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Veröffentlicht am 22.01.2022

Ich freue mich auf die Fortsetzung

Ein neuer Himmel
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Klappentext: im Bildanhang

Mein Fazit:

Oh, mein Gott. Was für ein Cover. Ich war sofort schockverliebt und dann noch ein historischer Roman der in meiner bevorzugten Zeit, vor und während des zweiten ...

Klappentext: im Bildanhang

Mein Fazit:

Oh, mein Gott. Was für ein Cover. Ich war sofort schockverliebt und dann noch ein historischer Roman der in meiner bevorzugten Zeit, vor und während des zweiten Weltkrieges spielt.
Hannah, eine junge, gebildete Frau mit jüdischem Glauben, verliebt sich ausgerechnet in Peter Hagen.
Peter Hagen und seine Familie repräsentieren alles das, was „eine gute deutsche Familie“ in dieser Zeit ausmacht. Parteizugehörigkeit, arisches Gedankengut und ein möglichst erfolgreicher Werdegang in der Partei.
Nach einer längeren Romanze trennen sich kurz nach der Reichspogromnacht ihre Wege. Peter macht steile Karriere im Reichsministerium. Hannah flieht mit ihrer Tochter Melina zu fremden Menschen auf den Sandnerhof und versucht dort, die Zeit des Krieges unerkannt zu überstehen.

„Ein neuer Himmel“ war mein erstes Buch, das ich von der Autorin Margit Steinborn gelesen habe.
Die Hauptprotagonistin Hannah, was für eine starke, bezaubernde junge Frau, die sich so liebevoll um ihre kleine Tochter kümmert und alles dafür opfert, um den Krieg irgendwie zu überleben.
Der Schreibstil der Autorin hat mir gut gefallen. Obwohl das Buch auf verschiedenen Zeitebenen spielt und im Erzählerstil geschrieben ist, fügt sich alles ganz wunderbar zusammen. Fließend, bildlich und teilweise fesselnd erzählt die Autorin die Geschichte der Jüdin Hannah und ihrer Tochter.
Als Leserin habe ich mit der kleinen Melina mitgelitten und hätte gerne schützend meine Hand über sie gehalten.
Die ausführlich geschilderten geschichtlichen Fakten in dem Buch waren spielerisch mit eingearbeitet. Ich hatte zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, mich durch historische Daten oder Ereignisse durchquälen zu müssen. Im Gegenteil. Sie gehörten zur Story dazu und flossen ganz einfach so mit rein.
Das erste Drittel des Buches konnte mich vollends verzaubern und ich hätte mir das so sehr gewünscht, dass das bis zum Ende so bleiben würde.

Leider flachte es in der Mitte bis kurz vor Ende der Story dann doch um einiges ab. Das mag mit der Figur des Protagonisten Peter Hagen zusammenhängen. Seine Figur nahm in diesen Abschnitten viel Raum ein und er wirkte oftmals naiv und unterkühlt, so dass die anfänglich „fühlbare Wärme“ doch deutlich abkühlte. Die Ereignisse wurden in diesem Abschnitt doch sehr zügig aneinandergereiht, es fehlte mir hier ein wenig an Tiefgang. Auch Hannah kam nicht mehr so authentisch rüber. Das mag aber auch den Umständen zu diesem Zeitpunkt der Storie geschuldet sein.
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Auch, wenn der Zauber des ersten Drittels sich nicht durchgängig halten konnte, war es dennoch eine sehr schön geschriebene Geschichte.
Das Buch lebt von der Geschichte, der Wärme und der Kraft der kleinen Melina und der Menschen, die Melina in diesen schweren Zeiten begleiten und beschützen. So unglaublich liebevolle Nebencharaktere, die dieses Buch absolut bereichern und sich mit ihrem Tun und Handeln in dieser Zeit absolut selbstlos verhalten.
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In Kürze erscheint der zweite Band und ich hoffe doch sehr, dass zeilen.taenzerin sich wieder bereit erklärt, auch die Fortsetzung mit mir zu lesen.


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Veröffentlicht am 12.01.2022

Ein Buch, das mich zwiespaltet

Mörderfinder – Die Spur der Mädchen
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Nicht mehr lange und „Mörderfinder – die Macht des Täters“ von Arno Strobel erscheint im Buchhandel. Vor einiger Zeit habe ich bereits „Mörderfinder – Die Spur der Mädchen gelesen“…

Klappentext: im Bildanhang

Mein ...

Nicht mehr lange und „Mörderfinder – die Macht des Täters“ von Arno Strobel erscheint im Buchhandel. Vor einiger Zeit habe ich bereits „Mörderfinder – Die Spur der Mädchen gelesen“…

Klappentext: im Bildanhang

Mein persönliches Fazit:
Selten ist es mir so schwer gefallen, die passenden Worte für ein Buch zu finden und meine Gedanken hierzu festzuhalten. Verständlich und nachvollziehbar zu formulieren. Ich versuche es trotzdem 😊

Wow, was für ein Buch. Für mich bisher das beste Buch, das ich von Arno Strobel gelesen habe. Schon die Reihe um Max Bischoff, als er noch leitender Kommissar war, konnte mich für sich gewinnen. Für mich persönlich hebt sich die Reihe deutlich von den geschriebenen Einzelbänden des Autors ab.
Arno Strobel und seine Figur Max Bischoff. Gefühlt verschmelzen sie miteinander. Ein großartiger Protagonist der sich mit jedem Buch weiter entwickelt, sein Inneres nach Außen kehrt und einfach Mensch ist. Ein Mensch mit Werten für die er auch einsteht, wenn er deswegen mal unkonventionelle Wege gehen muss. Eine großartige Charakterzeichnung. Die Bücher um Max Bischoff sind liebevoll ausgearbeitet, gründlich und logisch aufgebaut. Ein großartiger Schreibstil, der mich jedes Mal fesselt und mich so sehr an dem Geschehen teilhaben lässt, dass ich gefühlt immer mit Max Bischoff unterwegs bin.
Auch in diesem Fall ist das so. Mädchen sind verschwunden und Max Bischoff versucht alles, um diesen Fall aufzuklären. Der Weg dorthin ist lang, er gibt viele Irrwege und Verzweigungen und der Autor beschreibt die Geschehnisse einfach so bildlich und detailliert, dass ich die Szenen vor Augen hatte….

….und genau da liegt mein Problem. In weiß, dass die Bücher von Arno Strobel gerne immer etwas „derber“ sind. Manchmal sterben auch Kinder, es sind Thriller. Ob ich das gut finde oder nicht, das sei dahingestellt. Allerdings geht es in diesem Buch um Themen wie Pädophilie, Missbrauch und Probleme innerhalb der Familie. Ich bin der Meinung, dass diesem Buch eine Triggerwarnung fehlt.
Es ist in meinen Augen deutlich und hart geschrieben. Großartig zugleich und doch hätte ich dieses Buch - mit entsprechender Triggerwarnung – ohne es böse zu meinen – nicht gelesen. Es hat mich definitiv an meine Grenzen gebracht.

Versteht ihr mein Desaster: Ein großartig geschriebenes Buch, für mich sein bestes bisher. Vielleicht, weil es im Kern gar nicht so weit weg von der Realität war. Aber ich würde mir wünschen, dass diese Themen auf anderer Ebene mehr Aufmerksamkeit bekommen.

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Veröffentlicht am 10.01.2022

Das große Ganze

Stadt des Zorns
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Mein persönliches Fazit:
„Stadt des Zorns“ ist bereits zweite Teil des Escape-Room-Thrillers, den Lorenz Stassen unter dem Pseudonym Marc Meller geschrieben hat.

Hannah, die einzige Überlebende des ersten ...

Mein persönliches Fazit:
„Stadt des Zorns“ ist bereits zweite Teil des Escape-Room-Thrillers, den Lorenz Stassen unter dem Pseudonym Marc Meller geschrieben hat.

Hannah, die einzige Überlebende des ersten Escape Rooms und Hauptkommissar Kappler müssen sich auch dieses Mal gegen den Serienkiller Janus behaupten.
Nahtlos knüpft die neue Story an die vorherige an. Auch, wenn sich die Bücher unabhängig voneinander lesen lassen, würde ich hier empfehlen mit dem ersten Teil „Raum der Angst“ zu beginnen. Nur so kann der Leser -meiner Meinung nach – sich wirklich komplett auf die Story einlassen.

Im Gegensatz zu „Raum der Angst“ konnte mich „Stadt des Zorns“ nicht vollkommen überzeugen, fesseln und begeistern. Das hatte unterschiedliche Gründe.

Während die einzelnen Räume im ersten Teil, das in einem Schloss spielte, für mich genial durchdacht waren und vor Finessen nur so strotzten, war mir das große Ganze, im Sinne einer ganzen Stadt und deren Kanalisation, einfach räumlich zu viel. An der ein oder anderen Stelle fehlte mir schlichtweg das Vorstellungsvermögen, um den Raum oder die Gegebenheit bildlich vor Augen zu haben.

Die Hauptprotagonistin Hannah, die sich im ersten Teil noch in mein Herz gefightet hat sowie auch dort die ganze Gruppe, kam mir persönlich diesmal eher unsympathisch rüber. Was womöglich taff, zielgerichtet und mutig wirken sollte, fühlte sich für mich abgezockt, überheblich und arrogant an. Erhaben über die „neue Truppe“ war sie diesmal für mein Empfinden eher als Einzelkämpferin unterwegs, wohlweislich, dass sie diejenige ist, die als letzte Janus begegnen wird.
Alle weiteren Charaktere der Escape-Room-Mitspieler kamen mir zu kurz und es war wirklich schwer hier Zugang zu den einzelnen Personen zu finden. Das mag auch daran gelegen haben, dass Hannah die Spiele quasi im Alleingang gelöst hat und die Rätsel nicht so perfide gestaltet waren wie noch in „Raum der Angst“.

Trotz allem hat mir der Thriller dennoch sehr gut gefallen. Ich mag den Erzählstil des Autors. Im letzten Drittel wurde es wirklich richtig spannend und die Geschichte nahm gehörig an Fahrt auf. Dem Ende nach zu urteilen, würde ich behaupten, dass nicht aller Tage Abend ist. Sicherlich werde ich nochmal in den Genuss kommen, mich mit Hannah und Janus auf eine weitere Reise zu begeben und da wünsche ich mir noch einmal so ein Feuerwerk wie im ersten Teil.

Von mir gibt es eine Buchmuddi-Leseempfehlung!



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Veröffentlicht am 05.12.2021

Perfekt böse und mit Tiefgang

Der Eisjunge
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Klappentext:
Nils Trojan ist eben zurück von seiner Auszeit auf einer Insel, da wir er schon an einen neuen Tatort gerufen. Im ersten Moment glaubt er in einen absurden Albtraum geraten zu sein. Es sieht ...

Klappentext:
Nils Trojan ist eben zurück von seiner Auszeit auf einer Insel, da wir er schon an einen neuen Tatort gerufen. Im ersten Moment glaubt er in einen absurden Albtraum geraten zu sein. Es sieht aus, als würde ein Tier über dem Opfer kauern, denn der Mörder hat das Fell eines Rehs über die getötete junge Frau drapiert. Wenig später ereignet sich der zweite Mord, und wieder sind Mensch und Tier auf makabre Weise miteinander verschlungen. Aber was will der Täter mit seiner grausamen Botschaft mitteilen? In einem verlassenen Haus im Umland von Berlin stößt Trojan auf eine Fährte – und erkennt zu spät, dass er in eine mörderische Falle geraten ist.

Mein persönliches Fazit:

Ein unglaubliches Comeback von Nils Trojan. Nachdem er sich zunehmend in seinem Berufs- und Privatleben übernommen hat und noch Zeit braucht, um den brutalen Tod eines engen Mitarbeiters zu verarbeiten, kehrt er nach einer längeren Auszeit im Ausland in den Polizeidienst zurück. Sofort wird er mit einem äußerst ungewöhnlichen Fall konfrontiert und muss dabei darauf achten, sich nicht wieder selbst zu verlieren.
Der neunte Fall von Nils Trojan ist für mich das beste Buch, das ich von Max Bentow gelesen habe. Und ich habe alle gelesen. Auch, wenn die Geschichte um „Der Eisjunge“ vielleicht nicht meine liebste „Mordgeschichte“ ist, obwohl sie nicht weniger krass, brutal, ungewöhnlich, perfide, genial und besonders ist als alle anderen Psychothriller bisher, so überzeugt dieses Buch diesmal auf eine ganz andere Art und Weise. Und zwar mit Tiefgang.
Max Bentow gibt Nils Trojan in diesem Buch Raum und Zeit sein Leben zu überdenken und wieder Zugang zu seinem inneren „Ich“ zu finden. Einige Seiten des Buches gehören Nils Trojan und dem Autor ganz allein. In jeder Zeile spürt der Leser die Verbundenheit zwischen Max Bentow und seinem Protagonisten. Nachdem Nils Trojan mich in den letzten Büchern immer mehr mit seiner selbstzerstörerischen Art genervt hat, lerne ich ihn in diesem Band ganz neu kennen. Eine Figur wird menschlich, kehrt sein Inneres nach Außen und verschafft sich so Verständnis und Respekt. Er hinterfragt sein Verhalten, seine Wünsche, öffnet sich seinen Mitmenschen und zeigt eine ganz andere Seite von sich.
Eine fantastische Mischung aus einem genialen Psychothriller und einer unglaublich persönlichen Auseinandersetzung mit seinem Protagonisten, ist Max Bentow hier auf großartige Weise gelungen. Der Schreibstil, so warm und herzlich gegenüber Nils Trojan und gleichzeitig so kalt und brutal die Morde betreffend. Einfach großartig!

Von mir gibt es eine große Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 16.11.2021

Was ein Spass!

Giftrausch
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Inhalt:
Stardirigent Sir Evelyn Rutland ist ein bösartiger Exzentriker, dessen Knabenchor-Kolleg zu den besten Musikinternaten der Welt gehört. Doch als ein Junge mit dem Tod ringt, gibt es Gerüchte: Werden ...

Inhalt:
Stardirigent Sir Evelyn Rutland ist ein bösartiger Exzentriker, dessen Knabenchor-Kolleg zu den besten Musikinternaten der Welt gehört. Doch als ein Junge mit dem Tod ringt, gibt es Gerüchte: Werden die Schüler in Schloss Hirschenhaid mit schwarzer Pädagogik gedrillt? Gegen ein fürstliches Honorar soll Rechtsanwalt Paul Colossa den Skandal vertuschen – und verliebt sich ausgerechnet in Rutlands Frau. Verwirrt von seinen Gefühlen und verfolgt von Hasskommentaren im Internet, erkennt Paul zu spät, dass auch er geopfert werden soll.

Meine Meinung:`*
„Giftrausch“ ist nach „Jagdtrieb“ der zweite Kriminalroman von Hendrik Esch und seinem Hauptprotagonisten Paul Colossa.
Paul Colossa ist kein typischer Anwalt und wer einen Kriminalroman mit ernsthaften Figuren und realitätsnaher Arbeit eines Anwaltes lesen möchte, der kann hier jetzt abbrechen. 😊

Paul Colossa ist unstrukturiert, chaotisch, peinlich und schwimmt nicht nur durch jedes Fettnäpfchen, nein, er ertrinkt quasi darin. Skurril, schräg, grostek!
Ich mag diesen Sarkasmus, den schwarzen Humor und die peinlichen Szenen, die mich zum Lachen bringen.

Zitat: „Rechtsanwalt Paul Colossa warf seinen Oberkörper über das Pult und kotzte mit einem brüllenden Würgen einen gelbbraunen Schwall voll unverdauter Hühnchenbrocken in weitem Bogen in die erste Reihe des Publikums…“.

Als ich das Zitat las, saß ich gerade ganz entspannt - Cappuccino in der Hand - auf einer Liege an einem Hotelpool auf Mallorca. Neben mir lag meine Tochter und zu ihrem Leidwesen, viele andere Menschen auch. Sorry, aber ich musste so laut lachen. Warum? Weil die Geschichte, die mich bis fast and das Ende des Buches und zu diesem Zitat führte, weit ab der Realität ist und trotzdem oder gerade deswegen einfach nur Spaß macht. Es gibt so viele schräge Momente in diesem Buch, die der Autor derart bildlich und ausgiebig beschreibt, dass das Kopfkino kein Ende nimmt. 😊

Dazu kommen die unterschiedlichsten Nebencharakteren, die die Anwaltskanzlei durch ihre Mitarbeit und Anwesenheit bereichern.

Auch wenn ich beim Lesen des Buches viel Spass hatte, muss ich fairerweise kritisieren, dass der Klappentext ein durchaus ernsteres Buch vermuten lässt. Paul Colossa und seiner „Mitstreiter“ sind allerdings so raumgreifend, dass „der Fall“ eher in den Hintergrund gerät. Mit 614 Seiten ist der Kriminalroman auch sehr umfangreich, manchmal ein wenig weitschweifend. Der ein oder andere Nebenschauplatz war mir zu ausführlich geschildert und das Buch wäre sicherlich mit einigen Seiten weniger gut bedient gewesen.

Für mich definitiv das richtige Buch zum richtigen Zeitpunkt und daher gibt es von mir eine Leseempfehlung!

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