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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.09.2023

Eine Reihe, die ich unbedingt empfehle

Rachefrühling
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Egal ob Sneijder, Hogart oder Pulaski. Andreas Gruber hat ein Händchen für außergewöhnliche und fähige Ermittler. Diesmal ist es leider der letzte Band für Evelyn Meyers und Walter Pulaski und mein Herz ...

Egal ob Sneijder, Hogart oder Pulaski. Andreas Gruber hat ein Händchen für außergewöhnliche und fähige Ermittler. Diesmal ist es leider der letzte Band für Evelyn Meyers und Walter Pulaski und mein Herz bricht.

Der Schreibstil ist auch hier wieder unglaublich fesselnd und bildgewaltig.
Ich liebe, liebe einfach alle Charaktere. Sie sind sorgfältig ausgearbeitet und bestechen gerade mit ihren unterschiedlichen Facetten. Zudem sind nicht immer alle so, wie sie scheinen. Was der Geschichte unglaublich viel Kontur und eine gewisse Schärfe verleiht.
Zudem sind sie sehr authentisch und sehr gut greifbar.

Der Einstieg fiel mir direkt wieder unglaublich leicht. Wie man es gewohnt ist, wird alles wieder sehr komplex aufgebaut.
Denn natürlich ist alles niemals so, wie es den Anschein hat. Die Gräben sind verdammt tief. Tiefer, als man je steigen würde.
Die Ermittlungen haben mir wieder unglaublich gut gefallen. Ich mag die Dynamik zwischen Pulaski und Meyers total gern.
Die Charaktere, die diese Handlung beleben, sorgen für ordentlich Zündstoff und ich hab es so gefeiert. Und auch wenn man es nicht sollte, hat man auch eine besondere Verbindung zu den Antagonisten. Es gab dabei einige, die ich wegen ihrer Art einfach sehr ins Herz geschlossen habe. Gerade am Ende gab es sehr berührende Momente, die mir runter wie Öl gingen.
Die Hintergründe fand ich sehr erschütternd und ja daraus ergibt sich so unglaublich viel.
Und ja, man kann es ein Stück weit nachvollziehen. Und trotzdem. Was ich damit sagen möchte. Hier ist nicht nur das ultimative Böse zu finden. Andreas Gruber seziert seine Charaktere, legt all die Wunden und Dämonen frei und zeigt damit, dass es immer eine Geschichte hinter der Geschichte gibt und das macht es so verdammt beklemmend und auch tragisch.
Selbst wenn man möchte, kann man einfach nicht wegschauen.
Auch hier hat er wieder richtig Gas gegeben.
Ich bin überrascht, begeistert und erschüttert gleichermaßen. Denn mit dieser Skrupellosigkeit aber zugleich Finesse hab ich definitiv nicht gerechnet.
Evelyn ging mir unter die Haut. Die ganze Geschichte tat es. Denn am Ende kann es unmöglich Gewinner geben, dafür wiegt einfach alles viel zu tief.
Ich bin absolut sprachlos. Ein Pulaski, wie er nicht besser sein kann.

Fazit:
Ein letztes Mal Evelyn Meyers und Walter Pulaski.
Auch mit dem Finale dieser Reihe hat mich Andreas Gruber wieder absolut überrascht, begeistert und erschüttert.
Eine Reihe, die ich unbedingt empfehle.

Veröffentlicht am 30.09.2023

Kurzweilig, spannend und nervenaufreibend

Zwei Fremde
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"Zwei Fremde. Einer will dir helfen. Der andere dich töten. Aber du weißt nicht, wer.“ von Martin Griffin, ist ein Thriller ganz nach meinem Geschmack.
Der Titel ist Programm, denn ununterbrochen steht ...

"Zwei Fremde. Einer will dir helfen. Der andere dich töten. Aber du weißt nicht, wer.“ von Martin Griffin, ist ein Thriller ganz nach meinem Geschmack.
Der Titel ist Programm, denn ununterbrochen steht man vor der Frage, wem zu trauen ist und wem nicht.

Der Schreibstil des Autors ist sehr fesselnd und angenehm zu lesen.
Als Leser lernt man Remie unglaublich gut kennen, da man dabei auch ihre Perspektive erfährt, was aber nicht heißt, dass sie dadurch extrem viel an Tiefe gewinnt.
Da hätte man sicher noch mehr herausholen können, was für mich jedoch nicht unbedingt notwendig war.
Wie die Sympathien verteilt sind, kann ich gar nicht genau sagen, ich war viel zu sehr damit beschäftigt, zu ergründen, wer den guten und wer den bösen Part vertritt.
Zum Nachdenken kommt man dabei eher wenig. Dafür geht alles viel zu schnell. Aber genau das hat mir auch richtig gut gefallen.
Die Nebencharaktere fand ich sehr gut dargeboten. Sie sind geheimnisvoll, berechnend, aber auch vertrauenswürdig und undurchsichtig, was perfekt ins Bild passt und zudem enorm die Spannung anheizt.

Ich kann nicht sagen , woran es lag. Aber mich hat die Story sofort gepackt. Es war genau meins.
Völlig abgeschnitten von der Welt, sieht sich Remie mit einer bedrohlichen Situation konfrontiert. Zwei Fremde mit derselben Identität tauchen bei ihr auf. Fakt ist. Einer lügt. Und dieses Puzzle zu entwirren, ist extrem knifflig. Zumal sie sich völlig anders verhalten, als man es erwarten würde.
Erst im weiteren Verlauf kristallisieren sich die wahren Abgründe und die Perfidität hinter allem heraus. Nichts scheint zufällig zu passieren. Die Wahrheit ist düsterer, als man annehmen würde.
Es wird bedrohlicher. Es wird auswegloser, aber auch nachvollziehbarer, was hier eigentlich passiert. Bis es plötzlich um alles oder nichts geht und Remie sich an einem Scheideweg befindet, aus dem sie nicht mehr entrinnen kann.

Martin Griffin hat in meinen Augen die einsame und abgeschiedene Atmosphäre unglaublich gut eingefangen.
Besonders die Spannungselemente setzt er überaus gekonnt ein.
Sicher hätte man an der ein oder anderen Stelle mehr in die Tiefe gehen können. Mich persönlich hat es nicht wirklich gestört.
Es ist kurzweilig und hat mich extrem gut unterhalten. Für zwischendurch der perfekte Thriller.

Fazit:
Martin Griffin konnte mich mit seinem Thriller absolut begeistern und mitreißen.
Kurzweilig, spannend und nervenaufreibend.
Hier ist definitiv nichts ,wie es scheint. Genauso wenig passiert irgendetwas zufällig.
Wer einen knackigen Thriller für zwischendurch sucht, wird hier bestens unterhalten.

Veröffentlicht am 30.09.2023

Eine gute Fortsetzung, kommt aber leider nicht an den Vorgänger heran

Die Villa
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Nach dem Zirkel ging es jetzt mit Johanna und Falk in die Villa.
Auch wenn es unabhängig voneinander lesbar ist, ist es von Vorteil die Reihenfolge zu beachten.
Nicht allein wegen Johannas Entwicklung, ...

Nach dem Zirkel ging es jetzt mit Johanna und Falk in die Villa.
Auch wenn es unabhängig voneinander lesbar ist, ist es von Vorteil die Reihenfolge zu beachten.
Nicht allein wegen Johannas Entwicklung, sondern gerade weil man dadurch nicht nur ihre Entscheidungen und Beweggründe viel besser nachvollziehen kann.

Der Schreibstil ist auch hier wieder sehr angenehm und fesselnd.
Johanna und Falk stehen auch hier wieder mehr oder weniger im Fokus.
Darüber hinaus hat der Autor hier sehr interessante Charaktere ins Spiel gebracht.
Mir hatte es dabei ganz besonders Rouven angetan.
Es gelingt ihm sehr gut sie greifbar und lebendig zu gestalten, so dass man sich in die einzelnen Parteien sehr gut hineinversetzen kann.
Die Perspektiven erfolgen dabei aus unterschiedlicher Richtung. Es hilft nicht nur dabei, das große Ganze besser zu verstehen, sondern man erkennt dadurch, dass nicht alles so eindimensional ist, wie es den Anschein hat.

Leon Sachs beschäftigt sich diesmal mit Menschenhandel. Kein einfaches Feld. Sehr sensibel, brisant und komplex.
Ich muss zugeben, dass ich es extrem beängstigend empfand, wie leicht man da hineinrutschen kann. Das Warum erzeugte bei mir das absolute Grauen. Weil man quasi dadurch völlig hilflos gemacht wird und sich niemals daraus befreien kann. Weil man gefangen ist und das auf so vielen Ebenen.
Er beleuchtet dabei sämtliche Blickwinkel und das hat er verdammt gut gemacht.
Meines Erachtens hätte er dabei sogar noch etwas mehr unter der Oberfläche kratzen können. Man spürt dennoch, wie ausweglos es ist.
Wer Band 1 gelesen hat, dem wird recht schnell klar, worauf das Ganze hinausläuft.
Dennoch punktet er mit Hintergründen, die ich persönlich sehr heftig und brisant empfand.
Dabei geht er sehr detailliert vor, damit man es gut verstehen und ein Stück nachvollziehen kann.
Ich mochte die Geschichte an und für sich recht gern. Allerdings ging für mich irgendwann die Spannung etwas verloren. Was vielleicht auch mit daran lag, dass es irgendwann einfach zu vorhersehbar und auch etwas zu geradlinig wurde.
Das Ende hat mir insgesamt sehr gut gefallen.
Für mich war Band 1 noch etwas besser. Was nicht am Kern selbst liegt. Sondern daran, dass es mehr Drive hatte und ich es fantastisch fand, wie sich alles entwickelt hat.
Insgesamt kein schlechter Thriller. Aber einer, der die Spannung nicht ununterbrochen aufrechterhalten kann.

Fazit:
Ich liebe Johanna und Falk.
Besonders die Hintergründe der beiden mochte ich sehr gern. Demzufolge hat mich Band 1 wirklich sehr begeistert.
Band 2 enthält sehr sensible und brisante Themen, konnte mich mit der Storyline aber nicht ununterbrochen halten.
Eine gute Fortsetzung, kommt aber leider nicht an den Vorgänger heran.

Veröffentlicht am 30.09.2023

Intensiv, perfide und bewegend

Der Kult - Sein Wort ist dein Gesetz
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Bereits der erste Band der Kult Reihe von Marietta Lindstein hat mich schon sehr begeistert und ich war so gespannt, wie es weitergehen würde.
Ich konnte nicht länger warten und musste direkt damit starten ...

Bereits der erste Band der Kult Reihe von Marietta Lindstein hat mich schon sehr begeistert und ich war so gespannt, wie es weitergehen würde.
Ich konnte nicht länger warten und musste direkt damit starten und obwohl dieses Schätzchen ein kleiner Totschläger mit seinen 608 Seiten ist, hab ich es nur so inhaliert.

Den Schreibstil empfand ich wieder als überaus fesselnd und bildhaft.
Die Perspektiven erfolgen hier aus unterschiedlicher Richtung und erweitern somit den Blickwinkel und sorgen für mehr Tiefe und Intensität.
Dazu webt die Autorin eine sehr beklemmende und bedrohliche Atmosphäre ein.
Carl, Alex und Dani kennen wir ja bereits aus dem ersten Band. Dani hat diesmal eine recht kleine Rolle. Doch was sie tut, tut sie mit viel Hingabe und es brennt sich einfach ein.
Es ist unglaublich wie authentisch die Autorin schreibt, wie sie die niederen Instinkte bei ihren Charakteren weckt und man einfach nur den Wunsch verspürt sie zu schütteln.
Ja Carl und Alex sind durchaus anstrengend und man rollt einfach ständig mit den Augen. Aber genau das ist es, was die Menschen in genau diesen Situationen antreibt.
Es stoßen auch neue Charaktere hinzu. Sie müssen nicht schmecken und das tun sie ganz gewiss nicht. Aber sie sorgen für eine Menge an Zündstoff und Konflikten.
Und vor allem haben alle Charaktere eins gemeinsam, sie sind unglaublich gut spürbar.

Der Einstieg fiel mir wieder wahnsinnig leicht.
Ich hab mich gleich wohlgefühlt und diese bedrohliche Stille in mich aufgesogen.
Marietta Lindstein fokussiert sich in erster Linie auf ihre Charaktere und deren Entwicklung.
Sie lässt sie aufeinander los, sich gegenseitig zerfleischen und trotzdem ist da noch so viel Schmerz, Angst und Verletzlichkeit, was es so viel tiefgreifender und menschlicher macht.
Besonders in Alex kann man sich sehr gut hineinversetzen, auch wenn sie oft zu manischen und hysterischen Zügen neigt. Aber wer kann es ihr schon übel nehmen.

Der Kern der Story ist direkt klar. Insgesamt bot die Story kaum Überraschungen und trotzdem lagen meine Nerven ständig blank.
Denn ich habe es quasi gelebt und so tief und brennend gefühlt.
Die Intrigen und gezielten Manipulationen werden auf eine neue Ebene gehoben. Dabei kennt man zwar die Bedrohung, kann sie aber nicht konkret lokalisieren.
Ich mochte die Atmosphäre und auch die Brisanz sehr gern. Zumal die Autorin wieder sehr gut die Ausweglosigkeit aufzeigt.
Der Liebesanteil war mir dagegen etwas zu groß, es war zwar in einem gewissen Maße von Bedeutung, aber nicht in diesem Ausmaß.
Abseits dessen geht die Autorin sehr feinfühlig und doch direkt und ungeschönt auf sensible Themen ein.
Einige Momente wurden mir etwas zu schnell gelöst, dass hätte man durchaus mit noch mehr Stolpersteinen pflastern können.
Zudem gab es hier einen Aspekt, der mir sehr unter die Haut ging und zeigt wie berechnend und skrupellos Menschen agieren. Das ist erschreckend, aber durchaus nicht ungewöhnlich.
Auch hier gibt es wieder Stoff zum Nachdenken.
Insgesamt eine mehr als gelungene Fortsetzung. Ich liebe es einfach und hätte noch ewig weiterlesen können. Man sollte allerdings auch ein gewisses Interesse für diese Thematik mitbringen, sonst wird es schnell langweilig.

Fazit:
Auch mit dem zweiten Band der Kult Reihe konnte mich Marietta Lindstein wieder gnadenlos begeistern, emotional berühren und überzeugen.
Eine sehr spannende und intensive Story, die nur wenig Spielraum für Überraschungen bietet, dafür aber mit dem Kern mitten ins Mark trifft und auch zum Nachdenken anregt.
Intensiv, perfide und bewegend.
Definitiv eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 24.09.2023

ein King, der mich unglaublich begeistern und vor allem überraschen konnte

Holly
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Wenn es einen neuen King gibt, bin ich direkt Feuer und Flamme. Holly hat mich total gereizt, auch wenn ich zugeben muss, dass ich die Bände um Holly Gibney davor nicht gelesen habe. Was aber definitiv ...

Wenn es einen neuen King gibt, bin ich direkt Feuer und Flamme. Holly hat mich total gereizt, auch wenn ich zugeben muss, dass ich die Bände um Holly Gibney davor nicht gelesen habe. Was aber definitiv kein Problem darstellt, da ich der Handlung mühelos folgen konnte.

Der Schreibstil ist sehr fesselnd und mitreißend.
Die Atmosphäre ist sehr beklemmend und verstörend.
Ich mag Holly als Protagonistin total gern. Sie hat Feuer im Hintern und ruht nicht eher ,bis sie ihr Ziel erreicht hat.
Auch die anderen Protagonisten sind sehr gut ausgearbeitet. Sie sind durchaus authentisch. Auch wenn ihre Art manchmal etwas sauer aufstößt. Von den queren Moralvorstellungen möchte ich gar nicht erst anfangen.
Aber man findet auch sehr liebenswerte Charaktere, was die Handlung sehr viel weicher macht. Die Perspektiven sind ebenso ziemlich interessant. Weil hierbei sämtliche Blickwinkel beleuchtet werden.
Ob Täter, Opfer, Ermittler oder das Umfeld. Niemand wird außen vorgelassen und sehr detailliert dargeboten, wodurch die Charaktere auch sehr tiefgründig und vielschichtig sind.

In die Handlung kommt man sehr mühelos hinein.
Man begleitet Holly bei ihren Ermittlungen und diese sind sehr interessant und facettenreich gestaltet.
Was zunächst wie ein normaler Vermisstenfall begann, entwickelt eine Größe und Dimension, die mich wirklich sprachlos gemacht hat.
Es ist unglaublich verstörend und beängstigend, was sich hier herauskristallisiert, dass mir buchstäblich Schock und Unglaube ins Gesicht geschrieben standen.
Ja, es trägt auch makabre Züge in sich. Aber der Hintergrund hat mich wirklich an allem und jedem zweifeln lassen. Es ist so traurig, aber gleichzeitig so verrückt und jenseits jeglicher Vernunft und Moral, dass man zunächst nicht wirklich damit klarkommt.
Daneben lässt der Autor auch die Corona Pandemie mit einfließen, was hier unglaublich gut gepasst hat. Tatsächlich hat es ziemlich gut mit den Geschehnissen harmoniert und es nicht ganz so verrückt erscheinen lassen.

Insgesamt ein King, der mich unglaublich begeistern und vor allem überraschen konnte. Denn die Thematik ist nicht nur ziemlich grenzwertig, sondern auch verrückt, grausam, unmenschlich. Der Autor hat es in meinen Augen unglaublich gut ausgearbeitet, zumal er auch die psychologischen als auch zwischenmenschlichen Aspekte gekonnt mit einarbeitet. Wer sich mit diesem Werk befasst, muss sich auf einiges gefasst machen.

Fazit:
Stephen King konnte mich mit Holly unglaublich begeistern, schockieren und überraschen.
Eine interessante Thematik, die einfach alles in Frage stellt und eine Handlung, die wendungsreicher, tiefgreifender und erschütternder kaum sein kann.
Definitiv eine Leseempfehlung.