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Veröffentlicht am 16.02.2023

Beklemmend, verstörend und tragisch

Little Eve - Kind der Schlange
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Das letzte Werk von Catriona Ward hat mur richtig gut gefallen. Weshalb ich mich auch sehr auf „Little Eve“ gefreut habe, aber gleichzeitig auch sehr skeptisch war, weil ich nicht wusste, was mich da erwarten ...

Das letzte Werk von Catriona Ward hat mur richtig gut gefallen. Weshalb ich mich auch sehr auf „Little Eve“ gefreut habe, aber gleichzeitig auch sehr skeptisch war, weil ich nicht wusste, was mich da erwarten würde.
Jetzt am Ende, bin ich wahnsinnig froh es gelesen zu haben, auch wenn es verdammt harte Kost ist, die nicht so einfach an einem vorübergeht.

Der Schreibstil der Autorin ist überaus fesselnd und einnehmend. Die Atmosphäre ist sehr düster und beklemmend.
Eve steht hier im Fokus, dabei erfahren wir auch ihre Perspektive, aber nicht nur.
Was die Handlung sehr abwechslungsreich gemacht hat.
Eve ist eine sehr starke Protagonistin, die mir wirklich unter die Haut ging.
Ihr Mut ist unglaublich und auch wenn sich alles gegen sie verschworen hat, so steht Eve immer noch stolz erhobenen Hauptes da.
Daneben lernen wir noch weitere Charaktere kennen, die sehr interessant gestaltet sind. Besonders Chief Inspector Black hat mich wirklich beeindruckt und nicht einen Moment losgelassen.

Der Einstieg war bereits sehr nervenaufreibend und zugleich unglaublich verstörend. Ein Massenmord – doch wer ist der Täter?
Ein Name ist schnell gefunden, doch kann es tatsächlich wahr sein?
Diese Geschichte spielt sich auf unterschiedlichen Zeitebenen ab. Sie beginnt 1917 und endet 1946.
Um für das Ganze ein besseres Gefühl zu bekommen, erzählt uns Eve quasi ihre Geschichte von damals und diese ist wirklich extrem heftig.
Dabei hat Catriona Ward eine sehr feinfühlige und fantastische Art, das Ganze in Worte zu fassen.
Wir erleben hier eine seltsame Gruppierung, die nach ihrem eigenen Glauben lebt.
Das muss an sich nicht schlecht sein.
Aber hier hat es tiefgreifende Konsequenzen.
Dabei scheint alles fast zu schön um wahr zu sein.
Doch zwischen all den fantastischen Elementen, beginnt man zu hinterfragen, was hier wirklich abläuft und das hat mich wirklich überrollt.
Die Autorin thematisiert hier enorm sensible und wichtige Themen.
Sie erschüttern, machen wütend und gleichzeitig so unfassbar hilflos.
Man möchte schreien, aber man kann es nicht. Man ist in einer Taubheit gefangen, die kein Ende nehmen will.
Ein Glaube ist extrem gefährlich.
Man glaubt so lange daran, bis es letztendlich wahr wird.
Puh. Anders kann ich mir diese Skrupellosigkeit und die extrem tiefen Abgründe nicht erklären. Bösartigkeit in ihrer brutalsten Form.
Da ist so viel Schmerz, Tragik, Wut, Angst und Verzweiflung.
Man erlebt diese Menschen, sieht wie sie gefangen sind. Sieht aber auch, dass sie sich daraus nicht lösen können.
Denn was würde mit Ihnen in der richtigen Welt passieren? Könnten sie überhaupt überleben?
Wir erleben hier Missbrauch in unterschiedlichen Stadien. Aus menschlicher Hinsicht kaum zu ertragen. Es lässt das Herz unglaublich bluten.
Dabei zeigt uns die Autorin aber auch sehr intensiv die psychologischen Aspekte auf. Denn diese sind nicht nur extrem beängstigend. Sie sind auch elementar mit dem Ursprung verbunden.
Die Autorin zeigt nicht nur, wie manipulativ, berechnend und brutal Menschen sein können. Sondern auch, wie leicht es sich bei anderen Menschen anwenden lässt.

Die Grundthematik hat mich schon immer fasziniert. Und hier lernt man das Ganze besser zu verstehen und zu analysieren.
Begreifen kann man es dennoch nicht.
Das können nur Menschen, die es selbst erlebt haben.
Mich hat diese Geschichte seelisch und moralisch sehr fertig gemacht. Denn es gibt nichts, was es nicht gibt. Und das ist das erschreckende daran.
Wenn man begreift, wie massiv in das Gehirn eingegriffen wird, ist es schon zu spät.
Catriona Ward hat es unglaublich gut ausgearbeitet. Ich ziehe meinen Hut davor.
Sie beeindruckt mit Menschlichkeit und Wärme. Knallt uns aber gleichzeitig eine skrupellose und berechnende Welt vor die Füße.
Auch wenn die Spannung eher unterschwellig zu spüren ist und es eher leise als laut ist. So ist es ununterbrochen spannend und nervenaufreibend.
Es hinterlässt Spuren bei dir, ob du willst oder nicht.
Ich bin einfach nur tief beeindruckt und sprachlos.
Unbedingt lesen.

Fazit:
Bereits mit ihrem letzten Werk konnte mich Catriona Ward tief beeindrucken.
„Little Eve“ schlägt das Ganze jedoch um Längen.
Es ist verdammt harte Kost und sicher nicht für jeden etwas. Besonders, da es um Kinder geht.
Dieses Buch hinterlässt Spuren in dir, ob du willst oder nicht.
Beklemmend, verstörend und tragisch.
Unbedingt lesen.

Veröffentlicht am 16.02.2023

Unfassbar spannend, mit Twists versehen, die das Ganze verändern und vielschichtiger machen

Die Herzchirurgin
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Auf „Die Herzchirurgin“ von Jack Jordan habe ich mich extrem gefreut. Der Klappentext klang einfach unglaublich gut und es ist genau diese Art von Story, die ich wahnsinnig gern lese.

Der Schreibstil ...

Auf „Die Herzchirurgin“ von Jack Jordan habe ich mich extrem gefreut. Der Klappentext klang einfach unglaublich gut und es ist genau diese Art von Story, die ich wahnsinnig gern lese.

Der Schreibstil des Autors ist unglaublich einnehmend und fesselnd, darüber hinaus aber auch sehr bildhaft.
Die Atmosphäre ist relativ düster und beklemmend gehalten, was hier wirklich gut zur Story passt.
Im Fokus hierbei stehen Anna, Margot und Rachel. Drei Frauen, die unterschiedlicher kaum sein könnten und deren Perspektive wir immer abwechselnd erfahren.
Anna hat mich dabei am stärksten gepackt.
Einfach weil bei ihr ein so großes Ausmaß an Schmerz, Leid und Qual gebündelt wird, sie aber trotzdem niemals zusammenbricht oder gar aufgibt.
Mit Margot war es schon etwas schwieriger. Ich hatte Mitgefühl mit ihr, aber trotzdem habe ich sie verurteilt und verachtet. Dabei ist ihre Geschichte wohl am tragischsten von allen.
Rachel war eine Person, die ständig präsent war und obwohl ihre Geschichte mich nicht kalt gelassen hat, konnte ich zu ihr den wenigsten Bezug aufbauen.
Insgesamt konnten mich die Charaktere mit ihrer Fülle an Leben und Authentizität wirklich begeistern.

Der Einstieg hat mir unglaublich gut gefallen.
Die Spannungskurve wurde extrem hoch gehalten und ich habe so mit Anna mitgefiebert.
Die Grundthematik ist ziemlich heftig und zeigt aber gleichzeitig, wie weit man gehen würde, um das Wichtigste in seinem Leben zu beschützen.
Es gibt kaum eine größere Liebe als die zu seinem Kind. Und das hat mich extrem berührt, aber auch beschäftigt.
Dabei erleben wir mit Anna eine unglaublich starke Protagonistin, die die unterschiedlichsten Gedankengänge und Gefühle im Leser auslöst.
Dabei vermischen sich sowohl Bewunderung, als auch Respekt miteinander und trotzdem lässt sich eine gewisse Beklommenheit niemals ganz abschütteln.
Dabei geht es hier keineswegs nur um Anna. Parallel dazu erleben wir ebenso die traurige Geschichte von Margot, die so schrecklich und tiefgreifend ist, dass sie automatisch etwas mit dir macht, auch wenn Margot eine schwierige Persönlichkeit ist.
Ein weiterer Handlungsstrang lebt von den Ermittlungen, die im Hintergrund ablaufen und ebenfalls ihre eigene traurige Geschichte erzählen.

Gerade psychologisch gesehen hat der Autor hier Unfassbares geleistet.
Es ist unglaublich tragisch, verhängnisvoll und perfide zugleich.
Er zeigt, dass niemand nur Gut oder Böse ist, sondern dass man Spuren von beidem in sich trägt. Und das nur ein Moment genügt, damit diese Grenzen ineinander verschwimmen. Was verheerende Auswirkungen haben kann.
Jeder Mensch kriegt unterbewusst so viel mit und das verändert etwas in Ihnen, macht sie unkontrollierbarer und böser.
Das ist erschreckend und beängstigend.
Aber nur weil man etwas nicht sieht, heißt das nicht, dass es nicht da ist.

Ich bin wirklich beeindruckt und begeistert, wie Jack Jordan diese vielschichtige und nervenaufreibende Geschichte konzipiert hat.
Dabei hat er es wirklich geschafft, mich mit den Wendungen zu schockieren und sprachlos zu machen.
Das war etwas, was auch emotional unglaublich viel mit mir gemacht hat.
Denn diese Geschichte wächst mit ihren Herausforderungen und besonders das Ende fand ich unglaublich gut.
Unbedingt mehr von Jack Jordan.

Fazit:
"Die Herzchirurgin“ von Jack Jordan ist ein Thriller, den man keinen Moment aus der Hand legen möchte.
Unfassbar spannend, mit Twists versehen, die das Ganze verändern und vielschichtiger machen.
Eine Story, die sowohl beängstigend, als auch beklemmend und unglaublich emotional und tiefgreifend ist.
Unbedingt lesen.

Veröffentlicht am 13.02.2023

Packend, emotional und tiefgreifend

Die Unternehmerin von Amsterdam
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Von Simone Van der Vlugt kannte ich bisher nur Kriminalromane, die ich allesamt unwahrscheinlich gern gelesen habe.
Umso gespannter war ich darauf, wie sie sich im historischen Bereich behaupten würde ...

Von Simone Van der Vlugt kannte ich bisher nur Kriminalromane, die ich allesamt unwahrscheinlich gern gelesen habe.
Umso gespannter war ich darauf, wie sie sich im historischen Bereich behaupten würde und in meinen Augen hat sie hier etwas Großartiges abgeliefert.
Ich persönlich finde jedoch den Originaltitel „Die Käsefabrik“ viel passender.

Dieser Roman spielt im Zeitraum von 1892 – 1915. Es erzählt die Geschichte von Lydia und ihrer Tochter Nora, deren Perspektiven wir immer abwechselnd erfahren.
Ich muss gestehen, dass ich besonders Lydia unglaublich gern gemocht habe.
Sie hat Ansehen und Prestige. Aber ist keinesfalls abgehoben, sondern sich immer selbst treu geblieben.
Sie kämpft für eure Träume, ohne sich dabei selbst zu verlieren.
Eine unglaubliche Persönlichkeit, die mir wahnsinnig ans Herz gewachsen ist. Sie hat Werte, steht für sie ein und lebt sie aus, auch wenn es ihr das Herz bricht.
Mit Nora kam ich hingegen anfangs gar nicht zurecht. Was an ihrer Jugend, aber auch an ihren Werten liegt. Aber im Laufe der Zeit verändert sie sich. Oder um es konkret auf den Punkt zu bringen, verändert die Zeit sie.
Schmerz, Leid, aber auch Verzweiflung und Angst lassen sie wachsen und vieles hinterfragen.
Sie lernt, dass man im Leben nicht immer eine Wahl hat.
Dass die Liebe sich ihre eigenen Wege sucht, auch wenn es dir das Herz aus der Brust reißt.
Auch die Nebencharaktere verstehen mit ihrer Art zu punkten. Sie versprühen Leben, Kummer und Schmerz.
Und vor allem sind sie in allem, was sie tun, immer authentisch.

Dieses Buch ist in zwei Teile gegliedert. Was absolut nachvollziehbar ist, da es sich hier um zwei Frauen handelt.
Aber nicht nur ihre Schicksale sind von elementarer Bedeutung.
Lydia baut in schwierigen Zeiten eine Käsefabrik auf, etwas, das früher bei Frauen undenkbar war.
Ich hab ihren Mut und ihre Stärke sehr bewundert.
Darüber hinaus ist diese Thematik unglaublich interessant und wird gut verständlich und detailliert dargeboten.

Ein weiterer Aspekt ist der erste Weltkrieg, der hier thematisiert wird und das hat Simone van der Vlugt großartig ausgearbeitet. Dabei kommen auch wichtige Persönlichkeiten zur Sprache.
Doch in allem stehen die beiden Frauen und ihr Schicksal immer im Vordergrund.
Mich hat diese Geschichte wahnsinnig berührt, vor allem was die Liebe angeht.
Aber auch wie sehr sie an ihren Aufgaben gewachsen sind und dabei die wohl allerwichtigsten Dinge überhaupt erkannt haben.
Wichtig ist nicht, was andere über dich sagen.
Das Herz lässt sich nichts befehlen, es fühlt und entscheidet selbst.
Ja, es kann weh tun. Aber gleichzeitig spendet es so viel Vertrauen, Wärme und Leidenschaft.
Manchmal ist es laut und tosend und manchmal sanft und leise.
Aber vor allem darfst du niemals den Glauben an dich selbst verlieren.
Ein Roman, der so unglaublich viel gibt, mehr als man mit Worten erfassen kann.
Unbedingt lesen.

Fazit:
Simone van der Vlugt hat mit diesem historischen Roman etwas großartiges und wahnsinnig emotionales zu Papier gebracht.
Dabei geht es nicht nur um das Schicksal zweier Frauen.
Sondern sie bindet auch sensible und ernste Themen mit ein, die sie sehr feinfühlig und gleichzeitig direkt dargeboten wird.
Packend, emotional und tiefgreifend.
Unbedingt lesen.

Veröffentlicht am 13.02.2023

Eine Romantasy Story, die charmant, magisch und sehr faszinierend ist.

Queen of the Wicked 1: Die giftige Königin
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Nachdem in Kürze bereits Band 2 der Queen of the Wicked Reihe von Teresa Sporrer erscheint, ist das der perfekte Zeitpunkt endlich mit Band 1 zu starten.
Die Meinungen sind bisher überwiegend positiv, ...

Nachdem in Kürze bereits Band 2 der Queen of the Wicked Reihe von Teresa Sporrer erscheint, ist das der perfekte Zeitpunkt endlich mit Band 1 zu starten.
Die Meinungen sind bisher überwiegend positiv, weshalb ich umso gespannter darauf war.
Und was soll ich sagen: ich bin absolut verzaubert.

Der Schreibstil der Autorin ist überaus fesselnd und einnehmend.
Vom Kopfkino möchte ich gar nicht erst anfangen, denn es ist immens groß.
Belladonna steht hier im Fokus, daher erfahren wir hier auch ihre Perspektive und ich liebe sie abgöttisch.
Ihren Humor, ihre freche und impulsive Art. Ihre Gabe, die sie vorsichtig, aber auch stärker macht. Auch wenn diese überaus beängstigend ist. Damit zu leben, kann nur in einer Katastrophe enden. Denn zugleich ist es ein so schweres Los. Einsamkeit und Dunkelheit sind damit verbunden.
Belladonna ist so Besonders, dass sie es nicht mal selbst wahrnimmt und das macht sie zu einer unglaublichen Protagonistin.
Aber was, wenn sie sich verliebt?
Und dann ist da noch Blake. Ich schwöre, mein Herz ist mir in die Kniekehlen gerutscht.
Rauh, sexy, düster und gefährlich.
Ich bin hin und weg von seiner Art.
Ein Dämon, der so manche Geheimnisse hat und verboten sinnlich und charmant ist.
Ich habe die Dynamik zwischen diesen beiden unglaublich geliebt.

Belladonna hat mich sofort mitten ins Geschehen hineingezogen und ich war direkt verzaubert von dieser Welt und der Magie, die dort herrschte.
Teresa Sporrer bietet hier eine sehr faszinierende,vielfältige aber auch gefährliche Welt dar, die eine eigenartige Faszination ausübt.
Besonders die Pflanzen fand ich unglaublich interessant und vielfältig.
Aber dann passierte etwas und das hat Belladonnas Leben komplett verändert und dem Erdboden gleichgemacht.
Die Spannungskurve zog rasant an.
Es wurde emotional und so gefährlich und abgründig.
Dabei ist hier niemals etwas, wie es scheint.
Die Gräben sind erstaunlich tief, aber Belladonna behauptet sich.
Der Humor war erstklassig und hat direkt meinen Geschmack getroffen, dabei aber auch nie die Ernsthaftigkeit in Zweifel gezogen.
Belladonna bekommt es mit einigen Konflikten und Wahrheiten zu tun, die ihre Welt in ihren Grundfesten erschüttern.

Mir hat der Verlauf unglaublich viel Spaß gemacht. Es hat mich emotional berührt.
Was auch daran liegt, dass es sehr tiefgreifend wurde.
Aber man spürt auch die tiefe Einsamkeit, was dem Ganzen eine schmerzhafte und verletzliche Note gab.
Dabei baut die Autorin die ein oder andere Wendung ein, die ich so niemals erwartet habe.
Besonders am Ende hat sie mich zur Sprachlosigkeit verdammt und gleichzeitig erschüttert.
Insgesamt bin ich sehr begeistert, vor allem von den unterschiedlichen Wesen und den Gaben. Weil es dadurch noch dramatischer und prekärer wurde.
Es könnte auch als Einzelband stehen, da es in sich abgeschlossen ist.
Ich freue mich allerdings sehr auf Band 2 und bin sehr gespannt, was mich da erwarten wird.

Fazit:
Mit dem Auftakt der Queen of the Wicked Reihe konnte mich Teresa Sporrer absolut begeistern.
Eine Romantasy Story, die charmant, magisch und sehr faszinierend ist. Zumal sie hier mit einer unglaublich fantastischen Welt aufwartet, die mich absolut begeistert hat.
Ich bin gespannt, ob sie dieses Level auch in Band 2 halten kann.
Unbedingt lesen.

Veröffentlicht am 13.02.2023

Atmosphärisch, gefühlvoll und tragend

Kein Horizont zu weit (Tales of Sylt, Band 1)
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Von Alexandra Flint hab ich bisher noch gar nichts im New Adult Bereich gelesen, war aber total neugierig auf ihre Sylt Reihe. Also musste direkt Band 1 in Angriff genommen werden.

Der Schreibstil der ...

Von Alexandra Flint hab ich bisher noch gar nichts im New Adult Bereich gelesen, war aber total neugierig auf ihre Sylt Reihe. Also musste direkt Band 1 in Angriff genommen werden.

Der Schreibstil der Autorin ist unglaublich fesselnd, so dass ich direkt in dieser Geschichte verschwunden bin.
Die Atmosphäre ist dabei sehr schwer, melancholisch und leicht traurig.
Leni und auch Raffael stehen hier im Fokus. Wobei man aber tatsächlich Leni die meiste Zeit begleitet. Wodurch man ganz besonders zu ihr eine tiefere und intensivere Bindung aufbaut.
Ich mochte sie wahnsinnig gern.
Sie ist sanft, gefühlvoll und man spürt einfach unglaublich intensiv, welche Last sie mit sich herumträgt.
Ich hab wahnsinnig mit ihr mitgefühlt und konnte mich so gut in sie hineinversetzen.
Raffael dagegen fand ich sehr geheimnisvoll. Aber ich spürte auch etwas schweres und tieftrauriges, dass ihn ununterbrochen beschäftigte.
Ich spürte seinen tiefen Schmerz, der niemals ganz abklingt.
Dadurch bekommt man ein sehr gutes Gefühl für ihn und man mag ihn einfach. Egal ob man möchte oder nicht.
Darüber hinaus sind die beiden sehr authentisch und mit Leben gefüllt.

Dieser Roman besticht vor allem durch das Setting, das mich wahnsinnig fasziniert hat.
Denn es verspricht Freiheit, Loslassen und Neuanfänge.
Und vor allem vermittelt es ein tiefes Gefühl von Hoffnung und das ist hier so wichtig. Es ist wie ein Balsam auf der Haut. Kaum wahrnehmbar, aber du weißt, er ist da und hält dich in jeder Sekunde.
Ich weiß gar nicht, woran es lag, aber diese Story hat mich sofort berührt. Was vor allem an Leni lag.
Sie hat eine unerschrockene und sanfte Art an sich, die ich unglaublich liebe, aber sie vermittelt auch wahnsinnig viel Stärke.
Ich mochte die Dynamik hier sehr gern.
Es barg Höhen und Tiefen.
Es barg Herausforderungen, Tränen, Wut und Verzweiflung.
Sehnsucht, die so unendlich groß ist.
Und dann ist da diese immens große Zerbrechlichkeit, die eine so große Verletzlichkeit offenbarte.
Diese Geschichte brennt sich ein. Sie ist tiefgreifend und ob der Schwere auch sehr lebensbejahend und intensiv.
Die Hintergründe sind sehr tragend und erschüttern auf eine immens große Art und Weise. Nichts fühlen ist quasi keine Option.
Damit schafft Alexandra Flint in meinen Augen einen sehr gefühlvollen Auftakt, der etwas mit dir macht und dir darüber hinaus einfach zeigt, dass es niemals zu spät ist.

Fazit:
Alexandra Flint konnte mich mit dem ersten Band ihrer Tales of Sylt Reihe sehr begeistern und emotional berühren.
Diese Geschichte ist nicht einfach.
Sie ist schwer, melancholisch und tieftraurig.
Aber sie macht etwas mit dir.
Sie lässt dich Emotionen durchleben, die du nie für möglich gehalten hättest.
Sie lässt dich niemals ganz los und wird ein Teil von dir.
Atmosphärisch, gefühlvoll und tragend.
Unbedingt lesen.