Wow! Was für ein Buch!
Am Ende der ReiseEine philosophische, tiefgreifende und einfühlsame Reise eines Lebens an deren Ende der unausweichliche Tod wartet.
Lou bricht mit seinem sterbenskranken Vater zu dessen letzten Reise auf. Gemeinsam fahren ...
Eine philosophische, tiefgreifende und einfühlsame Reise eines Lebens an deren Ende der unausweichliche Tod wartet.
Lou bricht mit seinem sterbenskranken Vater zu dessen letzten Reise auf. Gemeinsam fahren sie, wie schon so viele Male davor, mit ihrem in die Jahre gekommenen Bully los, dieses Mal jedoch um in der Schweiz Sterbehilfe in Anspruch zu nehmen. Die Entscheidung ist in der Familie nicht unumstritten, Lous ältere Zwillingsbrüder Ralph und Jack sind weder mit dem Plan ihres Vaters einverstanden, noch davon überzeugt, dass er es tatsächlich durchziehen wird. Wenn es nach ihnen geht, ist das letzte Wort noch nicht gesprochen. Die vier blicken auf ihr gemeinsames Leben zurück, nach und nach werden dabei auch Leichen aus dem Keller geholt und es wird klar, dass die Beziehungen innerhalb der Familie sehr stark von dem gemeinsam Erlebten geprägt wurden. Gleichzeitig werden sehr allgemeine Fragen an ein „glückliches“ Leben gestellt – der Autor versteht es, darauf originelle, philosophische Antworten zu geben.
Dieses Buch geht mit einem schweren Thema wunderbar leicht und unverkrampft um. Es wird nichts geschönt, keine Partei ergriffen, die Charaktere mit ihren unterschiedlichen Standpunkten und ihrer Hilflosigkeit mit viel Einfühlungsvermögen beschrieben. Edward Docx schafft es, Dinge anzusprechen ohne sie auszusprechen, Verständnis für die Sterbehilfe zu wecken, ohne die Zweifler in die Ecke zu drängen.
Wenn sich jemand für die Sterbehilfe entscheidet, ist er bereits so schwer krank, dass der nahe Tod unausweichlich bevor steht. Die einzige Frage, die noch zu stellen ist: Wie lange wird man seinen Lebensweg noch gehen, will man ihn bis zum bitteren Ende durchstehen, komme was da wolle? Ich finde es wichtig, dass man sich mit dem Thema auseinandersetzt und es aus seinem tabuisierten Schattendasein holt, denn in einer immer älter werdenden Gesellschaft, in der man jeden unbedingt bis zum bitteren (!) Ende am Leben erhalten will, muss endlich auch darüber geredet werden dürfen, ab wann man für sich selbst entscheiden darf, ob es Zeit ist zu gehen! Jedem, der sich mit diesem Thema befassen will, sei dieses Buch wärmstens ans Herz gelegt!