Ich habe gelacht, ich habe geweint, ich habe nachgedacht...
"Was ich damit sagen will... Vergesst mal kurz den ganzen Schmerz und das ganze Chaos. Nur ganz kurz."...oder auch für etwa 500 Seiten.
Mit diesen Zitat lässt sich Edward Docxs Buch perfekt zusammen fassen, ...
"Was ich damit sagen will... Vergesst mal kurz den ganzen Schmerz und das ganze Chaos. Nur ganz kurz."...oder auch für etwa 500 Seiten.
Mit diesen Zitat lässt sich Edward Docxs Buch perfekt zusammen fassen, denn obwohl es um die Reise eines Vaters mit seinem Söhnen in die Schweiz dreht, um dort Sterbehilfe zu beantragen, ist es doch ein Roman der das Leben mit all seinen Ecken und Kanten feiert.
Edward Docx hat mit seinem Buch "Am Ende der Reise" eine berührende, tragisch-komische Familiengeschichte erschaffen, die einen zum Lachen und zum Weinen bringt, und zwischen den Zeilen auch zum Nachdenken anregt.Die Handlung selbst ist zwar nicht super spannend, aber das braucht dieser Roman nicht. Durch seine Langsamkeit besticht er, denn das macht den Roman zu etwas besonderem. Würde es hier zuviel Handlung geben, oder würde die Handlung zu schnell vorangehen, würde der Roman viel verlieren.Passend dazu ist er der Schreibstil gewählt. Es gibt viele direkte Reden und viele Situationen werden sehr genau beschrieben. Manchmal gibt es Rückblenden, und manchmal ausschweifende Erzählungen aus dem Leben der Protagonisten. Das gesamte Buch ist eine gelungene Mischung aus Wiederholungen und Abwechslung.
Interessant ist, dass der Ich-Erzähler der Geschichte eigentlich der normalste und "langweiligste" Charakter ist.Sein Vater ist Professor der Literatur, kann Shakespeare zitieren, leidet an ALS, möchte in Würde sterben und vorher noch einmal Zeit mit seinen Söhnen verbringen.Ralph, Halbruder
1, hat ein ziemlich wildes Leben. Als Schauspieler mit sehr philosophischen Anlagen hatte er nie wirklich eine ernst zu nehmende Beziehung.Ganz im Gegenteil zu Jack, Halbbruder
2, der eine Frau, Zwillingsjungs und eine Tochter hat und bei dem das Familienleben gerne einmal Chaos hervorruft.Durch den eher normalen Erzähler geht man ziemlich unvoreingenommen in die Geschichte und ist der stille Beobachter der alles mitbekommt.Alles in allem ist "Am Ende der Reise" ein Buch, das ich jeder Person empfehlen würde. Der Umgang mit dem sensiblen Thema der Sterbehilfe ist perfekt verarbeitet und es zeigt Perspektiven auf, die einem vielleicht so nicht bewusst sind.