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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.01.2018

Ein gelungener Auftakt, der Lust auf mehr macht

Ich bin nicht tot
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Schon früher habe ich die Thriller von Anne Frasier sehr gern gemocht. Als ich jetzt hörte, das es neues von ihr gibt, war ich sehr gespannt auf mehr.
Hierbei handelt es sich um den Auftakt der Jude Fontaine ...

Schon früher habe ich die Thriller von Anne Frasier sehr gern gemocht. Als ich jetzt hörte, das es neues von ihr gibt, war ich sehr gespannt auf mehr.
Hierbei handelt es sich um den Auftakt der Jude Fontaine Reihe.
Der Schreibstil von Anne Frasier ist sehr einnehmend, fließend und bildgewaltig. Im Nu war ich von dem Buch nicht mehr wegzubekommen. Der Sog hatte mich einfach wieder einmal erfasst.

Der Einstieg begann gleich sehr nervenzehrend und explosiv. Man taucht ein, in Judes Leben und begreift, was in ihr brennt, was sie erleidet, welche Qualen sie aussteht. Dabei ist ihre Entführung, die sie von ihrem früheren Leben abschnitt, nicht Vergangenheit. Sie ist präsent, man spürt sie mit jedem Atemzug.
Man fühlt mit ihr, leidet stumm und wartet voller Spannung, was als nächstes folgt.
Bei diesem Thriller erfährt man verschiedene Perspektiven, aus der Sicht eines Erzählers. Man erlebt Jude, Uriah, aber auch den Täter hautnah. Das verschafft nicht nur mehr Raum, dadurch wird es einfach greifbarer und man zittert nur umso mehr mit.

Jude ist eine Frau, die mir sofort ans Herz ging. Sie ist kaputt, ohne Frage. Aber wie kann sie das auch nicht sein, bei dem was sie mitmachen musste. Wie kann eine Seele so etwas ertragen, ohne Schaden zu nehmen?
Doch anhand Jude wird sehr gut aufgezeigt, das man nicht zerbrechen muss. Das man Stärke besitzt, die auftstehen und weitermachen lässt.
Man erfährt mit der Zeit immer mehr über ihren Hintergrund und was sie selbst als Menschen ausmacht. Dadurch kann man sich noch besser in sie hineinversetzen und ihrem Handeln folgen.
Dabei geht es nur vordergründig um Jude und ihr Martyrium. Da draußen ist längst noch ein anderer Psychopath, der junge Frauen in seine Gewalt bringt, ermordet.
Jude und ihr neuer Partner nehmen die Fährte auf und niemand kann das Böse so gut sehen, wie Jude selbst.
Wird es ihr letztlich dabei helfen , ihn zu schnappen oder ist es ihr eigener Untergang?

Mir hat dieser Thriller wirklich enorm gut gefallen. Anne Frasier versteht es den Spannungsbogen aufrechtzuerhalten und immer wieder hochschellen zu lassen. Sie legt langsam Fährten und ist man erstmal auf einer rechten Spur, so tut sie das unmögliche. Sie schwenkt in eine andere Richtung und stürzt den Leser somit vollends in Verwirrung.
Dabei hatte ich oftmals tatsächlich das Gefühl, das Judes Leben enorm viel Raum einnimmt. Aber genau dieser Umstand ist auch wichtig, um sie besser verstehen und verinnerlichen zu können.
Nicht selten hatte ich Angst, sie verliert sich dabei selbst und verfällt dem Wahnsinn.
Es gab einige Szenen, die haben mir einfach nur Gänsehaut über den Rücken rieseln lassen. Ich kam kaum zum Luft holen, weil ständig neues passierte.
Und während man in die Seele und die Qualen der Ermittlerin eintaucht, folgt man auch voller Spannung den Emittlungen. Diese sind nicht weniger gut ausgearbeitet, auch wenn ich mir manchmal gewünscht hätte, daß man den Fokus etwas mehr darauf gerichtet hätte.
Ich hatte keine Ahnung wohin mich das Ganze führen würde, doch plötzlich war alles an seinem richtigen Platz.
Man sah klar und wusste plötzlich, warum es so war, wie es war.
Es war nachvollziehbar, schockierend und machte mich sprachlos.
Das Böse ist zum greifen nah und man taucht in die Abgründe ein, die tiefer kaum sein könnten.
Ein Thriller der pures Grauen auslöst und an den Rand der Belastbarkeit bringt.
Es geht um Schmerz.
Emotionalen, körperlichen. Dabei versteht es die Autorin , dies recht eindringlich zu verdeutlichen. Es zeigt auf, was man durchlebt, was es mit den Menschen macht, wie es sie verändert. Welche Qualen, welche Zerrissenheit und welche Kämpfe es bedeutet. Aber man begreift auch, wie das Umfeld damit umgeht.
Vergangenheit ist nicht länger Vergangenheit. Präsenter und greifbarer denn je. Die Grenzen verschwimmen unmerklich ineinander. Alles explodiert über einem und der Tumult bricht los.
Ein Thriller dessen Wendungen mich ganz besonders in Atem gehalten haben und dessen Abschluss wirklich sehr gut gelungen ist. Es ist zwar nicht sehr blutig, dennoch ist es psychologisch sehr gut ausgearbeitet und bringt den Leser wirklich zum zittern und mitfiebern.
Eine Thematik die nicht kaltlässt uhd deswegen auch so mitreißt. Ich bin schon sehr gespannt auf den Folgeband.

Fazit:
Anne Frasier ist zurück.
Ihr Auftakt der Jude Fontaine Reihe ist sehr komplex, nervenzehrend und abgründig.
Eine Frau die weiß, was Qualen bedeuten und ein Täter, der immernoch auf der Jagd ist.
Eine komplexe Handlung und Charaktere , die unweigerlich ans Herz wachsen.
Das Wort Schmerz bekommt eine völlig neue Bedeutung und man begreift, das die Abgründe enorm tief werden können.
Ein Thriller, bei dem auch die Ermittlungsarbeit nicht zu kurz kommt, der aber besonders durch die Wendungen beeindruckt.

Veröffentlicht am 30.01.2018

Ein beeindruckendes Setting

Herrscherin der tausend Sonnen
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Auf dieses Buch hatte ich mich unheimlich gefreut. Obwohl es vereinzelt durchwachsene Kritiken gab, habe ich mich sehr auf schöne Lesestunden gefreut, daher ließ ich mich voller Spannung darauf ein.
Das ...

Auf dieses Buch hatte ich mich unheimlich gefreut. Obwohl es vereinzelt durchwachsene Kritiken gab, habe ich mich sehr auf schöne Lesestunden gefreut, daher ließ ich mich voller Spannung darauf ein.
Das Cover gefällt mir unheimlich gut und bis auf das Laserschwert passt es auch toll zur Geschichte. Denn so stellt man sich Rhee vor.
Sehr gut hat mir am Anfang das Glossar gefallen, dennoch möchte ich dabei anmerken, daß es bei weitem nicht reicht. Umfangreicher wäre in dem Fall noch besser gewesen.

Der Einstieg war auch gar nicht mal so leicht, denn die vielen Begriffe und Namen bereiteten mir zunächst einige Probleme. Nach und nach begann sich das zu lichten und ich konnte mich gut in die Geschichte hineinfühlen.
Dabei erfährt man hier verschiedene Perspektiven, nämlich die von Rhee und Aly. Ebenso sind es zwei verschiedene Handlungsstränge. Das war mir persönlich etwas zuviel. Denn ich habe mich mitunter dabei erwischt, daß ich viel lieber nur bei Rhee geblieben wäre. Ganz einfach, weil ich es bei ihr viel spannender empfand. Bei Aly hingegen schlichen sich schnell ein paar Längen ein, was wirklich schade ist. Seine Figur hätte einfach noch mehr verdient, er wirkt einfach doch etwas zu nichtssagend gegenüber Rhee. Leider kam ich ihm emotional auch nur bedingt näher.
Nichtsdestotrotz empfand ich beide als sehr interessante und faszinierende Persönlichkeiten. Besonders Rhees Hintergrund war sehr informativ und hat mir vieles erleichtert, um mit der kompletten Geschichte umgehen und diese noch besser betrachten zu können.
Rhee hat für mich eine doch spürbare Entwicklung durchgemacht. Ich mochte ihre Stärke und ihren Mut sehr gern und sie handelte oft einfach auch sehr menschlich und gefühlsbetont, was sie in meinen Augen gleich viel authentischer machte. Aber auch sie hat hier einiges zu durchstehen, womit sie nie gerechnet hätte.
Mitunter muss sie wirklich begreifen, daß die Dinge ganz anders sind, als sie bisher gedacht hatte. Das sie im Grunde gar nichts wusste und das wiederum bringt ihr Innerstes auch deutlich in Aufruhr.
Es gibt Missstände, es gibt Kämpfe und es geht nicht immer nur darum, sich selbst zu behaupten.
Oft geht es um etwas ganz anderes. Etwas viel wichtigeres.
Ebenso hat Aly einiges zu erkennen. Dabei wird auch er das ein oder andere Mal erschüttert und gefordert, was seiner Entwicklung gut tut.
Auch die Nebencharaktere haben mir sehr gut gefallen und wurden ein Stück weit greifbarer für mich.
Besonders Dahlen und Vin fand ich sehr gelungen.
Aber es gibt auch noch einige andere, denen man schnell auf emotionaler Ebene näherkommt und mit ihnen leidet und zittert. Was es auch gleich viel tiefer und facettenreicher macht.

Das Setting empfand ich als sehr toll. Für Fantasy Liebhaber eher nur bedingt geeignet, da es wirklich Science Fiction ist. Man bekommt einen sehr guten Einblick in die Welt, in ihre Technologie und wie alles läuft. Dennoch hatte ich etwas das Gefühl, das volle Potenzial wurde nicht ausgeschöpft. Da ist für mich noch Luft nach oben. Hier hätte ich mir ganz einfach noch mehr Details gewünscht. Da es doch recht komplex ist und man nicht alles auf Anhieb versteht.
Die Handlung selbst ist ziemlich spannend. Es wird schnell temporeich, flaut jedoch auch immer wieder ab. Nicht selten passiert es, daß ein Kapitel mit einem Cliffhanger endet. Leider führt es durch den Perspektivenwechsel dazu, daß die Spannungskurve dadurch schnell abbricht und man doch mitunter etwas gelangweilt ist.
Der Autorin gelingen jedoch einige Überraschungen, die ich so nicht kommen sehen habe.
Ich konnte wunderbar mit Rhee mitfiebern und an ihren Emotionen teilhaben. Sie hat etwas in mir ausgelöst, daß mich ihr einfach ein Stück weit nähergebracht hat. Ich konnte ihre Rachegefühle gut nachvollziehen und ging mit ihr zusammen ihren Weg.

Das Ende ist etwas offen und ich frage mich natürlich schon wie es weitergeht.
Ich empfand es vom Lesen her doch etwas anstrengend und leider konnte es mich nicht zu einhundert Prozent mitreißen.
Am Schreibstil der Autorin lag es nicht, denn dieser war einnehmend und fließend, es kam einfach immer wieder während der Handlung ins stocken, was den Lesefluss doch etwas erschwerte.
Nun bin ich gespannt darauf, was die Autorin sich im zweiten Band der Dilogie einfallen lässt und ich hoffe sehr, daß diese dann mehr überzeugen kann.

Schlussendlich ist der Autorin ein Roman gelungen, dessen Setting mich wirklich beeindruckt hat, das jedoch das volle Potenzial nicht ausgeschöpft hat. Es gibt noch einige Fragen, die hoffentlich im Folgeband aufgelöst werden.

Fazit:
Rhoda Belleza versteht es mit der Grundidee und dem Setting zu begeistern, so das ich es enorm interessant und auch faszinierend fand. Ebenso sind die Charaktere sehr interessant gestaltet, so das sie schnell greifbar werden und man ein Teil dieser Welt wird.
Leider konnte es mich dennoch nicht zu einhundert Prozent überzeugen, auch wenn die Autorin durchaus mit einigen Wendungen punkten kann.
Es ist hier einfach noch Luft nach oben und ich bin doch gespannt darauf, ob das Potenzial im Folgeband ausgeschöpft wird.

Veröffentlicht am 30.01.2018

Ein gelungene Fortsetzung, die mich nicht zu Atem kommen ließ

Cassandra - Niemand wird dir glauben
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Der erste Band dieser Dilogie hat mir schon unglaublich gut gefallen, so das ich mich sehr auf Band zwei gefreut habe. Ich war gespannt darauf, was mich erwarten würde und stürzte mich voller Elan in ein ...

Der erste Band dieser Dilogie hat mir schon unglaublich gut gefallen, so das ich mich sehr auf Band zwei gefreut habe. Ich war gespannt darauf, was mich erwarten würde und stürzte mich voller Elan in ein neues Abenteuer von Liz und Sophie.

Der Einstieg gelang relativ gut. Dennoch wären ein paar tiefere Rückblicke gut gewesen. Da ich doch einige Zeit gebraucht habe um wieder komplett ins Geschehen zu finden.
Nichtsdestotrotz haben mich Sophie und Liz sofort wieder gefesselt und nicht mehr gehen lassen.
Auch hier erfährt man wieder verschiedene Perpektiven. Was den Blickwinkel doch erweitert und man so tiefer eintauchen kann und zudem noch verschiedene Charaktere ergründen und in sich aufnehmen kann.
Man kann sich gut in sie hineinversetzen und ihre Handlungen und Gedankengänge nachvollziehen. Sie wirken authentisch und auch die Nebencharaktere sind sehr greifbar. Man kann ihre Stimmungen und Empfindungen sehr gut spüren und in sich aufnehmen.
Der Anfang hätte spannender kaum sein können und ich fieberte komplett mit Sophie mit. Und auch Sophie war es auch, die mich komplett emotional erreicht hat. Liz fand ich dagegen doch etwas unterkühlt in ihrer Art, was ich doch etwas schade fand.
Und dann gab es noch diese eine Person, komplett wandelbar und doch hatte ich mir von ihr noch etwas mehr erhofft, gerade was die Erklärungen betrifft. Und dieser Charakter war es wohl auch, der mich wohl am meisten erschüttert und entsetzt hat.
Sofort eröffnet sich uns wieder eine Welt die kaum erschreckender und grausamer sein könnte. Eine Welt, die wir so nie betreten wollen würden. Sicher haben auch manche Aspekte ihre Vorteile, doch gerade anhand von Liz wird sehr deutlich aufgezeigt, das es immense Nachteile mit sich zieht und das es doch die ein oder anderen Missstände zu verzeichnen gibt.

Die Autorin hat mich auch hier wieder mit ihrer fließenden, bildgewaltigen und sehr gefühlvollen Art zu schreiben, nicht mehr losgelassen. Ich fing an und konnte nicht mehr aufhören. Ein Sog entwickelte sich, dem ich mich nicht entziehen konnte oder gar wollte.
Auch wenn es noch die ein oder andere Schwachstelle gab, oder mir sich einige Dinge nicht recht erschlossen, so hat mich dieses Buch doch komplett mitgerissen und auch bei der ein oder anderen Szene nachdenklich gestimmt. Ganz besonders schön fand ich das Auftreten von Juan. Man hätte diesen Charakter gern noch mehr vertiefen können. Denn er ist einfach so schön ausbaufähig und bringt ein Gefühl von Zuhause und Wehmut mit sich. Bei ihm konnte man einfach alles spüren, was ihn ausmacht. Ja, was er eigentlich ist und in die Welt trägt.
Auch in diesem Band sehen sich Sophie und Liz mit einigen Herausforderungen und Stolpersteinen konfrontiert. Sie fordern ihnen alles ab und bringen sie immer wieder an ihre Grenzen. So oft habe ich mit ihnen mitgelitten. Besonders bei Sophie ging mein Herz besonders auf. Sie ist einfach ein ganz besonderer Mensch, deren Entwicklung mehr als gut spürbar wird. Natürlich hat Neurolink auch hier wieder seinen Auftritt, doch nicht so wie man vielleicht erwarten würde. Es ist eher das, was unter der Oberfläche brodelt und Missgunst und Machtspielchen mit sich bringt.
Auch ein alter Bekannter darf hier nicht fehlen und da liegt leider auch schon der erste Schwachpunkt. Denn gerade was diesen Handlungsstrang anbelangt, so hatte ich mir doch mehr davon erhofft. Es war mir zu wenig, nicht so abgründig , wie ich erhofft hatte und auch das Danach wurde mir zu schnell abgehandelt. Dennoch versteht er komplett Grauen und Eiseskälte hervorzurufen. Man spürt was ihn ausmacht und das man ihn nie unterschätzen sollte.
Und auch wenn vieles vorhersehbar war, so hat es die Autorin doch toll verstanden immer wieder Wendungen einzubauen, die man so nicht erwarten würde. Das hält sie konstant aufrecht bis zum Schluss.
Das Ende fand ich im Prinzip gut gelungen, mir persönlich war es jedoch ein Hauch zuviel an Dramatik und Tragik. Ich verstehe gut, warum es so ist, dennoch hätte ich es mir anders gewünscht.
Ebenso bleibt die Zwischenmenschlichkeit nicht außen vor. Die Gefühle sind sehr intensiv und doch hauchzart beschrieben, so das sich schnell Wärme in mir ausbreitete und ich es einfach genossen habe. Man erlebt ein Gefühl von Zerbrechlichkeit und weiß, jeder Moment könnte der letzte sein. Was es in meinen Augen nur umso packender gemacht hat. Man möchte einfach alles festhalten, helfend einschreiten und gleichzeitig jede Sekunde auf das intensivste auskosten.

Die Handlung selbst ist ziemlich abwechslungsreich, was vor allem an den zwei Handlungssträngen liegt.Auf der einen Seite folgt man Liz und auf der anderen Sophie.
Die Grundthematik selbst fand ich sehr gelungen. Die Autorin hat das Ganze mit sehr viel Einfühlsamkeit und Eindringlichkeit , aber auch mit viel Feinfühligkeit und Dramatik ausgearbeitet.
Ein Ausarbeitung die keine Wünsche offen lässt und doch hätte man sich gewünscht, es wäre noch tiefer und detailreicher vonstatten gegangen. Teilweise wurde für mich zu sehr an der Oberfläche gekratzt, ohne bis in den wahren Kern vorzudringen. Gerade bezüglich Neurolink hätte ich mir noch mehr Infos gewünscht.
Der Verlauf ist actionreich, explosiv und bringt auch den Leser immer wieder zum sinnieren und grübeln. Man denkt oft, was wäre wenn.
Und nach diesem Abschluss packt mich die Wehmut, weil ich Abschied nehmen muss.
Schlussendlich eine lesenswerte Dilogie, die man sich nicht entgehen lassen sollte.

Fazit:
Mit Band 2 der Pandora Dilogie hat die Autorin wieder etwas sehr gewaltiges und emotionales zu Papier gebracht. An den Vorgänger reicht es zwar nicht ganz ran und hat auch noch die ein oder andere Schwachstelle.
Dennoch konnte es mich packen, bewegen und auch zum nachdenken bringen.
Eine Welt die erschreckender und grauenvoller kaum sein könnte und mittendrin Liz und Sophie , im Kampf um ihr Leben und Gerechtigkeit.
Sehr mitreißend, spannend und klar.
Wer Band 1 mochte, dem wird auch dieser gefallen.

Veröffentlicht am 30.01.2018

Eine sehr außergewöhnliche , bewegende und besondere Geschichte rund um Abel und Noemi

Constellation - Gegen alle Sterne
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Von der Autorin habe ich bereits schon andere Werke gelesen und war daher ganz besonders gespannt auf ihren neuen Reihenauftakt.
Der Beginn hat nicht sofort Euphorie bei mir ausgelöst. Um ehrlich zu sein, ...

Von der Autorin habe ich bereits schon andere Werke gelesen und war daher ganz besonders gespannt auf ihren neuen Reihenauftakt.
Der Beginn hat nicht sofort Euphorie bei mir ausgelöst. Um ehrlich zu sein, brauchte ich eine Weile um mich in dieser Welt zurechtzufinden und auch mit den Charakteren musste ich erst warm werden.
Doch dann kam dieser eine Punkt, an dem es mit einem Schlag um mich geschehen war. Und ab diesem Zeitpunkt gab es kein Halten mehr und ich war vollkommen gefesselt, konnte mich fallen lassen und war gar nicht mehr von der Geschichte wegzubekommen.

Sie hat hier etwas ganz besonderes zu Papier gebracht. Das zwar erst langsam an Fahrt aufnimmt, sich dann aber immer mehr steigert und den Leser komplett in den Bann zieht und einfach zeigt, daß es mehr gibt, als wir uns je vorstellen könnten.
Abel und Noemi sind zwei außergewöhnliche Protagonisten, die man erst kennenlernen muss, um sie zu begreifen, sie zu fühlen und den Weg mit ihnen gehen zu können.
Besonders Abel hatte es mir angetan. Außergewöhnlich, wunderschön ausgearbeitet. Voller Facettenreichtum und faszinierend ohne Gleichen.
Oft habe ich wirklich vergessen, was er ist und das sagt eigentlich schon alles.Denn Abel ist eine Maschine, ein Mech. Aber wie man sich schon denken kann, ist er anders, als alle anderen. Obwohl ich gerade diesen Aspekt sehr vorhersehbar fand, hat mich das eigentlich weniger gestört.
Ich hab mich so sehr mit ihm gefreut, bin fast verzweifelt und auch die Tränendrüse wurde in Anspruch genommen. Er ist mir unheimlich ans Herz gewachsen und ich habe einfach sämtliche Emotionen mit ihm zusammen durchlaufen. Man spürt seine Entwicklung und ist stolz und freut sich jede Sekunde mit ihm. Man leidet, wenn sein Innerstes in Aufruhr gerät und zittert einfach in jeder Minute mit.
Mir hat lediglich ein bißchen mehr Dramatik gefehlt. Wenn es mal ernst wurde, wurde es fast zu schnell in meinen Augen abgehandelt, das hätte man gern noch mehr ausbauen und mehr Emotionen und Explosivität hineinlegen können.
Noemi ist eine Person, die mir sehr gut gefallen hat. Mut und Stärke zeichnen sie aus, aber sie hat auch sehr viel weiches an sich, was sie sehr viel greifbarer macht. Sie hat mich in der ein oder anderen Szenen sehr überrascht und ich habe wirklich mit ihr gefühlt.
Aber daneben gibt es auch Charaktere, die mich zum schmunzeln brachten. Virginia ist eine von Ihnen und sie hat mir einfach vieles leichter gemacht. Sie hat dem Ganzen etwas die Schwere genommen.
Denn die Atmosphäre fand ich mitunter doch etwas drückend und düster.
Und daneben gibt es auch Charaktere, die Wut und Zorn erzeugten. Aber nicht nur das. Auch Hilflosigkeit und Verzweiflung kam nicht zu kurz, was das Ganze einfach toll abrundet.

Das Setting sticht hier besonders heraus und gerade dieser Umstand hat es sehr viel magischer, brillierender und auch facettenreicher gemacht. Wir befinden uns in der Galaxie, doch damit ist es nicht getan.
Es ist sehr viel komplexer als man annimmt und während der Handlung erhält man immer mehr Einblicke, wodurch man nach und nach alles greifen und verstehen lernt.
Das Ganze erfahren wir aus der Sicht eines Erzählers, wodurch wir meist Abel und Noemi begleiten.
Die Autorin hat dabei einen sehr leichten, einnehmenden und bildgewaltigen Schreibstil, der mich förmlich durch das Buch fliegen ließ.
Sie erweckt alles zum Leben und dadurch spürt man auch alles viel besser.
Die zarten Gefühle, die daraus erwachsen, die Romantik und die Tiefe des Ganzes haben mich sehr berührt.
Es ist einfach eine ganz besondere Geschichte, die dem Leser etwas ganz besonderes mit auf den Weg gibt.
Niemals aufgeben, niemals verzweifeln.
Es ist niemals zu Ende. Manchmal ist es vielleicht sogar ein neuer Anfang.
Und manchmal entsteht daraus etwas ganz neues.
Abels und Noemis Weg ist voller Hürden, Wagnissen, Erkenntnissen und Wahrheiten, die ihr Innerstes erschüttern, aber auch auf eine ganz besondere Art und Weise zum leuchten bringen.
Die Autorin baut sehr geschickt Wendungen ein, die mich ziemlich schockiert haben, die ich aber auch gut nachvollziehen und ein Stück weit verstehen konnte.
Hätte ich nicht im Vorfeld gewusst, das es sich hier um einen Reihenauftakt handelt, so hätte ich dies nicht vermutet.
Denn das Ende ist in meinen Augen sehr rund und ausgewogen.
Die Handlung selbst ist teils ruhig, teils actionreich und wird gerade durch die Emotionen sehr bewegt.
In die Charaktere kann man sich wunderbar hineinversetzen und ihr Innerstes ergründen und verstehen.
Für mich einfach eine sehr außergewöhnliche Geschichte, die mich vor allem das Setting, ihren Tiefgang , die ungeahnten Möglichkeiten und vor allem durch Abel und Noemi sehr beeindruckt hat.
Ich bin sehr gespannt darauf, wie es weitergeht.

Fazit:
Claudia Gray hat hier eine sehr außergewöhnliche , bewegende und besondere Geschichte rund um Abel und Noemi zu Papier gebracht.
Diese sticht vor allem in ihrer Art und dem ganz besonderen Setting heraus.
Beeindruckende Wendungen, die komplett mitreißen und eine ganze Palette an Gefühlen durchlaufen lassen.
Abel und Noemi sind anders und gerade deswegen auch so beeindruckend.
Eine Geschichte die nicht sofort Euphorie in mir auslöste, die mich aber ab einem bestimmten Punkt vollkommen im Griff hatte und nicht mehr gehen ließ.

Veröffentlicht am 30.01.2018

Perfide, abgründig, explosiv

Blutzeuge
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Endlich geht es weiter mit Rizzoli und Isles. Als das Buch bei mir eintraf, musste ich daher auch sofort damit starten.
Mittlerweile handelt es sich hier um den 12.Band und ich war unheimlich gespannt, ...

Endlich geht es weiter mit Rizzoli und Isles. Als das Buch bei mir eintraf, musste ich daher auch sofort damit starten.
Mittlerweile handelt es sich hier um den 12.Band und ich war unheimlich gespannt, was mir dieser bieten würde.
In das Geschehen kommt man sofort sehr gut hinein. Alles ist sofort wieder präsent und obwohl es nicht allzu viele Rückblicke gibt, hat man keine Probleme, dem Geschehen zu folgen.
Die Autorin versteht es mit ihrem fließenden und einnehmenden Schreibstil sofort in den Bann zu versetzen. Leider hat das zur Folge, das ich das Buch nicht mehr zur Seite legen konnte und die Geschichte viel zu schnell vorbei war.

Hierbei folgen wir zum einen Jane Rizzoli und Maura Isles. Auf der anderen Seite aber auch einer anderen Person, was es in meinen Augen perfider und umso spannender machte.
Gerade diese eine Person hat mich ungalublich gereizt. Man hat schon im Vorfeld einige Ahnungen, die in verschiedene Richtungen gehen. Doch nichts bereitet tatsächlich darauf vor, worauf es im Endeffekt hinauszielt. Lange Zeit war sie für mich ein Buch mit sieben Siegeln und ich wusste einfach nicht, was ich von ihr halten , geschweige denn, wie ich sie einschätzen sollte.
Die ersten Leichen lassen auch gar nicht solange auf sich warten. Sie lösen einiges an Grauen und Fassungslosigkeit aus. Dabei versteht es die Autorin den gesamten Charakteren Tiefe und Leben einzuhauchen. Sie werden greifbar und man teilt ihre Emotionen auf jeder Ebene.
Die Grundthematik hat mir hierbei besonders gut gefallen. Wurde gut ausgearbeitet und dem Leser vor Augen geführt. Dabei versteht es die Autorin mit einigen Wendungen zu punkten, die man nicht kommen sieht. Einiges erahnte ich und doch überlief mich eine Schockwelle nach der anderen.
Ganz besonders fassungslos und schockiert war ich über die Emotionslosigkeit einer ganz besonderen Person. So viel Kälte und Kalkül, es hat mich wirklich entsetzt. Ratlos gemacht und auch zum nachdenken gebracht.
Was ist nötig, damit man so wird? Wie tief sind die Abgründe, die tatsächlich darin schlummern?
Wieviel Schmerz und Leid kann ein einzelner Mensch ertragen, ohne daran zugrunde zu gehen?

Die Handlung selbst ist etwas komplex aufgebaut und es dauerte einige Momente, bis ich mir ein Bild machen konnte.
Bis zu einem gewissen Grad fand ich es ziemlich vorhersehbar, was das Lesevergnügen aber keinesfalls geschmälert hat.
Derweil bleibt auch die Zwischenmenschlichkeit nicht außen vor. Maura und Jane haben derweil mit ihren eigenen Dämonen zu kämpfen und ich fühlte mich Ihnen dabei wirklich verbunden. Ich konnte mich gut in sie hineinversetzen, ihren Gedanken folgen und ihr Innerstes nach außen kehren. Sie haben dem ganzen Fall etwas Ausgeglichenheit verschafft. Sie haben gezeigt, das auch das Gute noch existiert und das nicht immer alles nur schwarz weiß ist.
Ihr Privatleben dominiert nicht, was ich als sehr gut empfinde. Die Ermittlungsarbeit hat mir nach wie vor sehr gut gefallen. Man konnte gut miträtseln und immer wieder in eigene Überlegungen verfallen.

Auf emotionaler Schiene konnte ich mich komplett einbringen und hab so jede Zeile mitgezittert und gebangt. Die Handlung wechselt immer wieder von ruhigem Modus in den nervenzehrenden. Dabei empfand ich es auf der psychologischen Ebene sehr gut ausgearbeitet.
Es geht um Berechnung, Macht, und Missgunst.
Es geht aber auch um Liebe, Akzeptanz und dem Wunsch, immer mehr zu wollen.
Es geht um die Vergangenheit, die niemals zur Ruhe kommt und sich irgendwann mit der Gegenwart verbindet.
Es hat mich traurig und wütend gemacht. Es hat in mir gebrodelt und ich konnte vieles einfach nicht akzeptieren, nicht verstehen. Es hat mich mit Grauen und Fassungslosigkeit erfüllt.
Und daneben ist es mir auch nahe gegangen.
Schlussendlich ein sehr gut ausgearbeiteter 12. Fall, der einiges an Grauen zutage fördert und in dem auch die Zwischenmenschlichkeit nicht zu kurz kommt.

Fazit:
Mit dem 12. Band rund um Jane Rizzoli und Maura Isles , konnte mich die Autorin komplett begeistern, mitreißen und ohne Unterbrechung in Atem halten.
Das Böse schläft nie und kommt immer wieder zum Vorschein.
Perfide, abgründig explosiv.
Ein sehr gut ausgearbeiteter Fall, der einiges an Grauen zutage fördert, bei dem aber auch die Zwischenmenschlichkeit nicht zur kurz kommt.
Die Charaktere sind gekonnt in Szene gesetzt und auch die Wendungen, konnten mich komplett mitreißen.
Rizzoli & Isles Fans werden hier auf ihre Kosten kommen.