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Veröffentlicht am 30.03.2020

Viele spannende, aber auch langatmige Momente

Temper Ist es die Rolle ihres Lebens? Oder ein Spiel um die Macht…
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Die Schauspielerin Kira ist überglücklich als sie endlich eine Hauptrolle ergattert. Auch wenn es bedeutet, dass sie dafür mit Malcolm Mercer zusammen arbeiten muss, vor dem sie alle warnen. Malcolm ist ...

Die Schauspielerin Kira ist überglücklich als sie endlich eine Hauptrolle ergattert. Auch wenn es bedeutet, dass sie dafür mit Malcolm Mercer zusammen arbeiten muss, vor dem sie alle warnen. Malcolm ist nämlich vor allem dafür bekannt seine Schauspieler zu manipulieren und so zu formen, wie er es gerne hätte. Doch Kira nimmt sich vor ihn ebenfalls auf die Spitze zu treiben und so entwickelt sich ein Spiel zwischen den beiden - sowohl auf als auch abseits der Bühne.

Kira Rascher ist eine Schauspielerin, die sich mit mittelmäßigen Rollen und Schauspielunterricht in Schulen über Wasser hält. Sie wohnt zusammen mit ihrem besten Freund Spencer in einer WG, die sie sich eigentlich gar nicht leisten kann. Auf der einen Seite wirkt Kira sehr selbstbewusst und stark. Sie widersetzt sich gerne mal Anweisungen und zieht ihr eigenes Ding durch. Auf der anderen Seite zeigt sie aber auch immer wieder ihre verletzliche und schwache Seite. Dies passiert vor allem in Momenten, in denen sie ihre Vergangenheit einholt.
Malcolm Marcer ist der Regisseur von Temper und verkörpert gleichzeitig auch die männliche Hauptrolle. Zu Malcolm konnte ich leider nicht so wirklich einen Draht aufbauen. Man hört so viel über ihn und seine Machenschaften mit vorherigen Schauspielern und irgendwie umgibt ihn auch eine düstere Aura. Er ist äußerst selbstbewusst und nimmt sich das, was er möchte, wobei er jeden mühelos um den Finger wickeln kann. Trotzdem hatte er auch immer wieder gute Momente, die aber meist trotzdem in irgendwelchen Anweisungen endeten. Ich habe mich bei ihm wirklich oftmals gefragt, was nun Schauspielerei ist und wann sich der "echte Malcolm" zeigt.
Joanna ist die Assistentin von Malcolm und Mitbegründerin der Indifferent Honest Company. Sie konnte ich von Beginn an nicht so ganz einschätzen. Zum einen ist sie sehr selbstbewusst und tough, aber auf der anderen Seite buhlt sie total um Mals Aufmerksamkeit und dackelt ihm immer hinterher. Gegen Ende hat sie mich nochmal richtig überrascht und ich hätte nie gedacht, dass sich Joanna so widersetzen kann.

Und jetzt bin ich endlich hier, teile die Bühne mit Malcolm Mercer - und versage. Er engt mich ein, drückt mich mit einem einzigen Blick zu Boden. (Seite 70)

Nebencharaktere gibt es in diesem Buch auch einige, die immer wieder überraschend auftauchen. Kiras bester Freund und Mitbewohner Spence, der auch die Kampfszenen für das Stück choreografiert, war mir zu Beginn mit seiner lockeren und humorvollen Art eigentlich recht sympathisch, aber dann konnte ich selbst ihn nicht mehr so richtig einschätzen. Bryn, die Praktikantin in der Indifferent House Company wirkt auf den ersten Blick sehr schüchtern, aber ich glaube auch sie hat es faustdick hinter den Ohren. Ansonsten möchte ich nicht so viel über die weiteren Nebencharaktere verraten, denn es warten einige Überraschungen auf den Leser.

Ein paar Stunden reichen nicht, um zu erkennen, wie ein Mensch wirklich ist. Manchmal weiß man es nicht mal nach Jahren. Wir spielen alle unsere Rollen. (Seite 207)

Das Buch startet mit dem Vorsprechen von Kira für die Rolle der Mara in Temper. Die ersten Kapitel haben mich dabei sofort in den Bann gezogen, denn der Schreibstil von Layne Fargo lässt sich sehr angenehm lesen und verrät nicht zu viele Details. Leider wurde es danach doch etwas langatmig, da man die Schauspieler bei sämtlichen Proben bis hin zur Premiere des Stückes begleitet. Bei den Proben wurden dabei immer und immer wieder die selben Szenen geprobt, was zwischendrin etwas nervig war. Allerdings gab es auch einige andere Konflikte rund um die Charaktere und das Stück, die in kurzen Kapiteln abwechselnd aus Kiras und Joannas Sicht beleuchtet wurden. So hat es die Autorin geschafft immer mal wieder Spannung aufzubauen und mich in einen regelrechten Sog zu ziehen. Hierbei waren die Kapitel aus Joannas Sicht meist sogar spannender als die aus Kiras Sicht, denn Joannas Charakterentwicklung hat mir einfach besser gefallen als die "Beziehung" zwischen Kira und Malcolm. Das Ende des Buches kam für mich eher unvorhersehbar und vor allem sehr abrupt. Hier hätte ich mir im Nachgang doch noch ein paar mehr Details gewünscht.

Das Cover ist relativ schlicht gehalten und sagt wenig über die Geschichte aus. In der Buchhandlung würde ich wohl nicht unbedingt danach greifen.

Leider konnte mich Temper von Layne Fargo nicht wirklich von sich überzeugen. Zwar gab es durchaus viele spannende Szenen, die mir sehr gut gefallen haben, aber es gab eben auch viele langatmige Szenen. Auch mit den Charakteren wurde ich leider nicht so ganz warm. Deshalb gibt es von mir nur 3/5 Sterne.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.03.2020

Anders als CoHo's andere Bücher, aber unglaublich gut!

Verity
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Als die Autorin Lowen Ashleigh in das Verlagsgebäude von Pantem Press gerufen wird, staunt sie nicht schlecht, denn sie soll die gefeierte Reihe von Verity Crawford, die nach einem Unfall ein Pflegefall ...

Als die Autorin Lowen Ashleigh in das Verlagsgebäude von Pantem Press gerufen wird, staunt sie nicht schlecht, denn sie soll die gefeierte Reihe von Verity Crawford, die nach einem Unfall ein Pflegefall ist, zu Ende schreiben. Trotz einiger Zweifel entscheidet sich Lowen das Angebot anzunehmen und zieht für die Recherchen vorübergehend bei den Crawfords ein. Dort kommt sie nicht nur Veritys Ehemann Jeremy näher, sondern findet auch ein altes Manuskript von Verity, das einige Fragen aufwirft.

Lowen Ashleigh ist eine Autorin aus New York, die am liebsten für sich alleine schreibt und die große Öffentlichkeit (Pressereise, Signierstunden, etc.) meidet. Trotz ihrer bereits veröffentlichten Bücher hat sie mit Geldsorgen zu kämpfen, weswegen sie schließlich auch den Job als "Co-Autorin" von Verity Crawford annimmt. Lowen lernt man als recht offenen und selbstbewussten Charakter kennen, der vor allem auch sehr neugierig ist und alles in Frage stellt, was um sie herum passiert. Das rührt aber auch von ihrer Vergangenheit, die nicht ganz ohne war.
Jeremy Crawford mochte ich vom ersten Moment an recht gerne. Er ist total liebevoll, humorvoll und handelt die meiste Zeit sehr selbstlos. Man merkt aber auch, wie sehr er noch am Tod seiner Töchter sowie mit der Situation mit seiner Frau Verity zu knabbern hat.
Zwischen Lowen und Jeremy war vom ersten Moment an eine gewisse Vertrautheit und Anziehung zu spüren. Trotzdem hat sich die Beziehung in einem langsamen Tempo entwickelt und nicht nur die beiden haben sich die Frage gestellt, ob diese ethisch vertretbar ist. Allerdings steht die Entwicklung der Liebesgeschichte auch sehr im Hintergrund.

Dadurch sind die Abende meine liebste Zeit hier im Haus, weil ich am wenigsten von Verity mitbekomme und am meisten von Jeremy habe. (Seite 156)

Verity Crawford ist die Autorin einer mehrteiligen Psychothriller-Reihe und hat es geliebt im Mittelpunkt zu stehen. Nach einem Unfall ist sie allerdings zum Pflegefall geworden und kaum noch ansprechbar. Zu ihr möchte ich aber auch nicht zu viel verraten, denn, was es mit ihr auf sich hat, müsst ihr selbst heraus finden!
Ansonsten hat das Buch bis auf Lowens Agenten und ehemaligen Freund Corey sowie der Pflegerin von Verity kaum Nebencharaktere zu bieten. Einzig und allein Crew, der Sohn von Verity und Jeremy, lockert die Geschichte immer wieder auf, bringt aber auch Rätsel mit sich.

Ich muss gestehen, dass mir der Einstieg in die Geschichte nicht so ganz leicht gefallen ist. Zwar hat sich der Schreibstil von Colleen Hoover gewohnt flüssig lesen lassen, aber irgendwie war mir die Geschichte am Anfang etwas zu langatmig und zu überzogen. Doch das hat sich sehr schnell geändert, denn nach der Ankunft von Lowen im Haus der Crawfords wurde die Geschichte zunehmend spannender und die Geschehnisse haben mich komplett in den Bann gezogen. Neben den Kapiteln aus Lowens Sicht haben wir immer wieder Einblicke in ein altes Manuskript von Verity erhalten und das hat mich wirklich umgehauen. Es war teilweise so verstörend, dass ich nicht nur am ganzen Körper Gänsehaut hatte, sondern vor allem auch Angst hatte weiterzulesen.

So entsetzlich ich das finde, was sie schreibt, kann ich doch nicht aufhören, es zu lesen. Es ist wie ein schreckliches Zugunglück, von dem man den Blick nicht abwenden kann - und Jeremy ist nicht einmal klar, dass er all die Jahre zwischen den Waggons eingeklemmt war. (Seite 193)

Aber auch die Geschehnisse im Hause der Crawfords haben mich absolut nicht kalt gelassen und es hat irgendwie eine düstere und teilweise auch emotionale Grundstimmung geherrscht. Ich habe die wildesten Theorien aufgestellt, was denn wirklich alles passiert ist und noch passieren könnte. Dabei hatte ich jeden Charakter mindestens einmal im Verdacht. Das Ende war für mich total unvorhersehbar und es gab eine Wendung, die meine ganzen Theorien zunichte gemacht hat. Auch jetzt, Stunden nach Beenden des Buches, weiß ich noch immer nicht, was ich glauben soll und vor allem, was ich davon halten soll. Denn eins ist klar: Das Ende stellt alles in Frage, was man geglaubt hat, zu wissen.

Vielleicht macht mich dieses Haus verrückt. Im einen Moment will ich einfach nur weg und im anderen niemals mehr gehen. (Seite 303)

Das Cover gefällt mir mit den zarten Farbtönen zwar sehr gut, aber ich finde es passt absolut nicht zur Geschichte. Wenn ich das Cover so anschaue, denke ich an eine süße Liebesgeschichte mit kleineren Dramen, aber das ist diese Geschichte absolut nicht!

Dieses Buch ist zwar komplett anders als die anderen Bücher von Colleen Hoover, aber mir hat es richtig gut gefallen! Meiner Meinung nach ist es eine gute perfekte Mischung aus einer Liebesgeschichte und einem Psychothriller. Die Autorin hat es geschafft mich mehrmals auf die falsche Fährte zu locken und am Ende alle meine Gedanken zu zerstören. Trotzdem kann ich aufgrund des langatmigen Beginns nur 4,5/5 Sterne geben.

  • Einzelne Kategorien
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Veröffentlicht am 23.03.2020

Herzzerreißendes und wunderschönes Finale der Again-Reihe

Dream Again
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Jude Livingston zieht nach einer gescheiterten Schauspielkarriere bei ihrem Brude in Woodshill ein. Dort trifft sie nicht nur auf dessen Mitbewohner Cam und Otis, sondern auch auf ihren Ex-Freund Blake, ...

Jude Livingston zieht nach einer gescheiterten Schauspielkarriere bei ihrem Brude in Woodshill ein. Dort trifft sie nicht nur auf dessen Mitbewohner Cam und Otis, sondern auch auf ihren Ex-Freund Blake, den sie mit der Trennung tief verletzt hat. Doch beide merken auch von Beginn an, dass die Anziehungskraft immer noch da ist. Sind die beiden wieder bereit sich aufeinander einzulassen?

Jude Livingston war als Schauspielerin in L.A. tätig, wo sie eine der Hauptrollen in der Serie Twisted Rose gespielt hat. Nachdem sie allerdings aufgrund eines Fehlers keine weiteren Jobs mehr ans Land ziehen kann, wagt sie in Woodshill einen Neuanfang. Jude lernt man als sehr aufgeschlossenen und humorvollen Charakter kennen, den ich sofort in mein Herz geschlossen habe. Obwohl sie voller Energie und Tatendrang ist und für die Schauspielerei brennt, merkt man ihr aber auch an, dass die Zeit in L.A. nicht spurlos an ihr vorbei gezogen ist. Teilweise verschließt sie sich vor ihren Liebsten und hat mit großen Selbstzweifeln zu kämpfen.
Blake Andrews war schon in Hope Again einer meiner liebsten Charaktere. Zu Beginn ist Blake allerdings alles andere als der Sunnyboy, den man im Vorgängerband kennengelernt hat. Nach einer Knieverletzung, die ihn womöglich seine Karriere kosten könnte, zieht sich der leidenschaftliche Basketballspieler nämlich von allen zurück und badet in Selbstmitleid. Vor allem Jude gegenüber verhält er sich teilweise sehr unmenschlich, wobei man auch merkt, wie sehr ihn das Beziehungsende verletzt hat. Nach und nach findet Blake aber immer mehr zu seiner lockeren und humorvollen Art zurück, die ich so sehr liebe. Er lockert mit seinen Sprüchen jede Situation auf, ist total liebevoll und immer für seine Freunde da. Vor allem aber packt ihn auch wieder den Ehrgeiz, um auf die Platte zurückzukehren.
Zu Beginn ist die Beziehung von Jude und Blake vor allem durch aufgestaute Wut und viel Frust gekennzeichnet. Trotzdem spürt man vor allem eine tiefe Verbundenheit und eine gewisse Anziehung zwischen den beiden. Es war einfach schön mit an zusehen, wie die beiden sich nach und nach immer mehr annähern.

Da war etwas Schweres in der Art, auf die er mich ansah. So vieles, das unter seiner Abneigung verborgen lag und von dem jetzt ein Bruchteil zum Vorschein kam. (Seite 97)

Besonders gefreut hat es mich, dass es ein Wiedersehen mit einigen Charakteren aus der Vorgängerbänden gab. Vor allem Scott habe ich in diesem Band richtig lieben gelernt und irgendwie hoffe ich ja, dass auch er seine eigene Geschichte bekommt. Auch Everly mochte ich wieder richtig gerne und sie hat gezeigt, was für eine tolle Persönlichkeit sie hat. Aber neben den altbekannten Charakteren lernt man auch neue Charaktere kennen. Ezra, Judes Bruder, mochte ich auch richtig gerne. Er ist zwar eher zurückhaltend und ruhig, aber trotzdem total liebevoll und immer für seine Schwester da. Seine Mitbewohner und Mitspieler Cam und Otis haben die Geschichte immer wieder aufgelockert.

Der Schreibstil von Mona Kasten lässt sich gewohnt angenehm lesen und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Dabei wird die komplette Geschichte wieder nur aus Judes Sicht erzählt, was mich aber nicht gestört hat, obwohl ich hin und wieder schon gerne Mal Blakes Gedanken verfolgt hätte.
Vor allem der erste Teil des Buches war wahnsinnig emotional und herzzerreißend, wodurch ich nur so mit den Charakteren mitgelitten und -gefiebert habe. Dabei gab es immer wieder Rückblicke in die Vergangenheit, wodurch man nochmals einen besseren Eindruck von der früheren Beziehung von Jude und Blake hatte und einige Handlungen besser nachvollziehen konnte.
Nach einem bestimmten Tag wurde die Geschichte zwar etwas ruhiger, blieb aber weiterhin spannend. Hier stellte sich dann auch das von mir geliebte Woodshill-Feeling wieder komplett ein: humorvolle Dialoge, viele liebevolle und teils auch witzige Momente und ein toller Zusammenhalt zwischen den Charakteren. Allerdings muss ich auch zugeben, dass mir in dieser Phase doch einige Sachen etwas zu schnell gingen. Gegen Ende wurde das Buch nochmals richtig spannend und ich habe nur so mitgefiebert. Mona Kasten hat mir mit diesem Buch das Herz gebrochen und wieder zusammen gesetzt und ich bin einfach unendlich traurig, dass diese tolle Reihe nun ihr Ende gefunden hat.

Vor allem aber hat es mir auch gefallen, welche Message die Geschichte von Jude und Blake für den Leser bereit hält. Die beiden zeigen uns nämlich, dass man immer für seine Träume kämpfen soll - egal, wie schlimm die Situation manchmal aussieht.

Wir hatten beide gelernt, wie unglaublich mächtig Träume sein konnten. Manche davon erfüllten sich. Manche veränderten sich. Manche zerbrachen. Und manche wurden mit viel Mut und Arbeit wieder zusammengesetzt. (Seite 468)

Das Cover des Buches ist wieder sehr gelungen und neben Begin Again mein liebstes Cover der Reihe. Ich finde es nicht nur toll, dass es zu den anderen Bänder der Reihen sondern auch wunderbar zur Geschichte von Jude und Blake passt.

Mona Kasten hat mit Dream Again nochmal gezeigt, warum die Again-Reihe zu meinen Favoriten in diesem Genre gehört. Trotz einiger Schwachstellen haben sich Jude und Blake in mein Herz geschlichen und mich mit auf eine Achterbahn der Gefühle genommen. Denn dadurch besticht das Buch: Emotionen, das einzigartige Feeling von Woodshill und authentischen Charakteren. Deshalb kann ich gar nicht anders, als dem Buch 5/5 Sterne zu geben.

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Veröffentlicht am 21.03.2020

bittersüße Liebesgeschichte mit jeder Menge Emotionen und authentischen Charakteren

Das Licht von tausend Sternen
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Schon als Ashton und Harper zum ersten Mal aufeinander treffen, fliegen die Funken. Und doch kann sich Harper nicht auf ihn einlassen, denn zu Hause wartet ihr autistischer Bruder Ben, um den sie sich ...

Schon als Ashton und Harper zum ersten Mal aufeinander treffen, fliegen die Funken. Und doch kann sich Harper nicht auf ihn einlassen, denn zu Hause wartet ihr autistischer Bruder Ben, um den sie sich kümmern muss. Trotzdem möchte Ashton sie auf keinen Fall aufgeben und kämpft mit allen Mitteln um sie. Wird Harper sich auf Ashton einlassen?

Harper mochte ich als Protagonistin unglaublich gerne. Man lernt sie als ehrgeizige Studentin kennen, die vor allem mit ihrer schlagfertigen und humorvollen Art überzeugen kann. Aber hinter ihrer tollen Art versteckt sich so viel mehr. Harper kümmert sich in ihrer Freizeit um ihren autistischen Bruder und steckt dafür viel zurück. Dabei handelt sie die meiste Zeit sehr selbstlos und verantwortungsbewusste. Trotzdem merkt man ihr auch an, wie sehr sie sich nach einem "normales Studentenleben" sehnt, weshalb ich ihre zum Teil doch sehr egoistischen Handlungen auch ein Stück weit nachvollziehen konnte.
Ashton war mir ebenfalls von Beginn an sympathisch. Auf den ersten Blick hat er mit seiner selbstbewussten Art wie der typische Bad Boy gewirkt und doch ist er ganz anders, denn auch er hat eine schreckliche Zeit hinter sich, an der seine Familie zerbrochen ist. Um sich sein Traum vom Filmstudium zu verwirklichen, nimmt er zwei Jobs auf sich und arbeitet sehr ehrgeizig an seinen Projekten. Dieser Ehrgeiz zeigt sich aber nicht nur im Bezug auf seine Projekte, sondern auch im Bezug auf Harper, die er mit allen Mitteln von sich überzeugen möchte. Trotz seiner liebevollen und humorvollen Art, ist er auch zum Teil sehr stur, was ihm den ein oder anderen Weg verbaut.
Schon beim ersten Aufeinandertreffen war eine gewisse Anspannung zwischen den beiden Charakteren spürbar und doch hat sich die Beziehung in einem authentischen Tempo entwickelt. Mir hat es gefallen, wie die beiden miteinander umgegangen sind und sich gegenseitig unterstützt haben. Allerdings hätten sie meiner Meinung nach ein bisschen mehr miteinander kommunizieren können, denn so hätten sich einige Missverständnisse vermeiden lassen.

"Und wenn das mit uns das größte Abenteuer unseres Lebens wäre?" Ich sehe ihr tief in die Augen. "Würdest du dann wirklich aussteigen wollen, nur, weil es vielleicht etwas holprig wird?" (Seite 208)

Ebenso wie die beiden Charaktere Harper und Ashton mochte ich auch die zahlreichen Nebencharaktere unglaublich gerne. Vor allem Becca und Will waren mir sehr sympathisch, denn sie sind immer für Ashton und später auch für Harper da. Auch die anderen Leute aus der Clique mochte ich sehr und mir hat vor allem der Zusammenhalt gefallen. Aber auch Harpers Familie spielt eine große Rolle. Vor allem Harpers Mutter verdient meinen größten Respekt. Sie musste schon einiges durchmachen und kümmert sich trotzdem unglaublich liebevoll um ihre beiden Kinder. Vor allem ihre verständnisvolle Art hat mir sehr gut gefallen.

Einmal mit dem Buch angefangen, konnte ich es kaum aus der Hand legen und bin nur so durch die Seiten geflogen. Das liegt vor allem an dem tollen Schreibstil von Leonie Lastella, der nicht nur locker leicht, sondern auch voller Emotionen ist. Sie hat meiner Meinung nach die richtige Mischung aus Humor, Emotionen und Drama gefunden, wobei es nicht nur viele schöne und romantische Szenen gab, sondern eben auch einige ernstere und sensiblere Themen verarbeitet wurden. Vor allem die Darstellung von Bens Autismus habe ich als sehr realitätsnah empfunden. Aber auch der Umgang mit Verlust und Trauer hat die Autorin meiner Meinung nach sehr gut dargestellt.

Ich weiß, dass es nicht im eigentlichen Sinne ein Sieg ist. Autismus ist nichts, was man besiegen kann. Bens Zustand wird nie besser werden. Er wird sein Leben lang auf Hilfe angewiesen sein, aber ich habe gelernt, einen guten Tag zu erkennen und ihn zu genießen. (Seite 40)

Dabei wurde die Geschichte abwechselnd aus Harpers und Ashtons Sicht erzählt, wodurch man einen sehr guten Einblick in deren Gedanken- und Gefühlswelt erhalten hat. Vor allem die Kapitel aus Ashtons Sicht mochte ich sehr gerne, denn hier gab es immer mal wieder Rückblicke in seine Vergangenheit, wodurch man ihn nochmal besser kennen lernen konnte.
Ebenso hat mir die gesamte Atmosphäre in dem Buch gefallen. Dabei hat mir nicht nur der Zusammenhalt zwischen den Freunden bzw. auch Harpers Familie gefallen, sondern auch die Beschreibung der verschiedenen Orte in Missoula und der Umgebung.

Das Cover finde ich mit den reflektierenden Gold- und Silberelementen einfach nur wunderschön und es ist für mich ein absoluter Hingucker! Vor allem passt es meiner Meinung nach auch super zu der Geschichte. Allerdings finde ich es etwas schade, dass das Material nicht so stabil ist.

Wer auf der Suche nach einer bittersüßen Liebesgeschichte mit ernsteren Hintergrundthemen und jeder Menge Emotionen ist, wird bei das Licht der tausend Sterne auf jeden Fall fündig. Mich konnten dabei vor allem die tollen und authentischen Charaktere sowie die wundervolle Atmosphäre überzeugen. Allerdings hat mich das Hin und Her zwischen den Charakteren auch das ein oder andere Mal genervt, weswegen ich 4,5/5 Sternen vergebe.

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Veröffentlicht am 17.03.2020

Schönes Buch für zwischendurch mit einer tollen Message

Catching Hope - Leighton und Kaleb
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Für Leighton geht ein Traum in Erfüllung: Neben ihrem Journalismus Studium darf sie bei der Chicago Tribune arbeiten. Doch schon am ersten Tag wird sie zu einem Artikel über die Windy City Bulls und ihrem ...

Für Leighton geht ein Traum in Erfüllung: Neben ihrem Journalismus Studium darf sie bei der Chicago Tribune arbeiten. Doch schon am ersten Tag wird sie zu einem Artikel über die Windy City Bulls und ihrem Starspieler verdonnert, obwohl sie von Sport gar keine Ahnung hat. Promt interviewt sie nicht den Starspieler Karter Young, sondern Kaleb, den jüngeren und zudem verletzten Bruder. Wird sie trotzdem in der Redaktion bestehen und wie geht es mit ihr und Kaleb weiter?

Leighton Baker studiert in Chicago Journalismus und arbeitet nebenbei im Sportresort der Chicago Tribune, obwohl sie von Sport absolut keine Ahnung hat. Trotzdem arbeitet sie ehrgeizig für ihre Karriere. Auf der einen Seite wirkt Leighton dabei sehr selbstbewusst, aber auf der anderen Seite merkt man ihr ihre Unsicherheit immer wieder an. Irgendwie hat sie eine teilweise ungewollt lustige, aber auch verletzliche Art an sich. Teilweise ist es mir schwer gefallen einige Handlungen von ihr nachzuvollziehen, aber das hat sich nach und nach immer mehr gelegt. Denn Leighton hatte keine einfach Kindheit und ihre Familiengeschichte lässt sie noch immer nicht ganz los.
Kaleb Young steht bei den Windy City Bulls unter Vetrag und ist aktuell zum Zuschauen verdonnert, denn nach einem Unfall muss er sich zurück auf den Court kämpfen. Trotz Schmerzen verliert er (fast nie) seinen Mut und kämpft ehrgeizig für sein Comeback. Außerdem unterstützt er seine Mannschaft, obwohl es ihm schwer fällt und man merkt einfach, wie viel ihm Basketball bedeutet. Kaleb mochte ich als Protagonist total gerne, denn er ist sehr charmant, mitfühlend und findet immer die richtigen Worte. Auch seinen Humor mochte ich total gerne.
Zwischen Leighton und Kaleb war meiner Meinung nach von Anfang an eine gewisse Chemie spürbar. Trotzdem lassen es die beiden langsam angehen und es war nicht nur schön die ganzen humorvollen Dialoge mitzuverfolgen, sondern auch zu sehen, wie die beiden sich immer gegenseitig unterstützen.

Zwischen uns war etwas gewachsen, das ich nicht benennen konnte. Es war wie ein Band aus Vertrauen und Zuversicht, das sich um unsere beider Handgelenke gewunden hatte, um uns miteinander zu verbinden. (Position 3252)

Nebencharaktere gibt es in diesem Buch eher weniger, aber das braucht es auch gar nicht. Zum einen lernt man Leightons beste Freundin Madelyn kennen. Irgendwie konnte ich zu ihr keinen Draht aufbauen, aber trotzdem hat es mir gefallen, wie sehr sie Leighton unterstützt. Außerdem gibt es da noch Karter, Kalebs älterer Bruder, der ebenfalls Basketball spielt. Ihn konnte ich von Beginn an nicht so richtig einschätzen und im Verlauf des Buches wurde er mir immer unsympathischer. Auch Leightons Familie (bis auf ihren Bruder) war mir nicht gerade sympathisch.

Der Schreibstil von Natalie Elin lässt sich sehr angenehm lesen, denn er ist locker leicht. Vor allem die vielen humorvollen Chatverläufe und Dialoge zwischen den Protagonisten haben mich immer wieder zum Schmunzeln gebracht. Nebenbei gab es auch viele süße und auch emotionale Szenen und das Buch kommt fast ohne erotische Szenen aus, was ich sehr erfrischend fand. Allerdings gab es leider auch ein paar Sprünge innerhalb der Geschichte, die mich manchmal etwas aus dem Konzept gebracht haben. Nichtsdestotrotz wurde das Buch gegen Ende nochmals richtig spannend und ich habe richtig mit den beiden Charakteren mitgefiebert.
Besonders gut hat mir außerdem gefallen, dass die Geschichte abwechselnd aus Leightons und Kalebs Sicht erzählt wurde. So hatte man einen guten Einblick in deren Gedanken- und Gefühlswelt und konnte die ein oder andere Handlung doch nochmal besser nachvollziehen.
Meine Meinung nach hat Natalie Elin auch eine richtig schöne Message in die Geschichte eingebaut. Denn Leighton und Kaleb zeigen uns, dass man immer stolz auf sich selbst sein soll - egal, was andere sagen!

"Perfekt gibt es nicht, Leighton! Und danach muss man auch nicht streben." (Position 3369)

Das Cover ist leider nicht so ganz mein Fall. Trotzdem finde ich es toll, dass man direkt sieht, um welche Sportart es sich in diesem Teil der "Read! Sport! Love!"-Reihe handelt und das Cover auch zu den anderen Teilen passt.

Insgesamt ist Catching Hope ein richtig schönes Buch für zwischendurch, das sich sehr angenehm lesen lässt und durch eine tolle Message besticht. Auch die beiden Charaktere mochte ich recht gerne. Dafür gibt es von mir 4/5 Sterne.

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