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Veröffentlicht am 06.07.2022

Ein Roman, der polarisiert

Bis ans Ende der Geschichte
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Mein persönliches Fazit:

Ohne die liebe Dominique hätte ich das Buch nicht gelesen. Denn weder das Cover noch der Klappentext lassen vermuten, was den Leser inhaltlich erwartet.

Jodi Picoult erzählt ...

Mein persönliches Fazit:

Ohne die liebe Dominique hätte ich das Buch nicht gelesen. Denn weder das Cover noch der Klappentext lassen vermuten, was den Leser inhaltlich erwartet.

Jodi Picoult erzählt die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven.
Die junge Bäckerin Sage, die sich nach einem folgenschweren Unfall komplett zurückgezogen hat, trifft auf den 90jährigen Josef.
Zwischen Sage und Josef entsteht schnell eine enge Bindung. Doch je mehr sie von dem alten Mann erfährt, desto schwieriger gestaltet sich ihr Miteinander. Eines Tages bittet Josef Sage darum, ihm bei Sterben zu helfen und bringt sie damit in große Bedrängnis. Voller moralischer Zweifel beginnt Sage, das Leben von Josef zu hinterfragen.

„Bis ans Ende der Geschichte“ ist kein locker flockiger Roman. Die Geschichte setzt sich in diversen Rückblicken mit dem Thema Holocaust auseinander und führt den Leser immer wieder in die dunkle Zeit des zweiten Weltkrieges.
Trotzdem gelingt es der Autorin, dieses Thema in eine sehr ungewöhnliche Geschichte einzubetten, die wunderbar atmosphärisch und detailliert beschrieben wird.

Eine zusätzlich eingefügtes „Märchen“ lockert die düsteren Rückblicke auf und hat mich durch den wunderbaren Erzählstil in seinen Bann gezogen.

„Das Ende der Geschichte“ ist ein spannendes Buch, das zum Nachdenken und sicherlich zu einem intensiven Austausch anregt.
Durch die unterschiedlichen Perspektiven musste ich mich als Leser auf die Sicht der Dinge der verschiedenen Charaktere einlassen und mich dadurch mit meinen eigenen Ansichten zu den Themen Moral, Schuld, Vergebung und Gerechtigkeit auseinandersetzen.

Leider passte die Auflösung für mich nicht zum Verlauf der Story. Sicherlich hat die Autorin sich etwas dabei gedacht und definitiv ein Ende erschaffen, das polarisiert.
Eine am Rande laufende Love-Story lässt Teile des Buches unnötigerweise kitschig wirken und schmälert in meinen Augen den großartigen Gesamteindruck des Buches.

Von mir gibt es eine Leseempfehlung!


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Veröffentlicht am 12.02.2022

Klare Steigerung zu Teil 1

Amissa. Die Vermissten
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Mein persönliches Fazit:

Zunächst war ich skeptisch, ob ich den zweiten der Teil der Amissa Trilogie überhaupt lesen möchte. Obwohl mir die Story im ersten Teil an sich gut gefallen hat, hatte ich doch ...

Mein persönliches Fazit:

Zunächst war ich skeptisch, ob ich den zweiten der Teil der Amissa Trilogie überhaupt lesen möchte. Obwohl mir die Story im ersten Teil an sich gut gefallen hat, hatte ich doch so meine Probleme mit den Hauptprotagonisten Rica und Jan Kantzius.
Jedoch ist Grömitz, ein Ort an der Ostsee und mein persönlicher Nachbarort, ein wichtiger Schauplatz der Geschehnisse in diesem Buch, und so konnte ich gar nicht anders 😊

Eigentlich steht die Hilfsorganisation „Amissa“ dafür, vermisste Menschen aufzuspüren und sie – bestenfalls - gesund wieder nach Hause zu bringen. Doch Rica, die selbst für die Organisation arbeitet, vermutet, dass auch „Amissa“ an dunklen Machenschaften beteiligt ist.
Gemeinsam mit Jan stößt sie auf „Missing Order“ Was verbirgt sich genau dahinter? Kann man sich für Geld alles bestellen, auch Menschen und in welcher Verbindung steht „Missing Order“ zu Amissa?
Eine Frau meldet sich bei Jan und Rica, um ihnen Unterlagen zu übergeben, die genau diese Fragen beantworten sollen. Doch kurz vor der Übergabe wird sie direkt vor Jans Augen ermordet und er entkommt nur knapp. Kurze Zeit später verschwindet Rica und eine unfassbare und brutale Geschichte nimmt seinen Lauf……

Wie auch im ersten Band war die Story spannend, fesselnd und temporeich geschrieben. Dinge geschehen, die sich der Leser kaum vorstellen mag und trotzdem erscheint einem das ein oder andere Vorkommen (Prostitution oder Menschenhandel) in der heutigen Zeit nicht ganz so abwegig.

Wie bereits im ersten Teil wandelt die Geschichte auf einem schmalen Grad zwischen Fiktion und möglichen Tatsachen.
Jan Kantzius vermittelt den Eindruck, ständig auf einem persönlichen Rachefeldzug unterwegs zu sein. Selbstjustiz und nur schwer kontrollierbare Emotionen sind seine ständigen Begleiter. Er kennt kaum Grenzen im Rahmen seiner Ermittlungsarbeiten und das scheinbar ohne jegliche Konsequenz für ihn.
Trotzdem bin ich den Protagonisten, besonders Rica, diesmal nähergekommen. Frank Kodiak lässt mich als Leserin auf sehr feinfühlige Art und Weise an den Emotionen der Protagonisten teilhaben. Die Charaktertiefe gefällt mir hier richtig gut und nimmt mich als Leserin mit auf die Reise.

Die bildliche Beschreibung der Örtlichkeiten in Grömitz sind so perfekt und detailliert gelungen, dass ich vermute, dass der Autor ein heimlicher Liebhaber dieses Ortes ist und wohl doch schon öfters dort Zeit verbracht hat 😊

Mit hat dieses Buch deutlich besser gefallen als der erste Teil! Trotzdem sollte die Trilogie im Ganzen gelesen werden. Von mir gibt es eine Leseempfehlung,

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Veröffentlicht am 22.01.2022

Ich freue mich auf die Fortsetzung

Ein neuer Himmel
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Klappentext: im Bildanhang

Mein Fazit:

Oh, mein Gott. Was für ein Cover. Ich war sofort schockverliebt und dann noch ein historischer Roman der in meiner bevorzugten Zeit, vor und während des zweiten ...

Klappentext: im Bildanhang

Mein Fazit:

Oh, mein Gott. Was für ein Cover. Ich war sofort schockverliebt und dann noch ein historischer Roman der in meiner bevorzugten Zeit, vor und während des zweiten Weltkrieges spielt.
Hannah, eine junge, gebildete Frau mit jüdischem Glauben, verliebt sich ausgerechnet in Peter Hagen.
Peter Hagen und seine Familie repräsentieren alles das, was „eine gute deutsche Familie“ in dieser Zeit ausmacht. Parteizugehörigkeit, arisches Gedankengut und ein möglichst erfolgreicher Werdegang in der Partei.
Nach einer längeren Romanze trennen sich kurz nach der Reichspogromnacht ihre Wege. Peter macht steile Karriere im Reichsministerium. Hannah flieht mit ihrer Tochter Melina zu fremden Menschen auf den Sandnerhof und versucht dort, die Zeit des Krieges unerkannt zu überstehen.

„Ein neuer Himmel“ war mein erstes Buch, das ich von der Autorin Margit Steinborn gelesen habe.
Die Hauptprotagonistin Hannah, was für eine starke, bezaubernde junge Frau, die sich so liebevoll um ihre kleine Tochter kümmert und alles dafür opfert, um den Krieg irgendwie zu überleben.
Der Schreibstil der Autorin hat mir gut gefallen. Obwohl das Buch auf verschiedenen Zeitebenen spielt und im Erzählerstil geschrieben ist, fügt sich alles ganz wunderbar zusammen. Fließend, bildlich und teilweise fesselnd erzählt die Autorin die Geschichte der Jüdin Hannah und ihrer Tochter.
Als Leserin habe ich mit der kleinen Melina mitgelitten und hätte gerne schützend meine Hand über sie gehalten.
Die ausführlich geschilderten geschichtlichen Fakten in dem Buch waren spielerisch mit eingearbeitet. Ich hatte zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, mich durch historische Daten oder Ereignisse durchquälen zu müssen. Im Gegenteil. Sie gehörten zur Story dazu und flossen ganz einfach so mit rein.
Das erste Drittel des Buches konnte mich vollends verzaubern und ich hätte mir das so sehr gewünscht, dass das bis zum Ende so bleiben würde.

Leider flachte es in der Mitte bis kurz vor Ende der Story dann doch um einiges ab. Das mag mit der Figur des Protagonisten Peter Hagen zusammenhängen. Seine Figur nahm in diesen Abschnitten viel Raum ein und er wirkte oftmals naiv und unterkühlt, so dass die anfänglich „fühlbare Wärme“ doch deutlich abkühlte. Die Ereignisse wurden in diesem Abschnitt doch sehr zügig aneinandergereiht, es fehlte mir hier ein wenig an Tiefgang. Auch Hannah kam nicht mehr so authentisch rüber. Das mag aber auch den Umständen zu diesem Zeitpunkt der Storie geschuldet sein.
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Auch, wenn der Zauber des ersten Drittels sich nicht durchgängig halten konnte, war es dennoch eine sehr schön geschriebene Geschichte.
Das Buch lebt von der Geschichte, der Wärme und der Kraft der kleinen Melina und der Menschen, die Melina in diesen schweren Zeiten begleiten und beschützen. So unglaublich liebevolle Nebencharaktere, die dieses Buch absolut bereichern und sich mit ihrem Tun und Handeln in dieser Zeit absolut selbstlos verhalten.
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In Kürze erscheint der zweite Band und ich hoffe doch sehr, dass zeilen.taenzerin sich wieder bereit erklärt, auch die Fortsetzung mit mir zu lesen.


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Veröffentlicht am 12.01.2022

Ein Buch, das mich zwiespaltet

Mörderfinder – Die Spur der Mädchen
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Nicht mehr lange und „Mörderfinder – die Macht des Täters“ von Arno Strobel erscheint im Buchhandel. Vor einiger Zeit habe ich bereits „Mörderfinder – Die Spur der Mädchen gelesen“…

Klappentext: im Bildanhang

Mein ...

Nicht mehr lange und „Mörderfinder – die Macht des Täters“ von Arno Strobel erscheint im Buchhandel. Vor einiger Zeit habe ich bereits „Mörderfinder – Die Spur der Mädchen gelesen“…

Klappentext: im Bildanhang

Mein persönliches Fazit:
Selten ist es mir so schwer gefallen, die passenden Worte für ein Buch zu finden und meine Gedanken hierzu festzuhalten. Verständlich und nachvollziehbar zu formulieren. Ich versuche es trotzdem 😊

Wow, was für ein Buch. Für mich bisher das beste Buch, das ich von Arno Strobel gelesen habe. Schon die Reihe um Max Bischoff, als er noch leitender Kommissar war, konnte mich für sich gewinnen. Für mich persönlich hebt sich die Reihe deutlich von den geschriebenen Einzelbänden des Autors ab.
Arno Strobel und seine Figur Max Bischoff. Gefühlt verschmelzen sie miteinander. Ein großartiger Protagonist der sich mit jedem Buch weiter entwickelt, sein Inneres nach Außen kehrt und einfach Mensch ist. Ein Mensch mit Werten für die er auch einsteht, wenn er deswegen mal unkonventionelle Wege gehen muss. Eine großartige Charakterzeichnung. Die Bücher um Max Bischoff sind liebevoll ausgearbeitet, gründlich und logisch aufgebaut. Ein großartiger Schreibstil, der mich jedes Mal fesselt und mich so sehr an dem Geschehen teilhaben lässt, dass ich gefühlt immer mit Max Bischoff unterwegs bin.
Auch in diesem Fall ist das so. Mädchen sind verschwunden und Max Bischoff versucht alles, um diesen Fall aufzuklären. Der Weg dorthin ist lang, er gibt viele Irrwege und Verzweigungen und der Autor beschreibt die Geschehnisse einfach so bildlich und detailliert, dass ich die Szenen vor Augen hatte….

….und genau da liegt mein Problem. In weiß, dass die Bücher von Arno Strobel gerne immer etwas „derber“ sind. Manchmal sterben auch Kinder, es sind Thriller. Ob ich das gut finde oder nicht, das sei dahingestellt. Allerdings geht es in diesem Buch um Themen wie Pädophilie, Missbrauch und Probleme innerhalb der Familie. Ich bin der Meinung, dass diesem Buch eine Triggerwarnung fehlt.
Es ist in meinen Augen deutlich und hart geschrieben. Großartig zugleich und doch hätte ich dieses Buch - mit entsprechender Triggerwarnung – ohne es böse zu meinen – nicht gelesen. Es hat mich definitiv an meine Grenzen gebracht.

Versteht ihr mein Desaster: Ein großartig geschriebenes Buch, für mich sein bestes bisher. Vielleicht, weil es im Kern gar nicht so weit weg von der Realität war. Aber ich würde mir wünschen, dass diese Themen auf anderer Ebene mehr Aufmerksamkeit bekommen.

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Veröffentlicht am 10.01.2022

Das große Ganze

Stadt des Zorns
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Mein persönliches Fazit:
„Stadt des Zorns“ ist bereits zweite Teil des Escape-Room-Thrillers, den Lorenz Stassen unter dem Pseudonym Marc Meller geschrieben hat.

Hannah, die einzige Überlebende des ersten ...

Mein persönliches Fazit:
„Stadt des Zorns“ ist bereits zweite Teil des Escape-Room-Thrillers, den Lorenz Stassen unter dem Pseudonym Marc Meller geschrieben hat.

Hannah, die einzige Überlebende des ersten Escape Rooms und Hauptkommissar Kappler müssen sich auch dieses Mal gegen den Serienkiller Janus behaupten.
Nahtlos knüpft die neue Story an die vorherige an. Auch, wenn sich die Bücher unabhängig voneinander lesen lassen, würde ich hier empfehlen mit dem ersten Teil „Raum der Angst“ zu beginnen. Nur so kann der Leser -meiner Meinung nach – sich wirklich komplett auf die Story einlassen.

Im Gegensatz zu „Raum der Angst“ konnte mich „Stadt des Zorns“ nicht vollkommen überzeugen, fesseln und begeistern. Das hatte unterschiedliche Gründe.

Während die einzelnen Räume im ersten Teil, das in einem Schloss spielte, für mich genial durchdacht waren und vor Finessen nur so strotzten, war mir das große Ganze, im Sinne einer ganzen Stadt und deren Kanalisation, einfach räumlich zu viel. An der ein oder anderen Stelle fehlte mir schlichtweg das Vorstellungsvermögen, um den Raum oder die Gegebenheit bildlich vor Augen zu haben.

Die Hauptprotagonistin Hannah, die sich im ersten Teil noch in mein Herz gefightet hat sowie auch dort die ganze Gruppe, kam mir persönlich diesmal eher unsympathisch rüber. Was womöglich taff, zielgerichtet und mutig wirken sollte, fühlte sich für mich abgezockt, überheblich und arrogant an. Erhaben über die „neue Truppe“ war sie diesmal für mein Empfinden eher als Einzelkämpferin unterwegs, wohlweislich, dass sie diejenige ist, die als letzte Janus begegnen wird.
Alle weiteren Charaktere der Escape-Room-Mitspieler kamen mir zu kurz und es war wirklich schwer hier Zugang zu den einzelnen Personen zu finden. Das mag auch daran gelegen haben, dass Hannah die Spiele quasi im Alleingang gelöst hat und die Rätsel nicht so perfide gestaltet waren wie noch in „Raum der Angst“.

Trotz allem hat mir der Thriller dennoch sehr gut gefallen. Ich mag den Erzählstil des Autors. Im letzten Drittel wurde es wirklich richtig spannend und die Geschichte nahm gehörig an Fahrt auf. Dem Ende nach zu urteilen, würde ich behaupten, dass nicht aller Tage Abend ist. Sicherlich werde ich nochmal in den Genuss kommen, mich mit Hannah und Janus auf eine weitere Reise zu begeben und da wünsche ich mir noch einmal so ein Feuerwerk wie im ersten Teil.

Von mir gibt es eine Buchmuddi-Leseempfehlung!



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