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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.08.2019

Der Film ist viel besser

Leberkäsjunkie
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Die Aufmachung

Die Aufmachung spricht mich ehrlich gesagt nicht wirklich an. Ich mag es nicht, dass das Cover des Buches genauso aussieht wie das des Filmes, obwohl es sich um das Buch zum Film handelt. ...

Die Aufmachung

Die Aufmachung spricht mich ehrlich gesagt nicht wirklich an. Ich mag es nicht, dass das Cover des Buches genauso aussieht wie das des Filmes, obwohl es sich um das Buch zum Film handelt. Ich finde, ein bisschen was Neues zu sehen, wär gar nicht mal so schlecht, aber ich will mich mal nicht so sehr beschweren, weil ich das Buch ja schließlich gewonnen habe und nicht selbstgekauft.
Ansonsten mag ich es, dass das Buch tatsächlich mal etwas stabiler ist, als andere Taschenbücher. Ich würde jetzt nicht diret sagen, dass es sich um ein Paperback handelt, denn das wäre gelogen, aber zumindest ist keine einzige Leserille entstanden, während ich gelesen hab.


Inhaltsangabe

Weil ich eigentlich nicht so den Enthusiasmus dazu habe, eine ausführliche Inhaltsangabe zu diesem nicht sehr überzeugenden Buch zu schreiben, mache ich sie kurz und knapp, aber trotzdem verständlich.
In Eberhofers Leben gibt es fast nur noch Probleme: erst brennt das Gasthaus der Mooshammer Liesl ab, dann wird dort auch noch eine Brandleiche gefunden, die doch tatsächlich vorher noch mit Brandsalbe eingeschmiert wurde - also eindeutig ein Mordfall. Doch auch privat läuft's bei Eberhofer nicht gerade rund: immer öfter wird ihm schlecht und als er Doktor ihm eröffnet, dass sein Cholesterinspiegel daran schuld ist und dass er deshalb jetzt auf Fleisch verzichten soll, bricht Eberhofers Leben noch ein Stückchen mehr in sich zusammen. Zumal der Doktor auch jedem klarmacht, was Eberhofer sonst droht - also kann Franz nicht mal mehr zum Simmerl gehen, um sich dort was Feines zu Essen zu holen! Und Susi ist auch ziemlich gereizt und lässt Eberhofer wirklich nichts durchgehen. Es wird also Zeit, dass Eberhofer zumindest das Problem mit der Brandleiche löst, denn sonst könnte er vor lauter Stress ja zugrunde gehen!


Der Schreibstil

Auch wenn ich es hasse, ein Buch zu rezensieren, das mir überhaupt nicht gefallen hat, muss ich es einfach tun. Denn wozu würde ich denn sonst einen Blog haben, auf dem ich meine Feedbacks hochlade?
Also gut, der Schreibstil also. Puh. Ich weiß nicht mal mehr, ob man den Schreibstil als deutsch durchgehen lassen kann. Auf jeden Fall kein Hochdeutsch, und ein Großteil der benutzten Wörter stehen noch nicht einmal im Duden. Denn im Grunde genommen wird hier alles im bayerischen Akzent geschrieben. Was für mich als gebürtige Ostwestfälin alles andere als schön war, denn ich fand es sehr schwierig, in das Buch reinzukommen. Zwar konnte man sich durch diese Sprache auch direkt vorstellen, wie die Charaktere im Buch genau reden, aber ich wundere mich schon, dass ich tatsächlich durchgehalten habe, das Buch zu Ende zu lesen.
Dadurch, dass der Schreibstil so gewöhnungsbedürftig war, konnte ich einfach nicht in das Buch abtauchen, obwohl gerade das ein gutes Buch ausmachen sollte - dass man darin eintaucht und komplett in der Geschichte drin ist. So war es hier allerdings wie ihr gelesen habt nicht.


Idee und Umsetzung

Ich weiß gar nicht, ob eine richtige Idee in diesem Buch vorhanden ist. Okay, klar ist eine Idee vorhanden, aber die konnte mich ebenso wenig überzeugen wie die Umsetzung. Ich konnte schon früh vorhersehen, wer der Täter war, weil das dann doch recht offensichtlich war, obwohl die Autorin sichtlich versucht hat, den Leser auf eine andere Fährte zu locken - bei mir hat das leider nicht geklappt, weshalb ich das auch nicht als Pluspunkt in die Bewertung einbeziehen kann.
Auch wenn ich die Eberhofer-Filme kenne, hätte ich doch von den Büchern etwas mehr Spannung erwartet, denn die ist in den Filmen ja teilweise sogar da. Deshalb dachte ich eigentlich, es könnte auch im Buch mal ein wenig spannender werden, aber auch da war ich dann wohl leider an der falschen Adresse. Dadurch kann ich tatsächlich sagen, dass ich den Film viel besser als das Buch finde, weil ich der Meinung bin, dass es einfach unterhaltsamer ist, einen Film als "Provinzkrimi" zu sehen, als ein Buch darüber zu lesen.
Das einzige, was ich vielleicht noch als Pluspunkt hinzufügen könnte, wäre die Tatsache, dass das Buch insgesamt schon relativ unterhaltsam und humorvoll war, obwohl ich mit meinem recht schwarzen Humor nicht immer mitlachen konnte. Außerdem ist das Buch nicht von der Handlung her eine wirklich leichte Kost, obwohl es sich um einen Krimi handelt - wobei der Krimi in dem Buch auch wieder zu kurz kam, meiner Meinung nach. Es wurde viel mehr von Eberhofers Alltag berichtet als von dem Mordfall, was ich vielleicht noch interessant gefunden hätte. So wäre ich aber einige Male fast beim Lesen eingeschlafen und war sogar erleichtert, als ich das Buch endlich durchgelesen hatte.
Aber gut, ich schweife von den Pluspunkten ab. Da wäre nämlich noch der eine, dass die Probleme, die alle am Anfang auftauchen, am Ende größtenteils gelöst werden. Natürlich nicht alle, da es sich bei der Eberhofer-Reihe eben um eine Reihe handelt und es demnach noch Teile nach diesem Buch gibt, aber ... ja, gut, ich glaube, das war's.


Fazit

"Leberkäsjunkie" ist ein Buch, das mich überhaupt nicht überzeugen konnte. Da ich die Filme eigentlich ganz gern mag, hatte ich mehr erwartet und wurde haushoch enttäuscht. Es kam einfach nicht das Feeling auf, das zu einem guten Buch dazugehört, und ich kann es auch wirklich nur denjenigen weiterempfehlen, die auf solche Bücher stehen. Für mich war es leider nichts.

Veröffentlicht am 13.08.2019

Besser geht's kaum!

Die Tribute von Panem 3
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Die Aufmachung

Ich finde dass das Cover dieses Teils eindeutig das schönste der ganzen Reihe ist. Durch die orangefarbenen Blätter am Rand fallen die grünen Augen sehr deutlich auf und ich mag auch die ...

Die Aufmachung

Ich finde dass das Cover dieses Teils eindeutig das schönste der ganzen Reihe ist. Durch die orangefarbenen Blätter am Rand fallen die grünen Augen sehr deutlich auf und ich mag auch die Tatsache, dass das Cover viel mehr wie ein Foto als wie ein Buch aussieht. Auch den Klappentext hinten finde ich wirklich gut und das Design mit dem Wald im Hintergrund ist eine wirklich gute Idee, die dem ganzen irgendwie etwas Geheimnisvolles geben und außerdem auch sehr für einen Cover-Käufer wie mich sprechen. Was mir bei diesem Band jedoch ein kleines Bisschen fehlt sind die Details, die im ersten und zweiten Teil aus Blut- oder Tautropfen auf den Blättern bestehen. Hier sind eben nur diese flammenden Blätter da, wobei man schon genau hinsehen muss, dass auch wirklich Feuer erkennar ist, was natürlich auch auf die Story im inneren des Buches anspielt.


Inhaltsangabe

Nachdem Katniss von den Rebellen gerettet wurde, lebt sie in Distrikt 13. Denn ihre Heimat, Distrikt 12, wurde von der Wut des Kapitols in Schutt und Asche gelegt. Eigentlich könnte es Katniss in Distrikt 13 gut gehen, wäre da nicht eine Kleinigkeit: die Rebellen haben sie gerettet und nicht Peeta, der sich nun in den Fängen des Kapitols befindet und den Präsident Snow nun als Waffe gegen die Rebellen einsetzen will - denn Katniss ist mittlerweile zu einem Symbol des Widerstands geworden. Snow setzt alles daran, Katniss' Willen zu brechen, indem er Peeta benutzt, der in den Interviews sehr verändert scheint. Katniss ist schnell klar, dass Peeta das alles nicht freiwillig tut - irgendetwas wird ihm angetan, dass er keine andere Wahl hat, als so zu handeln, wie er es tut: als würde er auf Seiten des Kapitols stehen. Und doch versucht er Katniss noch immer zu retten, indem er behauptet, sie hätte von alledem nichts gewusst - was ja auch die Wahrheit ist. Doch wie kann Snow das bitteschön glauben, wenn Katniss im Begriff ist, den Widerstand der Rebellen anzuleiten und das Kapitol zu stürzen?
Trotz ihrer Angst um Peeta stimmt Katniss zu, für die Rebellen und deren Präsidentin Coin den Spotttölpel zu spielen. Sie zeigt den Menschen, wie sie wirklich ist und was das Kapitol den Distrikten und Unschuldigen antut, nur, weil es damit hofft, Katniss' Willen und den der anderen Rebellen zu brechen. Als Peeta dann jedoch eine Warnung an Katniss ausspricht, dass sie noch vor dem nächsten Tag tot sein wird, sieht diese, wie er direkt danach noch zu Boden geschlagen wird und weiß, dass sie jetzt handeln muss, wenn sie Peeta noch retten will.
Doch Peeta hat sich verändert und ist nicht mehr er selbst. Er wird nie wieder er selbst sein. Snow hat ihn eingewickelt in ein Netz aus Lügen, das Peeta nun sogar zu glauben scheint, und nicht einmal Katniss kann zu ihm vordringen - denn alles, was ihr geliebter Peeta auf einmal will, ist, sie umzubringen ...


Der Schreibstil

Wie immer konnte mich Suzanne Collins' Schreibstil wieder komplett mitreißen nach Panem und in die Geschichte von Katniss und Peeta. Dadurch hat mich das Buch von Anfang an sehr gefesselt, bis ich gar nicht anders konnte, als immer nur weiter zu lesen, immer weiter, immer weiter, bis - es plötzlich zu Ende war. Und das ist doch wirklich ein Beweis dafür, wie spannend dieses Finale von der ersten bis zur letzten Seite war, oder nicht?!
Der einzige Kritikpunkt was den Schreibstil anbelangt, ist die Zeit. Es wird im Präsens geschrieben, obwohl manche Dinge dann plötzlich im Plusquamperfekt stehen, die aber eigentlich gar nicht so weit in der Vergangenheit zurückliegen. Außerdem war es eine große Umstellung, wieder in das Buch reinzukommen, weil heutzutage fast alle Bücher im Präteritum geschrieben sind und dies ist meistens auch etwas einfacher zu lesen. Trotzdem konnte mich das nicht wirklich groß stören, da diese kleinen Makel nur an einigen wenigen Stellen vorhanden waren, sodass ich eigentlich fast durchgängig nur so durch die Seiten geflogen bin, bis ich das Buch zugeklappt habe und dachte: Ach du liebe S*****e. Ich möchte eine Fortsetzung!!!


Idee und Umsetzung

Die Idee wurde natürlich mit dem Ende des vorigen Bandes fortgeführt, aber trotzdem kamen noch mal einige Elemente zur Reihe hinzu, die man beispielsweise im ersten Band gar nicht hätte erahnen können. Zum Beispiel die Tatsache, dass Distrikt 13 in Wirklichkeit gar nicht zerstört wurde, sondern dass die Menschen dort einfach unter der Erde leben, um keine Angst vorm Kapitol haben zu müssen.
Auch die Charaktere, die alle neu dazu gekommen sind, wie beispielsweise Coin und Pollux und das Kamerateam, waren alle gut durchgearbeitet und besonders gut gefallen hat mir die Tatsache, dass Pollux einst ein Gefangener des Kapitols gewesen war und deshalb keine Zunge mehr hat, weil das auch wieder an die anderen beiden Teile anknüpft mit den Dingen, die Katniss nach und nach herausgefunden hat. Auch Katniss hat sich in diesem Teil wieder sehr entwickelt, ebenso wie Peeta, wenn auch nicht gerade zum Besseren. Aber ich kann euch natürlich sagen, dass ich dieses Buch bei Weitem nicht so gut gefunden hätte, wenn es kein Happy End geben würde, denn ich bin einfach ein großer Fan von Happy Ends und liebe das aus diesem Buch ebenso sehr wie Panem selbst!
Obwohl ich die Filme zuvor gesehen hatte und diese sogar zu meinen Lieblings-Buchverfilmungen zählen, sind die Bücher eigentlich viel, viel, viel, viel, viel besser. Was ja oft so ist, obwohl ich nicht wirklich weiß, woran das liegt. Aber gut, zurück zum Buch.
Wie auch schon in den anderen beiden Teilen waren die Handlungen von Katniss alle nachvollziehbar und ich habe die ganze Zeit mit ihr mitgefiebert, weil auch ich Snow die ganze Zeit über tot sehen wollte für das, was er Peeta angetan hat. Katniss' Verzweiflung und alle ihre Gefühle wurden sehr lebendig rübergebracht, sodass ich beinahe meinte, ich selbst steckte in ihrer Haut, obwohl ich in Wirklichkeit ja immer noch ich war. Aber während des Lesens verlor ich für den Moment einfach dieses Gefühl von mir selbst und war einfach nur fasziniert von den Buchstaben vor meinen Augen, die sich zu dieser tollen Geschichte zusammengefügt haben.
Und weil in einem guten Buch ja auch unerwartete Wendungen nicht fehlen dürfen, gab es diese auch hier. Ich wurde so oft von Katniss als auch von Finnick und der ganzen Truppe überrascht, dass ich manchmal (glaube ich) sogar aufgelacht habe, sodass meine Mutter und meine Schwester mich nur komisch angeguckt haben ...


Fazit

Einfach nur ein großartiges Finale dieser noch fulminanteren Reihe! "Flammender Zorn" ist wirklich der Höhepunkt, mit Gefühlschaos und Spannung, und natürlich ganz viel Action und auch ein paar Gewissensfragen, die vielleicht sogar unbeantwortet bleiben müssen. Es hat mir großen Spaß gemacht, dieses Buch zu lesen, weil es eines meiner Monats-Highlights war!

Veröffentlicht am 13.08.2019

Ein absolutes Muss für alle, die gerne Fantasy lesen!

Die unendliche Geschichte
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Die Aufmachung

Mittlerweile gibt es so viele verschiedene Ausgaben von "Die unendliche Geschichte", dass ich nur das Cover der Erstausgabe, in deren Besitz ich bin, bewerten möchte.
Das Cover erinnert ...

Die Aufmachung

Mittlerweile gibt es so viele verschiedene Ausgaben von "Die unendliche Geschichte", dass ich nur das Cover der Erstausgabe, in deren Besitz ich bin, bewerten möchte.
Das Cover erinnert mich von der Gestaltung her sehr an ein Märchenbuch, weil es schlicht und altertümlich aussieht. Trotz der nicht sehr aufwendigen Aufmachung mag ich das Äußere des Buches aber wirklich gern, vielleicht sogar gerade deshalb. Es ist mal etwas Anderes, hat einen Wiedererkennungswert und ist nicht so vollgepackt von irgendwelchen grafischen Kunstwerken wie viele andere Bücher der heutigen Zeit - weil so etwas damals schlichtweg ein Ding der Unmöglichkeit war. Was ich jedoch insgesamt recht schade bei diesen älteren Büchern finde, ist die Tatsache, dass es keinen kurzen und knappen Klappentext gibt. Stattdessen ist auf der ersten Seite des Umschlags innen eine Zusammenfassung vorhanden. In dieser Zusammenfassung wird beinahe schon der gesamte Inhalt beschrieben, weshalb ich sie auch hier einmal einfügen möchte, damit ihr alle Gelegenheit habt, sie zu lesen und euch eure eigene Meinung dazu zu bilden.
Auch innen hat das Buch im Gegensatz zu vielen anderen eine wunderschöne Aufmachung. Genau wie das Buch, das Bastian bei Herrn Koriander findet, hat "Die unendliche Geschichte" eine zweifarbige Schrift. Rot ist sie, wenn aus der Menschenwelt berichtet wird, und Grün, wenn die Geschichte gerade in Phantásien spielt.
Um auch ja nicht aus meiner Schwärmerei die Aufmachung betreffend rauszukommen, mache ich auch direkt weiter mit den wunderschönen Anfangsbuchstaben eines jeden Kapitels.
So kunstvolle und aufwendige Zeichnungen findet man heutzutage nur noch sehr selten in Büchern, was meiner Meinung nach eine große Schande ist, da sie einem noch einmal mehr Spaß am Lesen machen können.


Inhaltsangabe

Bastian vertieft sich beim Stöbern in einer Buchhandlung in ein spannendes Buch – "Die unendliche Geschichte". Als er von dem kauzigen Buchhändler dabei überrascht wird, läuft er mit dem Buch davon, immer weiter, bis auf den Dachboden seiner Schule. Dort kann er ungestört weiterschmökern. Zwischen altem Gerümpel vergißt er, daß er Hunger hat, daß es kalt und ungemütlich ist, denn er ist selbst schon mitten drin in der unendlichen Geschichte:
Er kommt nach Phantásien, ins Land der Kindlichen Kaiserin. Von ihr erhält er ein Medaillon als Zeichen seiner unbeschränkten Macht. Die Inschrift "Tu was du willst" deutet er zunächst als "Tu was dir beliebt". Damit gerät er immer tiefer in den Strudel ungezügelter, vergessen-machender Phantasie. Bis er erkennt, daß dieses Motto auch bedeuten kann "Tu, wozu es dich innerlich drängt, was dein eigentlicher Wille ist".
Ohne seinen Freund Atréju hätte er nie wieder herausgefunden aus diesem Land ohne Grenzen. Es gibt nur wenige Menschen, die nach Phantásien kommen und wieder zurückkehren, so wie Bastian …


Der Schreibstil

"Aber das ist eine andere Geschichte und soll ein andermal erzählt werden."
Dieser Satz taucht des Öfteren in "Die unendliche Geschichte" von Michael Ende auf. Immer dann, wenn der Erzähler droht, zu sehr vom Thema abzuschweifen, findet man ihn. Nicht immer gleich formuliert, aber vom Inhalt her doch immer identisch. Dadurch wird während des Buches eine Spannung aufgebaut, die es nicht vieler Worte bedarf. Der Leser kann sich selbst seinen Teil dazudenken und ist nicht immer fest an das Geschriebene gebunden. Es bleiben Lücken offen, die der Leser selbst mit seiner Vorstellungskraft füllen kann. In vielen anderen Büchern hätte ich gerade das als störend empfunden, aber so ist es hier nicht. Ich finde es im Gegenteil wirklich interessant, mal neuere Jugendbücher mit älteren zu vergleichen und die groben Unterschiede festzustellen, die so oder so immer vorhanden sein werden.
Ansonsten erinnert mich der Schreibstil sehr an meine frühe Kindheit, in denen ich diverse Klassiker sowohl von Michael Ende, als auch von Astrid Lindgren und Otfried Preußler vorgelesen bekommen habe. Somit war dieses Buch für mich nicht nur eine Reise in das wundervolle Phantásien, sondern auch in meine Vergangenheit, und manchmal hat es sich durch den Erzähler auch so angefühlt, als hörte ich der Geschichte nur zu, anstatt sie selber zu lesen. Generell ist das Buch sehr gut zum Vorlesen geeignet, wie ich nach einem kurzen Test herausgefunden habe. Dazu nahm ich mir einfach dieses Buch und ein neueres des gleichen Genres in die Hand und las beide laut vor mich hin. Dabei fiel auf, dass ich die ausführliche und seichte Sprache Michael Endes viel besser vorlesen konnte als die modernere, in der wir alle aufwachsen.
Die sehr bildliche Sprache hat zudem bewirkt, dass ich immer ein genaues Bild vor Augen hatte wie Phantásien gerade aussah, je nachdem, in welchem Kapitel ich mich gerade befand. Ich musste meine Gehirnzellen nicht anstrengen, indem ich mir den Schauplatz möglichst richtig vorstellen konnte, sondern das Bild vor Augen war einfach da, ohne, dass ich großartig darüber hätte nachdenken müssen.
Trotzdem hat sich die Geschichte aufgrund dieses sehr ausführlichen Schreibstils auch manchmal ein wenig gezogen, was dem ganzen dann wieder die zuvor aufgebaute Spannung genommen hat. Groß geschadet hat das der gesamten Geschichte rund um Bastian und Atréju jedoch nicht.


Idee und Umsetzung

Die Idee von "Die unendliche Geschichte" finde ich wirklich faszinierend, obwohl sie mich sehr an die Tintentrilogie von Cornelia Funke erinnert hat - wenn also das eine vom anderen inspiriert wurde, muss Cornelia Funke später mit der Idee eines Buches in einem Buch aufgekommen sein, da "Die unendliche Geschichte" ja eher geschrieben wurde.
Trotzdem hat es mich nicht gestört, mit diesem Buch im Buch. Im Grunde genommen war es sogar gut, dass ich diesen Vergleich zur Tintentrilogie gezogen habe, weil mir dadurch noch mal die großen Verschiedenheiten zu den beiden Jugendbüchern vor Augen geführt wurden.
Die Umsetzung der Idee war ebenfalls sehr gut gelungen. Besonders die vielen unterschiedlichen Namen, die im Laufe der Story auftauchen und dann wieder verschwinden, lassen mein Hobbyautoren-Herz höherschlagen. Ich persönlich finde es immer super schwer, Namen zu erfinden und ihnen dann einen Charakter und eine Person zuzuordnen, weshalb ich hier nur Respekt empfinden kann vor Michael Ende.
Die ganze geheimnisvolle Geschichte, die anfangs sowohl in Phantásien als auch in der Menschenwelt spielt, hat mich schon nach den ersten Seiten in seinen Bann gezogen, als Bastian "Die unendliche Geschichte" bei Herrn Koriander fand. Leider wusste ich aber vorher nicht so viel damit anzufangen, weshalb ich erst ein wenig enttäuscht war von den ersten Kapiteln. Woran genau das lag, kann ich noch immer nicht so genau sagen, aber wahrscheinlich war es die Umstellung der Sprache und auch die Tatsache, dass zuerst fast vollkommen aus Bastians Perspektive erzählt wurde, bis hinterher noch Atréju hinzukam. Aber auch das dauerte seine Zeit, da ja auch die Vorgeschichte Phantásiens erklärt wurde.
Das verpasste der Geschichte einen kleinen Dämpfer, was mich jedoch im Nachhinein nicht groß gestört hat.


Fazit

Abschließend kann ich nur sagen, dass dieses Buch ein wahnsinniges Must-Have für alle ist, die im Genre Fantasy gern zu Kinder- und Jugendbüchern greifen. Die Geschichte umfasst eine wundervolle Welt und eine sehr gesellschaftskritische Moral, die man nicht vergessen sollte: Das Wichtigste ist, seine Identität und seine Erinnerungen nicht zu vergessen, da diese das Einzige sind, das einen ausmacht.
Aufgrund des lockeren Schreibstils ist das Buch sowohl für Jugendliche im Alter von 12 Jahren zu empfehlen, als auch für Kinder zum Vorlesen.
Insgesamt konnte mich das Buch wirklich von sich überzeugen und nur der manchmal etwas schleppende Schreibstil und der etwas schwierige Anfang verpassten ihm einen kleinen Dämpfer.

Veröffentlicht am 13.08.2019

Das fantastische Finale der Götterfunke-Saga!

GötterFunke 3. Verlasse mich nicht
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Die Aufmachung

Ich muss sagen, dass ich die Cover der Götterfunke-Saga von Weitem nicht so schön finde. Sie sind sehr vollgepackt und ein wenig verwirrend, aber wenn man sie dann in der Hand hält, fühlt ...

Die Aufmachung

Ich muss sagen, dass ich die Cover der Götterfunke-Saga von Weitem nicht so schön finde. Sie sind sehr vollgepackt und ein wenig verwirrend, aber wenn man sie dann in der Hand hält, fühlt es sich so toll an! Der Umschlag ist wirklich toll gearbeitet und auf Fotos macht sich die Reihe einfach super gut! Ohne Umschlag ist das Buch auch wirklich ansehnlich, wenn auch ein wenig schlicht, aber wenigstens passend zu den anderen beiden Teilen.
Im Inneren des Buches mag ich besonders die Kapitelüberschriften und den Start mit den Regeln der Götter, der sich in jedem Buch der Reihe findet. Ich finde, das gibt dem Buch etwas Einmaliges und etwas wirklich Wunderschönes, sodass man sofort Lust hat, es zu lesen!


Inhaltsangabe

Nachdem Agrios Jess dazu benutzt hat, in den Olymp einzudringen und Zeus zu stürzen, hat Cayden nun endlich erreicht, was er immer wollte: er ist sterblich. Doch das heißt noch lange nicht, dass Jess ihm verzeihen kann. Sie ist der festen Überzeugung, dass seine Fehler auch nicht durch seinen übergroßen Wunsch, sterblich zu werden, gerechtfertigt werden können. Während Cayden nun also alles gibt, um Jess wieder für sich zu gewinnen, hat diese jedoch ganz andere Sorgen. Sie muss den Ehrenstab verstecken, den Apoll und Athene ihr anvertraut haben. Denn nur Jess kann ihn vor den Augen der anderen Götter verstecken.
Dass Athene von Agrios im Tartaros eingesperrt wurde, macht die Sache nicht leichter. Denn wie soll Jess den Ehrenstab verstecken, wenn man ihr nicht sagt, wie das gehen soll? Als Athene mithilfe von Morpheus, dem Gott des Schlafes, in Jess' Träume eindringt und ihr sagt, dass es einen Verräter in Zeus' eigenen Reihen gibt, einen aus seinem näheren Kreis, sieht Jess keine andere Möglichkeit, als zu handeln und sich jemandem anzuvertrauen. Wenn sie nur wüsste, wer der Verräter ist!
Währenddessen versucht nun auch Josh, sie von Caydens Liebe zu ihr zu überzeugen. Sicher, dass sie mit ihrem besten Freund nun auch nicht mehr über ihre verzwickte Lage reden kann, ohne dass dieser es Cayden und Epimetheus weitergibt, die vorübergehend bei ihm wohnen, zieht sie Leah in die ganze Sache hinein - und bringt damit nicht nur sich selbst, sondern auch ihre Familie und Freunde in Gefahr.
Aber Agrios ist nicht dumm und weiß, dass Jess den Ehrenstab haben muss, er muss nur noch herausfinden, wo sie ihn versteckt hält. Des Öfteren begegnet er Jess, um mehr herauszufinden, doch eines dieser Treffen wird zu deren Verhängnis. Nun haben es auch Gaia und die Rachegöttinnen auf sie abgesehen und bedrohen ihre Schwester, wenn sie sich nicht einverstanden erklärt, ihnen den Ehrenstab zu übergeben.
In dieser verzwickten Lage kommt sie schließlich zu dem Schluss, dass es gar nicht so verkehrt wäre, wieder mit Cayden zu sprechen - und so kommen sie sich auch langsam wieder näher. Doch Agrios hat Cayden in seinen finsteren Plänen nicht beachtet und stellt Jess vor die einzigen Möglichkeiten, die sie hat: Erstens, sie arbeitet mit ihm zusammen und ihre Familie wird verschont, oder Zweitens, ihre Familie und die ganze Menschheit werden dran glauben müssen ...


Der Schreibstil

Wie bei jedem Buch, das ich bisher von Marah Woolf gelesen habe, kann ich auch hier nur von ihrem Schreibstil schwärmen. Er ist warm, angenehm, humorvoll und so leicht zu verstehen, dass man einfach nur durch die Geschichte fliegt und sich hinterher fragt, warum das Buch denn schon zu Ende ist, obwohl man gerade erst angefangen hat. Wenn es kleine Fehler in diesem Buch gegeben hat, dann sind sie mir nicht aufgefallen, weil mich die Sprache zusammen mit der Geschichte einfach gefesselt und erst am Ende wieder losgelassen hat. An keiner einzigen Stelle hat sich das Buch unnötig in die Länge gezogen, was mich ja sonst immer stört, aber hier - da ist einfach nichts, worüber ich mich negativ auslassen könnte.


Idee und Umsetzung

Die Idee wurde grundsätzlich natürlich vom ersten Band noch fortgeführt, aber es kamen auch einige neue Elemente dazu, die alle zusammen ein wirklich großartiges Finale der Reihe geschaffen haben. Die Geschichte war von Anfang an spannend, weil der zweite Teil mit so einem fiesen Cliffhanger geendet hat und es dann noch eine Leseprobe gab, die einen auch über den weiteren Verlauf dieses Teils im Unwissen ließ. Aber ich wurde keineswegs von der Umsetzung enttäuscht!
Wieder gab es hier nämlich von Allem etwas: Action, Gefühle, unerwartete Wendungen und natürlich das lange erhoffte Happy End, das mich noch einmal total umgehauen hat, weil ich mit so etwas einfach nicht rechnen konnte!
Die Handlungen der Charaktere waren größtenteils alle nachvollziehbar. Ja, ihr habt es rausgehört: das Aber. Denn obwohl ich Jess eigentlich die ganze Zeit über verstehen konnte, hätte ich selbst wahrscheinlich in einigen Situationen anders reagiert. Beispielsweise wäre ich nicht die ganze Zeit so stolz gewesen und hätte Cayden im Krankenhaus besucht, sobald ich mitbekomen hätte, dass er mich sehen wollte. Deshalb ... ja, das ist schon ein Punkt, der mich ein bisschen gestört hat, aber nichts Dramatisches.
Was ich neben den wirklich authentischen Charakteren noch sehr gut fand, war, dass es noch einmal klarer wurde, dass die Menschen geschaffen wurden, indem sich die Götter an sich selbst orientiert haben - mit Stärken und Schwächen. Denn obwohl man mit Göttern oft nur Stärken in Verbindung bringt, sind diese in der Götterfunke-Saga auch wirklich menschlich rübergekommen, was es noch einmal einfacher gemacht hat, auch ihre Handlungsweisen nachzuvollziehen.
Ich habe das Happy End ja bereits angesprochen und kann nur sagen, dass das die vermutlich größte unerwartete Wendung ist, die die ganze Reihe zu bieten hat - dabei gibt es da so viele! Aber nur, weil mich das Ende super überrascht hat, heißt das noch nicht, dass es mir auch wirklich ausnahmslos gut gefällt. Denn tatsächlich finde ich, dass am Ende ein bisschen zu viel Vergebung gezollt wurde, besonders gegenüber Agrios.


Fazit

Zusammenfassend kann man wohl sagen, dass dieses Buch einfach nur fantastisch ist. Ich habe kaum etwas auszusetzen, und auch das, was ich zu bemängeln habe, ist im Grunde genommen gar nicht so schlimm.

Veröffentlicht am 13.08.2019

Gut gelungener Historischer Roman über eine hoffnungslos scheinende Liebe

Vom Winde verweht
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Die Aufmachung

Zu dem Buch, das ich selbst besitze, kann ich leider nur enttäuscht sagen, dass ich die Aufmachung nicht sehr gut gelungen finde. Klar, es ist alt und hat viele Gebrauchsspuren, da es noch ...

Die Aufmachung

Zu dem Buch, das ich selbst besitze, kann ich leider nur enttäuscht sagen, dass ich die Aufmachung nicht sehr gut gelungen finde. Klar, es ist alt und hat viele Gebrauchsspuren, da es noch meiner Oma gehört hat, aber der Umschlag ist nicht mehr vorhanden, sodass ich bloß auf einen orangeroten Leineneinband schaue, wenn ich einen Blick auf den Schmöker werfe. Die schwarzen Applikationen zeigen einen Einspänner, der aus einer zerbombten Stadt flieht, was mich in dem Glauben lässt, die Fluchzszene von Atlanta nach Tara wird hier dargestellt.
Die schwarze Farbe, mit der die Applikationen auf die Leinen gedruckt wurden, geht leider bei jeder Berührung ein bisschen weiter ab, weshalb ich mich kaum noch traue, das Buch anzufassen. Da ich jedoch auch die neuere Ausgabe nicht zur Hand habe, möchte ich zu deren Aufmachung nichts sagen; ich hoffe, ihr versteht das.


Inhaltsangabe

Scarlett O'Hara ist die wohl beliebteste junge Dame in ganz Georgia. Mit ihren beiden Schwestern und ihren Eltern sowie ihren Sklaven lebt sie auf Tara, der Baumwollplantage ihres Vaters. Doch trotz ihrer vielen Verehrer hat Scarlett nur Augen für Ashley, dessen Familie schon immer innerhalb der engeren Verwandtschaft geheiratet hat. Blind vor Liebe macht Scarlett sich trotzdem Hoffnungen und als Ashley seine Cousine Melanie heiratet, bricht es ihr das Herz. In wütender Eifersucht heiratet sie Charles Hamilton, den Bruder Melanies, und muss bald darauf als Witwe und alleinerziehende Mutter ihren Unterhalt verdienen. Ihr Stolz jedoch hält sie davon ab, auch nur einen Finger zu rühren, bis die Umstände es ihr nicht anders ermöglichen. Innerhalb von ein paar Jahren ist sie bettelarm und schuftet sich auf Tara ab, weil alle Feldsklaven nach dem Sieg der Yankees gegen die Konföderierten geflüchtet sind und nur wenige auf dem Familienbesitzt geblieben sind.
Vor ihrer Heirat mit Charles hatte Scarlet noch nie einen Mann getroffen, dem ein schlechter Ruf anhaftete. Bis sie Rhett Butler kennenlernt, den immer gut gekleideten Mann, der sein Geld größtenteils mit unehrlichen Geschäften verdient. Er läuft ihr auch nach Charles' Tod häufiger über den Weg, als ihr lieb ist, da sie ihn von ganzem Herzen hasst. Rhett jedoch gibt schon bald zu, sich nach ihr zu verzehren, aber Scarlett bleibt stur. Sie merkt nicht, wie nahe sie sich kommen, sondern trauert noch immer Ashley hinterher. Bis sie in ihrer Verzweiflung als arme Witwe eine folgenschweire Entscheidung macht, die ihr Leben und das von Rhett für immer verändern soll ...


Der Schreibstil

"Ein Mensch ist in seinem Leben wie Gras, er blühet wie eine Bume auf dem Felde; wenn der Wind darüber geht, so ist sie nimmer da, und ihre Stätte kennet sie nicht mehr. (Psalm 103)"

Mit diesem Psalm beginnt die Geschichte rund um Scarlett O'Hara. Er regt zum Nachdenken an und hat eine wichtigere Bedeutung für die Geschichte, als man zunächst denken mag. Doch das sollte jeder Leser selbst herausfinden, da ich nicht zu weit vorgreifen will.
Dadurch, dass meine Ausgabe des Buches schon etwas älter ist, entspricht natürlich auch der Schreibstil nicht der heutigen Zeit. Anfangs war es dadurch etwas schwer, in die Geschichte reinzukommen, aber schon bald war ich komplett drin. Außerdem finde ich den Schreibstil viel einfacher als bei anderen Klassikern wie beispielsweise "Stolz und Vorurteil" von Jane Austen. Zudem werden viele Details ans Tageslicht geholt, sodass die teilweise wirklich großen Zeitsprünge innerhalb der Geschichte kaum auffallen und alles flüssig lesbar ist. Die vielen Details sorgen jedoch auch dafür, dass sich die Story zwischendurch sehr in die Länge zieht, was noch mal durch die größtenteils sehr langen Kapitel noch stärker hervortritt.
Ein weiterer Kritikpunkt sind die vielen unterschiedlichen Namen, die vor Allem am Anfang sehr verwirrend sind. Viele klingen ähnlich, und man kann sich einfach kein Gesicht zu den Personen bilden, wenn sie nur des Öfteren erwähnt werden und man jetzt gar nicht so genau weiß, wer gemeint ist. Im Laufe des Buches wird das jedoch auch wieder besser, da nur noch eine gewisse Auswahl an Charakteren drankommt, während alle unwichtigen ganz verloren gehen. So kann man sich dann auch besser auf das Aussehen und ihre Art und Weise konzentrieren, wo man vorher noch gar kein Bild vor Augen haben konnte.
Im Buch gibt es zudem ein paar widersprüchliche Aussagen:
"Scarlett O'Hara war nicht eigentlich schön zu nennen."
Das ist der erste Satz, mit dem das erste Buch beginnt, und somit muss er wohl auch von Bedeutung für die gesamte Geschichte sein. Tja, da habe ich wohl falsch gedacht, denn obwohl anfangs öfter behauptet wird, Scarlett sei gar nicht so attraktiv, ist sie doch um ein Großes hübscher als alle anderen Mädchen Georgias.
Außerdem finden sich manchmal ein paar versteckte Rechtschreibfehler, die im Lesefluss aber eigentlich kaum auffallen. Beispielsweise wurde einmal Gaglen statt Galgen geschrieben und Kapitualtion statt Kapitulation. Nun ja, so etwas kann natürlich mal passieren, aber ich fand es trotzdem irgendwie schade.


Idee und Umsetzung

Die Grundidee ist in Klassikern meistens dieselbe: eine junge Dame, die vorm Rest der Gesellschaft heraussticht und die letzten Endes trotzdem ihr Glück findet. Trotzdem unterscheiden sich die Klassiker dann auch wieder ziemlich voneinander. Wenn man es mal aus der Ferne betrachtet, so ist die Grundidee von "Vom Winde verweht" ganz ähnlich der von "Stolz und Vorurteil", obwohl es beides grundverschiedene Geschichten mit ganz anderen Charakteren und Handlungsweisen sind.
Die Umsetzung der wenig originellen Idee fand ich aber umso besser. Ich fand es mehr als nur interessant, etwas über den Krieg der Könföderierten gegen die Yankees zu erfahren und mal hinter die Kulissen dieser schlimmen Zeit für die Südstaaten blicken zu können. Denn der gesamte Hintergrund der Geschichte, wann und wo sie spielt und was gerade passiert, basiert völlig auf die Realität und damit ist dieser Klassiker auch ein wirklich würdiger Historischer Roman. Natürlich sind Scarlett O'Hara und alle Charaktere ausgedacht, aber so in etwa muss es schon gewesen sein, mit der Verzweiflung, die vor keinem Haus haltgemacht hat.
Neben der gesellschaftlichen Lage im Krieg wird aber auch das Thema des Sklavenhandels in Amerika angesprochen. Sehr interessant fand ich es, dass nicht wenige Sklaven zufrieden mit ihrem Leben waren, und gar nicht alle so schlecht behandelt wurden, wie es immer behauptet wird. Natürlich gibt es auch da beide Seiten, aber trotzdem sollte man diese im Buch angespielte Lage nicht übersehen, wenn man von der Befreiung der Sklaven durch die Yankees redet.
Wie schon am Anfang erwähnt, ist die Grundidee wieder die einer jungen Dame, die nicht so ganz in die restliche Gesellschaft hineinpasst. Diese junge Dame ist in diesem Fall Scarlett O'Hara, wobei sich erst etwas später zeigt, dass sie eigentlich ganz anders als alle anderen Damen ihres Standes ist. Ich finde Scarlett als Protagonistin wirklich interessant, weil sie kaum Charakterzüge hat, die heutzutage in den Protagonisten fast immer vorhanden sind. Sie ist stolz, stur, eigensinnig und arrogant, wodurch sie einen sehr enormen Wiedererkennungswert hat. Leider sorgen ihre für Protagonisten untypischen Charaktereigenschaften aber auch dafür, dass ich mich nur schwer in sie hineinfühlen konnte und es teilweise wirklich sehr schockierend fand, wie wenig Scarlett für ihre Kinder und ihre Schwestern empfindet, obwohl sie schließlich Familie sind. Manchmal schien es fast so, als wären ihre Eltern und Ashley die einzigen Personen, um die sie sich je gesorgt hat.
Und dann ist da natürlich noch Rhett Butler, der selbstgefällige "Schuft", der an Scarlett Gefallen gefunden hat und genau wie sie komplett aus der restlichen Gesellschaft heraussticht. Er ist durch seinen undurchsichtigen und vielseitigen Charakter eine meiner Lieblingsfiguren des Buches und ich habe mich beinahe selbst in ihn verknallt ...


Fazit

Zusammenfassend kann ich sagen, dass "Vom Winde verweht" ein wirklich gut gelungener Historischer Roman ist, der eine hoffnungslose Liebschaft zwischen zwei Südstaatlern behandelt, die sich durch ihre Eigenarten einfach nicht im Rest der Gesellschaft wiederfinden. Zwar ist es manchmal etwas schwierig, die alte Sprache zu lesen und leider ziehen sich manche Teile etwas unnötig in die Länge, aber das machen die wirklich interessanten, komplizierten Charaktere und der historische Hintergrund fast wieder gut.