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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.11.2023

Erfrischend humorvoll

Fünfzehn Tage sind für immer
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Wenn neue Own-Voice-Bücher erscheinen, bin ich jedes Mal drauf und dran, sie mir zu kaufen. Einfach weil vor allem Geschichten, in denen es beispielsweise um ein schwules Pärchen geht, die aber von einer ...

Wenn neue Own-Voice-Bücher erscheinen, bin ich jedes Mal drauf und dran, sie mir zu kaufen. Einfach weil vor allem Geschichten, in denen es beispielsweise um ein schwules Pärchen geht, die aber von einer heterosexuellen Frau geschrieben wurden, oft nicht die Wirklichkeit, sondern eine idealisierte Version davon repräsentieren. Doch wie im Klappentext schon angedeutet, geht es nicht ausschließlich um eine queere Liebesgeschichte. Auch Themen wie Body Positivity, Mobbing, Trauer und Trauerbewältigung spielen eine Rolle.

Felipe ist der Protagonist und als solcher war er mir von der ersten Seite an sympathisch. Er hat einen so tollen Humor, der mich während des Lesens häufig mal zum Schmunzeln gebracht hat. Ebenfalls bemerkenswert fand ich es, dass sein Übergewicht nicht als etwas grundsätzlich Schlechtes dargestellt wurde. Klar, er wird in der Schule gemobbt und ist selbst super unsicher mit sich und seinem Körper, aber zu Hause wird er so liebevoll unterstützt! Es geht nun mal um Body Positivity. Und – das möchte ich unbedingt einmal anmerken an dieser Stelle – das heißt in diesem Fall nur, mit dem eigenen Körper ins Reine zu kommen. Es heißt NICHT, dass schweres Übergewicht als gesund dargestellt wird. Diesen Spagat hat Vitor Martins meines Erachtens super hinbekommen.

Wie Felipe und Caio miteinander interagiert waren, war einfach total süß. Auch dass Caio selbst oft unter den Kommentaren seiner Mitschüler leidet, hebt ihn auf eine sehr realitätsnahe und authentische Ebene. Das Verhalten von Menschen, andere wegen ihres Aussehens oder ihrer Sexualität zu bewerten, wird kritisch hinterfragt und sorgt hoffentlich auch bei vielen (jugendlichen) Leser*innen für mehr Akzeptanz.

Einzig dass man nicht erfährt, wie Caios Mutter auf dessen Outing reagiert, ist etwas schade. Er macht sich so große Sorgen deshalb und dann nicht mal in einem Epilog mitzubekommen, ob die Reaktionen positiv oder negativ sind, ist schon ein bisschen schade. Nichtsdestotrotz wurde sehr feinfühlig mit allen Themen umgegangen, die in diesem Buch angesprochen wurden.


Fazit

„Fünfzehn Tage sind für immer“ ist ein erfrischendes queeres Jugendbuch, das trotz der vielen eher düsteren Themen locker und leicht erzählt wird, was unter anderem an dem tollen Humor liegt, der mich beim Lesen zum Schmunzeln gebracht hat. Nur eine Kleinigkeit hat gefehlt, sonst wäre das Buch bestimmt ein Highlight geworden.

Veröffentlicht am 02.11.2023

Ein würdiges Finale

The School for Good and Evil, Band 6: Ende gut, alles gut?
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Irgendwie habe ich das Gefühl, dass diese Reihe mit jedem Teil ein kleines Stückchen besser wurde. Oder aber ich bin einfach in die Reihe reingewachsen, denn die ersten drei Teile waren einfach nicht so ...

Irgendwie habe ich das Gefühl, dass diese Reihe mit jedem Teil ein kleines Stückchen besser wurde. Oder aber ich bin einfach in die Reihe reingewachsen, denn die ersten drei Teile waren einfach nicht so richtig was für mich. Dann ging es aber überraschenderweise steil bergauf. Trotzdem hoffe ich, dass die Reihe mit dem sechsten Band jetzt endlich abgeschlossen ist, denn alles weitere wäre nur noch Geldmache.

Niemand kann abstreiten, dass diese Reihe an und für sich einzigartig ist. Allein schon die Atmosphäre und das Zusammenspiel der Charaktere sind etwas ganz Neues für mich gewesen. Auch wenn ich sagen muss, dass ich mit Sophie auch in diesem Teil nicht richtig warm geworden bin. Sie war mir von Anfang an viel zu naiv und hat auch in den Kapiteln aus ihrer Sicht leider öfter mal genervt.

Agatha mochte ich da schon lieber, aber nichtsdestotrotz kamen mir ihre Emotionen ebenfalls zu kurz. Vor allem die Liebesgeschichte zwischen ihr und Tedros, die allein schon deshalb mehr im Fokus hätte stehen müssen, weil es perfekt in das ganze Drumherum gepasst hätte, blieb mir zu flach.

Dennoch gab es auch hier wieder einige Plottwists, die mich mit den Charakteren haben mitfiebern lassen. Und auch die Kombination aus altbekannten und ganz neuen Figuren hat mir gut gefallen. Hort habe ich richtig liebgewonnen, und Dot sowieso. Was ich allerdings anmerken muss, ist, dass sich der Mittelteil für meinen Geschmack etwas zu sehr in die Länge zieht. Etwas weniger dieser Längen und dafür mehr von der Liebesgeschichte zwischen Agatha und Tedros, und die Geschichte wäre nahezu perfekt gewesen.

Das Ende ist dieses Mal weitestgehend in sich abgeschlossen, weshalb ich auch hoffe, dass ich hier eine weitere Buchreihe beendet habe. Leider scheint es zurzeit im Trend zu sein, Reihen immer weiterzuführen, obwohl sich immer wieder die perfekte Chance geboten hat, sie einfach zu beenden.


Fazit

Der sechste Teil der „The School for Good and Evil“-Reihe ist ohne Zweifel ein würdiges Finale für diese außergewöhnliche Buchserie. Es gab zwar ein paar Längen und an der ein oder anderen Stelle wäre noch etwas Luft nach oben gewesen, aber im Großen und Ganzen kann ich das Buch nur empfehlen.

Veröffentlicht am 02.11.2023

Die Handlung war nicht meins

Layla
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Ich hatte hohe Erwartungen an „Layla“, doch ich nehme schon mal vorweg, dass diese leider nicht ganz erfüllt wurden. Denn hätte ich vor dem Lesen gewusst, dass es sich bei dem Buch um eine Liebesgeschichte ...

Ich hatte hohe Erwartungen an „Layla“, doch ich nehme schon mal vorweg, dass diese leider nicht ganz erfüllt wurden. Denn hätte ich vor dem Lesen gewusst, dass es sich bei dem Buch um eine Liebesgeschichte mit paranormalen Elementen handelt, dann hätte ich es gar nicht erst zur Hand genommen, denke ich. Paranormale Romance ist einfach kein Genre, das ich super gerne lese, und ich war einfach von einer Romantic-Suspense-Story ausgegangen.

Aber gut. Gelesen hab ich es, und abgebrochen habe ich es auch nicht – also kann es gar nicht so schlecht gewesen sein. Und ich fand es auch nicht unbedingt schlecht; es war einfach nicht so meins. Aber fangen wir vorne an.

Anders als ich es erwartet hätte, wurde die gesamte Geschichte aus Leeds‘ Sicht erzählt und nicht aus der von Layla. Was ich nicht schlimm fand, eher im Gegenteil: es war mal erfrischend, eine Liebesstory aus Sicht des Mannes zu lesen. Das kommt ja leider eher selten vor. Wie auch im Klappentext schon beschrieben, handelt es sich zwischen Leeds und Layla um eine Amour fou. Diesen Vibe haben die ersten hundert Seiten auch echt gut vermittelt.

Sobald die beiden jedoch in dem Haus ankommen, wo sie sich kennengelernt haben, geht die Geschichte meiner Meinung nach ziemlich steil bergab. Es ist nicht so, als würde die Spannung fehlen. Aber sobald sich herausstellt, dass es sich WIRKLICH um irgendein anderes Wesen handelt, das dort in dem Haus sein Unwesen treibt, und es eben keine rationale Erklärung gibt, setzte bei mir die Enttäuschung ein. Meines Erachtens wäre das Potenzial zu einer viel spannenderen Geschichte dagewesen, wenn es sich eben alles am Ende auf logische Art und Weise geklärt hätte.

Dass die Spannung danach nicht völlig weg war, liegt hauptsächlich daran, dass die Storyline aus zwei Perspektiven geschildert wird. Zwar beide Male durch Leeds, aber das eine Mal aus der Vergangenheit, und das andere Mal aus der Gegenwart, wo er mit einer Art paranormalem Ermittler spricht. Und offensichtlich Layla als Geisel genommen hat. Was es damit auf sich hat, verrate ich hier nicht, weil das zu viel vorwegnehmen würde.

Da ich Leeds am Anfang extrem sympathisch fand, ist klar, dass ich nicht ganz nachvollziehen kann, wie er sich im Laufe des Plots entwickelt. Die Entscheidungen, die er trifft, werden von mal zu mal unlogischer und mir kam es vor, als sei ihm von jetzt auf gleich jegliches Empfinden für Moral abhanden gekommen.

Am Ende kam dann die Auflösung des ganzen Rätsels, die aber nicht mit voller Wucht einschlug, sondern die einzig logische Schlussfolgerung war, die noch blieb. Da hätte noch mehr Potenzial dringesteckt, denn die Lösung war schlichtweg zu „einfach“ für meinen Geschmack. Aber gut, Geschmäcker sind unterschiedlich.


Fazit

Zwar habe ich das Buch recht schnell durchgelesen und der Lesefluss war dementsprechend auch da, doch von der Handlung konnte es mich einfach nicht überzeugen. Wer jedoch auf paranormale Romance steht, der sollte sich dieses Buch auf jeden Fall auf die Wunschliste setzen.

Veröffentlicht am 02.11.2023

Ein Buch mit Höhen und Tiefen

Warrior Cats - Das gebrochene Gesetz. Finsternis im Inneren
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Leider wurde im vorherigen Teil bereits zu stark angedeutet, wer der Betrüger ist, der von Brombeersterns Körper Besitz ergriffen hat. So war es für mich keine Überraschung mehr, als Eichhornschweif direkt ...

Leider wurde im vorherigen Teil bereits zu stark angedeutet, wer der Betrüger ist, der von Brombeersterns Körper Besitz ergriffen hat. So war es für mich keine Überraschung mehr, als Eichhornschweif direkt am Anfang des Buches meine Vermutung bestätigt hat. Mit weniger Andeutungen im Vorgängerteil wäre mir die Überraschung bestimmt auch noch geblieben.
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Hauptbestandteil des Plots ist in diesem Fall die Frage, ob der Betrüger getötet werden soll oder nicht. Jeder Clan vertritt dabei eine andere Position, was es schwierig macht, auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen. Vor allem Eichhornschweif und Teile des DonnerClans kämpfen erbittert darum, ihn am Leben zu behalten. Schließlich weiß niemand, was mit dem echten Brombeerstern passiert, wenn sein Körper getötet wird.

Es steht jedoch nicht der gesamte DonnerClan hinter Eichhornschweif. Ein zerrütteter Clan ist eigentlich das letzte, was sie jetzt noch gebrauchen kann, und das sorgt für allgemeine Spannung innerhalb und außerhalb des DonnerClans. Alle sind verzweifelt und bemühen sich mal mehr und mal weniger darum, eine Lösung für das Dilemma zu finden. Leider war dieser Teil recht zähflüssig zu lesen.

Als dann die Schwestern, eine Katzengruppe außerhalb der See-Territorien, hinzugezogen werden, um zu vermitteln, nimmt die Geschichte langsam wieder an Fahrt auf. Allerdings muss ich gestehen, dass einige Teile mich so stark verwirrt haben, weil die Autorinnen offenbar davon ausgegangen sind, dass alle Leser*innen bereits das Special Adventure zu Eichhornschweif gelesen haben, in welchem die Schwestern bereits auftreten. So fehlt einiges an Wissen, wenn man dieses Buch ohne den Zusatzbund vorher gelesen zu haben, liest.

Ein Highlight ist jedoch die Karte am Anfang des Buches. Die ist wie gewohnt aus der Sicht der Katzen – am Ende des Buches ist noch einmal die gleiche Karte abgebildet, allerdings aus Sicht der Zweibeiner. So ist es auch in den englischen Büchern, und ich persönlich finde das einfach genial, die Welten so miteinander abgleichen zu können.

Anders als in der vierten Staffel gefallen mir hier eigentlich alle der Hauptcharaktere. Besonders, wie es mit Wurzelquell und Stachelfrost weitergeht, bleibt spannend und wird nicht vorweggegriffen. Ich hoffe nur, es läuft nicht wieder auf eine der klassischen „verbotenen Beziehungen“ hinaus, die immer wieder Bestandteil jeder einzelnen Staffel sind.

Das Ende hat mir dann noch mal richtig gut gefallen. Es endet mit einem Cliffhanger und macht gespannt auf den fünften Teil – den vorletzten dieser Staffel.


Fazit

Zusammenfassend hatte das Buch wieder Höhen und Tiefen und kommt nicht an die ersten beiden Staffeln der Reihe heran. Trotzdem hat mir das Lesen Spaß gemacht, und ich bin schon sehr gespannt auf Band 5!

Veröffentlicht am 02.11.2023

Eine spannende Geschichte

Der Augensammler
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Trotz verschiedener Perspektiven ist der Protagonist in diesem Buch eindeutig Alexander Zorbach. Er ist im Gegensatz zu den anderen Charakteren ein Ich-Erzähler und selbst Verdächtiger im Fall des Augensammlers. ...

Trotz verschiedener Perspektiven ist der Protagonist in diesem Buch eindeutig Alexander Zorbach. Er ist im Gegensatz zu den anderen Charakteren ein Ich-Erzähler und selbst Verdächtiger im Fall des Augensammlers. Doch als Alina ihn um Hilfe bittet, nimmt sich der Polizeireporter dem Fall an, ohne so richtig eine andere Wahl zu haben.

Besonders genial dargestellt wurde meines Erachtens Alinas Blindheit in den Kapiteln aus ihrer eigenen Sicht. Aber auch in anderen Kapiteln merkt man, dass die Charaktere im Umgang mit Alina des Öfteren gegen ihre Vorurteile angehen müssen, weil diese einfach nicht auf Alina zutreffen.

Die Kapitel aus der Opferperspektive – in diesem Fall der kleine Tobias, der vom Augensammler entführt und gefangen gehalten wird – bringen nicht wie man erwarten könnte mehr Licht in die Sache, sondern sorgen für weitere Rätsel. Während einige Antworten geliefert werden, werden auch wieder neue Fragen aufgeworfen.

Alexander und die Ermittler bei der Polizei stehen im Grunde direkt vor zwei Herausforderungen: den Täter selbst in die Fänge zu kriegen, und den kleinen Tobias zu finden, bevor die 45h-Frist abläuft, die der Augensammler gesetzt hat. Wird Tobias nicht rechtzeitig gefunden, stirbt er.

Jedes einzelne Kapitel endet übrigens mit einem kleinen – oder größeren – Cliffhanger. Da die Sichtweisen wechseln und jeder Charakter bis zu einem gewissen Grad seinen eigenen Spuren nachgeht, sorgt das dafür, dass die Spannung nie abreißt und das Buch zu einem wahren Pageturner wird.

Einzig die hellseherischen Fähigkeiten, die Alina zugesprochen werden und von denen sie selbst überzeugt ist, nehmen etwas von der Glaubwürdigkeit. Dass zwischenmenschliche Aspekte mit eingebaut werden, finde ich gut, aber die Visionen von Alina waren mir dann doch Too Much.


Fazit

Wären also Alinas Visionen nicht, hätte mir der Thriller noch besser gefallen. Klar, dann hätten einige Dinge so nicht eintreten können, aber da hätte man doch bestimmt auch eine andere Lösung gefunden … Aber trotzdem ist die Geschichte spannend und sollte von vielen gelesen werden!