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Veröffentlicht am 08.09.2017

Wow! Was für ein Buch!

Am Ende der Reise
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Eine philosophische, tiefgreifende und einfühlsame Reise eines Lebens an deren Ende der unausweichliche Tod wartet.

Lou bricht mit seinem sterbenskranken Vater zu dessen letzten Reise auf. Gemeinsam fahren ...

Eine philosophische, tiefgreifende und einfühlsame Reise eines Lebens an deren Ende der unausweichliche Tod wartet.

Lou bricht mit seinem sterbenskranken Vater zu dessen letzten Reise auf. Gemeinsam fahren sie, wie schon so viele Male davor, mit ihrem in die Jahre gekommenen Bully los, dieses Mal jedoch um in der Schweiz Sterbehilfe in Anspruch zu nehmen. Die Entscheidung ist in der Familie nicht unumstritten, Lous ältere Zwillingsbrüder Ralph und Jack sind weder mit dem Plan ihres Vaters einverstanden, noch davon überzeugt, dass er es tatsächlich durchziehen wird. Wenn es nach ihnen geht, ist das letzte Wort noch nicht gesprochen. Die vier blicken auf ihr gemeinsames Leben zurück, nach und nach werden dabei auch Leichen aus dem Keller geholt und es wird klar, dass die Beziehungen innerhalb der Familie sehr stark von dem gemeinsam Erlebten geprägt wurden. Gleichzeitig werden sehr allgemeine Fragen an ein „glückliches“ Leben gestellt – der Autor versteht es, darauf originelle, philosophische Antworten zu geben.

Dieses Buch geht mit einem schweren Thema wunderbar leicht und unverkrampft um. Es wird nichts geschönt, keine Partei ergriffen, die Charaktere mit ihren unterschiedlichen Standpunkten und ihrer Hilflosigkeit mit viel Einfühlungsvermögen beschrieben. Edward Docx schafft es, Dinge anzusprechen ohne sie auszusprechen, Verständnis für die Sterbehilfe zu wecken, ohne die Zweifler in die Ecke zu drängen.

Wenn sich jemand für die Sterbehilfe entscheidet, ist er bereits so schwer krank, dass der nahe Tod unausweichlich bevor steht. Die einzige Frage, die noch zu stellen ist: Wie lange wird man seinen Lebensweg noch gehen, will man ihn bis zum bitteren Ende durchstehen, komme was da wolle? Ich finde es wichtig, dass man sich mit dem Thema auseinandersetzt und es aus seinem tabuisierten Schattendasein holt, denn in einer immer älter werdenden Gesellschaft, in der man jeden unbedingt bis zum bitteren (!) Ende am Leben erhalten will, muss endlich auch darüber geredet werden dürfen, ab wann man für sich selbst entscheiden darf, ob es Zeit ist zu gehen! Jedem, der sich mit diesem Thema befassen will, sei dieses Buch wärmstens ans Herz gelegt!


Veröffentlicht am 07.09.2017

Männerseilschaft

Acht Berge
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Zwei Einzelgänger, zwei Freunde. Der eine sucht etwas ruhelos seinen Platz auf dieser Erde, der andere hält verbissen, kompromisslos an seinem Platz fest. Sie beide eint die Erfahrung als Heranwachsende ...

Zwei Einzelgänger, zwei Freunde. Der eine sucht etwas ruhelos seinen Platz auf dieser Erde, der andere hält verbissen, kompromisslos an seinem Platz fest. Sie beide eint die Erfahrung als Heranwachsende in einem kargen italienischen Bergdorf, ihre Freundschaft, die ohne viele Worte auskommt und auch viele Jahre der Trennung übersteht.

Baolo Cognetti beschreibt die Bergwelt, ihre Bewohner und das „Schicksal“ dieser beiden Männer, in einer wunderschönen, geradlinigen und schnörkellosen Sprache, er nimmt den Leser mit auf den Berg, lässt ihn Sommer Herbst und Winter fühlen, mit den Steigeisen an den Füßen auf dem Gletscher an Höhenkrankheit leiden und die Fußsohlen beim ersten ungeschickten Vorstieg kribbeln.

Dieses Buch wurde zu Recht in 30 Sprachen übersetzt und führt in Italien seit Monaten die Bestsellerlisten an.

Einfach, erschütternd, traumhaft!

Veröffentlicht am 01.09.2017

Saukomisch, unterhaltsam und kurzweilig – Musik zum Lesen, Chaos für die Punkerseele!

Zur Hölle mit der Kohle
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Jam ist Vollblutpunk, ganz klar! Und jeder, der was anderes behauptet, lügt! Gut, der enorme Erfolg, den er in den letzten Jahren mit seiner Band hatte, die ganze Kohle und das verfeierte Jetsetleben haben ...

Jam ist Vollblutpunk, ganz klar! Und jeder, der was anderes behauptet, lügt! Gut, der enorme Erfolg, den er in den letzten Jahren mit seiner Band hatte, die ganze Kohle und das verfeierte Jetsetleben haben ihn ein bisschen den Bezug zum „Bodensatz“ verlieren lassen, aber hey, jetzt mal nicht kleinlich werden, Champagner lässt sich schließlich genauso stilbefreit saufen wie Dosenbier. Blöd, dass ihm das ganze schöne Geld von jetzt auf gleich abhandenkommt, und nicht nur das, er hat auch noch die Steuerfahndung an den Kacken. Jetzt heißt es Beine in die Hand nehmen und sich auf der Straße durchschlagen, bis sich das „Missverständnis“ geklärt hat. Immer an seiner Seite, sein Bodyguard Caro, die einiges von ihren Kunden gewöhnt ist, wobei Jam die Messlatte nochmal ganz anders zusammensteckt – einen Job als Kindermädchen hätte sie auch wo anders haben können…
Die beiden sind ein unheimlich unterhaltsames Gespann, erinnern auf ihrem Road Trip an Bonny und Clyde, nur halt mit Arbeitsvertrag, hinterlassen aber mindestens genauso viel Chaos auf ihrer Flucht!
Das Buch besticht durch eine urkomische Geschichte, witzige Dialoge und einer eindringlichen Passion für Musik.
Mal was anderes, das Lesen lohnt sich!

Veröffentlicht am 31.08.2017

Spannend, schockierend, gut!

Marthas Widerstand
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„Death is Justice“, der neue leuchtende Stern im Fernsehabendprogramm, sieben Tage, sieben Zellen, sieben Todgeweihte, sie haben es in der Hand, liebe Zuschauer, wer ist schuldig und hat den Tod durch ...

„Death is Justice“, der neue leuchtende Stern im Fernsehabendprogramm, sieben Tage, sieben Zellen, sieben Todgeweihte, sie haben es in der Hand, liebe Zuschauer, wer ist schuldig und hat den Tod durch den elektrischen Stuhl verdient? Rufen sie jetzt an und stimmen sie ab, denn ihre Stimme zählt! Das ist Demokratie, das ist Gerechtigkeit!
Wie immer haben wir einen hochspannenden Fall für sie! Das Opfer: Jackson Paige, der allseits beliebte, sozial engagierte und charismatische Fernsehmoderator. Die Täterin: Martha Honeydew, mit ihren 16 Jahren das erste minderjährige Mädchen die hier exklusiv bei uns auf ihre Hinrichtung wartet. Sie stammt aus dem Armenviertel, in den Paige so viel Gutes bewirkt hat, und doch hat sie ihn kaltblütig ermordet! Bleiben sie dran, die nächsten sieben Tage werden hochspannend, denn „Death is Justice“!
Kerry Drewery erschafft ein England, in dem der wohlhabende TV-Konsument über Recht und Gerechtigkeit, Tod und Leben entscheiden darf, die Gerichte sind demokratisch abgeschafft, wahre Demokratie wird nun per Ted und vom Volk ausgeübt. Wer in die Todeszellen transportiert wird, kann nur noch auf Sympathien der Zuschauer hoffen, denn wer muss sich schon mit Beweisen herumschlagen, wenn sich mit Emotionen viel besser Quote machen lässt!
Ein hochspannendes Buch, das teilweise erschreckend realitätsnah wirkt! Wenn man zu lesen begonnen hat, ist es fast unmöglich, das Buch wieder aus der Hand zu legen, auch wenn es manchmal so provokant an den Nerven zehrt, dass man es am liebsten an die Wand knallen würde –
klare Leseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Originalität
  • Spannung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.08.2017

Unbedingt lesen!

Harte Tage, gute Jahre
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Mare wächst als drittes Kind auf einem Bauernhof im Bayrischen auf. Als einzige der Geschwister geht sie tatsächlich in der Arbeit auf dem Hof und als Bäuerin auf, doch der Großvater entscheidet, dass ...

Mare wächst als drittes Kind auf einem Bauernhof im Bayrischen auf. Als einzige der Geschwister geht sie tatsächlich in der Arbeit auf dem Hof und als Bäuerin auf, doch der Großvater entscheidet, dass die ältere Schwester und ihr frisch Angetrauter den Hof übernehmen sollen. Schnell ist dort kein Platz mehr für Mare und so wird sie als Sennerin auf die Alm der Familie geschickt. Was als Notlösung für einen Sommer gedacht war, wird zu Mares Leben – sie weigert sich schlichtweg, den Berg wieder zu verlassen. Über siebzig Jahre hinweg lebt und arbeitet sie auf dem Geigelstein, trotzt den immer wiederkehrenden einsamen Phasen, den Veränderungen am Berg, sie verschmilzt mit der Natur, den Tieren und der Umgebung und wird zum bekannten Urgestein der Region.
Besonders die einfühlsame, intensive und sprachgewaltige Erzählweise von Christiane Tramitz machen diese Biographie zu einem unbedingt lesenswerten Buch über das karge, entbehrungsreiche Leben einer starken, sturen und sehr demütigen Frau, das mich sehr ergriffen und ein wenig sprachlos zurück lässt!
Im Nachwort schreibt Christiane Tramitz: „Mare, du warst eine einzigartige, bewundernswerte Frau. Es ist anders geworden ohne Dich auf dem Geigelstein. Du fehlst uns.“ Genau so fühlt es sich an, wenn man das Buch beendet!