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Veröffentlicht am 03.12.2019

Bin von der Autorin Besseres gewöhnt

Das Labyrinth des Fauns
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Inhaltsangabe

Als Ofelia im Jahre 1944 mit ihrer schwangeren Mutter in die Berge Spaniens zu ihrem neuen Stiefvater zieht, der dort mit seiner Truppe stationiert ist, bricht für sie ihre kindliche Welt ...

Inhaltsangabe

Als Ofelia im Jahre 1944 mit ihrer schwangeren Mutter in die Berge Spaniens zu ihrem neuen Stiefvater zieht, der dort mit seiner Truppe stationiert ist, bricht für sie ihre kindliche Welt vollkommen zusammen. Die zarte, junge Ofelia, die noch immer an die Märchen aus ihren heiß geliebten Büchern glaubt, ist einfach nicht gemacht für diese harte, raue Welt des Krieges.
Sie trauert noch immer um ihren Vater, den sie so innig geliebt hat wie sonst niemanden. Doch ihre Mutter scheint ihren Vater schon vergessen zu haben, denn sie ist versessen darauf, ihrem neuen Mann Vidal zu gefallen. Der hat sie jedoch nur zu seiner Frau gemacht, damit er einen Sohn bekommt.
Die Grausamkeit der Realität treibt Ofelia immer tiefer in den dichten Wald, der ihr neues Zuhause umgibt. Dort trifft sie auf eine Fee aus einem unterirdischen Reich, welche ihr den Weg zum Faun zeigt, ihrem Meister.
Der Faun ist schon lange auf der Suche nach der verschwundenen Prinzessin seines Reiches, und er ist sich sicher, dass er sie in Ofelia wiedergefunden hat. Doch um ganz sicher zu sein, stellt er dem dreizehnjährigen Mädchen drei Aufgaben. Wenn sie diese löst, ist sie tatsächlich die Prinzessin des unterirdischen Königreiches.
Ofelia, die nicht nur die Unschuld in Person ist, sondern auch ein rebellisches und stolzes Funkeln in den Augen hat, begibt sich immer tiefer in diese phantastische Welt, die gar nicht mal so viel sicherer ist wie ihre jetzige Realität. Ein düsterer Schatten wird über ihr gesamtes Leben geworfen, doch als sie sich bei der letzten Prüfung weigert, das Blut ihres unschuldigen Bruders zu opfern, läuft sie direkt in die Arme von Vidal, der ihr gefolgt ist. Aber kann die Grausamkeit in Person tatsächlich das Licht der Unschuld vertreiben?


Der Schreibstil

Ich muss sagen, dass ich vom Schreibstil anfangs ziemlich enttäuscht war. Ich hatte mehr so etwas wie in der Tintentrilogie erwartet, aber vielleicht unterscheiden sich die beiden Arten auch nur so sehr, weil die Tintentrilogie auf deutsch geschrieben wurde, und "Das Labyrinth des Fauns" original auf englisch. Keine Ahnung, auf jeden Fall hatte ich nicht mit diesem sehr kindlichen und märchenartigen Schreibstil gerechnet, aber ich war ja auch insgesamt anfangs sehr unsicher, was mich in diesem Buch erwartet.
Jetzt klingt es vielleicht so, als ob ich den Schreibstil nicht gut gefunden habe - das stimmt so nicht. Der Schreibstil war einfach anders, als ich es von Cornelia Funke gewohnt bin, und deshalb war ich einfach enttäuscht. Hätte ich von Anfang an mit dieser Art gerechnet, wäre meine Reaktion darauf auch ganz anders ausgefallen, aber jetzt kann ich sowieso nichts daran ändern.
Mich hat es nur ein bisschen gestört, dass auch die Kapitel, die aus der Sicht von Ofelia, Vidal oder Mercedes geschrieben wurden, diesen Märchen-Flair bekommen haben, da somit der Unterschied zu diesen Rückblicken, die auch vom Inhalt her sehr viel märchenhaftiger angemutet haben, nicht allzu groß war.


Idee und Umsetzung

Die Idee hatte natürlich nicht Cornelia Funke selbst, sondern der Regisseur des Filmes "Pans Labyrinth", der bereits 2006 erschienen ist. Da ich den Film nicht kenne, kann ich aber erstmal nur vom Buch sprechen.
Ich finde es ehrlich gesagt eine wirklich gute Idee, einfach mal ein Buch zu schreiben, das an einem Film orientiert ist, und nicht andersherum, wie es oft der Fall ist. Über die Umsetzung dieser Idee kann man sich natürlich aber wie immer streiten.
Den Start fand ich wie bereits erwähnt ziemlich schwierig. Und das lag nicht nur am Schreibstil, sondern an der Geschichte an sich. Es scheint mir irgendwie unglaubwürdig, dass Ofelia dreizehn ist und trotzdem noch an Märchen glaubt wie sie in Büchern stehen, obwohl sie in so einer grausamen Zeit lebt. Andererseits ist das noch ein Zeichen für ihre Unschuld, und ich weiß ja auch nicht wirklich, wie die Kinder in der Kriegszeit so gelebt haben, weil mein Großvater damals auch erst fünf Jahre alt war und nicht alles verstanden hat.
Trotzdem glaube ich, dass das Spanien 1944 in dem Buch sehr realitätsgetreu rübergebracht wurde. Also mal abgesehen von den mystischen und phantastischen Dingen, die noch hinzukommen, weil die ja auch einen Teil der Geschichte ausmachen.
Sehr gut gefallen haben mir die unterschiedlichen Perspektiven, denn es wurde entweder aus der Sicht von Ofelia, Vidal oder Mercedes (das Dienstmädchen) geschrieben und so habe ich auch selbst aus verschiedenen Sichtweisen auf die Handlung geblickt. Die Charaktere waren allesamt auch sehr gut ausgearbeitet, und auch Vidals Schergen hatten alle unterschiedliche Züge, die sie einzigartig gemacht haben.
Außerdem ist die Geschichte gleichzeitig traurig, düster und grausam, aber eben auch wunderschön. Manchmal hat mir das Herz geschmerz, wenn ich gelesen habe, und tatsächlich ist das Buch eher eins, bei dem man weinen muss. Denn lustig ist an dieser ganzen Handlung eigentlich überhaupt nichts.
Überraschend war besonders das Ende, und der Faun ist und bleibt für mich auch immer ein Wesen, das ich nicht so ganz durchschauen kann. Genauso, wie er wohl auch auf Ofelia wirken muss.
Leider hat mich die Geschichte jedoch trotz dieser vielen Pluspunkte nie wirklich mitgerissen. Klar, sie war schön und traurig und düster, aber mitgefiebert habe ich trotzdem nie mit Ofelia und Mercedes.


Fazit

Leider hat mich "Das Labyrinth des Fauns" schon sehr enttäuscht, und ich wurde einfach nicht mitgerissen, wie ich es erhofft hatte. Ich bin anderes von Cornelia Funke gewohnt, wobei es natürlich auch einige gute Punkte gab, die ich nicht vernachlässigen möchte.

Veröffentlicht am 03.12.2019

Aus dem Leben gegriffen, aber nichts Besonderes

Dance. Love. Learn. Repeat.
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Inhaltsangabe

Phoebe ist neu an der Uni und freundet sich sofort mit ihrer Zimmernachbarin Negin an. Und dann findet sie auch noch heraus, dass ihr Jugendschwarm Luke ebenfalls auf die Uni geht! Da ist ...

Inhaltsangabe

Phoebe ist neu an der Uni und freundet sich sofort mit ihrer Zimmernachbarin Negin an. Und dann findet sie auch noch heraus, dass ihr Jugendschwarm Luke ebenfalls auf die Uni geht! Da ist das Chaos quasi schon vorprogrammiert und sie tut alles dafür, einen bleibenden Eindruck bei Luke zu hinterlassen - im guten Sinne natürlich. Luke hingegen kann sich nicht wirklich an Phoebe erinnern und sieht in ihr einfach eine freundliche Leidensgenossin, die mit ihm an der Uni gelandet ist und Englisch studiert. Außerdem weiß er nicht, was er wirklich will. War es richtig, dass er aus einem Reflex heraus Schluss mit seiner Freundin gemacht hat? Sollte er wirklich in die Fußballmannschaft einsteigen, obwohl Gerüchte über die sogenannte "Galerie der Schande" existieren und ihm die Jungs sofort irgendwie merkwürdig vorkommen?
Langsam aber sicher beginnt die ganze Sache über die Köpfe der beiden Studenten herauszuwachsen und bald wissen die beiden nicht mehr, wem sie trauen können - und ob die Liebe des jeweils anderen nur ein Spiel war oder nicht.


Der Schreibstil

Tatsächlich fand ich den Schreibstil anfangs und auch zwischendurch immer wieder verwirrend, da in den Zeiten gewechselt wurde - sprich: mal war es Präsens, dann wieder Präteritum. So etwas sollte in einem Buch nicht vorkommen, und wenn, dann sollte es einen richtigen Grund haben.
Ansonsten war das Buch einfach zu lesen und zwischendurch auch wirklich amüsant.


Idee und Umsetzung

Leider muss ich sagen, dass ich die Idee des Buches jetzt nicht unbedingt perfekt finde, da es schon so viele andere Bücher gibt, die denselben Ansatz haben wie dieses. Deshalb hätte ich mir das Buch wahrscheinlich auch nie selbst gekauft und deshalb habe ich auch so lange gewartet, bis ich mich getraut habe, es zu lesen.
Die Geschichte an sich hat sich letztlich aber als wirklich schön und aus dem Leben gegriffen erwiesen. Alles ist sehr authentisch und real gestaltet, die Handlungen der Charaktere waren mir verständlich und ich konnte ihre Gefühle immer nachvollziehen, wobei natürlich auch eine gewisse Spannung da war, besonders zwischen Phoebe und Luke zwischendurch. Manchmal bin ich aber auch wirklich verzweifelt und war so frustriert, dass ich eine Zeit lang einfach nicht weiterlesen konnte und eine Pause machen musste, bevor ich mich wieder dem Buch gewidmet habe. So etwas finde ich bei Geschichten immer etwas schade, da einem so der Spaß am Lesen vergeht.
Ein letzter Punkt, den ich wirklich ansprechen muss, ist das Ende. Mir ist klar, dass es irgendwie authentisch ist, aber ich habe trotzdem das Gefühl, dass da etwas mehr hätte kommen müssen, weil eigentlich das ganze Buch darauf hinarbeitet, dass es ein bestimmtes Ende gibt und dieses kommt dann gar nicht zustande. Sicherlich gibt es auch viele, die auf solche Wendungen stehen, und normalerweise bin ich dem auch nicht abgeneigt, aber in diesem Buch hätte ich mir doch etwas anderes erwartet.


Fazit

Insgesamt ein wirklich schönes Buch, das sehr authentisch und aus dem Leben gegriffen geschrieben wurde. Trotzdem konnte es mich nicht ganz überzeugen.

Veröffentlicht am 03.12.2019

Klischees über Klischees - einfach lächerlich

Conni 15 5: Meine Freundinnen, der Rockstar und ich
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Inhaltsangabe

Leider kann ich auch zur Inhaltsangabe nicht wirklich viel sagen. Das gesamte Buch handelt nämlich ausschließlich von dem Festivalbesuch von Conni und ihren Freundinnen. Dass Dina und Billi ...

Inhaltsangabe

Leider kann ich auch zur Inhaltsangabe nicht wirklich viel sagen. Das gesamte Buch handelt nämlich ausschließlich von dem Festivalbesuch von Conni und ihren Freundinnen. Dass Dina und Billi gar nicht mitkommen, davon ist im Klappentext gar nicht die Rede - und so waren's nur noch drei - Lena, Conni und Anna. Da die Mädels jedoch noch nicht alle 16 sind, braucht es eine erwachsene Person, die mitkommt, und außerdem Muttizettel der Eltern. Letztere bekommen die drei Mädchen fast ohne Probleme, und als Erziehungsberechtigte Person kommt einfach Lenas Cousine Nikoline mit. Bleibt eine Karte übrig, die vom Radiosender an ein anderes Mädchen verlost wird - an Cynthia-Cayenne, die auch noch zu Conni und den anderen ins Zelt ziehen muss.
Ansonsten gibt's tatsächlich nicht viel zu berichten. Gut, es gibt ein Unwetter und alle machen sich schreckliche Sorgen um die Jugendlichen, aber sonst sind sie eben auf dem Festival und haben Spaß, bis Lukas und Phillip kommen, weil sie Angst um ihre Freundinnen Anna und Conni haben ...


Der Schreibstil

Tatsächlich erinnert mich der Schreibstil von Dagmar Hoßfeld ein bisschen an den eines Schülers, der für den Deutschunterricht eine Kurzgeschichte schreiben soll. Er ist sehr einfach und meiner Meinung nach auch nicht wirklich dem Alter der Charaktere gerecht. Ich bin selbst in Connis Alter, denke jedoch nicht mal ansatzweise so Dinge wie sie, die immer irgendwie die rosarote Brille aufhat und dadurch einfach sehr sehr sehr sehr naiv erscheint.
Ich finde, durch den recht langweiligen Schreibstil wirken Conni und ihre Freunde auch sehr kindlich und überhaupt nicht wie normale Jugendliche ihres Alters. Beinahe kommt es einem so vor, als würden sie kleine, hilflose Mädchen sein, die große, starke Prinzen brauchen, damit sie ein sicheres Leben führen können.


Idee und Umsetzung

Das Buch hat mich, wie ihr höchstwahrscheinlich schon rausgehört habt, überhaupt nicht mitreißen können. Die Idee war nicht die Beste, die man für ein gutes Buch haben kann, und somit wurde es auch kein gutes Buch - zumindest meiner Meinung nach. Die Umsetzung konnte mich auch nicht überzeugen. Alles war sehr klischeehaft und es gab nie etwas, das zumindest ein kleines Bisschen Spannung aufgebaut hätte. Auch fand ich es sehr zum Augenrollen, dass Connis Eltern so ohne Wenn und Aber zugesagt haben, als ihre Tochter gefragt hat, ob sie mit Lena auf dieses Festival gehen kann. Schließlich ist in den letzten Büchern sehr deutlich geworden, dass Connis Eltern was so etwas angeht eigentlich sehr, sehr, sehr, sehr streng sind und immer einige Bedingungen haben. Das war in diesem Buch überhaupt nicht mehr der Fall, was den Anschein erweckt hat, als hätte die Autorin einfach keine Lust, Conni und die restlichen Charaktere länger warten zu lassen. Auch fand ich es überhaupt nicht gut, dass Cynthia-Cayenne so gut wie jedes Klischee einer verwöhnten Zicke erfüllt hat. Und dass Lukas und Phillip hinterher noch kamen, um ihre Freundinnen zu "retten", weil sie ja in dem ach so schrecklichen Unwetter hätten sterben können, war auch ein bisschen sehr übertrieben.


Fazit

Das Buch hat mir wirklich überhaupt nicht gut gefallen. Okay, ich habe schon genau ein schlechteres Buch gelesen, vor einigen Jahren, aber dieses hier war auch schon verdammt nahe an diesem Buch dran. Leider also keine Leseempfehlung von mir.

Veröffentlicht am 03.12.2019

Ein packender und unvorhersehbarer Psychothriller

Amokspiel
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Inhaltsangabe

Eigentlich hat Kriminalpsychologin Ira Samin ihren Suizid perfekt geplant. Ein sauberer Schuss durch den Kopf, und alles wäre vorbei. Sogar ihre Wohnung hat sie entsprechend mit Zeitungen ...

Inhaltsangabe

Eigentlich hat Kriminalpsychologin Ira Samin ihren Suizid perfekt geplant. Ein sauberer Schuss durch den Kopf, und alles wäre vorbei. Sogar ihre Wohnung hat sie entsprechend mit Zeitungen ausgelegt, um es ihren Kollegen von der Polizei beim Saubermachen nicht allzu schwer zu machen. Es gäbe keinen Zweifel an dem Selbstmord.
Nur eine Sache möchte sie gern noch tun: sich eine Coca Cola Light Lemon holen, und mit den Tabletten, die noch vom Suizid ihrer ältesten Tochter übrig sind, auf Nummer Sicher gehen.
Wer hätte ahnen können, dass sie gerade in dem Moment bei einem Einsatz gebraucht wird, der ihr ganzes Geschick als Kriminalpsychologin erfordert?
Ohne die Möglichkeit, nein zu sagen, bereitet sie sich auf die Verhandlung mit dem Geiselnehmer vor. Doch auch ihre jahrelange Erfahrung kann sie nicht auf diesen speziellen Fall vorbereiten.
Der Geiselnehmer ist nämlich in das Studio des in Berlin berühmten Radiosenders 101Punkt5 eingedrungen und hält nun den Moderator sowie eine Besuchergruppe in seiner Gewalt und lässt die unschuldigen Zuhörer über das Schicksal der Geiseln bestimmen. Und er fordert, dass die Verhandlungen vor laufendem Mikrofon und für die gesamte Bevölkerung hörbar ablaufen.
Anfangs ist Ira noch guter Dinge, da der Fall wie aus dem Lehrbuch zu sein scheint. Doch als der Geiselnehmer seine Verlobte Leoni als Tausch gegen die Geiseln einfordert, fängt sie an zu zweifeln. Denn Leoni ist seit genau 8 Monaten tot, verunglückt bei einem Autounfall. Und als wäre das nicht genug, will Iras Vorgesetzter Steuer auch noch stürmen.
Als Ira herausfindet, dass auch ihre Tochter Kitty, mit der sie seit dem Tod ihrer anderen Tochter keinen Kontakt mehr hat, in der Gewalt des Psychopathen ist, sieht sie keine andere Möglichkeit, als sich gegen alle Befehle zu stellen und auf eigene Faust im Fall der toten Leoni zu ermitteln, der tatsächlich einige Lücken aufweist, die äußerst merkwürdig wirken und den Verdacht auf einen Maulwurf in ihren eigenen Reihen lenken ...


Der Schreibstil

Da ich vor diesem Buch noch keinen anderen Fitzek gelesen habe, kann ich den Schreibstil nicht so gut mit dem von anderen Büchern des Autors vergleichen.
Allerdings finde ich, dass die Art, wie Fitzek die Spannung immer weiter steigert, und das bloß mit Worten, wirklich fantastisch ist. Außerdem finde ich es sehr bemerkenswert, dass die einzelnen Charaktere wirklich so sprechen, wie man es in ihren jeweiligen Positionen auch tut, also benutzen beispielsweise Akademiker mehr Fremdwörter. Das macht die unterscheidlichen Charaktere noch mal einzigartiger und authentischer, und das ist bei einem guten Thriller/Krimi doch auch Sinn der Sache, oder nicht?
Nur auf der letzten Seite hat mich gestört, dass in der direkten Ansprache das "Sie" klein geschrieben wurde, aber das war wahrscheinlich bloß entweder ein kleiner Flüchtigkeitsfehler des Autors oder aber etwas, das in der Bearbeitung einfach übersehen wurde.


Idee und Umsetzung

Die Idee des Buches gefällt mir sehr gut. Sie ist, zumindest für mich, einzigartig, weil ich noch nie etwas von einem ähnlichen Handlungsstrang gehört habe bei einem Thriller bzw. Krimi.
Es gab besonders was die Auflösung von einigen Dingen wie den Fall um Leoni einige sehr unerwartete Wendungen, die ich niemals so vorhergesehen habe. Klar habe ich ansatzweise schon etwas über ihr Schicksal erdacht, aber diese so klug ausgearbeitete Wirklichkeit hätte ich niemals erwarten können. Auch was den Maulwurf in Iras eigenen Reihen angeht, gab es immer wieder ein Hin und Her in meinen Gedanken. Erst dachte ich, die eine Person sei der Verräter, dann war es doch ein Zweierteam oder vielleicht doch noch jemand ganz anderes, und am Ende waren alle meine Vermutungen komplett falsch und es war ein Charakter, von dem ich die ganze Zeit geglaubt hatte, ich würde seine Beweggründe schon völlig erkannt haben. Das hat mich tatsächlich auch ein bisschen zerstört, weil ich gerade diesen Charakter so sympathisch fand ...
Der Nervenkitzel und die Spannung waren natürlich auch vorhanden. Irgendwann hab ich gar nicht mehr aufhören können zu lesen, und ich war auch richtig mies gelaunt, wenn ich beispielsweise zum Essen mal aufhören musste; in Gedanken hab ich die ganze Zeit darüber nachgegrübelt, was denn jetzt tatsächlich Sache ist.
Außerdem war es noch mal spannender und unerwarteter, weil nicht nur aus Iras Perspektive, sondern auch aus der Sichtweise von beispielsweise Jan (dem Geiselnehmer), Steuer, Götz (Iras Kollege) oder dem Oberstaatsanwalt geschrieben wurde. Immer da wurde die Sicht gewechselt, wo es besonders spannend wurde, und dann ist in der anderen Perspektive auch wieder etwas wirklich Spannendes passiert, und dann kam wieder ein Sichtwechsel, sodass man nur hin- und hergeschüttelt wurde und gar nicht mehr richtig wusste, auf wessen Seite man denn jetzt tatsächlich stehen sollte.
Das Einzige, was mich ein bisschen gestört hat, waren ein paar Formatierungsfehler, wo beispielsweise ein Anführungszeichen gefehlt hat, aber so etwas ist Meckern auf höchstem Niveau, weshalb ich da mal nicht allzu streng sein will, zumal das wirklich einmalige Fehler waren, die ja nichts Richtiges mit dem Buch an sich zu tun hatten.


Fazit

"Amokspiel" ist zwar mein erster Fitzek gewesen, aber ich kann es nach diesem spannenden Thriller kaum erwarten, einen weiteren zu lesen. Fitzek konnte mich mit seinem Schreibstil und der Umsetzung fast komplett überzeugen!

Veröffentlicht am 25.08.2019

Eine schöne Sommergeschichte

Unter dem Zelt der Sterne
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Die Aufmachung

An diesem Punkt muss ich glaube ich gar nicht groß etwas sagen. Das Cover ist einfach nur wow. So wunderschön, und es bringt die Geschichte eigentlich auch perfekt auf den Punkt. Ach, quatsch, ...

Die Aufmachung

An diesem Punkt muss ich glaube ich gar nicht groß etwas sagen. Das Cover ist einfach nur wow. So wunderschön, und es bringt die Geschichte eigentlich auch perfekt auf den Punkt. Ach, quatsch, nichts mit eigentlich, es ist so. Das Cover spiegelt die Geschichte wider. Diese Farben harmonieren so schön miteinander und ich bin froh, dass es mal was anderes ist und trotzdem so hübsch aussieht. Der Buchrücken und der Klappentext sehen ebenfalls fabelhaft aus, zum Äußeren muss ich also gar nichts mehr sagen. Kann ich auch nicht.
Aber auch innen ist das Buch super schön gestaltet. Es ist in insgesamt 3 Teile aufgeteilt und hat vor jedem Teil sowie ganz am Ende eine super schöne Karte, die ebenfalls einen großen Bezug zur Geschichte hat. Also insgesamt 4 Karten, was schon mal wirklich klasse ist, weil ich Karten in Büchern sowieso immer liebe.


Inhaltsangabe

Zorie und Lennon waren seit ihrer Kindheit allerbeste Freunde. Aber als die beiden bei der Homecoming-Party letztes Jahr ihre Beziehung bekanntgeben wollten, erschien Lennon einfach nicht und ließ Zorie sitzen. Ein paar Tage später folgte eine einfache Nachricht auf Zories Handy: Es tut mir leid. Zutiefst verletzt und wütend wandte sich Zorie von Lennon ab, und seitdem haben sie kein Wort mehr miteinander gesprochen. Bis die beiden zufällig gemeinsam zum Camping mit Freunden fahren, mitten in die Sierra Nevada. Zorie, die noch immer versucht, einen Platz in der Clique ihrer "Freundin" Reagan zu finden, hat jedoch anfangs nur Augen für den gutaussehenden Brett. Und Lennon ist Bretts neu ernannter "Kumpel", was ihn jedoch hauptsächlich stört.
Als die Freunde nach einem Zwischenfall jedoch vom Campingplatz verwiesen werden, entscheiden sie sich dafür, stattdessen einfach in der Wildnis der Sierra Nevada weiterzucampen, mit Lennon als Führer, weil dieser sich mit solchen Dingen bestens auskennt. Dort treffen sie aber nicht nur auf einen Bären, sondern fangen auch noch an, sich bitterlich zu streiten.
Als Zorie dann am nächsten Tag aufwacht, sind ihre Freunde verschwunden - alle, außer Lennon.
Für die beiden beginnt das Abenteuer ihres Lebens, als sie sich von jeglicher Außenwelt abgeschnitten auf den Weg zu dem Ort machen, wo Zorie in ein paar Tagen zur Sternenparty der Astronomie-Begeisterten eingeladen wurde. Es könnte so schön sein, in der Wildnis herumzuwandern, wenn da nicht ihr Begleiter Lennon wäre, dem sie nun nicht mehr aus dem Weg gehen kann.
So kommen ihrer beider Gefühle nach und nach ans Tageslicht, und Zorie erfährt endlich, was damals bei der Homecoming-Party passiert ist. Doch heißt das auch, dass sie ihren Stolz so schnell überwinden und Lennon eine zweite Chance geben kann?


Der Schreibstil

Ich muss sagen, dass ich den Schreibstil wirklich gern mag. Das Setting des Buches wurde wirklich eindrucksvoll und wunderschön beschrieben, wobei es jedoch nie langweilig wurde wie es bei anderen Büchern oft der Fall ist, wenn zu detailreiche und lange Umgebungsbeschreibungen auftauchen.
In diesem Buch hat das eher zu noch mehr Spannung geführt, da nicht nur Zories Gefühle so fantastisch wiedergegeben wurden, sondern auch noch so viel mehr, das man einfach nicht in Worte fassen kann.
Ich war von der ersten bis zur letzten Seite fasziniert von der ganzen Geschichte und konnte es gar nicht glauben, als das Buch zu Ende war.


Idee und Umsetzung

Die Idee des Buches gefällt mir wirklich sehr gut, zumal ich glaube, dass es fast schon einzigartig ist. Ich hätte vom Cover her erst etwas komplett anderes erwartet, wurde dann jedoch positiv überrascht und war plötzlich so überwältigt von der ganzen Story, dass ich gar nicht mehr aufhören konnte zu lesen.
Ich mochte Zorie besonders gern, da sie eine wirklich schlagfertige Protagonistin ist, und deshalb habe ich auch bei so manchem Schlagabtausch zwischen ihr und Lennon schmunzeln, wenn nicht sogar laut auflachen müssen.
Doch nicht nur Zorie war eine einzigartige Person, sondern auch Lennon, Brett, Reagan und wie sie noch alle heißen. Zu jedem Charakter konnte man eigene Eigenschaften und Stärken herausarbeiten, wenn man zwischen den Zeilen gelesen hat, und das gibt dem Buch noch mal einen besonderen Touch.
Auch an unerwarteten Wendungen fehlte es nicht. Manchmal war ich so überrascht von einigen Situationen, dass ich erst mal eine Pause machen musste, um das zu verarbeiten, und sobald das geschehen war, konnte ich nicht anders, als mich wieder in die Geschichte zu stürzen. Das Buch war durchweg spannend und mitreißend, und man hatte das Gefühl, selbst in der Sierra Nevada mit Zorie und Lennon unterwegs zu sein.
Die ganze Handlung ist auch fantastisch ausgearbeitet, und letztlich werden auch alle Probleme gelöst, wobei ich zum Schluss doch etwas Mitgefühl mit Zorie und Joy hatte, als die Sache mit ihrem Vater rauskam.
Das einzige, was ich vielleicht zu bemängeln hätte, wäre, dass Zorie ja eine Anfängerin im Wandern ist. Da ich selbst auch schön öfter mal längere Strecken gewandert bin und deswegen auch weiß, wie man sich nach dem ersten Tag fühlt, hätte ich mich eigentlich gut in Zorie hineinversetzen können. Leider wurde aber die Schwierigkeit einer solchen Tour mit allem Gepäck im Rucksack ein bisschen zu sehr untergraben, und Zorie war für eine Anfängerin meiner Meinung nach auch viel zu schnell daran gewöhnt.


Fazit und Bewertung

Insgesamt kann ich wirklich sagen, dass dieses Buch verdammt nah an einem Highlight dran war, allerdings nicht ganz. Das gewisse Etwas hat einfach gefehlt und ich hätte mir vielleicht auch gewünscht, dass Zorie einmal Heldin sein könnte, anstatt sich immer von Lennon retten zu lassen, aber das lag wahrscheinlich auch an ihrem Charakter.