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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.11.2023

Der stärkste Band der Reihe

Deeply
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Was Zoey in der Vergangenheit passiert ist, erfährt man bereits in den vorherigen Bänden der »In Love«-Trilogie. Dylan hingegen bleibt ein geschlossenes Buch – bis zu »Deeply«.

Um mit etwas Positivem ...

Was Zoey in der Vergangenheit passiert ist, erfährt man bereits in den vorherigen Bänden der »In Love«-Trilogie. Dylan hingegen bleibt ein geschlossenes Buch – bis zu »Deeply«.

Um mit etwas Positivem abzuschließen, kommt jetzt erst mein einziger Kritikpunkt an der Reihe. Und zwar geht es um ein kleines Fettnäpfchen, in das Ava Reed schon im Vorgängerband »Madly« getreten ist: Sie hat erneut aus einem einzigen Pickel auf Zoeys Gesicht ein in der Situation unangemessenes Drama entstehen lassen, wo mal wieder Akne – eine Hautkrankheit, die ganz sicher nicht nur Jugendlichen vorbehalten ist, sondern unter der auch viele Erwachsene leiden – mit einer »zweiten Pubertät« verglichen wurde. So was passiert schnell, das weiß ich selbst, und ich bin mir auch 100%ig sicher, dass Ava das nicht so gemeint hat und niemandem was Böses wollte. Dennoch tut es irgendwie weh, es jetzt schon zum zweiten Mal in einem ihrer Bücher (und dann auch noch innerhalb derselben Reihe) im selben Wortlaut zu lesen, wenn man selbst Akne hat, die nichts mit der Pubertät zu tun hat.

Aber wie gesagt: das ist ein kleines Fettnäpfchen und die Aufklärung über Akne ist noch lange nicht so fortgeschritten wie die über Neurodermitis beispielsweise, aber ich wollte es wenigstens einmal angesprochen haben, um vielleicht auch anderen hier die Augen zu öffnen, wie verletzend Worte sein können.

Trotzdem ist Ava hier ein Roman gelungen, der mich emotional berühren konnte, denn die Geschichte hatte etwas Alltägliches, Echtes. Ohne Drama, ohne übermäßigen Vernkitzel, dafür aber mit ganz viel Fingerspitzengefühl und Authentizität.

An keiner einzigen Stelle hatte ich das Gefühl, es ginge überspitzt oder überdramatisiert zu. Außerdem habe ich mich trotz des von vornherein offensichtlichen Ende des roten Fadens nie gelangweilt. Im Gegenteil: an einigen Stellen musste ich sogar auflachen, weil die Dialoge teilweise so urkomisch waren!

Ebenfalls wichtig zu erwähnen finde ich die Triggerwarnung am Anfang des Buches, die vor den Themen Vergewaltigung und Amputation warnt. Letzteres nimmt Dylans »Geheimnis« vorweg, was aber nicht weiter schlimm ist, weil die Lesenden es sowieso im ersten aus seiner Sicht erzählten Kapitel erfahren.


Fazit

Im Großen und Ganzen ist die Geschichte von Zoey und Dylan zwar etwas vorhersehbar, dafür aber umso authentischer. »Deeply« ist eindeutig der stärkste Band der Reihe!

Veröffentlicht am 02.11.2023

Sollte man gelesen haben!

Sanctuary – Flucht in die Freiheit
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Wie bereits gesagt, liest sich das Buch nicht wie eine typische Dystopie, die in ferner Zukunft spielt. Denn diese Geschichte spielt nicht in ferner Zukunft, sondern in 10 Jahren. Und es ist nur eine einzige ...

Wie bereits gesagt, liest sich das Buch nicht wie eine typische Dystopie, die in ferner Zukunft spielt. Denn diese Geschichte spielt nicht in ferner Zukunft, sondern in 10 Jahren. Und es ist nur eine einzige Kleinigkeit – der ID-Chip -, der diese Welt von der dystopischen Welt der Zukunft unterscheidet, die sich Paola Mendoza und Abby Sher hier ausgedacht haben.

Wobei – viel ausdenken mussten sie sich vermutlich gar nicht. Die beiden sind bewandert darin, wie es illegalen Migrant*innen in den USA geht und was diese auf der Flucht erleiden müssen. Ihr ahnt es schon: dieses Buch ist wirklich keine leichte Kost. Es ist erschreckend realistisch, aufwühlend und an nicht wenigen Stellen schwer verdaulich. Eben weil einem das Schicksal von Vali und ihrer Familie nur nah gehen muss, wenn man die Parallelen zur heutigen Zeit zieht. Denn die Parallelen sind da.

Gleichzeitig war ich wirklich gefesselt von der Geschichte. Das klingt unter Umständen makaber, aber anders kann ich es nicht sagen. Ich konnte mich an einigen Stellen nicht gut von dem Buch losreißen, auch wenn es längst Zeit war, ins Bett zu gehen.

Am Ende bleiben offene Fragen. Was einerseits gut ist, andererseits aber auch ein kleines bisschen enttäuschend. Das Finale macht das Buch einfach noch realistischer, und ich glaube, ich finde das tatsächlich auch gut. Auch wenn ich normalerweise kein Fan von relativ offenen Enden bin, fand ich es in diesem Fall wirklich passend, denn letztendlich soll Valis Geschichte aufwecken und wachsam machen.

Durch die bedrückende Atmosphäre auf Valis und Ernies Flucht musste ich mir oft wirklich die Zeit und Ruhe nehmen, wenn ich weiterlesen wollte. Denn das Buch ist ganz sicher nichts für zwischendurch. Es muss wirklich so wahrgenommen werden, dass der ganze Schrecken, den Vali erlebt, auf einen selbst überspringt. Das ist bei mir passiert, und das macht das Buch für mich auch so wichtig. Es klärt auf eine gewisse Art und Weise auf, ohne dass die Parallelen zu Heute direkt angesprochen werden. Dafür gibt es dann das Nachwort, das man meines Erachtens ebenfalls nicht auslassen sollte.

Einen kleinen Kritikpunkt habe ich allerdings: Manchmal hätte ich gerne einen tieferen Einblick in Valis Psyche gut gefunden. Klar, dadurch, dass sie diejenige ist, die die Geschichte erzählt, erfahren wir auch ihre Gedanken und Emotionen. Die blieben mir manchmal aber trotzdem zu … oberflächlich. Vor allem in den grauenvollsten Momenten. Das hätte das Ganze noch viel eindrucksvoller wirken lassen, aber das ist auch tatsächlich schon Meckern auf hohem Niveau und ändert nichts daran, dass ich das Buch wirklich allen empfehle!


Fazit

Ein Jahreshighlight ist das Buch nicht geworden, dafür hat einfach etwas gefehlt. Trotzdem ein super Buch, das ich jeder Person ans Herz lege.

Veröffentlicht am 02.11.2023

Ein großartiges Jahreshighlight!

Mimik
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Mit dem Schreibstil brauche ich eigentlich gar nicht erst anfangen, glaube ich. Alle, die schon mal einen Fitzek gelesen haben, wissen hoffentlich, was ich damit meine. Aber für diejenigen, die noch keinen ...

Mit dem Schreibstil brauche ich eigentlich gar nicht erst anfangen, glaube ich. Alle, die schon mal einen Fitzek gelesen haben, wissen hoffentlich, was ich damit meine. Aber für diejenigen, die noch keinen Fitzek gelesen haben: sein Schreibstil ist in den allermeisten Fällen eher nüchtern und verändert sich immer je nachdem, aus wessen Perspektive die Situation geschildert wird, in der man sich beim Lesen befindet. So hat jeder Charakter je nach Beruf, Herkunft, Lebensstil, etc. eine zu ihm passende Ausdrucksweise, die eben auch das jeweilige Kapitel dementsprechend prägt.

Mit Hannah haben wir eine wirklich interessante Protagonistin geliefert bekommen. Ich meine, da komm‘ erst mal jemand drauf, einen Psychothriller aus Sicht einer Mimikresonanz-Expertin zu schreiben. Dass Sebastian Fitzek an dieser Stelle auch fachlichen Input von Dirk Eilert mit eingebaut hat, war ein absolutes Highlight für mich. Dirk Eilert ist einer der führenden Experten Deutschlands auf dem Gebiet der Mimikresonanz und dadurch wurde Hannahs Beruf und Wissensstand sehr glaubwürdig untermauert. Vor allem aber konnte ich auch einiges dazulernen. Ansonsten bleibt Hannah von Anfang bis Ende eher undurchsichtig, was schon eine Kunst ist, wenn der Großteil der Kapitel aus ihrer Sicht erzählt wird. Doch dadurch, dass sie sich selbst durch ihre Amnesie nicht en détail an ihre Vergangenheit erinnert, habe ich auch sofort angefangen, mit ihr mitzufiebern und mir selbst meine Gedanken zu machen.

Wie es für Fitzek eigentlich schon typisch ist, gibt es aber natürlich auch noch andere Charaktere, aus deren Sicht ebenfalls einige Kapitel geschrieben wurden. Diese werde ich hier nicht genauer beschreiben, weil das meines Erachtens zu viel vorwegnehmen würde, aber durch die weiteren Sichtweisen wurden ganz neue Herangehensweisen an die Lösung des Rätsels eröffnet, gleichzeitig aber auch neue Fragen aufgeworfen. Am Ende läuft dann aber alles auf eine meiner Meinung nach wirklich geniale Art und Weise zusammen.

Die Spannung, die in diesem Buch herrscht, entsteht nicht zuletzt auch wegen der Cliffhanger am Ende jedes einzelnen Kaptitels. Ein Aufhören oder auch nur eine kleine Pause war mir geradezu unmöglich, weshalb ich das Buch auch an einem einzigen Tag durchgelesen habe. Hinzu kommen auch noch die tiefen Einblicke in die Psyche des Menschen – klar, es ist ja auch ein Psychothriller. Nichtsdestotrotz ein Psychothriller voller Nervenkitzel und WTF?!-Momenten, der mich 100%ig mitreißen konnte.

Jetzt aber zum Ende, denn das hätte ich so wirklich gar nicht erwartet. Von Fitzek bin ich es eigentlich schon gewöhnt, dass zum Schluss noch mal alles umgekrempelt wird. Also habe ich auf dieses fänomenale Finale hingefiebert … und habe immer weiter gelesen und gelesen und gelesen … und irgendwann waren nur noch so wenig Seiten übrig, dass ich mich schon gefragt habe, ob es das jetzt wirklich schon gewesen sein kann. Doch tatsächlich: es gab noch einen Twist am Ende, aber der hat sich eher angeschlichen und kam nicht mit einem lauten Knall, wie man es eigentlich erwarten würde. Das mag für einige enttäuschend sein, ich fand es aber einfach klasse, weil Fitzek es nämlich dadurch erneut geschafft hat, mich zu überraschen und seinem eigenen Stil trotzdem treu zu bleiben.


Fazit

Ihr könnt es euch jetzt wahrscheinlich schon denken, wenn ihr die Rezension wirklich durchgelesen habt: „Mimik“ ist für mich ein Jahreshighlight geworden, und das nicht ohne Grund! Es war einfach wieder ein großartiges Leseerlebnis und jetzt freue ich mich auch schon wieder auf den Fitzek, der nächstes Jahr im Oktober erscheint. Also Leute: Wenn ihr Psychothriller mögt, dann lest dieses Buch!

Veröffentlicht am 02.11.2023

Authentisch, aber unschöne Charakterentwicklung

Die Töchter von Ilian
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Um ehrlich zu sein, bin ich nach dem Lesen etwas zwiegespalten. Aber fangen wir vorne an.

Wie es typisch für ein episches High-Fantasy-Buch ist, wird die Geschichte sehr charakterorientiert erzählt. Der ...

Um ehrlich zu sein, bin ich nach dem Lesen etwas zwiegespalten. Aber fangen wir vorne an.

Wie es typisch für ein episches High-Fantasy-Buch ist, wird die Geschichte sehr charakterorientiert erzählt. Der Schreibstil ist dabei auch super und passt mit den Beschreibungen perfekt zur Storyline. Allerdings war es mir dann manchmal doch etwas zu ausschweifend – gerade am Ende stören die ausführlichen Beschreibungen und hindern den Lesefluss. Ich habe dann am Ende auch die längeren Passagen einfach übersprungen, weil es mich zu dem Zeitpunkt nicht wirklich interessiert hat, wie die Umgebung der Charaktere aussieht, während es zum Showdown kommt.

Dennoch gab es viele – sehr viele – Plottwists, die mich völlig unerwartet getroffen haben. Zwischenzeitlich haben mich die Wendungen so aus dem Konzept gebracht, dass ich überlegt habe, das Buch abzubrechen. Letztendlich macht es aber doch gerade das aus, dass einen Twists völlig wirr im Kopf machen, oder? Also habe ich mich zusammengerissen und weitergelesen, weil ich es dann doch nicht erwarten konnte.

Leider wurde mir Walgreta im Laufe der Geschichte immer unsympathischer. Fayanú habe ich geliebt, er war einfach toll! Aber Walgreta … na ja. Am Ende mochte ich sie wirklich nicht mehr, aber andererseits war ihre Entwicklung auch sehr authentisch, wenn man sich vor Augen ruft, welche Ereignisse alle so passiert sind, die sie natürlich alle auch geprägt haben. Sie wurde mir also unsympathisch, gleichzeitig konnte ich ihre Entwicklung aber auch sehr gut nachvollziehen.

Die Atmosphäre ist die meiste Zeit ortsabhängig. Dennoch herrscht grundsätzlich eine düstere und vor allem einnehmende Grundstimmung vor. Das hat die Geschichte auf jeden Fall abgerundet!

Abgesehen von den etwas unnötigen Beschreibungen am Ende, war das Finale geprägt von Herzklopfen und Spannung pur! Das große ABER ist für mich allerdings die Auflösung an sich. Die hat mir gar nicht gefallen, sie war enttäuschend und einfach zu plump. Ich hoffe sehr, dass es irgendwann eine Fortsetzung geben wird, aber da das Buch jetzt schon vor drei Jahren erschienen ist und bisher keine Ankündigung dazu kam, wird es wohl eher nicht mehr dazu kommen …


Fazit

Zusammenfassend hat mir das Buch also an sich ganz gut gefallen – es war spannend, das Lesen hat Spaß gemacht und mit Fayanú – einem der Hauptcharaktere – bin ich super klargekommen. Authentisch war es noch dazu, und auch mit neuen Ideen und wichtigen Messages gespickt. Trotzdem fand ich das Ende enttäuschend und es ist schade, dass Walgreta sich so stark ins Negative entwickelt hat.

Veröffentlicht am 13.05.2022

Eindrucksvoll und augenöffnend

Du darfst nicht alles glauben, was du denkst
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»Du darfst nicht alles glauben, was Du denkst« ist kein Sachbuch, in dem Fakten aufgelistet werden, sondern ein autobiografischer Erfahrungsbericht. Darin geht es einzig und allein um Alexander Bojcans ...

»Du darfst nicht alles glauben, was Du denkst« ist kein Sachbuch, in dem Fakten aufgelistet werden, sondern ein autobiografischer Erfahrungsbericht. Darin geht es einzig und allein um Alexander Bojcans Alkoholsucht und Depression und nicht etwa um sein ganzes Leben. Das wollte ich vorweg nur einmal klargestellt haben.

Die Themen lassen bereits vermuten, dass das Buch harte Kost ist. Na klar, denn es geht schließlich um eine Krankheit, und Alexander Bojcan erzählt die erschreckende Wahrheit, die dahinter steckt. Wie sich die Symptome bei ihm geäußert haben, wie er trotz allem nach außen hin sein Leben im Griff zu haben schien. In der Gesellschaft wird Depression oft gleichgesetzt mit einer Phase, in der man einfach nicht glücklich ist. Dabei steckt soviel mehr dahinter, und genau deshalb würde ich auch sagen, dass dieses Buch vor allem für Angehörige und Nicht-Betroffene sehr augenöffnend ist.

Meine Mutter meinte zu mir, dass Kurt Krömer ihr mit einigen seiner Schilderungen quasi aus der Seele gesprochen hat. Und deshalb glaube ich, dass das auch bei vielen anderen Betroffenen der Fall ist: dass sie ähnliches durchgemacht haben wie er und doch möglicherweise auf ganz andere Art und Weise.

Ich habe bisher kein Buch von Kurt Krömer bzw. Alexander Bojcan gelesen und war überrascht, dass er so einen eigensinnigen Schreibstil mit Wiedererkennungswert hat. In Teilen vergleichbar mit John Green, aber trotzdem ganz anders. Jedenfalls anders, als man es vielleicht von einer Art Autobiografie erwarten würde. Doch genau dieser Schreibstil macht das Geschriebene auch so authentisch, denn genau wie die Erfahrungen, die Alexander Bojcan hier schildert, passt der Schreibstil dazu wie die Faust aufs Auge.

Zugegeben, der Mittelteil, in dem über den Klinikaufenthalt geschrieben wird, hätte gut und gerne in 3-4 einzelne Kapitel aufgegliedert werden können. Ich persönlich bin kein Fan davon, 50 oder mehr Seiten am Stück vor mir zu haben, ohne dass diese in einzelne Kapitel aufgeteilt sind. Außerdem hätte ich mir trotz allem und auch mit dem Wissen im Kopf, dass es kein Fachbuch ist, ein paar mehr allgemeine Fakten zu Depressionen gewünscht. Klar, die kann man vermutlich überall nachlesen, aber es gehört für mich persönlich auch dazu, wenn ich ein Buch lese, in dem es um ein Krankheitsbild geht, da auch ein paar objektivere Infos in die Hand gelegt zu bekommen. Doch trotzdem lässt sich das Buch sehr zügig lesen, und der in vielen Texten mitschwingende Humor macht die Kost ein bisschen leichter.


Fazit

»Du darfst nicht alles glauben, was du denkst« ist eine sehr eindrucksvolle und augenöffnende Autobiografie, deren Inhalte vielen aus der Seele sprechen und gleichzeitig die Augen öffnen dürften.

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