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Veröffentlicht am 04.10.2020

“Remember me” ist eine Story, die mich komplett überrascht und mitgerissen hat.

Remember Me – Tödliche Vergangenheit
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“Remember me” von Annabell Nolan, ist eine Story ,die mich komplett überrascht hat.
Sie war so völlig anders ,als erwartet.
Nicht rasant, nicht voller actionreicher Szenen.
Stattdessen war da so viel Schmerz, ...

“Remember me” von Annabell Nolan, ist eine Story ,die mich komplett überrascht hat.
Sie war so völlig anders ,als erwartet.
Nicht rasant, nicht voller actionreicher Szenen.
Stattdessen war da so viel Schmerz, Zerrissenheit und die stille Frage, nach dem eigenen Ich.
Wenn ich die Stille greifen könnte, dann wäre ich hier angekommen.
Wenn sich Einsamkeit und Isolation so anfühlt, dann möchte ich niemals allein sein.

Die ersten Töne waren so leise, so qualvoll, jenseits davon, was man mit den Augen greifen oder verstehen mag.
Da ist so viel Chaos im Kopf, im Körper und im ganzen Umfeld.
Ein stiller Schrei, der niemals Erlösung erlangen kann.
So viele Fragen, aber der Nebel lichtet sich einfach nicht.
Wer ist die größere Bedrohung?
Ich oder Er?

Lee ist so ein großartiger Charakter, dass mir schier die Worte fehlen.
So feinfühlig, zerbrechlich und dem Chaos hilflos ausgeliefert.
Ich habe ihr Leben verstanden. Sie hat mich tief drinnen berührt.
Eine Geschichte, die so unfassbar schmerzvoll und schrecklich zugleich ist.
Manchmal ist es keine Frage der Schuld, manchmal ist es eine Frage der Perspektive.
Ich konnte mich so unfassbar gut in sie hineinversetzen und ihre qualvolle Zerrissenheit mit Händen greifen.
So viel passiert, rational nicht erklärbar und trotzdem da.
Die Puzzleteile lösten sich schnell auf, doch sie sah es einfach nicht.
Wollte es nicht sehen.
Es hätte ihr den Boden unter den Füßen weggezogen.

Diese Geschichte überrollt dich nicht mit ihrer Eindringlichkeit und Ausdruckskraft.
Diese Geschichte schleicht sich in dein Herz und irgendwann kannst du nicht mehr aufhören.
Irgendwann hab ich mich in Lee’s Geschichte verliebt und komplett verloren.
Sie ist so erschütternd, so qualvoll und unfassbar traurig. Eine Geschichte, die nur einen Ausgang zulässt.
Es ist nicht nötig, dass sie vor Tiefgründigkeit strotzt. Alles was man wissen muss, offenbart sich nach und nach.
Und damit auch so viel Zweifel, Wut und Hilflosigkeit.
Obwohl man tatsächlich nur Lee’s Perspektive erfährt, konnte ich mich wahnsinnig gut in beide Seiten hineinversetzen.
Denn irgendwann auf dem Weg verliert man den Halt und kann nicht mehr umkehren.
Schmerz macht die unglaublichsten Dinge mit einem. Er verändert uns ,ohne dass wir es merken.
Und das hat mich wohl am meisten erschüttert.
Denn diese Menschen sind authentisch und einfach echt. Nicht frei von Fehlern handeln sie instinktiv und kontinuierlich.
Annabell Nolan verbindet Lee’s Geschichte mit leichten Thriller Elementen und dazwischen bekommt man noch eine sanfte und unglaublich schöne Lovestory geboten.
Das Setting hat etwas traumhaftes und wunderschönes an sich.
Ein Haus am See, in dem man sich verlieren möchte.

Glück kann sich auch schmerzvoll anfühlen und einfach beleben. Sie kann Kraft schenken und dabei helfen , endlich zu leben und zu heilen.
Mich hat diese Story einfach nicht losgelassen, denn alles passiert langsam, eindringlich und voller Details.
Eine Story ,die mit unglaublich viel Emotionen durchtränkt ist, die förmlich einem Hilferuf gleicht.
Sie fühlt sich so intensiv, so tragend an, dass sie unwiderruflich mitreißt und komplett mitfühlen lässt.

Eine außergewöhnliche Story, die mich ganz tief drinnen berührt hat und nicht gehen lassen wollte.
Annabell Nolan hat so eine wunderschöne Art zu erzählen, dass es mich schier umgehauen hat.
Manchmal muss man etwas fühlen, um es wirklich verstehen zu können.

Fazit:
“Remember me” ist eine Story, die mich komplett überrascht und mitgerissen hat.
Sanft, leise und voller dunkler Nuancen.
Ich bin begeistert, ich bin ergriffen.
Charaktere, die ans Herz wachsen und so viel zwischen den Zeilen mitgeben.
Eine Story die von tiefer Traurigkeit, Wut und Zerrissenheit lebt und dennoch so wunderschön, so einzigartig ist.
Eine besondere Geschichte, die meine Gedanken nicht verlassen möchte.
Weil sie bereits so viel davon vereinnahmt.
Unbedingt lesen.

Veröffentlicht am 28.09.2020

Eine gnadenlose Hetzjagd und mal wieder gerät Hogart zwischen die Fronten

Die Knochennadel
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Nachdem mich 2015 die beiden Bände um den Versicherungsdetektiv Peter Hogart so unglaublich begeistert haben, war ich wahnsinnig glücklich darüber, dass es mit “Der Knochennadel ” nun endlich weitergeht.
Nach ...

Nachdem mich 2015 die beiden Bände um den Versicherungsdetektiv Peter Hogart so unglaublich begeistert haben, war ich wahnsinnig glücklich darüber, dass es mit “Der Knochennadel ” nun endlich weitergeht.
Nach Prag und Wien, verschlägt es ihn diesmal nach Paris. Und besonders mit der französischen Sprache schafft es der Autor eine richtige tolle Atmosphäre aufzubauen.
Wie der Titel verrät, geht es um die Knochennadel und damit bewegen wir uns hiermit in der Kunstszene. Ein Relique ,das viele Liebhaber zu ihrem eigen machen möchten. Zur Not auch mit Gewalt.
Irgendwie gerät Hogart mal wieder zwischen die Fronten und es liegt mal wieder an ihm den Fall aufzuklären.

Andreas Gruber hat einen sehr packenden, fließenden und einfach unglaublich bildhaften Schreibstil, wodurch ich das Buch in einem Zug inhaliert habe.
Bereits der Prolog ließ mein Adrenalinspiegel in die Höhe schellen und hat mich schockiert und auch sprachlos gemacht.
Dabei tauchen wir zwischendurch immer wieder in die Vergangenheit ein, dessen Ursprung unglaublich tragend und schmerzvoll ist.
Die Gegenwart beginnt sofort sehr spannend und ehe man es sich versieht, überschlagen sich förmlich die Ereignisse.

Hierbei begleiten wir vor allem Peter Hogart, weshalb er besonders viel Tiefe erhält.
Dadurch bleiben besonders die Täter im Dunkeln.
Diese waren für mich beängstigend und faszinierend zugleich.
Mich hat der psychologische Aspekt dahinter nicht losgelassen.
Ist es ein Trauma oder liegt Ihnen das Böse im Blut?
Oder ist es einfach nur Besessenheit, oder das Streben nach Gier und Macht?
Am Ende weiß ich es immer noch nicht. Vielleicht ist es auch von allem etwas.
Denn mit welcher Bosheit, Perfidität und Skrupellosigkeit hier agiert wird, hat mir immer wieder erneut das Grauen vor Augen geführt.
Menschlich ist es kaum nachzuvollziehen, denn irgendwo muss ein Schalter umgelegt worden sein.
Besonders die Antagonisten waren unglaublich gut ausgearbeitet.
Ich hab sie voller Faszination und Respekt beobachtet und konnte teilweise gar nicht in Worte fassen, wie sehr sie mich schockiert haben.
Auf die Identität kam ich recht schnell. Was der Spannung aber keinen Abbruch tat. Viel schwerwiegender war das Warum, das mir keine Ruhe ließ.
Und parallel dazu erleben wir Peter Hogart mit seiner eigenwilligen und exzentrischen Art. Besonders sein Sarkasmus hat mich immer zum lachen gebracht.
Er hat ein enorm gutes Gespür ,man hört förmlich wie seine Gedanken rumoren.
Aber nicht nur das.
Zudem sind die Charaktere einfach überaus lebendig, ausdrucksstark und authentisch.

Bereits nach 100 Seiten war ich komplett von der Rolle. Der Autor legt dabei ein unglaubliches Tempo vor, dass einem fast schwindelig wird.
Die Toten summieren sich immer mehr , was einem gnadenlosen Wettlauf gegen die Zeit nach sich zieht.
Hogart gerät enorm unter Druck und ist der Lösung kein Stück näher.
Besonders gelungen fand ich Kohlschmied und Rast, die dem Ganzen unglaublichen Charme verschafft haben.
Dafür nimmt Andreas Gruber aber auch kein Blatt vor den Mund und geht sehr detailliert zur Sache.
Aber es ist nicht die Brutalität die so immens schockiert, sondern viel mehr was es in den Seelen der Menschen auslöst.
Es gab eine Szene, die hat mir selbst alles abverlangt und ich musste schlucken.
Denn es umfasst so viel Tragik und immense Traurigkeit, dass es einfach kaum zu ertragen ist.
Bei den Wendungen die hier eingewoben wurden, habe ich irgendwann den Überblick verloren.
Aber nicht bei der Grundstory. Denn der rote Faden ist kontinuierlich ersichtlich.
Die Story ist sowie vielschichtig, als auch sehr detailliert ausgearbeitet.
Dabei werden auch die zwischenmenschlichen Aspekte nicht ausgeklammert, wodurch sich die Emotionen verstärken und man einfach unglaublich mitfiebert.
Die eigentliche Auflösung war keine Überraschung. Dennoch schafft es der Autor mit unvorhergesehenen Ereignissen noch zusätzlich Dramatik zu erschaffen.

Er webt ernste Themen ein, die definitiv beschäftigen und zu denken geben und daneben einen enorm gut durchdachten Fall, der extrem an die Grenzen bringt und einfach unglaublich gut ausgearbeitet ist.
Ein dritter Band, der mich wieder sehr begeistert hat.
Ein absolutes Highlight.
Unbedingt mehr von Peter Hogart.

Fazit:
Endlich geht es mit Peter Hogart weiter.
Mit Peter Hogart bringt er einen ebenso genialen Ermittler wie Pulaskie oder Sneijder hervor.
Bereits die ersten beiden Bände waren schon sehr genial.
Mit Band 3 bringt er einen ebenso hochkarätigen Thriller an den Start.
Gut durchdacht, vielschichtig und mit Charakteren, die dir das Grauen vor Augen führen.
Mit einer sehr faszinierenden Thematik entführt er uns in die Kunstszene nach Frankreich.
Eine gnadenlose Hetzjagd und mal wieder gerät Hogart zwischen die Fronten.
Rasant, packend und einfach überaus genial.
Trotz Vorhersehbarkeit bin ich schwer begeistert.
Unbedingt mehr von Peter Hogart.

Veröffentlicht am 27.09.2020

Ein gelungener Folgeband dieser Reihe, wenn auch mit kleineren Schwächen

Der 16. Betrug
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Nach langer Zeit hab ich endlich wieder nach einem Band der “Womens Murder Club” Reihe von James Patterson gegriffen.
In diesem Fall geht es gleich um zwei Fälle für Lindsay und Rich. Den Klappentext fand ...

Nach langer Zeit hab ich endlich wieder nach einem Band der “Womens Murder Club” Reihe von James Patterson gegriffen.
In diesem Fall geht es gleich um zwei Fälle für Lindsay und Rich. Den Klappentext fand ich für mich jedoch etwas irreführend.

Nichtsdestotrotz fand ich es unglaublich spannend in seiner Ausarbeitung, denn die Fälle unterscheiden sich extrem voneinander.
Der erste ist hochbrisant und aktuell. Darin geht es um ein Terroristennetzwerk, das voller Kalkül zu Tate schreitet.
Doch das ist nicht das schockierenste daran, auch wenn es extrem beängstigend ist.
Das wirklich brutale daran ist wie der Täter agiert.
Das er weder Scham, Reue, noch Empathie kennt.
Selbst im schlimmsten Moment wird nicht klein beigegeben. Ganz im Gegenteil, es erschüttert mit welch Intelligenz er seine Widersacher vor die Mauer fährt und das ohne mit der Wimper zu zucken.
Was für Lindsay völlig normal begann, entwickelt sich zum persönlichen Alptraum, bei dem Sie in die Schusslinie gerät.
Und ganz nebenbei bekommen wir es noch mit einem Nadelstecher zutun, der scheinbar willkürlich Menschen tötet.
Ohne Gewissen , ohne Reue.

Diese beiden Täter haben mich merklich erschüttert. Denn beide hatte zwei Dinge gemeinsam.
Eine spürbare Faszination für ihre Taten und fehlen jeglicher Empathie oder sogar Reue.
Das erschüttert und beängstigt zutiefst.
Denn diese Menschen sind schwer zu fassen.
Sie fühlen sich, als könnte Ihnen niemand etwas anhaben. Was hier deutlich zutage kommt.
Im Laufe des Geschehen erfährt man auch mehr über die Hintergründe, wodurch sich besonders bei der psychologischen Ebene einiges hervor tut.
Die Täter bleiben nicht im Dunkeln, daher erhalten sie nicht nur verdammt viel Aufmerksamkeit, sondern auch Tiefe.
Die verfügen über sehr viel Ausdruck. Man steckt förmlich in ihrem Bann fest und kann sich nicht lösen.

Die Story selbst begann gleich sehr spannend. Allerdings hatte ich etwas Probleme in die Geschichte hineinzufinden. Ich vermute ,es hat an die Geschehnisse von Band 15 angeschlossen. Den ich allerdings nicht gelesen habe.
Dazu kommt, dass der Autor vieles sehr ausschweifend beschreibt, wodurch die Spannung leider etwas abflaut .
Beide Fälle sind etwas komplex in ihrem Aufbau ,aber dennoch leicht verständlich.
Die Emotionen bauen sich nur langsam auf, denn der Schreibstil ist etwas unnahbar und auch etwas kühl verfasst. Dennoch lässt es sich superleicht lesen.

Lindsay spielt dabei die vordergründige Rolle, daneben geraten vor allem die Täter in den Fokus.
Der Autor trennt es jedoch sehr geschickt voneinander.
Er hat diese Story in drei Teile gegliedert, was dies noch untermauert.
Interessant waren für mich in erster Linie die Ermittlungen. Denn man gerät hier wirklich zwischen die Fronten. Einerseits muss der Gerechtigkeit Genüge getan werden und auf der anderen Seite, ist man spürbar wütend und hilflos, weil einem die Hände gebunden sind. Dadurch wird diese Geschichte auch viel komplexer. Denn das Umfeld wird mit involviert. Man kann die Handlungen wirklich unglaublich gut nachvollziehen, denn man hat das Gefühl mittendrin zu stecken.
Und ganz nebenbei haben wir auch Anteil an Lindsays Privatleben und wie sich plötzlich alles zu verlieren droht.
Lindsay ging mir dabei wirklich an die Nieren. Denn das Grauen, das sie erlebte ,lässt sich nicht einfach abschütteln.
Die Ungerechtigkeit dahinter, macht sie hilflos und wütend zugleich.

Das letzte Drittel hat mich jedoch ziemlich überrascht. Denn die Ereignisse überschlagen sich förmlich. Fast sogar zu schnell.
Übrig bleibt nur Asche und Rauch.
Letztendlich verdammt guter, aber auch leider sehr vorhersehbarer 16.Band dieser Reihe.
Der mir dennoch unglaublich gut gefallen hat, was vor allem an den Charakteren gelegen hat, die spürbar Leben hineinbringen.
Besonders Lindsay und ihre Mädels haben mich immer wieder zum grinsen gebracht.

Fazit:
Der 16. Band der “Womens Murder Club” Reihe besticht mit gleich zwei beängstigenden und brisanten Fällen, die das spürbare Grauen lehren.
Ein Bombenleger und ein Nadelstecher in Aktion.
Hochaktuell und in seiner Ausarbeitung sehr eindringlich verfasst.
Die Hilflosigkeit und die Wut dahinter lähmen spürbar.
Trotz Vorhersehbarkeit sehr spannend und tiefgründig.
Ein gelungener Folgeband dieser Reihe, wenn auch mit kleineren Schwächen.

Veröffentlicht am 27.09.2020

Schlussendlich absolut genial, dynamisch und atmosphärisch

Tödliches Wattenmeer. Ostfrieslandkrimi
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Endlich sind Rike und Richard zurück und diesmal empfand ich die Wartezeit als ziemlich lang. Aber es hat sich definitiv gelohnt.

Hierbei handelt es um neunten Band der Faber und Waatstedt Reihe. Aber ...

Endlich sind Rike und Richard zurück und diesmal empfand ich die Wartezeit als ziemlich lang. Aber es hat sich definitiv gelohnt.

Hierbei handelt es um neunten Band der Faber und Waatstedt Reihe. Aber sie können auch einzeln gelesen werden, da die Fälle in sich abgeschlossen sind. Ich finde es jedoch ratsamer, der Reihe nach zu lesen. Da man so die Entwicklung der Ermittler und auch von Opa Knut viel besser verfolgen kann.
Diesmal gerät ihr Kollege Philipp Schorlau in den Fokus.
Philipp, der sein Singledasein liebt und nichts anderes möchte.
Als er plötzlich mit der neuen Situation konfrontiert wird, gerät sein Leben völlig aus den Fugen. Denn plötzlich legt die Vergangenheit ihre Spuren in die Gegenwart.
Wir erleben hier einen sehr emotionalen Philipp, der mir enorm gut gefallen hat.
Aber auch die Nebencharaktere waren verdammt ausdrucksstark und mit enorm viel Leben gefüllt. Besonders Melanies Geschichte, ging mir unheimlich nah.
Ein besonderes Highlight war Maxi, weil sie der Story eine ganz herzerwärmende und eigene Note gab.

Die Story begann unglaublich spannend.
Eine Yacht voller Blut und eine Frau,die ihren Mann ermordet haben soll.
Vom Opfer fehlt jedoch jegliche Spur.
Auf den ersten Seiten kann man sich ein enorm gutes Bild machen.
Die seelische Anspannung, diese Panik unglaublich gut spürbar und dennoch hatte ich in Gedanken sofort die Auflösung parat.
Was allerdings keine Überraschung darstellt.
Dafür war die Ausarbeitung dessen sehr vielschichtig und extrem wendungsreich.
Man begleitet nicht nur die Ermittlungen, denn es bekommt eine persönliche Note.
Das hat es sofort tragischer und dramatischer gemacht.
Elke Nansen greift hier tief in die psychologische Ebene ein.
Dadurch wirkt der eigentliche Fall nicht mehr ganz so klar und einfach.
In Wirklichkeit ist er viel verworrener als angenommen.
Man taucht dafür in die Vergangenheit ein, aber auch die Gegenwart hält so einiges an Überraschungen parat.
Die einzelnen Konstellationen zueinander müssen entwirrt und sortiert werden.
Was aber gar nicht so einfach ist, da jeder seine Leichen im Keller hat.
Schlussendlich geraten auch die Ermittler in Bedrängnis, weil Ihnen die Zeit davonläuft.

Für mich war es extrem emotional. Weil Philipp involviert war und man deutlich gespürt hat, wie sehr sich Rike, Richard und Opa Knut eingesetzt haben.
Dadurch bekommt es eine ganz eigene Dynamik.
Man gerät in einen Strudel aus Arroganz, Niederträchtigkeit und purer Gier.
Über die Kaltblütigkeit dahinter war ich wirklich erschüttert und teilweise wirklich sprachlos.
Eiskalt, ohne mit der Wimper zu zucken, werden Intrigen gesponnen und aufs heftigste manipuliert.
Das ganze trägt eine Spur von Besessenheit, Missgunst und fehlen jeglicher Empathie.
Diese Niedertracht hat mich wirklich fassungslos gemacht und auch ins Grübeln gebracht.
Auch wenn ich gestehen muss, das es verdammt gut durchdacht war.
Dennoch reagiert man darauf, was unbedacht bleibt und eine Welle aus Enttäuschung, Schmerz und Wut hervorbringt.

Auch wenn ich das Endprodukt schon erahnt habe, war es dennoch eine ganz andere Sache, wenn es tatsächlich eintritt.
Es gab jedoch noch eine Überraschung, die ich definitiv nicht geahnt habe und die mich verdammt schmerzlich traf, wenn ich es auch verstehen und nachvollziehen konnte.
Rike und Faber decken hier nicht nur einen verdammt brillanten und gut durchdachten Kriminalfall auf. Man erfährt auch etwas mehr über Philipp, wodurch man ihm ein Stück weit näher kam.
Opa Knut zeigt uns wieder wie einfühlsam und erfahren er ist.
Zudem bekommen wir es hier mit Charakteren zutun, die keinesfalls perfekt sind und so einiges auf dem Kerbholz haben.
Ich bin wieder sehr begeistert und hoffe, wir müssen nicht so lange auf den Nachfolger warten.

Fazit:
Faber und Waatstedt gehen in die neunte Runde.
Und das mit einem verdammt brillanten und gut durchdachten Kriminalfall, der kalt erwischt und enorm an die Nieren geht.
Ich bin absolut begeistert von dieser vielschichtigen Story, ganz besonders weil Philipp in den Fokus gerät.
Dadurch wird es sehr emotional und tragend.
Rasant, packend und einfach unglaublich spannend.
Mich hat die Kaltblütigkeit dahinter enorm erschüttert. Ich war wie vor den Kopf geschlagen.
Schlussendlich absolut genial, dynamisch und atmosphärisch.
Ich möchte am liebsten sofort den nächsten Band lesen.
Ein richtiges Highlight.

Veröffentlicht am 27.09.2020

Ein Finale, das mich begeistert und intensiv beschäftigt hat

Sehnsüchtig - Vergangen
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Kaum überraschend, dass ich nach dem bösen Cliffhanger im Vorgänger, direkt mit Band 5 der “Sehnsüchtig Reihe weitermachen musste.
Besonders die ersten Seiten waren unglaublich interessant und spannend ...

Kaum überraschend, dass ich nach dem bösen Cliffhanger im Vorgänger, direkt mit Band 5 der “Sehnsüchtig Reihe weitermachen musste.
Besonders die ersten Seiten waren unglaublich interessant und spannend zugleich, aber tatsächlich musste ich auch etwas mit den Augen rollen, weil Maron wieder in alte Muster zurückfällt.
Ein Muster ,das sich stetig wiederholt. Aber auch zeigt, dass Maron ohne sicheren Hafen komplett verloren ist.
Ich hab das doch skeptisch verfolgt, weil ich das etwas etwas zwiegespalten gesehen habe.
Hinzu kommt ein weiterer Punkt, der mich zusehends irritiert hat. Im weiteren Geschehen wird jedoch klar, warum gerade so dieser Ablauf erfolgte. Was zurückblickend ziemlich genial, einfallsreich und simpel zugleich ist.

In dieser Story gibt es so einige Punkte, die mich ernsthaft schockiert haben ,die ich kritisch gesehen und die mich einfach doch auch ziemlich wütend und fassungslos gemacht haben.
Es ist sicherlich verständlich. Aber dennoch deswegen nicht unbedingt richtig.
Denn hier geht es nicht um eine Person, sondern um zwei. Ergo gibt es somit auch zwei Seiten und zwei Seelen, die verletzt werden und daran zerbrechen können.
Hier spürt man den Punkt der Unterwerfung und der Demut recht deutlich. Ich denke, es ist immer eine Sache der Perspektive. Aber dennoch auch ein Eingriff in Privatsphäre, Vertrauen und Loyalität.

Die Brüder lassen auch hier nicht locker und Maron muss sich verdammt warm anziehen, denn sie ahnt nicht im geringsten, was ihr blüht.
DC Odesza hat mich komplett verblüfft und überrascht, denn sie gab dem Ganzen eine völlig neue Richtung und eine gewisse Eleganz.
Wir sehen hier Verletzlichkeit, die bis ins Mark erschüttert.
Eine Liebe, die scheinbar unzerstörbar ist und dennoch fragt man sich, wie lange das Bestand haben kann.

In diesem Band gibt es frischen Wind in Form von Alejandro und ich war ehrlich total begeistert von ihm und würde mich wahnsinnig freuen, wenn er nochmal auftauchen würde.
Auch im privaten Bereich von Maron gibt es einige Entwicklungen, die ordentlich an die Nieren gehen und nicht kalt lassen.
Sehr einfühlsam geht die Autorin hier mit den zwischenmenschlichen Aspekten um und es zeigt einfach, wie vergänglich das Leben ist.
Und das jeder Moment kostbar ist.
Wie wichtig Vertrauen und Halt ist.

Das letzte Drittel hat so einige Überraschungen parat, die definitiv zum schmunzeln bringen und somit Erleichterung in die ganze Story hineinbringen.
Die ein oder andere Sache ging mir etwas zu schnell und mir wäre es lieber, man hätte dem Ganzen mehr Raum gegeben. Was aber nichts mit Maron und Gideon zutun hat.
Mit leuchtenden Augen hab ich verfolgt, wie alles sein Platz fand und hab mich einfach so sehr mit ihnen gefreut.
Dieser Band ist schmerzhaft, düster und wunderschön zugleich.
Ich bin nur so durch die Seiten gerauscht.
Hab unglaublich mit Maron mitgefiebert und ihren Schmerz geteilt.
Denn die Autorin hat hier gut gezielte Wendungen platziert, die alles in einem anderen Blickwinkel erscheinen lassen.
Ein gelungenes Finale, ich bin jetzt schon gespannt, was in den Fortsetzungsbänden passieren wird.
Unbedingt noch mehr davon.

Fazit:
Maron und Gideon.
Das Ende oder erst der Anfang?
Eine Erotikserie die ihren Höhepunkt erreicht und dabei nicht davor scheut, ordentlich Dramatik und Herzschmerz hineinzubringen.
Ein Finale, das mich begeistert und intensiv beschäftigt hat, dass aber auch kleinere Kritikpunkte enthält.
Ich bin schon immens auf die Fortsetzungsbände gespannt.