Als Drachenreiterin am Basgiath War College ist die Sterberate so hoch, dass man zu jeder Tageszeit damit rechnen sollte, vom Ableben Gebrauch zu machen. Als Violet entgegen ihrer Wünsche die Ausbildung ...

Als Drachenreiterin am Basgiath War College ist die Sterberate so hoch, dass man zu jeder Tageszeit damit rechnen sollte, vom Ableben Gebrauch zu machen. Als Violet entgegen ihrer Wünsche die Ausbildung zur Drachenreiterin einschlagen muss, statt Schriftgelehrte zu werden, wie sie es sich für sich selbst gewünscht hatte, stehen ihre Überlebenschancen ausgenommen schlecht. Nicht nur dass ihr Körper gebrechlicher ist, als der ihrer MitstreiterInnen, sie ist auch die Tochter einer hochdekorierten Generalin, weswegen jede Menge Menschen sie tot sehen wollen. Violet muss sich nun vollends auf ihre Stärken verlassen, um so lange wie möglich zu überleben.

Das Buch hat echt Spaß gemacht. Viele Dinge sind etwas sehr typisch für Fantasybücher, zum Beispiel, dass Violet erstaunlich gut in allem ist, dafür dass sie anfangs als unterdurchschnittlich beschrieben wird. Sie wirkt, als wäre sie die Auserwählte, weil sie bei allem irgendetwas Besonderes bekommt oder hat. Aber ich muss sagen, dass es für mich trotzdem sehr gut funktioniert hat. Das Buch hat super viel Spaß gemacht und Violet bei ihrem Kampf ums Überleben zu verfolgen und zu sehen, was sie dafür so einsetzt, war echt unterhaltsam. Ich fand die Verbundenheit zwischen den Drachen und ihren jeweiligen ReiterInnen echt cool.
Sogar die Beziehung zwischen Xaden und Violet, bei der ich anfangs etwas misstrauisch war, hat für mich durch das Setting funktioniert.
Wie Violett sich weiterentwickelt hat und wie die Beziehungen zwischen den Charakteren aufgebaut wurden, fand ich gelungen und ich habe genossen es zu lesen.

Die Geschichte hat viele sehr klassische Fantasytropes, die schnell langweilig werden können, aber ich muss sagen, dass ich die Umsetzung gelungen fand und echt Spaß mit dem Buch hatte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.08.2023

Guter Einstieg zum Thema Klimawandel und -anpassung

Über Leben in der Klimakrise
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Das Buch behandelt die aktuelle Klimakrise. Es geht hierbei nicht nur um Prävention, sondern auch um die inzwischen unvermeidbare Anpassung an ein neues Klima.

Den Anfang des Buches fand ich recht irrelevant. ...

Das Buch behandelt die aktuelle Klimakrise. Es geht hierbei nicht nur um Prävention, sondern auch um die inzwischen unvermeidbare Anpassung an ein neues Klima.

Den Anfang des Buches fand ich recht irrelevant. Es wurden viele allgemeine Punkte wieder hochgekaut, die meiner Meinung nach den meisten Menschen bekannt sind. Der Schreibstil des Buches war größtenteils gut verständlich, mir persönlich an manchen Stellen aber zu anekdotisch.
Die zweite Hälfte des Buches war dann aber wirklich interessant. Die Autorin stellt sehr interessante Konzepte vor, wie Schwammstädte und alternative Formen der Landwirtschaft, die entgegen der üblichen industriellen Landwirtschaft besser autark funktionieren und auch besser mit Klimaschwankungen umgehen können.
Was ich auch besonders spannend fand, waren die Beschreibungen der Autorin zu ihrer Zeit in Lützerath. Das war sehr erschreckend und sehr zugänglich.
Das Buch enthält auch viele interessante Literaturempfehlungen, die wirklich lesenswert zu sein scheinen.
Der Text macht ängstlich und wütend, aber daran ist die Autorin nicht Schuld, denn sie ist nur diejenige, die die Umstände noch einmal vor Augen führt, die für diese Gefühle verantwortlich sind.

Ich kann für das Buch keine generelle Empfehlung aussprechen, da es ganz klar darauf ankommt, auf welchem Wissensstand die lesende Person selbst ist. Für Leute, die sich bis jetzt wenig über den Klimawandel informiert haben, lohnt sich das Buch meiner Meinung nach. Bei Menschen, die schon etwas mehr Wissen auf dem Gebiet besitzen, lohnt es sich nur dann, wenn die einzelnen Themen im zweiten Teil auf Interesse stoßen.