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Veröffentlicht am 20.05.2021

Vielschichtige Charaktere, ernste Themen und eine richtige Wohlfühlatmosphäre

Everything We Had (Love and Trust 1)
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Nach einem traumatischen Erlebnis zieht sich die sonst so lebensfrohe Kate erstmal zurück. Doch dann bekommt sie die Möglichkeit, sich ihren Traum vom eigenen Café in London zu ermöglichen. Der einzige ...

Nach einem traumatischen Erlebnis zieht sich die sonst so lebensfrohe Kate erstmal zurück. Doch dann bekommt sie die Möglichkeit, sich ihren Traum vom eigenen Café in London zu ermöglichen. Der einzige Knackpunkt dabei ist Aidan, der Neffe der Vermieterin, denn dieser möchte den Laden in eine Buchhandlung verwandeln. Die beiden schließen einen Deal ab, um ihren Traum zu verwirklichen. Doch geht es wirklich nur um das Geschäft?

Kate konnte man in The Right Kind of Wrong als einen sehr positiven und offenen Menschen kennenlernen. Deshalb war ich auch umso erschrockener, dass sie nun eher zurückhaltend ist und ihren Optimismus scheinbar verloren hat. Nach und nach wird immer deutlicher, dass sie immer wieder von einem Ereignis aus ihrer Vergangenheit eingeholt wird, mit dem sie niemanden belasten möchte und daher lieber für sich kämpft. Dennoch zeigt sich auch immer wieder die alte Kate, denn gerade im Bezug auf das Café kämpft sie ehrgeizig für ihr Ziel und lebt ihre Leidenschaft, das Backen, aus. Auch mit Aidan gerät sie immer wieder aneinander, lässt sich nichts gefallen und nimmt vor allem kein Blatt vor den Mund. Besonders beeindruckt hat mich aber ihre Entwicklung, denn Kate hat nach und nach gelernt, sich zu öffnen und dass es okay ist Hilfe anzunehmen.
Eine besondere Stütze war dabei auch Aidan, obwohl sich die beiden zu Beginn nicht wirklich leiden konnten. Das kann ich aber auch vollkommen nachvollziehen, denn Aidan hat sich nicht gerade von seiner besten Seite gezeigt. Auch er kämpft für seinen Traum vom eigenen Buchladen und möchte Kate dafür um jeden Preis aus dem Laden kicken. Kein Wunder also, dass er von Kate und Zoe wegen seiner arroganten und unfreundlichen Art heimlich Mr. Grumpy genannt wurde. Doch auch er lässt nach und nach seine Maske fallen und man lernt ihn als einen sehr liebevollen, humorvollen und verständnisvollen Menschen kennen, der selbst mit seiner eigenen Geschichte zu kämpfen hat.
Obwohl zwischen den beiden eigentlich von Beginn an ein gewisses Knistern spürbar war, lag der Fokus gar nicht so sehr auf der Liebesgeschichte. Ich glaube gerade deswegen hat es sich für mich phasenweise doch etwas zu schnell entwickelt, obwohl ich total mit den beiden mit gefiebert habe.

"Wir sollten das nicht tun", flüstert er. Und ich höre nicht nur jedes einzelne Wort, ich spüre es. Spüre, wie jedes Wort als winziger Windzug meine Lippen streift und an ihnen abprallt. (Position 2526)

Besonders gefreut hat es mich, dass es auch ein Wiedersehen mit Zoe und Noah gab und man so einen Einblick in deren weitere Entwicklung hatte. Vor allem Zoe hat wieder bewiesen, dass sie immer für Kate da ist und diese Freundschaft alles überstehen kann. Aber auch Aidans Tante Cora, sein Bruder Archer, der jede Situation aufgelockert hat und die weiteren Mitarbeiter des Cosy Corners, Lukas, Mora und Hope haben sich perfekt in die Geschichte eingefügt. Dabei fand ich es etwas schade, dass man noch nicht so viel von Hope und Lee, den beiden Protagonisten des zweiten Bandes, erfahren hat.
Die eigentlichen Stars der Geschichte waren aber auf jeden Fall Brownie und Cookie, Aidans Katzen.

Den Schreibstil kannte ich bereits aus The Right Kind of Wrong, wo er mir bereits sehr gut gefallen hat. Dieser konnte mich auch in Everything we had wieder total überzeugen, denn er ist nicht nur sehr bildhaft und detailliert, sondern auch locker leicht und angenehm zu lesen. Dabei überzeugt sie zudem durch die perfekte Mischung aus emotionalen, humorvollen und richtigen Wohlfühlmomenten. Allerdings war der Plott an der ein oder anderen Stelle auch etwas vorhersehbar, was mir aber nicht so viel ausgemacht hat, denn die Geschichte von Kate und Aidan hat mich einfach in den Bann gezogen.
Als sich das Thema des Buches nach und nach etwas heraus kristallisiert hat, war ich erstmal etwas abgeschreckt, denn ich habe ich in letzter Zeit das ein oder andere Buch mit dieser Thematik gelesen. Aber diese Sorge war wirklich total unbegründet, denn Jennifer Bright ist die Umsetzung sehr authentisch gelungen. Dies war vor allem der Fall, weil der Großteil der Geschichte aus Kates Sicht erzählt wurde, wodurch man als Leser alles hautnah mitverfolgen konnte. So konnte ich mich total gut in Kate hinein versetzen, obwohl ich selbst noch keine persönlichen Berührungspunkte mit der Thematik hatte. Zwischendurch gab es auch immer mal wieder einige Einblicke in die Gefühls- und Gedankenwelt von Aidan, was mir sehr gut gefallen hat und aus seiner Sicht hätte ich mir sogar noch ein paar Kapitel mehr gewünscht. Denn seine Geschichte ist dabei manchmal etwas untergegangen.

"Zu heilen bedeutet nicht, dass der Schaden nie angerichtet wurde und nicht existiert. Es bedeutet aber, dass das, was passiert ist, nicht unser Leben kontrolliert." (Position 5052)

Obwohl so eine ernste und auch wichtige Thematik behandelt wurde, wirkte die Geschichte zu keinem Zeitpunkt erdrückend. Das lag vor allem auch daran, dass die Autorin mit dem Cozy Corner, dem Café mit integriertem Buchladen von Kate und Aidan, einen richtigen Wohlfühlort mitten in London geschaffen hat. Ich würde am liebsten in das nächste Flugzeug steigen und selbst mal eine von Kates selbstgemachten Kuchen, Cupcakes und anderen Leckereien probieren.

In das Cover des Buches habe ich mich total verliebt. Denn obwohl es eigentlich recht schlicht gestaltet ist, ist es doch ein echter Hingucker. Am liebsten hätte ich es noch als Buch im Regal stehen, weil ich es so wunderschön finde!

Mit Everything we had hat Jennifer Bright eine Geschichte erschaffen, die eine wichtige Thematik mit einer totalen Wohlfühlatmosphäre und vielschichtigen Charakteren verbindet. Dafür gibt es eine klare Leseempfehlung von mir!

Such dir Hilfe. Nimm Hilfe an. Damit du heilst. Egal, wie lange es dauern mag. Fang an, wieder zu leben. (Position 4500)

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.05.2021

Trotz wichtiger und emotionaler Themen etwas schwächer als Band 1

Tief wie das Meer
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Espen ist nicht nur Sveas Chef, sondern die beiden pflegen auch auf ihre ganz eigene Art und Weise eine Freundschaft mit gewissen Vorzügen. Dabei wollen sich beide nicht eingestehen, dass sie eigentlich ...

Espen ist nicht nur Sveas Chef, sondern die beiden pflegen auch auf ihre ganz eigene Art und Weise eine Freundschaft mit gewissen Vorzügen. Dabei wollen sich beide nicht eingestehen, dass sie eigentlich schon längst viel mehr füreinander empfinden. Doch vor allem Espen hat seine Gründe dafür, die Svea niemals erahnen würde..

Svea Iversen kennt man schon aus dem ersten Band, denn sie arbeitet im Labor der Praxis, die den Solberg-Geschwistern gehört. Zu Beginn war sie mir mit ihrer gleichzeitig toughen offenen Art, aber doch etwas zurückhaltenden Art eigentlich echt sympathisch. Sie hatte keine leichte Kindheit und hat nie wirklich Zusammenhalt und Liebe erfahren, wodurch es ihr schwer fällt, sich zu öffnen. Obwohl sie nach und nach langsam angefangen hat, sich ihren Mitmenschen zu öffnen, konnte ich mich nie so ganz mit ihr anfreunden. Denn irgendwie kam mir ihr Verhalten teilweise doch etwas überzogen und vor allem sehr Ich-bezogen vor, was mich phasenweise sehr gestört hat.
Espen Solberg hingegen mochte ich so so gerne. Er arbeitet wie seine Geschwister als Arzt und ist ein richtiger Sunny Boy. Immer gut gelaunt, liebevoll und um keinen Spruch verlegen, lebt Espen im Hier und Jetzt und möchte das Leben voll und ganz genießen. Dabei gehört es zu seinem Lebensstil, sich nicht auf feste Beziehungen einzulassen, so wie er es auch mit Svea handhaben möchte. Doch schon bald merkt man, dass so viel mehr hinter Espens fröhlicher Art steckt, denn auch er versteckt seine Gefühle und Geheimnisse sorgfältig.
Eigentlich liebe ich Best-Friends-to-Lovers-Stories total und obwohl man zwischen den beiden von Beginn an ein gewisses Prickeln gespürt hat, blieben mir die Gefühle bei Svea und Espen etwas auf der Strecke. Insgesamt ging mir die Entwicklung leider doch etwas zu schnell.

"Svea?" Espens grüne Augen waren kaum zu erkennen. Er legte seine Stirn gegen ihre, und einen Moment standen sie einfach so da. "Für mich ist das auch neu. Ich habe auch Angst - du kannst dir nicht mal vorstellen, was ich für Angst habe." (Seite 95)

Neben Svea und Esper gab es auch ein Wiedersehen mit dem gesamten Praxisteam rund um Krister, Alva, Hanne und Annik. Mir hat dabei vor allem wieder der Zusammenhalt zwischen den Solberg-Geschwistern gefallen, denn die drei sind wirklich immer füreinander da. Als man dann noch ihren Vater kennenlernt, versteht man vollständig, woher die drei ihre tollen Werte haben. Aber auch Sveas Familie lernt man kennen. Ihren Bruder Len und seinen Freund Jonas fand ich sehr sympathisch, was man von ihren Eltern, allen voran ihrer Mutter, leider nicht behaupten kann.

Nachdem mir der erste Band der Northern Love-Reihe echt gut gefallen hat, habe ich mich schon sehr auf die Geschichte rund um Espen und Svea gefreut. Der Einstieg ist mir auch sehr leicht gefallen, denn der Schreibstil von Julie Birkland ist wieder locker leicht und lässt sich sehr angenehm lesen. Dabei hat sich bei mir auch direkt ein Gefühl von nach Hause kommen eingestellt, denn die Atmosphäre in Lillehamn konnte mich von der ersten Seite direkt wieder in den Bann ziehen. Es gab aber nicht nur wohlig warme und humorvolle Szenen, sondern es wurden auch einige ernste Themen angesprochen. Darin liegt allerdings auch mein Kritikpunkt. Zwar konnte ich die Gefühle der beiden Charaktere trotz Erzählerperspektive sehr gut nachvollziehen, habe teilweise mit ihnen gelitten, gehofft und auch das ein oder andere Tränchen verdrückt, aber irgendwie war es mir zu viel und doch zu wenig. Ich kann es leider gar nicht genau beschreiben, was mir hier gefehlt hat. Aber es wurde meiner Meinung nach erst ein wichtiges (Tabu-)Thema angeschnitten und dann doch relativ schnell nicht mehr thematisiert, weil es von einem anderen Thema, das ebenso wichtig wie schmerzhaft war, überlagert wurde. Hier hätte man wahrscheinlich mit ein paar Kapiteln mehr noch etwas mehr Tiefgang erzeugen können.

Das Cover des Buches gefällt mir wieder richtig gut und es steht seinem Vorgänger in Nichts nach. Man bekommt dadurch einfach schon total Lust nach Norwegen zu reisen und in die Geschichte einzutauchen.

Obwohl ich mich total auf die Geschichte von Espen und Svea gefreut habe und mir auch der Anfang total gut gefallen hat, war ich doch etwas enttäuscht von dem zweiten Band der Northern Love-Reihe. Denn es wurden zwar wichtige und emotionale Themen behandelt, aber irgendwie hatte ich doch so meine Probleme mit der Umsetzung und mit unserer Protagonistin Svea. Dennoch freue ich mich schon total auf den dritten Band der Reihe und vor allem auf die Rückkehr nach Lillehamn.

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Veröffentlicht am 06.05.2021

Locker leicht, emotional und tiefgründig - ein toller Reihenauftakt

Fly & Forget
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Liv kann ihr Glück nicht fassen: durch Zufall findet sie nach der Trennung von ihrem (Ex-)Freund ein Zimmer in einer tollen WG. Doch dann trifft sie auf ihren neuen Mitbewohner, den sie nur zu gut kennt. ...

Liv kann ihr Glück nicht fassen: durch Zufall findet sie nach der Trennung von ihrem (Ex-)Freund ein Zimmer in einer tollen WG. Doch dann trifft sie auf ihren neuen Mitbewohner, den sie nur zu gut kennt. Denn Noah war früher ihr bester Freund und Seelenverwandter, der sie in der schlimmsten Zeit ihres Lebens im Stich ließ und der ihr so verändert vorkommt. Ob die beiden wieder zusammen finden?

Liv mochte ich eigentlich von Beginn an sehr gerne. Sie musste in den letzten drei Jahren einiges durchmachen, weswegen sie manchmal etwas in sich gefangen und verloren wirkt. Dennoch hat sie ein klares Ziel, Journalistin werden, vor Augen, für das sie alles tun würde. Dabei steht sich die eigentlich recht schlagfertige Studentin aber manchmal selbst im Weg, denn sie handelt nicht immer so, wie sie es sich vorgenommen hat. Dahingehend macht sie aber im Verlauf der Geschichte ein tolle Entwicklung durch, denn sie steht immer mehr für sich selbst ein und kämpft für das, was sie will!
Noah wirkt zu Beginn wie der typische Bad Boy, wirkt sehr distanziert und ich konnte ihn nicht so ganz einschätzen. Das hat ihn aber auch total interessant gemacht, wodurch ich noch mehr wissen wollte, was sich hinter seiner Fassade versteckt. Nach und nach ist er mir auch total ans Herz gewachsen, denn im Grunde genommen ist er sehr humorvoll, offen, einfühlsam und immer für seine Mitmenschen da. Dennoch spürt man auch seine innere Zerrissenheit und kann sein Verhalten auch ein Stück weit verstehen.
Zwischen Liv und Noah war trotz oder gerade wegen ihrer Vergangenheit von Beginn an eine gewisse Vertrautheit spürbar, sodass die beiden trotz jeder Menge verletzter Gefühle toll miteinander harmoniert haben. Meiner Meinung nach hat sich die Beziehung dennoch in einem sehr authentischen Tempo entwickelt.

"Mein Problem?" Er war so nah. So unendlich nah. Ich starrte auf seine Lippen, wieder in seine Augen. Wut. Verzweiflung. Was zum Teufel ging hier vor sich? (S. 224)

Aber nicht nur Liv und Noah haben total gut harmoniert, sondern auch die weiteren Charaktere der Geschichte. Vor allem die eher ruhige und zurückhaltende Briony und die quirlige Matilda (so jemanden braucht jeder in seinem Leben!) habe ich total in mein Herz geschlossen. Aber auch Anthony hat trotz seiner verpeilten Art immer wieder gezeigt, dass Noah immer auf ihn zählen kann. Vor allem aber hat es mir gefallen, dass die Charaktere sich nicht gegenseitig für ihr Verhalten verurteilt haben.

Der Einstieg in die Geschichte ist mir sehr leicht gefallen, was vor allem an dem tollen Schreibstil von Nena Tramountani lag. Denn dieser ist nicht nicht nur locker leicht, sodass man nur so durch die Seiten geflogen ist, sondern auch sehr gefühlvoll. Das der Fokus auf die Gefühlswelten der beiden Charaktere gelegt wurde, zeigte sich auch dadurch, dass die Geschichte abwechselnd aus Livs und Noahs Sicht erzählt wurde. So konnte man die Gefühle und Gedanken der beiden hautnah miterleben. Zudem gab es auch immer wieder Rückblicke in die Vergangenheit, sodass die Geschichte mehr Tiefe erhalten hat. An manchen Stellen war die Geschichte dabei zwar etwas vorhersehbar, aber dennoch habe ich einfach nur mit den Charakteren mitgelitten, gefiebert und auch gelacht. Als etwas schade habe es dabei empfunden, dass die Grundidee mit dem Artikel aus dem Klappentext hin und wieder etwas verloren ging, aber das ist Meckern auf hohem Niveau.

Das Universum hatte uns einen Neubeginn beschert, und gleichzeitig fühlte es sich wie ein Ausflug in die Vergangenheit an. (S. 249)

Das Cover des Buches finde ich eigentlich ganz schön gestaltet, wobei die Farbe der Schrift meiner Meinung nach nicht ganz zu der restlichen Farbgestaltung passt.

Mit Fly & Forget hat Nena Tramountani einen tollen Reihenauftakt geschaffen, denn die Geschichte von Liv und Noah ist locker leicht, aber doch emotional und tiefgründig. Vor allem aber haben mir die tollen Charaktere und das Setting in London total gut gefallen, weswegen ich mich schon auf die beiden nachfolgenden Bände freue.

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Veröffentlicht am 26.04.2021

Spannender und emotionaler Abschluss der Forbidden Royals-Reihe

Diamond Empire - Forbidden Royals
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Diese Rezension könnte Spoiler enthalten, da es sich um den dritten Band der Forbidden Royals-Reihe von Julie Johnson handelt!

Nachdem mir Silver Swan und Golden Throne schon richtig gut gefallen haben, ...

Diese Rezension könnte Spoiler enthalten, da es sich um den dritten Band der Forbidden Royals-Reihe von Julie Johnson handelt!

Nachdem mir Silver Swan und Golden Throne schon richtig gut gefallen haben, habe ich mich schon seit Wochen total auf den dritten Band der Forbidden Royals-Reihe gefreut. Erst einmal angefangen, wurde meine Vorfreude etwas getrübt, denn mir ist der Einstieg in die Geschichte leider total schwer gefallen. Nach ca. 80 Seiten wurde das Buch dann allerdings immer besser und besser, sodass ich nur so durch die teils doch sehr langen Kapitel geflogen bin. Dabei konnte mich vor allem wieder der Schreibstil von Julie Johnson überzeugen, denn er ist gewohnt locker leicht, humorvoll, aber auch sehr emotional. Durch die verschiedenen, teilweise unvorhersehbaren Wendungen hat es die Autorin geschafft, dass immer wieder eine gewisse Spannung aufgebaut wurde. Allerdings gab es auch die ein oder andere langatmige Stelle, wobei sich die Geschehnisse dadurch auch sehr authentisch entwickeln konnten und verschiedene wichtige Themen wie zum Beispiel Gleichberechtigung oder Suchtbewältigung ihren Raum gefunden haben. Zum Ende hin haben sich die Geschehnisse nochmal förmlich überschlagen und es gab jede Menge Drama, was aber meiner Meinung nach sehr gut zu der Geschichte gepasst hat, denn ohne geht es in Caerleon einfach nicht.

"Ich bin ein Diamant - geschaffen aus dem dunkelsten aller Mineralien und mit unzerbrechlicher Stärke versehen, die unerschütterlich genug ist, um den Zwängen der Tradition und den lästernden Zungen Widerstand zu leisten." (Seite 62)

Zu Beginn des dritten Bandes ist Emilia noch sehr in ihrer Trauer gefangen, was man nach den schockierenden Ereignissen auch nachvollziehen kann. Umso schöner war es, dass sie immer mehr zu ihrer alten Stärke zurück gefunden hat und sie sich nochmal enorm weiterentwickelt hat. Denn im Grunde genommen ist Emilia eine unerschrockene und vor allem sehr reife Protagonistin, die gelernt hat ihre Stimme an den richtigen Stellen einzuschätzen und so die Rolle als Königin auf ihre ganz eigene Weise auszufüllen. Dabei zeigt sie auch jederzeit, was in ihr vorgeht, wodurch sie durchweg authentisch wirkt.
Auch Carter mochte ich in diesem Band wieder total gerne und ich hätte gerne noch so viel mehr über ihn erfahren. Er konnte mich vor allem wieder durch seine sympathische und unterstützende Art überzeugen. Carter weiß, wie man um das kämpft, was man erreichen möchte. Ebenso sieht er aber auch ein, wann es Zeit ist erst einmal loszulassen, wodurch er sich wieder als ein sehr starker Charakter erwiesen hat.
Leider gab es auch in diesem Band eher weniger Szenen zwischen Emilia und Carter, aber dafür waren sie nicht nur unglaublich intensiv, sondern teilweise auch sehr schmerzhaft. Man konnte die Anziehung zwischen den beiden förmlich spüren, wodurch man nur so mit gefiebert hat.

"Das werde ich niemals vergessen. Das kann ich nicht. Du bist immer in meinem Herz, Carter Thorne. Viel zu tief, um je daraus entfernt zu werden." (Seite 247)

Neben Emilia und Carter gab es natürlich auch ein Wiedersehen mit einigen anderen Charakteren aus den ersten beiden Bänden. Vor allem Chloe hat nochmal richtig gezeigt, was in ihr steckt und wenn ich sie nicht eh schon ins Herz geschlossen hätte, wäre es spätestens jetzt passiert. Sie hat die Geschichte mit ihren Sprüchen immer wieder aufgelockert und sich trotzdem auch von einer ernsthafteren Seite gezeigt. Aber auch die anderen Charaktere, allen voran Galizia und Rigs, Lady Morell und Simms, mochte ich einfach wieder richtig gerne und ich bin etwas traurig, dass die Reihe nun abgeschlossen ist.

Das Cover des Buches ist nicht mein Liebstes der Reihe, aber durch das schlichte Design dennoch absolut stimmig zu den anderen Covern der Reihe. Nebeneinander sehen die drei Bände einfach wunderschön ist.

Alles in allem ist Diamond Empire trotz ein paar kleiner Kritikpunkte ein gelungener Abschluss der Forbidden Royals-Reihe. Er war nicht nur total spannend und mit einer wichtigen Message versehen, sondern auch emotional und herzzerreißend schön. Vor allem aber sind mir die Charaktere total ans Herz gewachsen. Von mir bekommt die gesamte Reihe definitiv eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 09.04.2021

Spannend von der ersten bis zur (fast) letzten Seite - definitiv ein Jahreshighlight!

The Passengers
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Acht Passagiere steigen morgens nichtsahnend in ihr selbstfahrendes Auto. Doch schon bald ändert sich ihr Leben schlagartig, denn sie verlieren nicht nur jede Kontrolle über ihr Auto, sondern sie werden ...

Acht Passagiere steigen morgens nichtsahnend in ihr selbstfahrendes Auto. Doch schon bald ändert sich ihr Leben schlagartig, denn sie verlieren nicht nur jede Kontrolle über ihr Auto, sondern sie werden auch alle in Richtung desselben Zieles gelenkt. Schnell wird daraus ein Massenevent, denn der Hacker streamt das ganze live im Internet und lässt die Zuschauer entscheiden, wer am Ende überleben darf..

Zugegebenermaßen war ich bei diesem Buch erst einmal unsicher, ob die Geschichte überhaupt etwas für mich ist, weil sie eigentlich nicht ganz meinen sonstigen Lesegewohnheiten entspricht. Aber erst einmal mit The Passengers angefangen, habe ich schnell gemerkt, dass diese Sorge unbegründet ist, denn die Geschichte konnte mich von der ersten Seite an komplett in den Bann ziehen. Der Schreibstil von John Marrs fällt zwar eher etwas nüchtern aus, ist aber trotzdem absolut fesselnd, sodass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Das Buch gliedert sich dabei insgesamt in vier Teile. Während die ersten drei Teile absolut spannend waren und ich nur so auf die Auflösung hin gefiebert habe, hat sich der vierte und letzte Teil, der zwei Jahre nach der eigentlichen Handlung spielt, dann leider etwas gezogen. Meiner Meinung nach hat dieser leider auch nicht ganz zur Geschichte gepasst und wirkte doch etwas sehr konstruiert, aber das ist definitiv meckern auf hohem Niveau.

"'Wir schätzen unser Leben so gering, dass wir uns freiwillig der künstlichen Intelligenz unterwerfen, einer von Menschen geschaffenen Kraft, die weder Mitgefühl noch Sympathie kennt und zu keinem moralischen Urteil fähig ist, Wir haben der Menschheit ihre Menschlichkeit geraubt.'" (S. 173)

The Passengers wird abwechselnd aus der Sicht mehrerer Charaktere erzählt, was ich eigentlich nicht ganz so gerne mag, aber hier hat es mich überhaupt nicht gestört. Eher hat es noch die Spannung erhöht und der Geschichte so einige unvorhersehbare Wendungen beschert. Dadurch das man einige Charaktere schon von den frühen Morgenstunden an begleitet, erhält man nicht nur einen guten Überblick über diese, sondern ist auch von Beginn an in das Geschehen involviert. So bekommt man einen guten Einblick in ihr Leben, baut eine gewisse Bindung auf und rätselt mit, was die Charaktere wohl für ein Geheimnis haben. Denn genau diese Geheimnisse bekommt man stückweise von dem "Hacker", der im Hintergrund die Fäden zieht, übermittelt. Zudem werden diese erst im Nachhinein von den einzelnen Charakteren vervollständigt, sodass sich ständig ein neues Bild ergibt und man doch die ein oder andere Entscheidung überdenkt. So bekommt nicht nur jeder Charakter seine eigene Geschichte, sondern durch diese ständigen Wechsel entstehen auch immer wieder Mini Cliffhanger am Ende eines jeden Kapitels, sodass man einfach nur weiterlesen muss!

Auch das Thema rund um die autonomen Autos und künstliche Intelligenz fand ich nicht nur interessant und spannend, sondern auch irgendwie schockierend. Vor allem, wenn man bedenkt, dass dieses Thema in unserer Zukunft noch eine viel größere Rolle spielen wird als jetzt. Dadurch wurde man teilweise auch selbst zum Nachdenken angeregt, denn ich habe mich öfters ertappt, wie ich in so einer Situation reagieren und entscheiden würde.

"'Wenn man das Leben Dutzender Menschen in die Hände von künstlicher Intelligenz legt, geht das früher oder später schief.'" (S. 65)

Das Cover des Buches ist eher schlecht gehalten, aber wirkt trotzdem sehr edel. Auch der farblich passende Buchschnitt in blau gefällt mir sehr gut und macht das Buch zu etwas besonderem. Ebenfalls hat mir die Innengestaltung des Buches gefallen, denn jedes Kapitel wird mit einem kleinen Nachrichtenausschnitt begonnen.

The Passengers ist definitiv ein Jahreshighlight von mir! Es war spannend von der ersten bis zur (fast) letzten Seite, hat mich mit einigen unvorhersehbaren Wendungen überrascht und konnte mich mit seiner interessanten Thematik überzeugen. Auch die vielschichtigen Charaktere haben sich super in die Geschichte eingefügt und zur Spannung des Buches beigetragen. Definitiv eine Leseempfehlung.

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