Ein rasanter, mitreißender und actionreicher Thriller
Optisch wurden alle drei Teile der Peter-Hogart-Serie 2020 angeglichen, sodass auch dieses Cover zu „Die schwarze Dame“ und „Die Engelsmühle“ passt. Allerdings empfinde ich nicht, dass das Cover stimmig ...
Optisch wurden alle drei Teile der Peter-Hogart-Serie 2020 angeglichen, sodass auch dieses Cover zu „Die schwarze Dame“ und „Die Engelsmühle“ passt. Allerdings empfinde ich nicht, dass das Cover stimmig zum Inhalt ist. Aber gut, unterm Strich soll mich die Geschichte überzeugen und nicht der äußere Einband.
Und tatsächlich, „Die Knochennadel“ hat mich vollkommen begeistert. Sie ist ganz anders als ihre Vorgänger, um einiges dichter erzählt und sehr mitreißend. Während „Die Engelsmühle“ besonders durch ihre düster-bedrohliche Atmosphäre bestach, wurde hier ein wahres Feuerwerk an Actionszenen gezündet. Dabei wirkten diese niemals übertrieben, sondern waren sehr realistisch konzipiert. Ebenso die Charaktere, die unglaublich lebendig und vielfältig daherkamen.
Der Fokus lag hauptsächlich auf Hogart, ab und zu gewährte mir der personale Erzähler auch einen kurzen Blick auf andere Figuren.
Sehr interessant fand ich auch den Vergangenheitsstrang, der ausschließlich Aimée und David beleuchtete. Wie auch der Gegenwartsstrang wurde er in der chronologisch korrekten Reihenfolge erzählt.
Das französische Setting hatte mir ausgesprochen gut gefallen. Auch der Handlungsaufbau ließ keine Wünsche offen. Temporeich ging es ordentlich zur Sache, so einiges war nichts für schwache Nerven. Die kurzen Kapitel und die unterschiedlichen Ereignisstränge sorgten für packende Unterhaltung. Obwohl ich mir viele Zusammenhänge erfolgreich zusammenreimen konnte, schaffte es Andreas Gruber öfter, mich aufs Glatteis zu führen und damit zu verunsichern.
„Die Knochennadel“ lässt sich problemlos ohne Kenntnisse der anderen zwei Teile lesen. Allerdings empfiehlt es sich, die anderen Bände ebenfalls zu kennen, da sonst die Entwicklung der Kernfiguren einfach nicht vernünftig präsentiert werden kann.
Ich fand es großartig, dass ein kleiner Figurenstamm seit Band 1 mit dabei ist und dieses Mal hat mich ein Charakter, von dem ich es am wenigsten erwartet hätte, in seiner Entwicklung besonders beeindruckt.
Aber auch die Symbiose zwischen Hogart und seiner Nichte war wieder einmal erfrischend und überzeugend.
Das Finale war unglaublich aufwühlend, beim Lesen bekam ich schweißnasse Hände. Bis fast zur letzten Seite wusste Andreas Gruber immer wieder gezielte und völlig überraschende Wendungen einzuflechten, sodass das Spannungslevel extrem hoch blieb. Ich hoffe sehr, dass es irgendwann einen vierten Fall für Peter Hogart gibt.
Fazit:
Ein Thriller, der hochkomplex ist und mit einem wahren Feuerwerk an Action zündet.