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Veröffentlicht am 11.02.2021

Eine Leiche, die mal wieder die Schatten auf Heddas und Ennos Liebesglück legt

Tod auf Baltrum. Ostfrieslandkrimi
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Endlich geht es für Hedda Böttcher und Enno Frerichs in die nächste Runde und damit auch auf eine ganz besondere Art .
Denn Hedda und Enno machen Urlaub.
Naja eigentlich. So ziemlich.
Doch natürlich geht ...

Endlich geht es für Hedda Böttcher und Enno Frerichs in die nächste Runde und damit auch auf eine ganz besondere Art .
Denn Hedda und Enno machen Urlaub.
Naja eigentlich. So ziemlich.
Doch natürlich geht das nicht ohne eine Leiche.
Man könnte fast meinen ,dass Hedda von Ihnen verfolgt wird.
Makaber aber auch irgendwie lustig.

Dabei begann dieser Roman herrlich leicht und ein wenig romantisch. Denn man wird ein Teil davon, wie man erlebt, welch besondere Beziehung die beiden haben. Was ich einfach wahnsinnig schön finde.
Dabei ist es keinesfalls so, dass immer rosarote Wolken am Himmel sind, was hier sehr gut aufgezeigt wird.
Denn Heddas Eifersucht wird erneut auf die Probe gestellt. Und Enno ist so geduldig, verständnisvoll und geht einfach so gekonnt mit der Situation um. Was ich wirklich an ihm bewundere, mir wäre schon längst die Luft ausgegangen.

Der Autor hat wie gewohnt einen sehr einfühlsamen, atmosphärischen und einfach unglaublich fesselnden Schreibstil, der mich sofort gepackt hat.
Hier thematisiert er die Vergangenheit und wie leicht Missverständnisse eskalieren können.
Denn der Mensch ist ein impulsive Wesen und handelt schneller, als er denken kann und das kann sich sehr verheerend auswirken.
Wie schön wäre es doch, wenn man kommunizieren würde, statt direkt über die Stränge zu schlagen.
Der Leichenfund bringt sofort einige Fragen ins Spiel und nicht alle können beantwortet werden. Kurzerhand werden Hedda und Enno aktiv ,schnell kochen die Gemüter über und es ergibt sich ein Schauspiel aus Dramatik, Tragik, Schuldzuweisungen und ganz vielen Geheimnissen.
Doch das allein reicht nicht. Es wird viel weitreichender, als man annehmen würde .
Dabei geraten die beiden sehr an ihre eigenen Grenzen.
Und plötzlich tauchen auch Gewitterwolken am Horizont des Liebesglücks auf.

Mir hat dieser Ostfrieslandkrimi wieder sehr gut gefallen. Weil zum einen der Kriminalfall im Fokus steht, aber zum anderen auch klar wird, welch feste und stabile Bindung Hedda und Enno haben.
Er punktet mit einem Setting, dass voller Geheimnisse ist und in dem nichts ist ,wie es scheint.
Man bekommt Einblicke auf die Hintergründe, was die eigentliche Dramatik hervorbringt und auch zum nachdenken anregt.
Ganz besonders gut, hat mir Florian gefallen, denn mit seiner Art hat er etwas im Menschen berührt.
Nicht zu vergessen die zwischenmenschlichen Aspekte, die hier deutlich zum Vorschein kommen und einfach etwas in einem bewegen.

Besonders Heddas privates Problem hat mir sehr gut gefallen. Aber ich denke, es wird noch etwas nachkommen. Denn alles andere wäre zu einfach.
Die Ausarbeitung als auch die Charaktere und ihre Entwicklung haben mir ungemein gut gefallen. Weil Hedda und Enno hier wirklich gegen eine Mauer des Schweigens rennen, was es auch nervenaufreibender gestaltete.
Man kann sich sehr gut in jeden einzelnen hineinversetzen, weil sie mehr zeigen, als ihnen selbst bewusst ist.
Denn es geht auch darum, dass was man liebt zu beschützen. Wenn auch auf etwas unkonventionelle Art und Weise. Was nicht zwingend Zuspruch bedeutet.

Insgesamt sehr gelungen, weil es sowohl temporeich als auch sehr emotional ist.
Ich bin sehr gespannt , womit es Hedda und Enno das nächste Mal zutun bekommen.

Fazit :
Eine Leiche, die mal wieder die Schatten auf Heddas und Ennos Liebesglück legt.
Aber nicht nur.
“Tod auf Baltrum” punktet mit atmosphärischen Flair, Emotionen und Gemüter, die schnell hochkochen.
Er zeigt, wie wichtig es ist zu kommunizieren.
Das es essentiell ist.
Insgesamt sehr gelungen.
Denn nicht nur das Liebesglück wird auf die Probe gestellt, denn sie geraten in einen dramatischen Fall, in dem nichts ist, wie es scheint. Definitiv lesenswert.
Ich bin schon sehr gespannt, was im nächsten Fall auf Hedda und Enno wartet.

Veröffentlicht am 03.02.2021

Ein Roman, der mit einer Thematik punktet, die mir tief unter die Haut gegangen ist

Auf sieben Beinen
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"Auf sieben Beinen ” besticht durch eine außergewöhnliche Protagonistin. Eine junge Frau, die nicht nur sich selbst verloren hat.
Ein Unfall hat nicht nur ihr Leben auf dramatische Art und Weise beeinflusst ...

"Auf sieben Beinen ” besticht durch eine außergewöhnliche Protagonistin. Eine junge Frau, die nicht nur sich selbst verloren hat.
Ein Unfall hat nicht nur ihr Leben auf dramatische Art und Weise beeinflusst und verändert.
Es hat sie selbst verändert.
Wut und Verzweiflung bestimmen ihren Alltag.
Die Unzulänglichkeiten ihres Seins machen sie fertig und rauben ihr jegliches Selbstvertrauen.
Franzi hat durch einen Hundebiss ihr Bein verloren. Niemand kann sich vorstellen, was das für einen jungen Menschen bedeutet. Auch ich kann das nicht, nicht mal ansatzweise.

Es verändert ihr Weltbild. Ihre ganze Zukunft.
Doch die Frage ist, wird sie wieder zu sich selbst finden können?
Diese Thematik war für mich völlig neu. Einmal eine junge Frau, die nicht perfekt ist. Die einen Makel hat und damit zurechtzukommen versucht.
Fine Sturm hat eine sehr feinfühlige und empathische Art, dies dem Leser darzubieten. So das man sich wirklich damit auseinandersetzen muss.
Das man all die Wut, Angst und Verzweiflung spürt.

Ich lernte Franzi als eine Person kennen, die mich wirklich an die Grenzen getrieben hat.
Ihre Selbstzweifel und mangelndes Selbstvertrauen haben mich mitunter wirklich genervt, weil sie ewig griesgrämig durch den Tag lief und auf diese Art immer wieder ihr Umfeld vor den Kopf stieß.
Aber ich mochte Franzi auch unheimlich gern.
Für ihren Mut, ihre Stärke. Ihren Willen, nie aufzugeben und weiterzukämpfen.
Dadurch das man hier ausschließlich Franzis Perspektive erfährt, reißt sie das Zepter völlig an sich. Und wie sie das macht.
Man kann nicht wegschauen.
Es geht unter die Haut und gleichzeitig hat man es einer unglaublichen Vielfalt an Emotionen zutun. Die so viel unterschiedliche Gefühle in einem auslösen.
Wut, Mitleid, Hilflosigkeit und Angst.
Es sind nur einige von vielen.
Aber der Punkt ist, Franzis Schicksal ging mir nicht aus dem Kopf.
Ich hab gelacht, war den Tränen nah. Zwischen Trauer und Wut gefangen.
Ich wollte mehr für Franzi.
Das sie das Leben wieder fühlt mit all seinen Facetten. Das sie Liebe und Glück spürt.
Aber vor allem wollte ich, dass sie endlich zu sich selbst findet, sich akzeptiert und begreift, dass die Äußerlichkeiten den Menschen nicht ausmachen. Sondern das, was er tief im Inneren ist.

Und genau darum geht es in diesem Roman.
Um die Entwicklung von diesem großen Ganzen.
Wow, ganz ehrlich. Auch wenn ich zunächst etwas genervt von ihrer Art war, so hat mich ihre Entwicklung doch unglaublich beeindruckt.
Ich habe verstanden, dass es ein enorm wichtiger Prozess ist, der sich hier vollzieht.
Das Wut und Selbstzweifel ein verdammt wichtiger Bestandteil davon sind.
Das dieser Prozess nicht von heute auf morgen vollzogen werden kann und dazwischen viel Tränen, Trauer und Wut liegen.
Und das hat Fine Sturm einfach großartig aufgezeigt.

Aber nicht nur von Franzi war ich komplett beeindruckt.
Hansi, Kicki und Jan sind ebenso außergewöhnliche Charaktere, die mich spielend leicht um den Finger gewickelt haben.
Ganz besonders Hansi, der so viel Heilung und Trost zugleich hinein bringt.
Es ist eine Sache, die man unglaublich intensiv fühlt und die einfach etwas mit dir macht. Dadurch siehst du einfach die Welt mit anderen Augen.
Sie alle sind wirklich authentisch, mit einer tiefen Lebendigkeit gefüllt und so unglaublich gut greifbar.

In der Story selbst steht natürlich die Liebesgeschichte von Franzi und Jan im Fokus. Franzis Schicksal gibt dieser eine völlig andere Dramatik und Intensität.
Man spürt Beklemmung und einen Hauch Angst, in sich aufsteigen.
Mich hat die Feinfühligkeit dahinter stark beeindruckt und nicht einen Moment losgelassen. Zu sehr hat mich diese Thematik beschäftigt. Umso schöner fand ich den Blick auf die Hintergründe. Der so viel erklärt und nachvollziehbar macht.
Man erlebt das nicht nur Franzi zu kämpfen hat, sondern auch ihr Umfeld.
Was einer täglichen Belastungsprobe gleichkommt .

Fine Sturm schreibt einfach großartig.
Sanft, leise ,mit einem Schwall von Farben berauscht, so das diese Geschichte in unglaublich vielen Facetten erscheint.
Sie ist schmerzvoll, verletzlich und zart.
Groß, gewaltig und voller Explosionen, die ununterbrochen in Atem halten und mitreißen.

Mich hat dieses große Ganze unglaublich begeistert. Ich hab mit Franzi mitgefiebert, war stolz auf sie. Wurde immer wieder überrascht und hab erkannt, dass es hier nicht allein um die Liebe zu einem anderen Mann geht.
Es geht vor allem um die Liebe zu sich selbst.
Um Akzeptanz,Träume, Selbstheilung und Halt.
Man bekommt hier einen vielschichtigen Roman serviert, der emotional berührt und so unglaublich viel aufzeigt.
Mit einer Thematik punktet von der ich bisher noch nicht so viel gelesen habe und die einfach großartig ausgearbeitet wurde.
Es ist etwas für Romantiker, Träumer und Realisten.
Ein Roman, der dich nicht loslassen wird, weil er so tief in dir brennt und einen wahren Sog auslöst.
Ich bin schon unglaublich gespannt, was Fine als nächstes für uns hat.

Fazit:
"Auf sieben Beinen ” hat mich in mehr als einer Hinsicht beeindruckt.
Er ist zart, verletzlich, aber auch unglaublich groß und gewaltig.
Ein Roman, der mit einer Thematik punktet, die mir tief unter die Haut gegangen ist.
Die Schmerz, Wut und Selbstzweifel bedeuten und so viel in einem zum klingen bringen.
Ein Roman über Träume,Akzeptanz Selbstfindung und den Mut zu leben, lieben und glücklich zu seiner.
Mit einer Feinfühligkeit, die dir den Atem raubt und ständig unter Strom setzt.
Ich bin beeindruckt, begeistert und einfach völlig von den Socken.
Die Welt brauch mehr davon.
Denn Perfekt gibt es nicht. Aber man selbst kann es für sich perfekt machen.

Veröffentlicht am 03.02.2021

Ein guter zweiter Band und perfekt für zwischendurch

The Secret Book Club – Die Liebesroman-Mission
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Da mir der erste Band rund um den Secret Book Club wirklich gut gefallen hat, war ich enorm gespannt auf den zweiten Teil.

Hier stehen Braden Mack und Liv im Fokus. Zwei wirklich interessante und wandelbare ...

Da mir der erste Band rund um den Secret Book Club wirklich gut gefallen hat, war ich enorm gespannt auf den zweiten Teil.

Hier stehen Braden Mack und Liv im Fokus. Zwei wirklich interessante und wandelbare Charaktere, die mich wirklich überraschen konnten.
Aber auch die Nebencharaktere haben mich wieder sehr begeistert, auch wenn bei einigen die Charaktereigenschaften etwas anstrengend waren.
Dafür punktet hier der absolut geniale Humor, dem wir mitunter vor allem dem Russen zu verdanken haben. Definitiv einer meiner Lieblingscharaktere, weil er die Stimmung immer wieder anhebt und mit seinen Showeinlagen auflockert.

Natürlich geht es hier auch um unsere Männer aus dem Buchclub. Besonders die erste Szene war so genial,dass ich wieder schmunzeln musste. Der Buchclub ist kein unbedingt zentraler Teil der Handlung. Wirkt eher im Hintergrund und dennoch bekommt diese Geschichte dadurch ihren ganz eigenen Charme.
Es wäre von Vorteil, den ersten Band zuvor zu lesen, da auch Charaktere aus dem ersten Band auftauchen und man so die Zusammenhänge viel besser begreifen und nachvollziehen kann.
Doch in erster Linie geht es um Braden und Liv.
Beide mochte ich schon im ersten Band sehr gern. Braden ist in meinen Augen ein sehr sensibler Charakter, der nach außen hin aber eine sehr rauhe Art hat. Ganz einfach ,damit man nicht erkennt, wie es wirklich in ihm aussieht. Denn da brodelt es ordentlich. Der Blick auf die Hintergründe hat mir wirklich gut gefallen, weil es einen Hauch von Verletzlichkeit und Tragik aufzeigt, die man so nie vermutet hätte. Für mich hätte dieser Punkt gern noch mehr ausgeprägt sein können.
Liv dagegen ist hier die starke Figur. Die mit Sarkasmus und Kratzbürstigkeit von ihrem wahren inneren Kern abzulenken versucht.
Dabei ist Schwäche kein Makel. Dadurch begreift man, das Liv nicht ganz so selbstbewusst ist, wie man denkt.
Die Dialoge der beiden waren wahnsinnig schön zu verfolgen. Wie sie sich umkreist, weggestoßen und wieder vereint haben.
Ein stetiges Auf und Ab ,das kein Ende nehmen wollte und mich manches Mal schon zum Augen rollen brachte.

Aber was ich absolut großartig fand, dass Lyssa Kay Adams eine sehr wichtige Thematik eingewoben hat, die schier zum Brennpunkt wird.
Dabei geizt sie nicht mit Dramatik und Perfidität. Denn es geht ordentlich ab.
Man durchläuft ein wahres Meer aus Höhen und Tiefen.
Es gab Szenen, die haben mir schier Tränen in die Augen getrieben und pure Hilflosigkeit ausgelöst, weil so viel Schmerz und Verzweiflung darin liegt. Und daneben war ich unfassbar wütend ,wie leicht Machtmißbrauch vollzogen werden kann und die Opfer dabei meist keine Stimme haben.
Mich hat die Thematik unglaublich mitgerissen und gefordert.
So überrascht es auch nicht, dass selbst das Finale sehr dramatisch vollzogen wird. Was sich letztendlich aber sehr gut in die Geschichte einfügt und für ein hohes Maß an Trauer und Angst sorgt.

Insgesamt ein sehr guter zweiter Band. Der mich zwar emotional nicht ganz so packen konnte, da ich manche Charaktere einfach nicht so ernst nehmen konnte. Da sie teilweise zu überspitzt gehandelt haben.
Dafür liebe ich den Humor und die Thematik, die hier sehr gut aufgezeigt wird. Die unter die Haut geht, aufrüttelt und erschüttert.
Diese Geschichte ist einfach anders ,als der erste Band. Aber nicht schlechter, nur mit einem anderen Brennpunkt.

Fazit:
Der zweite Band der Secret Book Club Reihe punktet in erster Linie mit einer wahnsinnig wichtigen Thematik, die hier zum Brennpunkt wird und für einiges an Dramatik sorgt.
Aufgelockert wird das ganze mit herrlichem Humor.
Gott, ich liebe den Russen dafür.
Und eine Liebesgeschichte, die ein stetiges Auf und Ab bedeutet. Deswegen niemals langweilig, jedoch manches Mal etwas anstrengend ist.
Ein guter zweiter Band und perfekt für zwischendurch

Veröffentlicht am 03.02.2021

Ein Muss für Night School Fans

Number 10 1. Traue nur dir selbst
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Als ich vor kurzem entdeckt habe, dass dieses Buch auf dem Markt ist. War klar, dass ich es lesen muss.
Mir hat die Night School Reihe damals unglaublich gut gefallen und yeah, ich freu mich darauf zurückzukehren.

Auch ...

Als ich vor kurzem entdeckt habe, dass dieses Buch auf dem Markt ist. War klar, dass ich es lesen muss.
Mir hat die Night School Reihe damals unglaublich gut gefallen und yeah, ich freu mich darauf zurückzukehren.

Auch wer die Reihe davor nicht kennt, kann hier völlig problemlos einsteigen.
In diesem Buch geht es um Gray, ein junges Mädchen, dass ihren eigenen Kopf hat und sich dadurch in so manch prekäre Situation hineinmanövriert.
Gray ist kein normales junges Mädchen. Sie ist die Tochter der Premierministerin und damit kommen die Steine gewaltig ins Rollen.
Mit Gray hat die Autorin eine verdammt gute Protagonistin erschaffen, die sich durchbeißt und nicht eher still hält, bevor sie am Ziel ist.
Aber auch Jake und Julia haben mir unsagbar gut gefallen
Sie sind mit Authentizität, Lebendigkeit und einem hohen Maß an Menschlichkeit gefüllt.
Wir erfahren hierbei die Perspektiven von Gray und Julia. Was mir unsagbar gut gefallen hat. Nicht nur weil es Tiefe erzeugt, sondern weil man dadurch auch beide Seiten beleuchten kann.

Dank dem leichten und verdammt fesselnden Schreibstil der Autorin bin ich sofort sehr gut in die Story hineingekommen.
Gray ging mir sofort unter die Haut.
Ihre Verletzlichkeit, ihre Unschuld und ihre Dickköpfigkeit. Ich konnte mich wahnsinnig gut in sie hineinversetzen, ihre Ängste, ihren Schmerz und ihre Verzweiflung spüren.
Sie strömt etwas aus, dass man sofort beschützen möchte.
Doch hier geht es um so viel mehr, als man mit Augen erfassen, geschweige denn verstehen kann.
Hier wird eine Lawine losgetreten, von der man nicht erfassen kann, wo sie enden wird.

Die Autor wartet nicht nur mit einer sehr temporeichen und gut durchdachten Story auf.
Sie geht mit sehr viel Feingefühl zu Werke, wodurch sich die Emotionalität noch mehr verstärkt und man keine andere Wahl hat, als unbändig mitzuzittern.
Tatsächlich hat mich der Verlauf nicht allzu sehr überrascht.
Aber sie versteht es, an genau den richtigen Stellen Wendungen einzuweben, die dem Ganzen nochmal eine völlig neue Dimension und Dramatik verleihen.

Auch im zwischenmenschlichen Bereich gibt sie einiges mit auf dem Weg.
Es hat mich erschüttert, wie tief der Graben bereits ist. Da spricht so viel Wut und Hilflosigkeit heraus, dass es automatisch zum nachdenken bringt.
Viele Geheimnisse, noch mehr Gefahren und Bodyguards, die völlig an ihre Grenzen kommen.
Das letzte Drittel hätte meines Erachtens noch intensiver ausgearbeitet werden können. Um die ganze Dramatik und Tragik noch besser spüren zu können.
Dennoch schafft es die Autorin, mit beklemmenden Details zur Nachdenklichkeit zu verdammen.

Definitiv ein gewaltiger Auftakt, der mich absolut unter Strom gestellt hat.

Fazit:
Back to Night School.

C.J. Daugherty bringt mit “Number 10” einen verdammt genialen, emotionalen und temporeichen Auftakt ihrer neuen Reihe an den Start.
Ich bin begeistert, denn hier stechen vor allem die unglaublich gut ausgearbeiteten Charaktere und ihre Entwicklung heraus.
Viele Geheimnisse, noch mehr Gefahren und Bodyguards ,die schnell an ihre Grenzen stoßen.
Ein Auftakt, der nicht nur emotional mitreißt, sondern auch zum nachdenken bringt und eine Fülle an Schmerz und Hilflosigkeit auslöst.
Unbedingt mehr davon

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
Veröffentlicht am 25.01.2021

Ein genialer Auftakt, der mich absolut begeistern konnte

Die Leiche am Westerdeich. Ostfrieslandkrimi
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Auf diese neue Ostfrieslandkrimi Reihe war ich total gespannt, weil der Inhalt sich unheimlich vielversprechend angehört hat und ich neugierig darauf war, wie dieser ausgearbeitet werden würde.

Stefan ...

Auf diese neue Ostfrieslandkrimi Reihe war ich total gespannt, weil der Inhalt sich unheimlich vielversprechend angehört hat und ich neugierig darauf war, wie dieser ausgearbeitet werden würde.

Stefan Albertsen hat einen sehr angenehmen und leicht zu lesenden Schreibstil, der zugleich sehr charmant und humorvoll ist, so das ich nur so durch die Zeilen gerauscht bin.
Mir hat dieser Fall unglaublich viel Spaß gemacht, weil vieles nicht offensichtlich war und anhand des stürmischen Settings eine wirklich beklemmende und unheilvolle Atmosphäre hineingezaubert wurde.
Und das passte hier einfach mehr als gut.

Ganz besonders gut haben mir die beiden Kommissare gefallen. Die zunächst etwas verbissen wirkten, sich aber im Laufe des Geschehen immer weiter öffneten und dabei nicht nur mit ihrem kriminalistischen Spürsinn punkten konnten. Axel Groot fand ich manchmal etwas anstrengend, weil ich manchmal das Gefühl hatte, er vergräbt sich zu sehr. Zudem denke ich, dass bei ihm noch einiges verschüttet liegt, was unbedingt an die Oberfläche möchte. Er wirkt dadurch manchmal etwas griesgrämig, was er aber eigentlich gar nicht ist, wenn man ihn mal besser kennenlernt.
In Hilka Martens konnte ich mich unglaublich gut hineinversetzen. Sie ist eine verdammt gute Kommissarin, die ihr Schicksal tapfer trägt und bei der Kripo Norden zeigt, was in ihr steckt.
Sie ist manchmal etwas zu spontan und impulsiv, aber genau das mag ich auch so unfassbar gern an ihr. Weil sie dadurch zeigt, dass sie nicht perfekt ist und auch Schwächen hat.
Richtig toll haben mir hier auch Dyssen und Charlie gefallen. Sie lockern die Atmosphäre mit ihrem Humor und ihrer charmanten und unverwechselbaren Art unglaublich auf, was dem Ganzen etwas die Schärfe nimmt.
Insgesamt alles sehr authentische und wandelbare Charaktere, in die man sich gut hineinversetzen kann.

Die Perspektiven erfolgen hier aus unterschiedlicher Sicht, je nachdem wer gerade im Zentrum des Geschehen liegt. Das macht es nicht ganz so eindimensional und man erhält Einsicht auf unterschiedliche Blickwinkel.
Interessant war hier vor allem, dass man hier auch Einsicht in die letzten Momente der Opfer erhält, was nicht nur unglaublich spannend, sondern auch sehr aufschlussreich ist.
Die Story fokussiert sich zunächst auf die Kommissare und wie sie sich in ihrem neuen Umfeld schlagen. Zudem werden sie sehr schnell mit einem kniffligen Fall konfrontiert, der sie schnell an ihre Grenzen bringt.
Der Fall selbst hat mir ordentlich Kopfzerbrechen bereitet, weil ich keine Ahnung hatte worauf das Ganze hinauslaufen würde.
Fakt ist, dabei ist nichts wie es scheint und die Karten werden immer wieder neu gemischt.
Auch wenn die Nebencharaktere etwas blass wirken, so kann man sich dennoch ein sehr gutes Bild von ihnen machen.
Der Blick auf die Hintergründe hat gezeigt, dass es ordentlich hinter der Fassade bröckelt und es nicht viel fehlt, bis diese eingestürzt.
Ich war sehr beeindruckt mit welch genialen Scharfsinn ,Hilka dem Ganzen zu Leibe rückte und so dem Ganzen immer wieder eine dramatische Wende eingehaucht hat.
Und an Dramatik hat es hier definitiv nicht gefehlt.
Aber auch nicht an niederen Beweggründen, die doch auch ein Stück weit auch schockieren und erschüttern. Denn dadurch wird auch klar, wie diese Menschen wirklich ticken und was sie ausmacht.

Insgesamt ein sehr vielversprechender erster Band um die Kripo Norden, die mich nicht nur begeistert haben, sondern auch mit Themen punkten, die Sprachlosigkeit als auch Beklemmung in einem hervorrufen.
Denn hier geht es um Neid, Schuld und Gier.
Eine Kombination, die selten gut ausgeht und zeigt, wie sehr es die Menschen verändert.
Beängstigend ist vor allem, wie weit Menschen zu gehen bereit sind, wenn es um ihren eigenen Vorteil geht. Das hinterlässt doch ein sehr beklemmendes Gefühl, dass man nicht mehr los wird.
Ich bin schon sehr gespannt auf den nächsten Fall für Axel und Hilka.

Fazit:
Der Startschuss für die Kripo Norden ist gefallen.
Hilka Martens und Axel Groot sind unglaublich sympathische und beeindruckende Charaktere, die mich absolut begeistert und überrascht haben.
Daneben bekommt man einen Fall serviert, der definitiv nicht ohne ist und so einiges an Rätsel aufgibt.
Verbunden mit der stürmischen Naturgewalt ergibt es nicht nur ein verdammt gutes Zusammenspiel, sondern erzeugt auch sehr viel Dramatik und Tragik.
Unbedingt mehr davon.