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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.10.2021

Man merkt das der Autor großes Talent zum schreiben hat, doch der Thriller war zu kurz um mich wirklich zu packen.

Wenn die Stille schreit
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Als das Buch ankam und ich es auspackte, war ich etwas erschrocken, da ich im ersten Moment ein „normales Buch“ in Größe und Länge erwartete. Doch es war ein kleines süßes Büchlein, was ich in den Händen ...

Als das Buch ankam und ich es auspackte, war ich etwas erschrocken, da ich im ersten Moment ein „normales Buch“ in Größe und Länge erwartete. Doch es war ein kleines süßes Büchlein, was ich in den Händen hielt. Zuerst vermutete ich tatsächlich eine Leseprobe, die es oft in diesen Formaten gibt, doch es war wirklich das Buch, auf das ich wartete.

Ich lese gerne Bücher von Roman Klementovic und der letzte Thriller hat mich richtig gepackt, doch hier kam für mich nicht viel Spannung auf. Dies liegt aber wirklich an der Kürze des Buches. Zwischendurch war ich gefesselt, was als nächstes passieren würde und dann wiederum handelte der Protagonist für mich sehr irrational. Ich hatte schnell zwei Möglichkeiten für mich gefunden, weshalb dies alles so ist und lag mit einer sogar richtig. Ich möchte auch gar nicht viel vom Thriller verraten, das wäre einfach zu schade. Man merkt das der Autor ein großes Talent für spannungsgeladene Thriller hat und sehr talentiert ist.

Dieses Buch kann man gut für Unterwegs nehmen. Es ist ein angenehmer Kurzthriller für zwischendurch. Das Thema in dem Buch finde ich wirklich klasse, kommt aber auch wieder durch die wenigen Seiten etwas zu kurz. Ich muss gestehen, ich freue mich wieder auf einen längeren Thriller vom Autor, der mich packt, festhält und auch noch nach dem lesen nicht wieder los lässt. So wie bei seinem letzten Thriller „Wenn das Licht gefriert“.

Veröffentlicht am 17.09.2021

Ein wunderbarer Roman, der einen einlädt seinen Schrank und vielleicht auch sein Leben etwas auszumisten.

Liebe braucht nur zwei Herzen
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Liv ist nicht gerne zuhause im kalten Berlin, doch wegen eines großen Auftrages kommt sie wieder zurück. Sie hilft Menschen ihre Sachen und somit ihr Leben auszumisten. Manche schaffen es nicht alleine, ...

Liv ist nicht gerne zuhause im kalten Berlin, doch wegen eines großen Auftrages kommt sie wieder zurück. Sie hilft Menschen ihre Sachen und somit ihr Leben auszumisten. Manche schaffen es nicht alleine, sich von Dingen zu trennen. Aber sie hilft auch Leuten, die sich ihre Dienste nicht leisten können, denn sie schreibt einen Blog über ihre Arbeit.
Da alles etwas anders läuft, als sie es sich vorgestellt hat, muss sie sich sogar bei ihrer Familie einnisten, was sie eigentlich nicht wollte und trifft dort nach zehn Jahren wieder auf ihre Jugendliebe Flo, der gerade auch bei seinen Eltern zu wohnen scheint. Sie will ihm sogar helfen, seine Frau zurückzugewinnen. Aber warum fühlt sich das alles dann so falsch an und warum geht es ihr danach nicht besser?!

Liv scheint, als sei sie ständig auf der Flucht und redet sich ein ihr Leben sei wundervoll. Sie versucht ständig das Leben anderer zu verbessern, ob sie dies nun wollen oder nicht. Mit ihren 137 Dingen, die sie besitzt, braucht sie anscheinend nicht viel zum Leben. Mir persönlich wären es definitiv zu wenig Dinge, auch wenn sicher jeder von uns einiges ausmisten könnte. Und tatsächlich mache ich dies auch hin und wieder, da es erstaunlich gut tut, sich von manchem zu trennen. Allerdings bin ich anderer Meinung als Liv, denn sie meint wenn man einen Gegenstand wegwirft, sind die Erinnerungen noch vorhanden. Dem stimme ich nur teils zu, denn wenn man einen bestimmten Gegenstand in die Hand nimmt, hat man sofort die Erinnerung dazu parat und denkt sicher öfter daran, als wenn der Gegenstand weg ist. Wie heißt es so schön? Aus den Augen, aus dem Sinn. Bei manchen Erinnerungen sicher nicht verkehrt. Aber vielleicht vergisst man so auch schöne Erinnerungen. Und auch Leuten mit Demenz oder Alzheimer gibt man oft alte Fotoalben in die Hand. Was, wenn es dann keine gibt? Für mich wirkt Liv in solchen Momenten sehr kalt. Es wirkt, als sei sie der Meinung ihr Lebensstil sei der einzig Richtige. Doch irrt sie sich vielleicht? Ist sie vielleicht die, die ihr Leben ändern sollte und nicht die anderen? Oder gibt es sogar einen gesunden Mittelweg? Denn trotz das sie so kühl und distanziert wirkt in vielen Momenten des Buches, habe ich oft das Gefühl als wolle sie mehr von ihrem Leben. Mehr in ihrem Leben.

Dieses Buch ist eine wunderbare, leichte Lektüre, die mich oft zum schmunzeln gebracht hat. Der Schreibstil ist einfach angenehm und man kann das Buch wirklich genießen. Leider gibt es ziemlich viele Fehler in der Art, wie auf S. 251 zu lesen „Nix genaues weiß man nicht“, die hätten verhindert werden können. Es wirkt leider, als habe man das Buch nicht korrigiert.

Veröffentlicht am 10.08.2021

Dieses Buch ist super geeignet um sich Mut zu machen, eine (weitere) Therapie zu beginnen. Es ist nie zu spät an Lebensqualität zu gewinnen und für sich etwas zu tun.

Mein Weg aus dem Trauma
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Für eine Therapie ist es nie zu spät. Auch die Autorin wagt sich mit 58 Jahren noch einmal an eine Therapie, denn für Lebensqualität ist man nie zu alt. Sie lässt uns an Ihrem Weg teilhaben. Es geht in ...

Für eine Therapie ist es nie zu spät. Auch die Autorin wagt sich mit 58 Jahren noch einmal an eine Therapie, denn für Lebensqualität ist man nie zu alt. Sie lässt uns an Ihrem Weg teilhaben. Es geht in einer Therapie auch nicht immer nur Vorwärts, sondern auch mal wieder ein oder zwei Schritte zurück, bevor man sich dann wieder auf den Weg der Besserung macht. Es ist ganz normal, dass es uns oft erst schlechter geht bevor es besser wird, da wir Gefühle zulassen, die wir lange unterdrückt haben.

Für Frau Striebel ist es nicht die erste Therapie und trotzdem wagt sie einen neuen Versuch. Sie berichtet von ihren Schwierigkeiten die sie hatte, Vertrauen zu fassen, denn es ist schwer zu vertrauen, wenn man immer wieder verletzt und enttäuscht wird, sobald man anderen Menschen vertraut. Aber sie berichtet auch von dem Verständnis das ihr entgegengebracht wurde und den Mut den sie dabei fasste. Manchmal verpassen wir auch etwas ganz großes, wenn wir uns Vertrauen verwehren.
Auch ich bin der Meinung das man immer etwas mitnehmen kann, was einem weiterhilft. Selbst, wenn es nur eine Übung ist, mit der man gut zurecht kommt, kann man an Lebensqualität gewinnen. Wir können lesen, wie viel kraft es kosten kann, wenn man lange Jahre einfach nur zu funktionieren versucht, anstatt wirklich zu leben.
Viele Leser werden sich mit der Autorin identifizieren können. Ich war regelrecht erleichtert zu lesen, dass es auch anderen so geht mit ihrem Darm und das es Menschen gibt, die sich auf Termine oder Verabredungen vorbereiten. Ob es die Medikamente sind, die man vorsorglich nimmt, oder der Notfallkoffer der für alle Eventualitäten gepackt ist. Oft ist das Gefühl der Sicherheit das Wichtigste.

Dieses Buch ist für Leute, die wissen wollen, wie eine Therapie aussehen könnte. Vielleicht ist jemand kurz davor, sich zum allerersten Mal für eine zu entscheiden. Oder aber jemand hat schon mal eine Therapie in Anspruch genommen, die Ihm oder Ihr nicht weiterhalf und denkt, das bringe nichts. Doch vielleicht war der erste Anlauf der falsche Zeitpunkt oder die falsche Therapieform. Jeder muss für sich die passende Therapie und Methode finden, denn jeder Mensch ist anders und das ist auch gut so. Für manche Wird die EMDR Therapie nichts sein, weil man dafür offen sein muss. Für andere wird sie ein Segen sein. In diesem Buch geht es überwiegend um den inneren sicheren Ort und um EMDR. Ich persönliche habe mit dem ISO nicht viel gearbeitet und mit der EMDR gar nicht, finde es aber sehr interessant. Wer allerdings mehr Tipps und Übungen sucht ist mit dem ersten Buch von Christine Striebel „Nicht allein - Unterstützung von Betroffenen sexueller Gewalt“ noch etwas besser versorgt.

Veröffentlicht am 22.07.2021

Diesen Thriller kann man lesen, wenn man keine Spannung erwartet. Für mich war er eher ein Roman mit einer nebensächlichen Mordaufklärung

Beste Freundin - Niemand lügt so gut wie du
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Als ich sah, dass es von Claire Douglas ein neues gibt, habe ich mich richtig darauf gefreut, es zu lesen. Ich habe bereits Missing – Niemand sagt die ganze Wahrheit von ihr gelesen und war vollauf begeistert ...

Als ich sah, dass es von Claire Douglas ein neues gibt, habe ich mich richtig darauf gefreut, es zu lesen. Ich habe bereits Missing – Niemand sagt die ganze Wahrheit von ihr gelesen und war vollauf begeistert und das gleiche erwartete ich natürlich auch hier. Doch leider wurde ich nicht warm mit diesem Thriller. Ich musste mich regelrecht dazu aufraffen, es zu lesen und brauchte ewig, um es zu beenden.
Die Geschichte an sich hat wahnsinniges Potenzial. Das Buch fängt mit dem Mord zweier Menschen an und die Journalisten schmeißen sich regelrecht auf diese Story. Doch Jess, eine 31 jährige Reporterin aus Bristol wirkt weniger begeistert, als die anderen, denn die angebliche Mörderin soll ihre frühere beste Freundin Heather gewesen sein. Jess kann sich dies nicht vorstellen, denn sie war einst Teil dieser Familie, bis Heathers Schwester verschwand. Mit ihrem Kollegen und Freund Jack, dem Fotografen der Zeitung für die beide arbeiten, fährt sie in ihren alten Heimatort Tilby um herauszufinden was wirklich geschehen ist und darüber zu berichten.
Geschrieben wird das Buch aus mehreren Sichten, wie z.B Margot, Heathers Mutter und von Jess. Desweiteren gibt es Rückblicke, damit man verfolgen kann, was früher passierte, um einige Zusammenhänge zu verstehen, die später von Bedeutung sind. Die Charaktere sind sehr unterschiedlich und ich selber wusste nicht mehr, wem man trauen kann und wem nicht. Dafür kann man die Autorin nur loben.
Da ist Heather, die angeschossen im Krankenhaus liegt und angeblich zwei Menschen getötet haben soll. Sie ist Ehefrau, liebevolle Mutter und liebt Tiere über alles. Margot, ihre Mutter, die eine aufopferungsvolle Frau ist und ihre Kinder vor allem beschützen würde, wenn sie nur könnte, sich selber aber völlig dadurch vergisst. Es wäre nicht das erste Mal das die beiden ein so großen Unheil erleben. Und auf welcher Seite steht DCI Ruthgow? Er war auch schon in der Vergangenheit vor Ort als Heathers Schwester Flora verschwand. Hat er etwas mit all dem zu tun? Jess begibt sich mit ihren Nachforschungen in große Gefahr und wird bedroht. Aber auch die junge Reporterin, bei der man das Gefühl hat, sie möchte nur geliebt werden, hat ihre Geheimnisse. Auch sie hat schon mal das Gesetz gebrochen und sich damit einen Feind gemacht. Und was ist mit Rory? Jess´ Freund, den sie irgendwie von sich stößt, obwohl sie ihn liebt. Könnte er ihr schaden wollen, weil er sich gekränkt fühlt? Oder ist es jemand aus ihrer Vergangenheit? Kann sie herausfinden, was alles passiert ist und die Wahrheit ans Licht bringen?
Ich selber hatte viele Vermutungen wer der Mörder sein könnte und lag mit allen falsch. Doch so wirklich passierte in dem Buch nicht viel. Man erfuhr mehr über Jess und ihr Leben, als das etwas passierte, was den Fall betraf. Ich hatte das Gefühl, einen Roman zu lesen und brauchte ewig, um den Thriller zu beenden.

Veröffentlicht am 15.06.2021

Bei Katharina Herzog bekommt man jedes Mal einen wunderschönen Roman, der einen Träumen lässt. Das Buch und die Geschichte war wunderschön, aber für mich waren zu sehr die Rosen, als die Menschen im Vordergrund.

Wie Träume im Sommerwind
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Emilia ist nach der Schule nach Paris gezogen um eine Ausbildung zur Parfümeurin zu machen, anstatt Gärtnerin zu werden und im Familienbetrieb zu arbeiten. Doch anders als erwartet, ist sie damit nicht ...

Emilia ist nach der Schule nach Paris gezogen um eine Ausbildung zur Parfümeurin zu machen, anstatt Gärtnerin zu werden und im Familienbetrieb zu arbeiten. Doch anders als erwartet, ist sie damit nicht glücklich geworden und als ihre Schwester Clara einen Autounfall hat, kehrt sie sofort zurück nach Usedom um ihrer Familie beizustehen und ihnen zu helfen. Kaum ist sie zuhause angekommen wird ihr Leben auf den Kopf gestellt. Nicht nur das sie um ihre Schwester bangen muss, sie hat auch das Gefühlt das sie etwas verpasst hat. Sie dachte immer das Clara mit allem super zurechtkam und alles für sie gut lief. Doch manchmal sollte man auch hinter die Fassade schauen. Denn nicht jedem scheint es so gut zu gehen, wie er andere glauben lässt. Und auch ihre Eltern haben ihr einiges verschwiegen, was Emilia alles selber herausfinden muss. Sie kann nicht mehr untätig herumsitzen und als sie ein für Clara sehr wichtiges Foto findet, entscheidet sie, sich mit Lizzy auf den Weg nach England zu machen und dafür zu sorgen das ihre Schwester wieder aufwacht.

Emilia wächst in diesem Buch wirklich über sich hinaus. Sie musste einiges verarbeiten, was sie ihrer Familie verschwieg und nun soll sie zwei Kinder großziehen, die Gärtnerei und die Familie retten? Zumindest denkt sie das. Doch nicht alles liegt in ihrer Macht und so muss sie auch noch Josh, ihre große Liebe in England jeden Tag sehen, einfach weil er beschlossen hat mitzukommen. Sie macht hier nicht nur eine Reise für ihre Schwester, sondern auch zu sich selbst. Sie hofft zwar, dass der Duft dieser besonderen Rose, die auf dem Foto zu sehen war, ihre Schwester zurück ins Leben holt, doch auch sie holen die Düfte wieder zurück ins Leben. Hier sieht man wirklich, wie wichtig Düfte im Leben sind. Bestimmt kann sich jeder an den Duft von frisch gemähten Rasen erinnern, oder an den Duft eines Sommerregens. Düfte werden heutzutage überall verwendet. Um Häuser zu verkaufen, backen viele Hauseigentümer vorher Plätzchen, damit es danach riecht, wenn Interessenten ein Haus besichtigen. Es soll Träume wecken, vielleicht selber bald Kekse und Kuchen zu backen. Wunden können durch Düfte bei Menschen und Tieren besser heilen. Und sie geben einem die unterschiedlichsten Gefühle. Ich selber habe meinen Diffuser fast täglich mehrere Stunden an, der mich die Düfte einhüllen und entspannen. Vanille soll Liebe und Geborgenheit vermitteln und Orangenblütenöl eine entspannende Wirkung haben. Was ich so faszinierend an Düften finde ist, dass nicht alle so riechen, wie man es vermutet. Orangenblütenöl duftet z.B. gar nicht nach Orangen, obwohl man es vermuten würde. Und auch in der palliativen Pflege setzt man Düfte ein. Doch noch viel zu selten in allen Bereichen.

Je weiter ich im Buch las, desto neugieriger wurde ich darauf, wie es weitergeht. Ich selber bin jemand, der Pflanzen und Blumen zwar mag, doch faszinieren sie mich nicht so, wie manch anderen. Ich würde sogar behaupten, ich habe einen schwarzen Daumen. Bei mir überlebt keine Pflanze sehr lange.
Auf der Seite von katharina Herzoh findet ihr Fotos von den Schauplätzen. Ich habe selber tatsächlich nur zwei auf ihrer Seite entdeckt habe aber vorher schon Sissinghurst Castle gesucht und mir Bilder dazu angeschaut. Ich muss gestehen das mir die Beschreibungen der Autorin besser gefallen haben, als die Bilder selber. Vielleicht bin ich da aber auch etwas kritisch. Ich habe einfach ein buntes Farbenmeer erwartet. Ein persönlicher Besuch ist mit Sicherheit viel beeindruckender als Bilder davon anzuschauen.