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Veröffentlicht am 10.05.2021

Trotz wichtiger und emotionaler Themen etwas schwächer als Band 1

Tief wie das Meer
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Espen ist nicht nur Sveas Chef, sondern die beiden pflegen auch auf ihre ganz eigene Art und Weise eine Freundschaft mit gewissen Vorzügen. Dabei wollen sich beide nicht eingestehen, dass sie eigentlich ...

Espen ist nicht nur Sveas Chef, sondern die beiden pflegen auch auf ihre ganz eigene Art und Weise eine Freundschaft mit gewissen Vorzügen. Dabei wollen sich beide nicht eingestehen, dass sie eigentlich schon längst viel mehr füreinander empfinden. Doch vor allem Espen hat seine Gründe dafür, die Svea niemals erahnen würde..

Svea Iversen kennt man schon aus dem ersten Band, denn sie arbeitet im Labor der Praxis, die den Solberg-Geschwistern gehört. Zu Beginn war sie mir mit ihrer gleichzeitig toughen offenen Art, aber doch etwas zurückhaltenden Art eigentlich echt sympathisch. Sie hatte keine leichte Kindheit und hat nie wirklich Zusammenhalt und Liebe erfahren, wodurch es ihr schwer fällt, sich zu öffnen. Obwohl sie nach und nach langsam angefangen hat, sich ihren Mitmenschen zu öffnen, konnte ich mich nie so ganz mit ihr anfreunden. Denn irgendwie kam mir ihr Verhalten teilweise doch etwas überzogen und vor allem sehr Ich-bezogen vor, was mich phasenweise sehr gestört hat.
Espen Solberg hingegen mochte ich so so gerne. Er arbeitet wie seine Geschwister als Arzt und ist ein richtiger Sunny Boy. Immer gut gelaunt, liebevoll und um keinen Spruch verlegen, lebt Espen im Hier und Jetzt und möchte das Leben voll und ganz genießen. Dabei gehört es zu seinem Lebensstil, sich nicht auf feste Beziehungen einzulassen, so wie er es auch mit Svea handhaben möchte. Doch schon bald merkt man, dass so viel mehr hinter Espens fröhlicher Art steckt, denn auch er versteckt seine Gefühle und Geheimnisse sorgfältig.
Eigentlich liebe ich Best-Friends-to-Lovers-Stories total und obwohl man zwischen den beiden von Beginn an ein gewisses Prickeln gespürt hat, blieben mir die Gefühle bei Svea und Espen etwas auf der Strecke. Insgesamt ging mir die Entwicklung leider doch etwas zu schnell.

"Svea?" Espens grüne Augen waren kaum zu erkennen. Er legte seine Stirn gegen ihre, und einen Moment standen sie einfach so da. "Für mich ist das auch neu. Ich habe auch Angst - du kannst dir nicht mal vorstellen, was ich für Angst habe." (Seite 95)

Neben Svea und Esper gab es auch ein Wiedersehen mit dem gesamten Praxisteam rund um Krister, Alva, Hanne und Annik. Mir hat dabei vor allem wieder der Zusammenhalt zwischen den Solberg-Geschwistern gefallen, denn die drei sind wirklich immer füreinander da. Als man dann noch ihren Vater kennenlernt, versteht man vollständig, woher die drei ihre tollen Werte haben. Aber auch Sveas Familie lernt man kennen. Ihren Bruder Len und seinen Freund Jonas fand ich sehr sympathisch, was man von ihren Eltern, allen voran ihrer Mutter, leider nicht behaupten kann.

Nachdem mir der erste Band der Northern Love-Reihe echt gut gefallen hat, habe ich mich schon sehr auf die Geschichte rund um Espen und Svea gefreut. Der Einstieg ist mir auch sehr leicht gefallen, denn der Schreibstil von Julie Birkland ist wieder locker leicht und lässt sich sehr angenehm lesen. Dabei hat sich bei mir auch direkt ein Gefühl von nach Hause kommen eingestellt, denn die Atmosphäre in Lillehamn konnte mich von der ersten Seite direkt wieder in den Bann ziehen. Es gab aber nicht nur wohlig warme und humorvolle Szenen, sondern es wurden auch einige ernste Themen angesprochen. Darin liegt allerdings auch mein Kritikpunkt. Zwar konnte ich die Gefühle der beiden Charaktere trotz Erzählerperspektive sehr gut nachvollziehen, habe teilweise mit ihnen gelitten, gehofft und auch das ein oder andere Tränchen verdrückt, aber irgendwie war es mir zu viel und doch zu wenig. Ich kann es leider gar nicht genau beschreiben, was mir hier gefehlt hat. Aber es wurde meiner Meinung nach erst ein wichtiges (Tabu-)Thema angeschnitten und dann doch relativ schnell nicht mehr thematisiert, weil es von einem anderen Thema, das ebenso wichtig wie schmerzhaft war, überlagert wurde. Hier hätte man wahrscheinlich mit ein paar Kapiteln mehr noch etwas mehr Tiefgang erzeugen können.

Das Cover des Buches gefällt mir wieder richtig gut und es steht seinem Vorgänger in Nichts nach. Man bekommt dadurch einfach schon total Lust nach Norwegen zu reisen und in die Geschichte einzutauchen.

Obwohl ich mich total auf die Geschichte von Espen und Svea gefreut habe und mir auch der Anfang total gut gefallen hat, war ich doch etwas enttäuscht von dem zweiten Band der Northern Love-Reihe. Denn es wurden zwar wichtige und emotionale Themen behandelt, aber irgendwie hatte ich doch so meine Probleme mit der Umsetzung und mit unserer Protagonistin Svea. Dennoch freue ich mich schon total auf den dritten Band der Reihe und vor allem auf die Rückkehr nach Lillehamn.

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Veröffentlicht am 06.05.2021

Locker leicht, emotional und tiefgründig - ein toller Reihenauftakt

Fly & Forget
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Liv kann ihr Glück nicht fassen: durch Zufall findet sie nach der Trennung von ihrem (Ex-)Freund ein Zimmer in einer tollen WG. Doch dann trifft sie auf ihren neuen Mitbewohner, den sie nur zu gut kennt. ...

Liv kann ihr Glück nicht fassen: durch Zufall findet sie nach der Trennung von ihrem (Ex-)Freund ein Zimmer in einer tollen WG. Doch dann trifft sie auf ihren neuen Mitbewohner, den sie nur zu gut kennt. Denn Noah war früher ihr bester Freund und Seelenverwandter, der sie in der schlimmsten Zeit ihres Lebens im Stich ließ und der ihr so verändert vorkommt. Ob die beiden wieder zusammen finden?

Liv mochte ich eigentlich von Beginn an sehr gerne. Sie musste in den letzten drei Jahren einiges durchmachen, weswegen sie manchmal etwas in sich gefangen und verloren wirkt. Dennoch hat sie ein klares Ziel, Journalistin werden, vor Augen, für das sie alles tun würde. Dabei steht sich die eigentlich recht schlagfertige Studentin aber manchmal selbst im Weg, denn sie handelt nicht immer so, wie sie es sich vorgenommen hat. Dahingehend macht sie aber im Verlauf der Geschichte ein tolle Entwicklung durch, denn sie steht immer mehr für sich selbst ein und kämpft für das, was sie will!
Noah wirkt zu Beginn wie der typische Bad Boy, wirkt sehr distanziert und ich konnte ihn nicht so ganz einschätzen. Das hat ihn aber auch total interessant gemacht, wodurch ich noch mehr wissen wollte, was sich hinter seiner Fassade versteckt. Nach und nach ist er mir auch total ans Herz gewachsen, denn im Grunde genommen ist er sehr humorvoll, offen, einfühlsam und immer für seine Mitmenschen da. Dennoch spürt man auch seine innere Zerrissenheit und kann sein Verhalten auch ein Stück weit verstehen.
Zwischen Liv und Noah war trotz oder gerade wegen ihrer Vergangenheit von Beginn an eine gewisse Vertrautheit spürbar, sodass die beiden trotz jeder Menge verletzter Gefühle toll miteinander harmoniert haben. Meiner Meinung nach hat sich die Beziehung dennoch in einem sehr authentischen Tempo entwickelt.

"Mein Problem?" Er war so nah. So unendlich nah. Ich starrte auf seine Lippen, wieder in seine Augen. Wut. Verzweiflung. Was zum Teufel ging hier vor sich? (S. 224)

Aber nicht nur Liv und Noah haben total gut harmoniert, sondern auch die weiteren Charaktere der Geschichte. Vor allem die eher ruhige und zurückhaltende Briony und die quirlige Matilda (so jemanden braucht jeder in seinem Leben!) habe ich total in mein Herz geschlossen. Aber auch Anthony hat trotz seiner verpeilten Art immer wieder gezeigt, dass Noah immer auf ihn zählen kann. Vor allem aber hat es mir gefallen, dass die Charaktere sich nicht gegenseitig für ihr Verhalten verurteilt haben.

Der Einstieg in die Geschichte ist mir sehr leicht gefallen, was vor allem an dem tollen Schreibstil von Nena Tramountani lag. Denn dieser ist nicht nicht nur locker leicht, sodass man nur so durch die Seiten geflogen ist, sondern auch sehr gefühlvoll. Das der Fokus auf die Gefühlswelten der beiden Charaktere gelegt wurde, zeigte sich auch dadurch, dass die Geschichte abwechselnd aus Livs und Noahs Sicht erzählt wurde. So konnte man die Gefühle und Gedanken der beiden hautnah miterleben. Zudem gab es auch immer wieder Rückblicke in die Vergangenheit, sodass die Geschichte mehr Tiefe erhalten hat. An manchen Stellen war die Geschichte dabei zwar etwas vorhersehbar, aber dennoch habe ich einfach nur mit den Charakteren mitgelitten, gefiebert und auch gelacht. Als etwas schade habe es dabei empfunden, dass die Grundidee mit dem Artikel aus dem Klappentext hin und wieder etwas verloren ging, aber das ist Meckern auf hohem Niveau.

Das Universum hatte uns einen Neubeginn beschert, und gleichzeitig fühlte es sich wie ein Ausflug in die Vergangenheit an. (S. 249)

Das Cover des Buches finde ich eigentlich ganz schön gestaltet, wobei die Farbe der Schrift meiner Meinung nach nicht ganz zu der restlichen Farbgestaltung passt.

Mit Fly & Forget hat Nena Tramountani einen tollen Reihenauftakt geschaffen, denn die Geschichte von Liv und Noah ist locker leicht, aber doch emotional und tiefgründig. Vor allem aber haben mir die tollen Charaktere und das Setting in London total gut gefallen, weswegen ich mich schon auf die beiden nachfolgenden Bände freue.

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Veröffentlicht am 26.04.2021

Spannender und emotionaler Abschluss der Forbidden Royals-Reihe

Diamond Empire - Forbidden Royals
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Diese Rezension könnte Spoiler enthalten, da es sich um den dritten Band der Forbidden Royals-Reihe von Julie Johnson handelt!

Nachdem mir Silver Swan und Golden Throne schon richtig gut gefallen haben, ...

Diese Rezension könnte Spoiler enthalten, da es sich um den dritten Band der Forbidden Royals-Reihe von Julie Johnson handelt!

Nachdem mir Silver Swan und Golden Throne schon richtig gut gefallen haben, habe ich mich schon seit Wochen total auf den dritten Band der Forbidden Royals-Reihe gefreut. Erst einmal angefangen, wurde meine Vorfreude etwas getrübt, denn mir ist der Einstieg in die Geschichte leider total schwer gefallen. Nach ca. 80 Seiten wurde das Buch dann allerdings immer besser und besser, sodass ich nur so durch die teils doch sehr langen Kapitel geflogen bin. Dabei konnte mich vor allem wieder der Schreibstil von Julie Johnson überzeugen, denn er ist gewohnt locker leicht, humorvoll, aber auch sehr emotional. Durch die verschiedenen, teilweise unvorhersehbaren Wendungen hat es die Autorin geschafft, dass immer wieder eine gewisse Spannung aufgebaut wurde. Allerdings gab es auch die ein oder andere langatmige Stelle, wobei sich die Geschehnisse dadurch auch sehr authentisch entwickeln konnten und verschiedene wichtige Themen wie zum Beispiel Gleichberechtigung oder Suchtbewältigung ihren Raum gefunden haben. Zum Ende hin haben sich die Geschehnisse nochmal förmlich überschlagen und es gab jede Menge Drama, was aber meiner Meinung nach sehr gut zu der Geschichte gepasst hat, denn ohne geht es in Caerleon einfach nicht.

"Ich bin ein Diamant - geschaffen aus dem dunkelsten aller Mineralien und mit unzerbrechlicher Stärke versehen, die unerschütterlich genug ist, um den Zwängen der Tradition und den lästernden Zungen Widerstand zu leisten." (Seite 62)

Zu Beginn des dritten Bandes ist Emilia noch sehr in ihrer Trauer gefangen, was man nach den schockierenden Ereignissen auch nachvollziehen kann. Umso schöner war es, dass sie immer mehr zu ihrer alten Stärke zurück gefunden hat und sie sich nochmal enorm weiterentwickelt hat. Denn im Grunde genommen ist Emilia eine unerschrockene und vor allem sehr reife Protagonistin, die gelernt hat ihre Stimme an den richtigen Stellen einzuschätzen und so die Rolle als Königin auf ihre ganz eigene Weise auszufüllen. Dabei zeigt sie auch jederzeit, was in ihr vorgeht, wodurch sie durchweg authentisch wirkt.
Auch Carter mochte ich in diesem Band wieder total gerne und ich hätte gerne noch so viel mehr über ihn erfahren. Er konnte mich vor allem wieder durch seine sympathische und unterstützende Art überzeugen. Carter weiß, wie man um das kämpft, was man erreichen möchte. Ebenso sieht er aber auch ein, wann es Zeit ist erst einmal loszulassen, wodurch er sich wieder als ein sehr starker Charakter erwiesen hat.
Leider gab es auch in diesem Band eher weniger Szenen zwischen Emilia und Carter, aber dafür waren sie nicht nur unglaublich intensiv, sondern teilweise auch sehr schmerzhaft. Man konnte die Anziehung zwischen den beiden förmlich spüren, wodurch man nur so mit gefiebert hat.

"Das werde ich niemals vergessen. Das kann ich nicht. Du bist immer in meinem Herz, Carter Thorne. Viel zu tief, um je daraus entfernt zu werden." (Seite 247)

Neben Emilia und Carter gab es natürlich auch ein Wiedersehen mit einigen anderen Charakteren aus den ersten beiden Bänden. Vor allem Chloe hat nochmal richtig gezeigt, was in ihr steckt und wenn ich sie nicht eh schon ins Herz geschlossen hätte, wäre es spätestens jetzt passiert. Sie hat die Geschichte mit ihren Sprüchen immer wieder aufgelockert und sich trotzdem auch von einer ernsthafteren Seite gezeigt. Aber auch die anderen Charaktere, allen voran Galizia und Rigs, Lady Morell und Simms, mochte ich einfach wieder richtig gerne und ich bin etwas traurig, dass die Reihe nun abgeschlossen ist.

Das Cover des Buches ist nicht mein Liebstes der Reihe, aber durch das schlichte Design dennoch absolut stimmig zu den anderen Covern der Reihe. Nebeneinander sehen die drei Bände einfach wunderschön ist.

Alles in allem ist Diamond Empire trotz ein paar kleiner Kritikpunkte ein gelungener Abschluss der Forbidden Royals-Reihe. Er war nicht nur total spannend und mit einer wichtigen Message versehen, sondern auch emotional und herzzerreißend schön. Vor allem aber sind mir die Charaktere total ans Herz gewachsen. Von mir bekommt die gesamte Reihe definitiv eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 09.04.2021

Spannend von der ersten bis zur (fast) letzten Seite - definitiv ein Jahreshighlight!

The Passengers
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Acht Passagiere steigen morgens nichtsahnend in ihr selbstfahrendes Auto. Doch schon bald ändert sich ihr Leben schlagartig, denn sie verlieren nicht nur jede Kontrolle über ihr Auto, sondern sie werden ...

Acht Passagiere steigen morgens nichtsahnend in ihr selbstfahrendes Auto. Doch schon bald ändert sich ihr Leben schlagartig, denn sie verlieren nicht nur jede Kontrolle über ihr Auto, sondern sie werden auch alle in Richtung desselben Zieles gelenkt. Schnell wird daraus ein Massenevent, denn der Hacker streamt das ganze live im Internet und lässt die Zuschauer entscheiden, wer am Ende überleben darf..

Zugegebenermaßen war ich bei diesem Buch erst einmal unsicher, ob die Geschichte überhaupt etwas für mich ist, weil sie eigentlich nicht ganz meinen sonstigen Lesegewohnheiten entspricht. Aber erst einmal mit The Passengers angefangen, habe ich schnell gemerkt, dass diese Sorge unbegründet ist, denn die Geschichte konnte mich von der ersten Seite an komplett in den Bann ziehen. Der Schreibstil von John Marrs fällt zwar eher etwas nüchtern aus, ist aber trotzdem absolut fesselnd, sodass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Das Buch gliedert sich dabei insgesamt in vier Teile. Während die ersten drei Teile absolut spannend waren und ich nur so auf die Auflösung hin gefiebert habe, hat sich der vierte und letzte Teil, der zwei Jahre nach der eigentlichen Handlung spielt, dann leider etwas gezogen. Meiner Meinung nach hat dieser leider auch nicht ganz zur Geschichte gepasst und wirkte doch etwas sehr konstruiert, aber das ist definitiv meckern auf hohem Niveau.

"'Wir schätzen unser Leben so gering, dass wir uns freiwillig der künstlichen Intelligenz unterwerfen, einer von Menschen geschaffenen Kraft, die weder Mitgefühl noch Sympathie kennt und zu keinem moralischen Urteil fähig ist, Wir haben der Menschheit ihre Menschlichkeit geraubt.'" (S. 173)

The Passengers wird abwechselnd aus der Sicht mehrerer Charaktere erzählt, was ich eigentlich nicht ganz so gerne mag, aber hier hat es mich überhaupt nicht gestört. Eher hat es noch die Spannung erhöht und der Geschichte so einige unvorhersehbare Wendungen beschert. Dadurch das man einige Charaktere schon von den frühen Morgenstunden an begleitet, erhält man nicht nur einen guten Überblick über diese, sondern ist auch von Beginn an in das Geschehen involviert. So bekommt man einen guten Einblick in ihr Leben, baut eine gewisse Bindung auf und rätselt mit, was die Charaktere wohl für ein Geheimnis haben. Denn genau diese Geheimnisse bekommt man stückweise von dem "Hacker", der im Hintergrund die Fäden zieht, übermittelt. Zudem werden diese erst im Nachhinein von den einzelnen Charakteren vervollständigt, sodass sich ständig ein neues Bild ergibt und man doch die ein oder andere Entscheidung überdenkt. So bekommt nicht nur jeder Charakter seine eigene Geschichte, sondern durch diese ständigen Wechsel entstehen auch immer wieder Mini Cliffhanger am Ende eines jeden Kapitels, sodass man einfach nur weiterlesen muss!

Auch das Thema rund um die autonomen Autos und künstliche Intelligenz fand ich nicht nur interessant und spannend, sondern auch irgendwie schockierend. Vor allem, wenn man bedenkt, dass dieses Thema in unserer Zukunft noch eine viel größere Rolle spielen wird als jetzt. Dadurch wurde man teilweise auch selbst zum Nachdenken angeregt, denn ich habe mich öfters ertappt, wie ich in so einer Situation reagieren und entscheiden würde.

"'Wenn man das Leben Dutzender Menschen in die Hände von künstlicher Intelligenz legt, geht das früher oder später schief.'" (S. 65)

Das Cover des Buches ist eher schlecht gehalten, aber wirkt trotzdem sehr edel. Auch der farblich passende Buchschnitt in blau gefällt mir sehr gut und macht das Buch zu etwas besonderem. Ebenfalls hat mir die Innengestaltung des Buches gefallen, denn jedes Kapitel wird mit einem kleinen Nachrichtenausschnitt begonnen.

The Passengers ist definitiv ein Jahreshighlight von mir! Es war spannend von der ersten bis zur (fast) letzten Seite, hat mich mit einigen unvorhersehbaren Wendungen überrascht und konnte mich mit seiner interessanten Thematik überzeugen. Auch die vielschichtigen Charaktere haben sich super in die Geschichte eingefügt und zur Spannung des Buches beigetragen. Definitiv eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 07.04.2021

Nicht mein liebstes Buch von Brittainy C. Cherry

Durch die kälteste Nacht
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Kennedy und Jax haben sich vor Jahren im Feriencamp kennengelernt und sind beste Freunde geworden. Doch dann bricht der Kontakt ab. Nach Jahren treffen sie sich zufällig wieder und die beiden brauchen ...

Kennedy und Jax haben sich vor Jahren im Feriencamp kennengelernt und sind beste Freunde geworden. Doch dann bricht der Kontakt ab. Nach Jahren treffen sie sich zufällig wieder und die beiden brauchen sich mehr denn je, um ihrer eigenen Dunkelheit zu entkommen.

Kennedy Lost war zu Beginn noch sehr in ihrer Trauer gefangen und hat auf mich sehr unsicher, teilweise auch naiv gewirkt. Dennoch konnte ich diese Charakterzüge aufgrund der näheren Vergangenheit und ihres Verlustes sehr gut nachvollziehen. Umso mehr hat es mich gefreut, dass sie im Verlauf der Geschichte immer mehr zu ihrer alten Stärke zurück gefunden hat, die man aus den Rückblicken in die Vergangenheit erahnen konnte. Auf diesem Weg lässt Kennedy sich auch von dem ein oder anderem Rückschlag nicht aus der Ruhe bringen und kämpft für das, was sie möchte. Allerdings muss ich auch sagen, dass mir Kennedy manchmal etwas zu überdreht und fast schon etwas kitschig war, wodurch ich teilweise nicht so wirklich eine Bindung zu ihr aufbauen konnte.
Jax Kilter wirkt auf den ersten Blick sehr abweisend, wortkarg und wird dabei seinem Ruf als "Arschloch der Stadt" gerecht. Je mehr ich ihn kennenlernen durfte, umso mehr habe ich ihn auch in mein Herz geschlossen. Jax ist im Grunde genommen ein sehr liebevoller, mitfühlender und auch humorvoller Mann, der in seinem Leben schon einiges durchmachen musste. Dadurch trägt er jede Menge Schuldgefühle mit sich herum und lässt nur bestimmte Menschen an sich heran. Für genau diese Menschen ist er aber immer da und handelt sehr selbstlos, was mir sehr gut gefallen hat.
Bei Kennedy und Jax steht die Liebesgeschichte nicht so sehr im Vordergrund wie man es aus anderen Büchern der Autorin kennt. Viel mehr wird das Augenmerk auf das das erneute Aufeinandertreffen und zueinander finden gelegt, nachdem sie jahrelang nichts voneinander gehört haben. Dabei hat es mir sehr gefallen, wie sich diese Beziehung entwickelt hat und wie sich die beiden gegenseitig unterstützt und aus der Dunkelheit gezogen haben. Vor allem konnte man als Leser auch die Verbundenheit, die auch nach Jahren noch besteht, erkennen, wodurch die Entwicklung sehr authentisch gewirkt hat.

"An dem Tag, an dem mir klar wurde, dass du es bist, ist es wieder angesprungen."
"Was?"
"Mein Herz."
(S. 235)

Neben Kennedy und Jax lernt man auch einige andere Charaktere kennen. Besonders Kennedys Schwester Yoana und ihren Mann Nathan mochte ich total gerne. Aber auch sämtliche Bewohner Havenbarrows waren mir sympathisch: Joy und Eddy, die immer für Jax da sind und Connor, der die Geschichte regelmäßig aufgelockert hat und auf dessen Geschichte ich mich schon sehr freue. Aber natürlich gab es auch einige Antagonisten, deren Handlungen ich einfach nicht nachvollziehen konnte. Jax' Vater Cole und Kennedys Mann Penn haben mich beispielsweise regelmäßig wütend gemacht. Dennoch haben sich alle sehr harmonisch in die Geschichte eingefügt, wodurch eine tolle Atmosphäre entstanden ist. Ich mochte Havenbarrow, eine typische amerikanische Kleinstadt, als Setting total gerne und es hat mir sehr gefallen, wie Brittainy C. Cherry die zwischenmenschlichen Beziehungen in die Geschichte eingebracht hat.

Brittainy C. Cherry gehört zu meinen liebsten Autor*innen im Romance-Bereich, weshalb ich mich sehr auf Durch die kälteste Nacht gefreut habe. Erst einmal mit dem Buch angefangen, hat mich die Autorin mit ihrem detaillierten und fast schon poetischen Schreibstil nicht nur in den Bann gezogen, sondern auch mit auf eine Achterbahn der Gefühle genommen. So hat mich die Geschichte zum einen phasenweise total traurig und emotional gestimmt, zum anderen aber auch teilweise richtig wütend gemacht. Dennoch hat es die Autorin geschafft, die Geschichte rund um Kennedy und Jax auch an den richtigen Stellen wieder aufzulockern, sodass ich teilweise lauthals lachen musste. Unterstützt wird diese Achterbahn der Emotionen dadurch, dass die Geschichte abwechselnd aus Kennedys und Jax' Perspektive geschrieben wurde, sodass man als Leser einen guten Einblick in deren Gefühls- und Gedankenwelt erhält. Besonders gut hat es mir dabei gefallen, dass es auch immer wieder Rückblicke in die Vergangenheit der beiden gab, wodurch die Geschichte nochmal mehr Tiefe bekommen hat und auch aufgelockert wurde. Allerdings hätte ich mir hin und wieder auch einen Rückblick in die nähere Vergangenheit gewünscht, denn einige Themen haben sich zwar wie ein roter Faden durch die Geschichte gezogen, aber dennoch hat man nie einen genaueren Einblick erhalten, was ich sehr schade empfand. So blieben für mich am Ende noch die ein oder andere Frage offen.

Joy schüttelte den Kopf. "So ein Verlust muss man nicht in die Welt hinausposaunen. Man sieht es in den Augen. Menschen, die jemanden verloren haben, bewegen sich anders." (S. 86)

Ein weiterer kleiner Kritikpunkt ist für mich leider das Ende an sich. Während der Großteil der Geschichte in einem sehr angenehmen Erzähltempo erzählt wird, bei dem viel Wert auf die Darstellung der Gefühle gelegt wurde und es auch die ein oder andere unvorhersehbare Wendung gab, ging mir das Ende doch etwas zu schnell und war für meinen Geschmack etwas zu überladen. Irgendwie wollte es für mich einfach nicht so recht zu der Geschichte von Kennedy und Jax passen.

Das Cover des Buches hat mir schon in der Vorschau richtig gut gefallen, aber in echt ist es einfach nochmal schöner. Vor allem durch den Glitzereffekt wird es einfach nochmal total besonders. Außerdem finde ich es toll, dass sowohl der Titel als auch das Cover eine schöne Verbindung zur Geschichte herstellen.

Dann wartete ich darauf, dass der Sturm endlich weiterzog, und zum Glück wusste ich, dass jeder Sturm irgendwann vorüberging, wie groß er auch sein mochte. Und nach jedem Sturm schien irgendwann auch wieder die Sonne. (S. 101)

Durch die kälteste Nacht hat eigentlich alles, was ich an den Büchern von Brittainy C. Cherry so liebe: eine emotionale Grundstory, verletzte Charaktere und eine wunderschöne Atmosphäre. Und doch war es nicht mein liebstes Buch von ihr, was vor allem daran lag, dass ich teilweise nicht so die Bindung zu Kennedy aufbauen konnte und mir das Ende etwas zu viel des Guten war. Trotzdem hatte ich einige schöne Lesestunden mit dem Buch und kann es auf jeden Fall allen weiterempfehlen, die gerne emotionale Romance-Bücher lesen.

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