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Veröffentlicht am 10.11.2021

Packender Sci-Fi-Thriller

Prion
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Inhalt:
Auf der Erde strömen immer mehr Menschen zum Portal in der Hoffnung auf Lumera ein neues & besseres Leben beginnen zu können. Die Klimakatastrophe ist nicht mehr nur nah, sondern schon im vollen ...

Inhalt:
Auf der Erde strömen immer mehr Menschen zum Portal in der Hoffnung auf Lumera ein neues & besseres Leben beginnen zu können. Die Klimakatastrophe ist nicht mehr nur nah, sondern schon im vollen Gange. Leider gewähren die Kidj'Dan nur einer geringen Anzahl an Menschen täglich den Zutritt auf den Planeten. Die Lage droht währenddessen nicht nur im Auffanglager auf Lumera zu eskalieren, sondern auch an dem Portal selbst.
Ein Team aus Menschen und Kidj'Dan macht sich auf den Weg um weitere Portale zu bergen & so die Lage zu stabilisieren.
Doch können die Parteien sich gegenseitig in ihren Absichten vertrauen?

Meinung:

Den Planeten Lumera betrat ich als unwissender Mensch, ohne Vorkenntnisse aus den bereits erschienen Büchern. Darum war ich natürlich sehr gespannt wie verständlich die Geschichte für mich werden würde.

Bereits zu Beginn baut Jona Sheffield eine gewisse Grundspanung in ihrem Buch auf, die sie auch gekonnt aufrecht erhält & es schafft zu steigern.
Ihr Werk wird auf mehreren Ebenen/Personen erzählt und entwickelt hierdurch eine Dynamik, die sowohl verständlich aber auch unvorhersehbar ist für LeserInnen.

Erzählt wird aus 5 ständig wechselnden Perspektiven:
Alexei, Steve, Radascha, Danai & Soleha.
Zusätzlich gibt es noch 3 weitere Perspektiven, denen man allerdings eher kurz begegnet (maximal 2 Kapitel).
So viele Figuren eine Geschichte formulieren zu lassen, birgt oftmals die Gefahr, dass sich keine richtige Tiefe in die Charaktere bringen lässt & LeserInnen sie nicht zu fassen bekommen.
Doch genau das gelang der Autorin hier wunderbar.
Jede Figur hatte ihre eigene Stimme, eine Gedankenwelt, an der man bedingungslos teilnehmen konnte & wurde mit der richtigen Menge an Informationen bebildert, sodass man sich sein "Gegenüber" auch vorstellen konnte.
Besonders ans Herz gewachsen ist mir in dieser Geschichte vor Allem eine Figur: Alexei!
Er trägt neben dem Präsidenten Steve wahrlich die meiste Last auf seinen Schultern, bei dem Versuch zu deeskalieren & dem Schützen seiner Crew.

Aber nicht nur die Menschen wurden hier eingehend beschrieben, sondern auch die Außerirdischen Kidj'Dan.
Hier ist wirklich hervorzuheben, dass sie nicht nur stumpf beschrieben wurden - eher im Gegenteil - sondern die Autorin auch auf diese Figuren besonders liebevoll einging & LeserInnen so nicht nur Äußerlichkeiten der Kidj'Dan präsentiert wurden, sondern auch ihr Leben als Volk. Welche Werte sie verfolgen, welche Gottheiten sie verehren & was ihnen heilig ist oder auch wie sie leben. All dies hat Jona berücksichtigt.

Die Steigerung der Spannung setzte für mich etwa in dem Moment ein als die Bedrohung für die Besatzung währen der Bergung der Portale erstmals wirklich real erschien.Die bevorstehende Eskalation all die Kapitel zuvor schien wie fortgeblasen. In diesem Moment bangte ich nur um die Besatzung & hoffte, dass alles gut ausgehen würde.
Ab diesem Zeitpunkt etwa marschiert man als LeserIn auch mit großen Schritten und voller Adrenalin dem Höhepunkt entgegen.

Aber was macht es LeserInnen so verständlich was hier passiert?
Ein super Schreibstil & der Blick fürs Detail der Autorin würde ich sagen. Denn genau an den passenden Stellen webt sie immer wieder Details in die Storyline ein, die einen nicht mit 1000 Fragen zurücklassen.
Für neue Erdianer auf Lumera wird die Geschichte so rund & bereits eingereiste Menschen haben hier eine kleine Auffrischung zum Geschehen zuvor.

Ganz besonders macht diese Story im Übrigen auch noch, dass hier nicht nur auf Menschen & Außerirdische eingegangen wurde. Auch Flora und Fauna kommen hier nicht zu kurz! Es wurden Lebewesen erschaffen und mit Worten bebildert, dass ich trotz der angespannten Lage am Portal selbst gerne hindurch geschritten wäre. Die Beschreibung hat mich einfach immer mal wieder vergessen lassen, wie gefährlich dieser Dschungel doch eigentlich in Wirklichkeit ist.

Fazit:

Jona selbst sagte, dass diese Geschichte vor Allem Fans von Star Trek, The Expanse oder Avatar begeistern könne & dies kann ich nur unterschreiben.
Aber auch Neulinge auf dem Gebiet Science Fiction werden hier gut unterhalten, da es keine großen Vorkenntnisse benötigt & mehr das Leben der Menschen und Außerirdischen im Vordergrund steht, sowie deren Handlungen.

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Veröffentlicht am 28.09.2021

Eine zerbrechliche Liebe & eine vergessene Vergangenheit vereint

Das Geheimnis von Claydon Manor
1

In ihrem neuen Roman setzt Selina Wilhelm einmal mehr ihre Kunst des Schreibens unter Beweis.

Sophia lebt ohne Erinnerung an ihre Vergangenheit, umso erstaunter ist sie, als sie Stelle der Gouvernante ...

In ihrem neuen Roman setzt Selina Wilhelm einmal mehr ihre Kunst des Schreibens unter Beweis.

Sophia lebt ohne Erinnerung an ihre Vergangenheit, umso erstaunter ist sie, als sie Stelle der Gouvernante der kleinen Emilia antreten darf. Fortan lebt sie auf dem Anwesen von Adrian Moore & wird von allen herzlich Willkommen, während der Earl von Claydon Manor immer durch seine Abwesenheit glänzt & auch gegenüber seiner Tochter sehr eisig daherkommt. Sophia hört eine Stimme, die ihr immer wieder zu flüstert, dass sie sich erinnern soll & der kleinen Emilia helfen soll. Zunächst ist sie irritiert, da es scheint als spräche die verstorbene Mrs. Moore zu ihr, doch auch die kleine Emilia hört ihre Mutter & ist überzeugt, dass Sophia nicht nur hier ist um der Kleinen zu helfen, sondern auch um ihrer eigenen Vergangenheit auf die Spur zu kommen.

"Das Geheimnis von Claydon Manor" ist mein erster Ausflug in die Welt der historischen Romane und hat mich definitiv nicht enttäuscht.
Selina konnte mich auch mit diesem Buch direkt zu Beginn abholen & zog mich in das Jahr 1855 in England.

In dieser Geschichte lernen wir zudem sehr viele Charaktere kennen und mit der Zeit auch lieben.
Unsere Hauptprotagonisten sind aber natürlich in erster Linie Sophia & Adrian als auch zu einem gewissen Teil natürlich die kleine Emilia.

Sophia ist durch den Verlust ihrer eigenen Vergangenheit natürlich oftmals in ihrem Verhalten etwas unsicher. Neben der Tochter des Earls blüht sie aber sofort auf. Als gehöre sie an die Seite eines Kindes & hätte nie etwas anderes getan als als Gouvernante zu arbeiten.
Zu Beginn hatte ich die Befürchtung, dass Sophia hier vielleicht als bemitleidenswert erscheinen würde, da gerade diese Amnesie hätte dazu verleiten lassen können. Doch trotz der Ungewissheit und ihres oft unsicheren Verhaltens, tritt sie als starke Persönlichkeit auf. Unbeirrbar in ihrem Handeln ist sie die gute Seele des Buches & des Hauses. Sie wagt sich viel, für die damalige Zeit sogar zu viel, aber immer mit den richtigen Absichten.

Adrian kommt hingegen direkt zu Beginn sehr kühl daher. Er hält alle Menschen in seinem Umfeld auf Abstand. Gerade seine Tochter leidet hierunter. Er befindet sich in einem Kampf mit sich selbst & seiner Vergangenheit. Nach dem tragischen Tod seiner Frau Emma, verschließt er sich vor jeder möglichen Wärme und Liebe für ihn, die ihm allen voran von Emilia entgegengebracht wird. Immer wieder stößt er sie von sich & zerbricht dabei nicht nur das Herz seiner Tochter, sondern auch sich selbst immer wieder.
Da die Autorin den Leser auch immer wieder zurückführt in die Jahre mit seiner Frau, fällt der Grad zwischen Verachtung & Sympathie gegenüber diesem Mann sehr schmal aus. Es ist ein Drahtseilakt, bei dem ich aber immer wieder an das Gute in ihm glauben wollte.

Emilia ist hier aber definitiv der Sonnenschein der ganzen Geschichte. Trotz der Zurückweisung ihres Vaters ist sie voller Liebe & kindlichem Tatendrang die Welt zu entdecken.
Sie ist diejenige, die uns aufzeigen wird, dass nicht alles nur schwarz und weiß ist & dass es Dinge gibt, von denen wir Erwachsenen nicht mehr allzu viel verstehen oder sie gar sehen können.

Durch den Schreibstil von Selina Wilhelm kommt in diesem Buch auch zu keiner Zeit Langeweile auf. Ihr Storytelling ist detailreich & lässt einen in Gedanken selbst durch das viktorianische England streifen, auch, wenn wir die meiste Zeit hier natürlich auf dem Anwesen Claydon Manor verbringen. Ich für meinen Teil hätte nach Möglichkeit aber sehr gerne meine Sachen gepackt und wäre zu diesem bunten Haufen hinzugezogen.

Die Sprünge zwischen den Jahren 1849 & 1855 wurden hier auch sehr gut umgesetzt. Trotz der verschiedenen Handlungsstränge hatte man hierbei nie das Gefühl den Anschluss zu verlieren, sobald es einen erneuten Wechsel gab. Die Sprünge sind auch in der Kapitelübersicht gekennzeichnet, sodass man sofort weiß wo man sich nun befinden wird und jegliche Verwirrung ausgeschlossen ist.

Verwirrung erfährt man hier als Leser nur beim Lösen des Rätsels um den Tod von Emma (Adrians Frau), als auch um die Vergangenheit unseres Hauptcharakters Sophia.
Erst 70 Seiten vor Ende des Buches hatte ich eine vage Ahnung wohin die Reise gehen könnte. Diese Ahnung wurde aber nicht ganz bestätigt & so haute mich der Plottwist doch noch ganz unerwartet aus den Socken. Ein Twist wie er definitiv zur Autorin passt, wenn man bereits Bücher von ihr gelesen hat.

Ich kann verstehen, dass das Ende des Buches auch nicht jedermanns Fall ist. Auch ich musste das Ganze erst einmal sacken lassen & gedanklich das Ganze noch einmal durchgehen. Dabei habe ich für mich beschlossen, dass es ein guter Abschluss war. Alles, was ich mir sonst als Ende hätte ausmalen können, wäre einfach unbefriedigend gewesen. Die hier gefundene Lösung zur Beendigung ist bei genauerer Betrachtung für mich auch schlüssig mit der Handlung des Buches & den kleinen Hinweisen, welche hier immer wieder gesät werden.

Fazit:

LeserInnen die nicht nur auf der Suche nach einer Liebesgeschichte in längst vergangener Zeit sind, sondern auch gerne mitfiebern bei der Auflösung vieler Rätsel werden hier definitiv ihren Spaß haben.
Das Buch versprüht eine leichte Magie, welche so zerbrechlich ist wie ein kleiner Schmetterling.

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Veröffentlicht am 06.09.2021

Ist es der Hype wert?

Verity
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[Spoiler am Ende in Form von Triggerwarnungen]

In "Verity" geht es um die gleichnamige Autorin, welche nach einem Unfall ans Bett gefesselt ist. Daher wird Lowen engagiert um die Buchreihe der Bestseller-Autorin ...

[Spoiler am Ende in Form von Triggerwarnungen]

In "Verity" geht es um die gleichnamige Autorin, welche nach einem Unfall ans Bett gefesselt ist. Daher wird Lowen engagiert um die Buchreihe der Bestseller-Autorin zu beenden. Als Low ihre Tätigkeit aufnimmt, stolpert sie über immer mehr Details aus Verity's Vergangenheit, die ihr das Blut in den Adern gefrieren lassen.

Dies war mein erstes Buch von Colleen Hoover und nach mehrfacher Leseempfehlung wollte ich dem Hype und der Geschichte hinter den Buchdeckeln auf den Grund gehen.

Das Cover des Buches ist toll gestaltet - es ist ein Blickfang, der nicht zu aufdringlich auf mich wirkte, welches ich aber auch gleichzeitig nicht mit dem Genre des Thrillers assoziiert hätte.
Was mich aber dann erwartete hatte definitiv den Thrill welches jeden Thriller ausmachte und ich wurde nur so durch die Seiten gejagt.

Frau Hoover brachte hier eine Story zu Papier die nicht vor zu vielen Charakteren strotzt.
Im Endeffekt liegt ihr Augenmerk hier auf vier festen Charakteren, denen wir auf jeder Seite begegnen & einem Nebencharakter, der immer wieder auftaucht.
Dies war sehr angenehm, da ich so das Gefühl hatte alle Protagonisten auch wirklich richtig kennenlernen zu können und sie ein rundes Bild als Person abgeben.

Als ersten Charakter begegnen wir Lowen Ashleigh.
Sie wird vom Pantem Press Verlag engagiert um Veritys erfolgreiche Thriller-Serie zu beenden, da diese sich in einer Art Wachkoma befindet.
Lowen ist ein schüchterner Mensch, der gerne innerhalb einer großen Masse verschwindet & keinerlei Aufmerksamkeit erregen möchte.
Sie ist diejenige welche uns in der Ich-Perspektive durch dieses Buch führt und uns Eintritt in ihre Gedanken- & Gefühlswelt gibt.

Verity Crawford ist die nächste Protagonistin welche natürlich einen großen Raum in diesem Buch einnimmt. Um niemanden die Geschichte und deren Verlauf vorweg zu nehmen, gehe ich aber nicht näher auf sie hier ein.
Im Laufe dieses Bestsellers werden schreckliche Dinge über sie ans Licht kommen. Ihre Geschichte ist der Dreh- und Angelpunkt, der die Spannung aufrecht erhält & mir den ein oder anderen Schauer den Rücken hinabjagte.

Jeremy Crawford hinterließ bei mir gemischte Gefühle. Ich weiß auch ehrlich gesagt nicht, wie ich ihn beschreiben soll. Er ist ein liebender Vater gegenüber seinem 5-jährigen Sohn Crew (4. Charakter), doch gleichzeitig scheint er so glatt in seiner Beschreibung & seinem Auftreten - nahezu zu nett -, dass es mir unmöglich war ihn richtig zu erfassen. Seine Charakteristik, welche Colleen ihm hier auf den Leib schrieb, hinterließ ein beklemmendes Gefühl.

Nachdem die oben genannten Persönlichkeiten in der Villa der Crawfords aufeinander treffen, nimmt auch die Handlung so richtig Fahrt auf.
Spätestens nach Sichtung der Notizen zu Veritys neuem Roman, fiel es mir schwer, dieses Buch aus der Hand zu legen. Immer mehr Details durchbrechen die Oberfläche. Ein Grauen jagt das Nächste. Die Frage nach dem "Warum" & das "Was passiert hier?" trieb mich immer weiter voran.
Während die Lüftung mancher Geheimnisse mir oft den Magen zusammenkrampfen ließen.

Während des Lesens stellte ich viele Thesen über den möglichen Plottwist auf. Eine schien schlimmer als die Vorangegangene.
Was mich jedoch im letzten Drittel des Buches erwartete hob meine Vorstellungen aus den Angeln. Von ein auf die andere Sekunde saß ich rückwärtsfahrend in einer Achterbahn mit verbundenen Augen.
Hier wartet nämlich nicht nur ein Twist auf die Leserschaft.
& die abschließende Frage: "Was glaubst du?" oder "Wem glaubst du?"

Abschließend muss ich aber gestehen, dass das Buch mir zu sehr vor Erotik strotzt. Dies ist einfach nicht mein Fall in Büchern.

Fazit:

"Ist das Buch den Hype wert?" Ja.
Dennoch sollte man versuchen dem Ganzen neutral gegenüber zu treten um nicht eine zu hohe Erwartungshaltung zu haben. Dieser Thriller kommt nicht in einem üblichen Gewand daher. Hier wird kein Täter gejagt. Keine Leichen werden bis ins kleinste Detail erklärt und seziert. Trotzdessen ist man als Leser auf der Jagd nach der Wahrheit.
Wer keine Leichen braucht oder einen Ermittler um vielen Fragen auf den Grund zu gehen, ist hier sehr gut aufgehoben.

Triggerwarnungen, weiter unten!

















Missbrauch an Kindern, Kindstötung, Abtreibung, Mord, Unfälle, Tod eines Elternteils

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Veröffentlicht am 16.05.2021

Schöne Idee, für mich nicht gut umgesetzt

Am Ende sterben wir sowieso (Todesboten #2)
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Das Buch wurde abgebrochen

Adam Silveras "Am Ende Sterben Wir Sowieso" hat mir einmal mehr aufgezeigt wieso ich so selten auf den Hype-Train aufspringe(n sollte).

Die Grundidee hinter dem Buch ist ...

Das Buch wurde abgebrochen

Adam Silveras "Am Ende Sterben Wir Sowieso" hat mir einmal mehr aufgezeigt wieso ich so selten auf den Hype-Train aufspringe(n sollte).

Die Grundidee hinter dem Buch ist wirklich super, nur für mich leider nicht ganz so toll umgesetzt.
Tatsächlich ist es sogar so, dass ich mir von den Nebencharaktern mehr gewünscht hätte zu lesen als von den beiden Hauptprotagonisten, da sich deren Geschichte in einem Kapitel spannender las als die ganze Story von Rufus und Mateo.

Hier liegt für mich auch das nächste Problem: Ich wurde einfach von Anfang an nicht mit den zwei Hauptcharakteren warm. Für ihr Alter wirken sie auf mich viel zu kindlich in ihrem Verhalten, allen voran Mateo.

Ich habe Emotionen erwartet die mich aufwühlen, doch letztlich habe ich das Buh mit einem Augenrollen stumpf herunter gelesen - was ich selbst sehr schade finde!
Nach etwas mehr als 200 Seiten musste ich allerdings für mich selbst feststellen, dass das mit uns nichts mehr wird.
Mein immer während gutes Zureden, dass da bestimmt gleich etwas passiert, wurde auch ebenso oft enttäuscht.

Vielleicht lagen meine Ansprüche nach all den Lobpreisungen schlicht zu hoch. Ich weiß es nicht, sondern nur, dass da diese Enttäuschung ist und wohl auch bleiben wird für das Erste.

Die 2 Sterne schreibe ich dem flüssigen Schreibstil zu und weil ich die wenigen kurzen Kapitel der Menschen mochte, welche mit den Jungs an sich nichts zu tun haben.

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Veröffentlicht am 11.05.2021

Sanfte Worte erzählen von harten Schicksalen

So wie du mich kennst
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Karla und Marie. Marie und Karla.
Zwei Schwestern voller Liebe zueinander. So unterschiedlich wie Tag und Nacht. Doch am Leben ist nur noch Karla.

Das Buch startet ohne Umschweife mit dem Auslöser der ...

Karla und Marie. Marie und Karla.
Zwei Schwestern voller Liebe zueinander. So unterschiedlich wie Tag und Nacht. Doch am Leben ist nur noch Karla.

Das Buch startet ohne Umschweife mit dem Auslöser der gesamten Geschichte, welcher sich wie ein roter Faden hindurch ziehen wird: Marie kommt nach Hause in die Provinz - getragen von ihrer Schwester Karla in einer Urne. Marie lebt nicht mehr.
War es ein Unfall? War es Suizid? Und wenn ja, warum sollte Marie den Freitod wählen?

Bereits hier fällt auf wie gekonnt Anika Landsteiner mit Worten umgeht. Die Story startet in einem lockeren Lesetempo und Ton, der einen sofort abholt und mitnimmt. Sie versucht nicht krampfhaft den Leser an die Hand zu nehmen. Sie bittet nicht darum, sondern tut es einfach und konfrontiert ihn sofort mit einem, für viele unangenehm empfundenen, Thema: Tod & Trauer.
Frau Landsteiner zeigt uns die verschiedenen Facetten einer Trauerbewältigung wie sie auch real stattfinden kann.
Sei es das Putzen zur Ablenkung, das Schweigen oder der Kampf mit sich selbst.
Auch das Loslassen einer geliebten Person findet hier Platz, indem Karla zurück nach New York fliegt um die Wohnung ihrer Schwester aufzulösen - und den Fragen ihres plötzlichen Ablebens auf den Grund zu gehen.

Marie hatte Geheimnisse, die sie nicht schaffte zu teilen. Einblick in Maries Leben Erhalt der Leser aver nicht nur, durch die Anreise von Karla, sondern, vor Qllem dadurch, daß Marie selbst ihre Vergangenheit erzählt und uns mitnimmt.
Dieser Aspekt hat mich besonders erfreut, denn ich hatte nicht damit gerechnet auch aus der Sicht von Marie etwas lesen zu dürfen.

Ich war und bin nach wie vor erstaunt wie sanft Anika Landsteiner auf die herrschenden Thematiken in diesem Buch einging, ohne die Leser*innen abzuschrecken. Viel mehr regt sie zum Denken an und schleicht sich tief in unsere Seele. Erweckt Mitgefühl und öffnet uns die Augen, macht uns betroffen.

Meinem ersten Impuls nachgehend hätte ich dem Buch keine volle Punktzahl gegeben. Viele Fragen blieben offen. Doch nach reichlicher Überlegung kam ich zu dem Schluss, dass es genauso passt wie es ist!
Es spiegelt die Realität in voller Gänze - etwas, dass nicht viele Romane schaffen.
Denn sind wir mal ehrlich zu uns selbst: Wissen wir alles über uns geliebte Menschen? Haben wir auf alles eine Antwort gefunden über eine Person die uns für immer verließ?
Haben wir nicht vielleicht sogar selbst Gedanken & Geheimnisse die mit uns sterben werden? Die nie ausgesprochen sein werden?

Ich kann nicht ein Buch dafür loben, dass es so nah an der Realität ist um ihm hinterher Punkte dafür abzuziehen, dass es meine Fragen nicht alle vollständig klärt, denn so läuft auch das Leben nicht. Anika Landsteiner lässt uns Spielraum für eigene Vermutungen und unsere eigene Sicht auf die Dinge.

Ich möchte dieses Buch jedem empfehlen, der sich auch mit ernsteren Themen befassen möchte in einem lockeren und verständlichen Schreibstil.

Hier gefiel mir lediglich das Cover nicht so ganz.

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