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Veröffentlicht am 17.01.2023

Erfrischend, anders und interessant in seiner Ausarbeitung

The Crown Between Us. Royales Geheimnis (Die "Crown"-Dilogie 1)
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Die Crown Dilogie von Ada Bailey hat mich total gereizt und hin und wieder dürfen royale Geschichten einfach sein.
Ada Bailey hat hier einen tollen Auftakt geschafft, der viel Raum für Drama schafft und ...

Die Crown Dilogie von Ada Bailey hat mich total gereizt und hin und wieder dürfen royale Geschichten einfach sein.
Ada Bailey hat hier einen tollen Auftakt geschafft, der viel Raum für Drama schafft und wahnsinnig Spaß macht.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr einnehmend und fesselnd.
Alpha, unsere Hauptprotagonistin reißt das Zepter schon bald an sich.
Ich mag ihre unverblümte und selbstbewusste Art unglaublich gern. Bei ihr hat man das Gefühl, nichts könne sie aus dem Gleichgewicht bringen.
Bis sie nach Westby auf ein Elinteinternat kommt und sich alles ändert.
Daneben haben mir Nate und Aaron wirklich gut gefallen. Gerade weil man das Gefühl hat, niemandem trauen zu können, weil sie sehr undurchsichtig sind.
Ich mochte vor allem, dass sich die Charaktere immer wieder wandelten und man ständig neue Facetten an ihnen entdeckte, die nicht immer zu ihrem Vorteil waren.
Insgesamt sehr authentisch und greifbar.
Einzig die Welt der Schönen und Reichen, war mir etwas zu oberflächlich.

Besonders gut hat mir der Einstieg gefallen.
Denn es beginnt nicht in Westby, sondern zeigt erstmal Alphas Leben.
Die starke und toughe Alpha, die definitiv nicht auf den Mund gefallen ist und sich durchs Leben boxt.
Auch an der Westby schafft sie es immer wieder anzuecken, was mir ein schmunzeln entlockte.
Doch das Wichtigste, sie behandelt Menschen nicht nach ihrem Reichtum, sondern als eigenständigen Menschen und das ist ein großartiger Charakterzug.
Daneben erfährt man auch viel aus Alphas Vergangenheit, was sehr informativ und interessant war und zudem einige tragende und bewegende Elemente bot.

Der Verlauf hat mir richtig gut gefallen.
Es hat unglaublich viel Spaß gemacht, Alpha zu begleiten. Auch wenn es Rivalitäten, Intrigen und ordentlich Drama zu verzeichnen gab.
Zudem hatte man immer wieder das Gefühl, umdenken zu müssen. Weil man nie wusste, wem man trauen konnte.
Ada Bailey gelingt es auch ernste Themen zum Vorschein zu bringen, die jedoch für mich noch etwas zu schwammig waren.
Insgesamt zwar etwas vorhersehbar, dennoch ist der Unterhaltungswert enorm.
Es gibt Neid, Missgunst und ein perfides Spiel um Macht und Gier.
Nachdem es einen kleinen Cliffhanger gab, bin ich sehr gespannt, wie es weitergeht.
Leider konnte es mich emotional nicht ganz so erreichen, wie erhofft. Ich hoffe sehr, dass sich das in der Fortsetzung ändert.

Fazit:
Ada Bailey konnte mich mit dem Auftakt der Crown Dilogie unterhalten.
Erfrischend, anders und interessant in seiner Ausarbeitung.
Eine Story, die zwar emotional nicht ganz so catcht,wie erhofft und auch recht vorhersehbar ist, aber insgesamt unglaublich viel Spaß macht.
Ich bin sehr gespannt, wie es weitergeht.

Veröffentlicht am 17.01.2023

Perfide, durchtrieben und beklemmend

Rachejagd - Verraten
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Nachdem mich der erste Band der Rachejagd Trilogie von Nica Stevens und Andreas Suchanek schier umgehauen hat, was mich wohl mit am meisten überrascht hat, war ich unglaublich gespannt auf den zweiten ...

Nachdem mich der erste Band der Rachejagd Trilogie von Nica Stevens und Andreas Suchanek schier umgehauen hat, was mich wohl mit am meisten überrascht hat, war ich unglaublich gespannt auf den zweiten Band.
Und natürlich musste ich auch diesen wieder hören. Und Sinja Dieks spricht es in meinen Augen mehr als perfekt.
Sie trifft nicht nur die Emotionen perfekt, sondern schafft es auch den Charakteren ein Gesicht zu verleihen und der Handlung Tiefe und Brisanz einzuhauchen.
Es wäre ein Fehler ,diese Trilogie nicht zu hören oder zu lesen.

Das Hörbuch hat eine Länge von 9 Stunden und 16 Minuten, das entspricht 416 Seiten und liegt somit im mittleren Bereich.
Der Schreibstil der beiden Autoren ist wahnsinnig fesselnd und bildhaft.
Es entwickelt einen Sog, dem man nichts entgegenzusetzen hat.
Die Atmosphäre ist dabei sehr düster und beklemmend, was überaus gut zur Handlung passt.
Anna und Nick haben mir auch hier wieder wahnsinnig gut gefallen. Zumal sie mehr als einmal an ihre Grenzen stoßen, sich dabei aber weiterentwickeln und das spürt man unglaublich gut.
Daneben haben mir Zane und Lynette wahnsinnig gut gefallen.
Charaktere, die einfach authentisch und greifbar sind und die man sich unglaublich gut hineinversetzen kann. Sie agieren nachvollziehbar und sind zudem sehr vielseitig.

Anfangs hatte ich zugegeben so meine Zweifel, ob dieser Band mit dem ersten mithalten können würde. Zumal die Thematik völlig anders ist und ich nicht wusste, ob es überhaupt etwas für mich ist.
Doch die Sorge war umsonst.
Ich musste mich zwar erst damit auseinandersetzen, aber binnen kürzester Zeit war ich völlig gefesselt.
Zumal die beiden Autoren die Samthandschuhe ausziehen und den Leser in eine komplexe und brisante Handlung hineinziehen.
Dabei zeigen sie auch bei den Charakteren, dass nichts ist, wie es auf den ersten Blick scheint.
Dass sie sich immer mehr verändern, mit jedem Schritt, den sie tun.
Dabei müssen sie verdammt gut aufpassen, dass sie sich am Ende nicht selbst verlieren.
Denn was werden sie dann noch im Spiegel betrachten können?
Wer sind sie dann noch?
Können sie dann noch damit umgehen?

Zudem ist hier nichts eindimensional. Denn so wie die Charaktere ihre Verletzlichkeit immer mehr zeigen, so tut das auch die Handlung.
Es regiert Zerstörung und Wut.
Es regiert das eigene Überleben und der Kampf darum.
Die Hintergründe sind wirklich heftig, damit hab ich gar nicht gerechnet, umso erschütterter war ich.
Emotional hat es mich eiskalt erwischt.
Denn hier muss man so viel erleiden und durchmachen.
Zudem scheint alles miteinander verbunden. Die Richtung wechselt immer wieder und man weiß überhaupt nicht, woran man noch glauben kann.
Ein perfides und skrupelloses Spiel um Macht und Kontrolle, dessen Grenzen noch nicht vollends ausgelotet sind.
Zudem ist der Täter wie ein Phantom, was sehr brillant und gut durchdacht ist. Es birgt seine ganz eigene Faszination.
Natürlich dürfen auch Tragik und eine gewisse Dramatik nicht fehlen.
Und das Ende bietet ebenso wie in Band 1 wieder einen kleinen Cliffhanger.
Mich konnte diese Story wieder absolut begeistern und überraschen, ich freu mich riesig auf das Finale.

Fazit:
Nachdem Band 1 schon der Hammer schlechthin war, legen Nica Stevens und Andreas Suchanek hier nochmal eine Schippe obendrauf.
Perfide, durchtrieben und beklemmend.
Eine Story, die erstaunlich vielschichtig ist und die unglaublichsten Abgründe vor Augen führt.
Ein perfides Spiel um Macht und Kontrolle, dessen Grenzen noch längst nicht ausgelotet sind.
Unbedingt lesen.

Veröffentlicht am 17.01.2023

Schmerzhaft, bewegend und tiefgreifend

Whitestone Hospital - High Hopes
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Nachdem ich schon so viel Gutes über High Hopes von Ava Reed gehört habe, musste ich es jetzt auch endlich lesen.
Wobei das nicht ganz richtig ist. Weil ich es gehört habe. Ich liebe einfach Louis Friedemann ...

Nachdem ich schon so viel Gutes über High Hopes von Ava Reed gehört habe, musste ich es jetzt auch endlich lesen.
Wobei das nicht ganz richtig ist. Weil ich es gehört habe. Ich liebe einfach Louis Friedemann Thiele als Sprecher. Er bringt mein Herz immer wieder zum schmelzen. Ein gnadenlos guter Sprecher, wenn es um den männlichen Part geht. Er fängt die Emotionen so gekonnt ein und verbreitet damit absolute Gänsehaut.
Julia von Tettenborn passt perfekt an seine Seite und bringt es ebenso gekonnt rüber.
Sie verleihen den Charakteren und der Handlung so viel mehr an Emotionen und Tiefgründigkeit.
Und Gott sei Dank, erscheint Ende Januar schon Band 2. Denn der Cliffhanger ist wirklich heftig und emotional.

Der Schreibstil der Autorin ist unglaublich fesselnd und bildhaft.
Ich mag Krankenhaus Vibes total gern.
Und diese versprüht Ava Reed sehr gekonnt und tiefgreifend.
Dabei belässt sie es nicht bei Oberflächlichkeiten, sondern befasst sich sehr intensiv mit den Themen. Aber nicht mit irgendwelchen. Sie wählt Schmerz und Verlust. Und obwohl wir es wirklich mit sensiblen und ernsten Themen zu tun haben, so hat diese nicht nur großartig ausgearbeitet, sondern reagiert darauf auch mit Menschlichkeit und Feingefühl.
Und trotzdem hat man das Gefühl zu fallen. Jedes Mal ein bisschen mehr.
Sie zeigt damit, dass dieser Beruf mental und auch menschlich gesehen sehr hart an die Grenzen bringt. Aber darüber hinaus bringt er auch so viel Schönes hervor.

Im Fokus dabei stehen Laura und Nash.
Und mein Gott, ich liebe diese beiden einfach nur. Auch wenn Nash manchmal etwas braucht, um in die Gänge zu kommen.
Dafür hat Laura umso mehr Energie.
Und trotzdem sind diese beiden Menschen sehr feinfühlig und sensibel.
Mit den Nebencharakteren schafft es die Autorin, die Handlung um einiges aufzulockern. Und man kommt manchmal auch dem Lachen nicht mehr raus.
Aber es ist so richtig und fühlt sich einfach unglaublich gut an.
Emotional gesehen bekommt man es mit sehr tragenden und traurigen Themen zu tun, die einfach so viel im Inneren freisetzen.
Man fühlt sich im Himmel und gleichzeitig dem Erdboden nah.
Da ist so viel Tragik, so viel Schmerz und Ernsthaftigkeit.
Manchmal hat man das Gefühl, es nicht zu schaffen und trotzdem geht es weiter.
Ava Reed setzt sich auch gekonnt mit den psychologischen und zwischenmenschlichen Aspekten auseinander. Das ist gerade hier so wichtig.
Und natürlich darf auch ein bisschen Dramatik nicht fehlen.
Insgesamt hat sie mich emotional sehr berührt und zu Tränen gerührt.
Vor Hoffnung, vor Schmerz und manchmal auch vor Glück.
Die eingewobene Liebesgeschichte ist so sanft und zerbrechlich und fügt sich einfach wahnsinnig gut ein.
Mit dem Ende hat sie mich eiskalt erwischt und nochmals emotional zerstört.
Ich bin einfach sehr begeistert. Weil man auch merkt ,dass sie sich schreibtechnisch weiterentwickelt hat und auch davor nicht scheut, schmerzhafte Themen zu behandeln.
Ich bin mega gespannt auf Band 2, der zum Glück ja bald erscheint.

Fazit:
Mit High Hopes gelingt Ava Reed ein emotionaler und sehr tiefgreifender Auftakt des Whitestone Hospitals.
Schmerzhaft, bewegend und tiefgreifend.
Sie webt gekonnt ernste Themen ein und lockert das Ganze mit gut platzierten humorvollen Stellen wieder auf.
Zum Glück erscheint bald Band 2. Denn das Ende war wirklich unglaublich emotional und zerstörerisch.
Unbedingt lesen.

Veröffentlicht am 09.01.2023

Blutig, beängstigend und sehr berührend

Teufelsnest
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Schon als ich „Teufelsnest“ von Terry Goodkind das erste Mal gesehen habe, wusste ich, dieses Buch wird mir den Schlaf rauben.
Aus unerfindlichen Gründen habe ich es direkt am Erscheinungstermin vor fast ...

Schon als ich „Teufelsnest“ von Terry Goodkind das erste Mal gesehen habe, wusste ich, dieses Buch wird mir den Schlaf rauben.
Aus unerfindlichen Gründen habe ich es direkt am Erscheinungstermin vor fast einem Jahr begonnen, es aber dann wieder zur Seite gelegt.
Gestern wieder angefangen und förmlich inhaliert. Und mein Instinkt hat mich nicht getrogen. Was für ein Buch. Abgründig, perfide, wunderschön und unglaublich böse und das in allen möglichen Facetten, die sich hier aufzeigen.

Der Schreibstil des Autors ist unglaublich fesselnd und bildhaft.
Die Atmosphäre ist dabei sehr düster und beklemmend, was unglaublich gut passt.
Im Fokus steht hierbei Kate Bishop. Eine unglaubliche Frau, die mich mit ihrer Stärke und ihrer Unnachgiebigkeit nachhaltig beeindruckt hat.
Überwiegend erfahren wir ihre Perspektive, was ihr sehr viel Tiefe und Präsenz verleiht. Gleichzeitig hilft es dabei zu verstehen, was für eine Person sie überhaupt ist.
Daneben hat mich Jack zu Tränen gerührt. Ich mochte seine Art so wahnsinnig gern.
Er wurde zum Halt, zum Anker. Zu etwas, woran man sich festhalten und wonach man zehren konnte.
Er gibt Beständigkeit, er gibt Wärme, Zuversicht, Hoffnung und Vertrauen.
Aber auch die Nebencharaktere und besonders die Antagonisten sind sehr faszinierend und interessant. Wenngleich sie oft nur kurz in Erscheinung treten, so präsentieren sie so viel Bösartigkeit, Skrupellosigkeit und Kälte.
Insgesamt sind sie sehr authentisch und besonders Kate und Jack sind so gut greifbar und mit Leben gefüllt.

Der Einstieg war schon sehr nervenaufreibend und intensiv. Und auch etwas blutig. Was mich sofort in Schockstarre versetzt hat.
Was zunächst wie ein Thriller um einen Serienmörder anmutet, entwickelt sich zu etwas völlig anderem, größerem und vielschichtigeren.
Terry Goodkind beschäftigt sich hier mit der schlimmsten Art des Bösen.
Etwas, das man nicht sehen kann. Aber immer präsent ist. Dabei erklärt er auch unglaublich viel und geht so sehr tiefgreifend auf die Thematik ein. Was erstmal total beängstigend und brutal ist.
Aber es hilft das große Ganze besser zu verstehen und zu analysieren.
Damit man versteht, wirklich versteht.
Er zeigt, dass es überall lauert.
Egal wo du bist.

Seine Charaktere sind dabei sehr beeindruckend. Dabei gibt er Ihnen Facetten, die unerklärlich, aber trotzdem glaubhaft und sehr faszinierend und interessant sind.
Schon aufgrund dieses Aspekts hängt man förmlich an ihren Lippen.
Aber er geht noch weiter.
Er beschäftigt sich mit der menschlichen Psyche und fördert verstörendes zutage.
Und daneben gibt es eine mörderische Jagd, die blutiger und brutaler kaum sein könnte.
Dabei sind die blutigen Details sehr gut ausgearbeitet und schockieren einfach nur bis tief in die Seele.

Mir hat der Verlauf unglaublich gut gefallen.
Gerade weil man nie wusste, was als nächstes passiert und ob Kate dies überhaupt überleben würde.
Dabei ist ihre Entwicklung phänomenal, ebenso ihre Weitsicht. Auch wenn es manchmal einen Hauch zu überspitzt verlief, so zeigt er ganz deutlich auf, dass es auch für sie Grenzen gibt.
Darüber hinaus bietet er auch im zwischenmenschlichen Bereich eine Menge an Emotionen und Schicksalen, die mich innerlich zerbrechen ließen.
Weil es so heftig, so tragend und emotional war.
Daneben wird so viel Tragik und Trauer aufgezeigt. Es gab einen Moment, der hat mir die Tränen in die Augen schießen lassen. Weil es so voller Verzweiflung, Wut und Trauer war.
Insgesamt ein unglaublicher Thriller, der mich unglaublich fertig gemacht hat. Aber auf seine Art auch sehr besonders ist.
Weil er dir genau zeigt, wenn du dich selbst nicht rettest, wird es niemand tun.

Fazit:
Terry Goodkind konnte mich mit „Teufelsnest “ unglaublich begeistern und beeindrucken.
Ein verstörendes Buch über das Böse und das am Ende nur du selbst dich retten kannst, weil es sonst niemand tut.
Blutig, beängstigend und sehr berührend.
Unbedingt mehr davon.
Ich liebe es. Ein absolutes Highlight.

Veröffentlicht am 09.01.2023

Lotte Petri konnte mich mit „Knochengrund“ stark begeistern und in den Bann ziehen

Knochengrund
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Auf „Knochengrund“ von Lotte Petri, hab ich mich sehr gefreut, was vor allem an der Grundthematik liegt, die mich sehr gereizt hat.
Relativ früh musste ich feststellen, dass es sich hier um eine Reihe ...

Auf „Knochengrund“ von Lotte Petri, hab ich mich sehr gefreut, was vor allem an der Grundthematik liegt, die mich sehr gereizt hat.
Relativ früh musste ich feststellen, dass es sich hier um eine Reihe handelt. Diese handelt von der forensischen Anthropologin Josefine Jespersen. Und „Knochengrund“ ist dabei Band 2. Die Fälle sind zwar in sich abgeschlossen, ich würde jedoch zur Reihenfolge raten, gerade um das Privatleben von Josefine besser verstehen zu können.
Zudem geht es in diesem Thriller um Kinder. Wer damit nicht umgehen kann, sollte besser die Finger davon lassen.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr fesselnd und mitreißend.
Es beginnt zwar nicht mit einem extremen Spannungsbogen. Dennoch war ich sofort begeistert von der Dynamik und konnte das Buch nicht mehr zur Seite legen.
Hierbei erfahren wir unterschiedliche Perspektiven, je nachdem, wer gerade im Zentrum des Geschehens liegt.
Überwiegend begleiten wir dabei Josefine und den Ermittler Xander, was mir wirklich gut gefallen hat.
Man erfährt dadurch nicht nur Rückblicke, sondern auch wie sie ticken.
Besonders Josefine mochte ich wahnsinnig gern. Sie ist eine starke Persönlichkeit, neigt aber aufgrund ihres Hintergrundes zu sehr emotionalen und sentimentalen Reaktionen.
Zudem handelt sie oft impulsiv und leicht naiv, was im krassen Gegensatz zu ihrem Berufsfeld steht.
Daneben gibt es noch eine weitere Perspektive, die sehr verstörend, aber gleichzeitig auch sehr faszinierend und leidenschaftlich dargeboten wird.
Insgesamt konnten mich die Charaktere sehr überzeugen mit ihrer Art, gerade weil sie auch Schwächen zeigen.

Anthropologie ist ein sehr faszinierendes und interessantes Berufsfeld, worüber man hier wahnsinnig viel erfährt.
Auf einen dieser Ausgrabungsstätten gibt es jedoch etwas, was dort nicht sein sollte.
Und alleine, wie es dargeboten und ausgearbeitet wurde, ist so interessant und vielschichtig, dass ich einfach nur beeindruckt war.
Schnell wurde daraus ein Mordfall, der jenseits von Moral und Verstand liegt.
Dabei ist der ästhetische Gesichtspunkt wirklich beeindruckend, denn man spürt, dass Genialität und Wahnsinn stark miteinander verknüpft sind.
Dabei versteht der Täter in seinen Bann zu ziehen und nicht eine Sekunde loszulassen.
Josefine und Xander ermitteln fieberhaft.
Doch was die Autorin hier für ernste und sensible Themen eingewebt hat, ist wirklich heftig .
Menschlich gesehen, eine extrem harte Kost, auch wenn die Autorin sich dabei mit intensiven Details zurückhält.
Emotional gesehen ist es kaum zu verkraften, weil es einfach viel tiefere Kreise zieht, als einem bewusst ist.

Die Hintergründe bei allem sind dagegen unglaublich interessant.
Besonders Josefines ist sehr schmerzhaft und tragend.
Das Tempo der Handlung ist dabei nicht besonders hoch, die Spannung eher unterschwellig spürbar. Dennoch ist man wie im Sog. Weil es einfach so beklemmend und schrecklich ist und man nichts mehr möchte als Erlösung.
Leider gibt es auch Momente, die etwas zu gewollt wirken, als dass sie glaubhaft wären, was ich total schade fand.
Dadurch sollte dem Ganzen wohl mehr Dramatik gegeben werden, was leider nicht wirklich funktioniert hat.
Insgesamt konnte mich dieser Thriller jedoch trotzdem begeistern. Weil er sich einfach so echt angefühlt hat und der Nervenkitzel unglaublich gut spürbar war.
Zudem liebe ich einfach die Grundthematik seitens Josefines.
Ich bin definitiv gespannt, was Band 3 zu bieten haben wird.

Fazit:
Lotte Petri konnte mich mit „Knochengrund“ stark begeistern und in den Bann ziehen.
Die Themen sind sehr sensibel und trotzdem versteht es die Autorin, sie mit sehr viel Feingefühl darzubieten.
Eine unglaublich interessante Handlung, die weniger durch Tempo, als vielmehr durch die Dynamik zwischen allem bestimmt wird.
Ich bin definitiv gespannt auf Band 3.