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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.08.2023

Beklemmend, intensiv und sehr bewegend

Im Kopf des Bösen - Der Sandmann
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True-Crime les ich ja wirklich eher selten. Aber über „Im Kopf des Bösen: Der Sandmann “ von Axel Petermann und Petra Mattfeldt hab ich so viel gutes gehört, dass ich mir unbedingt mein eigenes Urteil ...

True-Crime les ich ja wirklich eher selten. Aber über „Im Kopf des Bösen: Der Sandmann “ von Axel Petermann und Petra Mattfeldt hab ich so viel gutes gehört, dass ich mir unbedingt mein eigenes Urteil bilden wollte. Und ich kann nur sagen, es war definitiv die beste Entscheidung überhaupt.

Das besondere hierbei sind nicht in erster Linie die Fälle, sondern auch die Ermittler.
Zu Sophie hatte ich erst ein eher unterkühltes Verhältnis. Etwas befremdlich, etwas seltsam und speziell. Aber mir ging es da wirklich wie Leonhard. Sobald ich sie näher kennenlernte, hab ich sie immer mehr ins Herz geschlossen. Sophie ist anders ,aber gerade das ist auch das besondere an ihr. Ich mag ihre Art zu denken und Schlussfolgerungen zu ziehen, unglaublich gern. Aber man spürt auch, wie sehr sie sich immer mehr entfaltet und einfach ankommt.
Leonhard ist der typische Einzelgänger, aber zusammen mit Sophie entwickelt er eine Dynamik, die einfach unglaublich ist.
Sie schenken einander Energie und erden sich gleichzeitig auf unglaubliche Art und Weise. Und Lutz, ja Lutz ist einfach eine coole und sehr einfühlsame Seele.
Die Charaktere, die diesen Fall ausmachen, sind so authentisch und großartig ausgearbeitet, dass ich immernoch total sprachlos bin. Sie verfügen über eine Empathie und Lebendigkeit, die einfach unglaublich kraftvoll und schmerzhaft zugleich ist.

Anfangs brauchte ich etwas, um in der Story anzukommen, was vor allem an Sophie lag.
Es war zu nüchtern, zu unterkühlt.
Aber wenn man erstmal versteht, warum das so ist, spielt das irgendwann keine Rolle mehr. Man versteht es einfach.
Ganz im Gegenteil. Diese Geschichte gewinnt an Emotionen und Intensität.
Sie gewinnt an Feingefühl und ungeschönter bitterer Realität.
Hierbei bekommen wir es mit zwei auf den ersten Blick, völlig unterschiedlichen Verbrechen zutun.
Und diese Themen sind wirklich heftig, ernst und sensibel.
Egal ob man möchte oder nicht, man empfindet so viel, zu viel. Mich hat es extrem erschüttert, was da passiert ist.
All diese Unschuld, all diese Ungerechtigkeiten.
Dabei sind es nicht immer die Verbrechen, die mich so schlucken ließen. Was dort passiert, hinter verschlossenen Türen ist leider bittere Realität. Zu leicht lässt sich wegschauen oder ignorieren. Sei es aus Schwäche oder purer Ignoranz. Aber leider ist es tatsächlich so. Und aufgrund dieser Umstände ist es einfach so leicht, dass so etwas passieren kann und das ist das wirklich traurige daran.

Dadurch dass wir sämtliche Perspektiven erfahren, ist es sehr tiefgründig, aber auch sehr intensiv und unglaublich spannend.
Die Tragik dahinter ist so unfassbar groß und so unglaublich niederschmetternd.
Sophie hat mit ihrer Art zu Denken Großartiges geleistet und den Fall vorangetrieben.
Besonders ihre Art zu Denken und zu Agieren, wird so interessant und faszinierend dargeboten. Ich hätte ewig zuhören können.
Auch ihr ganzes Umfeld und wie darauf reagiert wurde, hat mir unglaublich gut gefallen.

Der Fall selbst ist so perfide, manipulativ und grausam, dass ich kaum Worte dafür finde.
Zu keiner Zeit wurde es eintönig. Ab einem gewissen Zeitpunkt kam der Knackpunkt und trotzdem ist sie noch weiter gewachsen und hat immer wieder neue Dinge offenbart, die das Ganze noch schwerer noch leidvoller gemacht haben.
Besonders der psychologische Aspekt wurde hier sehr gut ausgearbeitet, denn letztendlich ist es der Grundstein von allem.
Ich bin absolut begeistert, bewegt und finde kaum Worte, es zu beschreiben und in Worte zu fassen. Ich kann es nur jedem ans Herz legen. Lest auch unbedingt das Nachwort.
Ich freu mich schon extrem auf den nächsten Band.

Fazit:
Mit „Im Kopf des Bösen: Der Sandmann“ konnten mich Axel Petermann und Petra Mattfeldt schockieren, begeistern und unglaublich berühren.
Eine heftige Thematik, die sehr sensibel und feinfühlig ausgearbeitet wurde und die wahre Tragik zwischen die Zeilen legt.
Beklemmend, intensiv und sehr bewegend.
Unbedingt lesen. Ich freu mich schon sehr auf den zweiten Band.

Veröffentlicht am 22.08.2023

Rasant, emotional und sehr berührend.

Healed – Eine Liebe zwischen Licht und Dunkelheit
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Band 4 der Reihe aus dem Wicked Universum endete mit einem fiesen Cliffhanger und endlich, endlich gibt es eine Fortsetzung. Zwar mehr ein kurzer Snack mit seinen 240 Seiten. Aber es ist eine Fortsetzung ...

Band 4 der Reihe aus dem Wicked Universum endete mit einem fiesen Cliffhanger und endlich, endlich gibt es eine Fortsetzung. Zwar mehr ein kurzer Snack mit seinen 240 Seiten. Aber es ist eine Fortsetzung und wie sehr hab ich mich einfach darauf gefreut.

Jennifer L. Armentrout schreibt wieder sehr atmosphärisch und bildhaft.
Hier geht es erneut um Bri und Caden.
Dabei gibt es überwiegend Bri’s Perspektive, was ich persönlich auch sehr mochte. Da ich besonders ihre Gedanken und Gefühle unglaublich interessant fand.
Sie ist ein wahnsinnig toller Charakter. Sehr feinfühlig, direkt, aber auch sehr stur.
Auch Caden mochte ich wieder sehr, auch wenn er mir diesmal etwas blass und zu weich erscheint.
Aber all diese Charaktere sind nichts gegen Tink, den ich einfach so abgöttisch liebe und feiere. Und nein, diesmal ist er nicht ganz so witzig. Dafür sehr klug, besonnen und einfach ein Fels in der Brandung.

Ich war direkt wieder drin in dieser Welt und hab es einfach nur geliebt.
Da dieser Band wirklich sehr dünn ist, darf man jetzt nicht extrem viel Tiefe erwarten. Und entgegen der Natur der Autorin halten sich auch die expliziten Szenen in Grenzen.
Aber es gibt trotzdem Intrigen, ganz viel Schmerz und Leid.
Es gibt Dinge, die alles verändern und natürlich gibt es auch wieder tiefgreifende Elemente, die Auswirkungen auf einfach alles und jeden haben.
Caden war mir manchmal etwas zu positiv und ja, auch etwas naiv. Auch wenn ich seine Sicht auf die Dinge durchaus nachvollziehen kann.
Bri agiert ein kleines bisschen vorausschauender. Wenn auch nicht unbedingt klüger.
Ich mochte die Dynamik zwischen den beiden unglaublich gern. Sie haben mich berührt mit ihren Worten und ihren Gesten.
Es gab unglaublich emotionale Momente, die einfach so viel zu erzählen haben.
Es lief zwar alles extrem rasant ab, aber ich fand das mal richtig erfrischend. Auch wenn ein kleines bisschen das Gefühl aufkommt, dass die Geschichte relativ schnell zu Ende erzählt werden muss.
Insgesamt aber ein richtig toller Abschluss, auch wenn es hier noch Potential für mehr geben würde. Denn es gibt nie genug Tink und auch in dieser Welt gibt es noch genug Stoff für weitere Erzählungen.

Fazit:
Klein aber fein
Bri und Caden bekommen mit „Healed“ einen sehr tollen Abschluss, der mich sehr mitgerissen hat.
Rasant, emotional und sehr berührend.
Auch wenn es eher ein Snack ist, so hat die Autorin hier erstaunlich viel hineingebracht, was ich so gar nicht erwartet hätte.
Eine Empfehlung für alle Fans dieses Universums. Tink war wie immer mein Held.

Veröffentlicht am 21.08.2023

Mir hat es unglaublich gut gefallen und mich absolut mitgerissen

Never Ending Love
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"Never Ending Love“ von Nadine und Yvonne Merschmann ist eine Story, die sich nicht nur vom Klappentext von sämtlichen Romanen abhebt. Hier geht es um Leidenschaft, Sehnsucht, Vertrauen, Zuhause und es ...

"Never Ending Love“ von Nadine und Yvonne Merschmann ist eine Story, die sich nicht nur vom Klappentext von sämtlichen Romanen abhebt. Hier geht es um Leidenschaft, Sehnsucht, Vertrauen, Zuhause und es geht um die Liebe zu Serien und Filmen.

Tatsächlich ist mir so etwas in dieser Art noch nie begegnet. Es geht um einen Roadtrip, der tief aus der Seele entspringt und einfach alles verändert.
Man fühlt sich, als würde man nach Hause kommen, Freiheit kosten und sich seiner ganzen Leidenschaft hingeben zu können, ohne dabei schlechtes Gewissen empfinden zu müssen. Für mich war es als würde die Jugend nochmal aufleben.
Serien wie One Tree Hill und Dawsons Creek haben mich begleitet und waren so viel mehr als das. Selbst heute bin ich nie ganz von One Tree Hill weggekommen.

Den beiden Autorinnen gelingt es unglaublich toll, die Erinnerungen wieder lebendig werden zu lassen. Das Setting ist unbeschreiblich und überwältigend zugleich.
Es hat einen eigenen Zauber, den man unglaublich gut spürt.
Aber hier geht es nicht nur darum.
Sondern Mia und James sind ein fester Bestandteil davon und trotzdem bietet es so viele traurige und sensible Momente, die in Haut und Haar übergehen.
Ja es ist kitschig und romantisch und auch ein kleines bisschen bittersüß.
Aber trotzdem ist diese Liebe niemals einfach. Denn wenn man nicht bereit ist, aus seinem Kokon auszubrechen und neue Wege zu wagen, bleibt man in einem Scherbenhaufen zurück.
Aber es geht auch um Liebe, die weh tut und zum weinen bringt. Die dich aber auch heilt und ganz macht.
Lieben allein ist oftmals nicht genug.
Liebe heißt auch Vertrauen, Entscheidungen zu treffen, über sich selbst hinauszuwachsen und die Wahrheit hinter diesem so wichtigen Gefühl immer ernstzunehmen und trotzdem zu hinterfragen.
Liebe darf weh tun, manchmal muss sie das auch, damit wir spüren, was es überhaupt bedeutet und vor allem muss sie rein und echt sein.

Diese Liebesgeschichte ist anstrengend, zieht runter und ja, man rollt auch mit den Augen. Aber das liegt daran, dass die Menschen so reagieren, wie sie es eben tun.
Es gibt kein Drehbuch, kein richtig oder falsch. Es gibt nur Gefühle und Gedanken. Und diese sind nicht immer rational erklärbar.
Und trotzdem ist es so wichtig, so elementar für uns. Denn es verändert uns, begleitet uns auf Schritt und Tritt, lässt uns kämpfen, weinen, wüten und wachsen.
Diese Geschichte ist so viel mehr als pure Emotionen. Es ist Lebensgefühl, Ankommen und Loslassen gleichzeitig.

Mich hat diese Story unglaublich berührt, weil es zeigt, wie wertvoll und einsam man in bestimmten Situationen des Lebens ist.
Man aber nur selbst etwas daran ändern kann. Es bietet tieftraurige, melancholische, dramatische und wunderschöne Elemente, die einfach berühren und so einen eigenen Zauber entfachen.

Fazit:
Mit „Never ending Love“ konnten mich Nadine und Yvonne Merschmann unglaublich berühren und verzaubern.
Es ist eine Ode, an all die Serien und Filme, die wir lieben, die wir leben. Aber es ist auch ein Lebensgefühl und pure Leidenschaft.
Die Lovestory ist so sanft und zerbrechlich, kostbar und rein und gerade deshalb auch so schwer und bittersüß.
Mir hat es unglaublich gut gefallen und mich absolut mitgerissen.

Veröffentlicht am 21.08.2023

Beklemmend, erschütternd und vielschichtig

Steinkalt
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Auf „Steinkalt“ von Isa Klink, bin ich eher zufällig gestoßen, fand den Klappentext aber so interessant, dass ich total neugierig darauf wurde. Hierbei handelt es sich um einen Regionalkrimi, der im Schwarzwald ...

Auf „Steinkalt“ von Isa Klink, bin ich eher zufällig gestoßen, fand den Klappentext aber so interessant, dass ich total neugierig darauf wurde. Hierbei handelt es sich um einen Regionalkrimi, der im Schwarzwald spielt, was mir total gut gefallen hat.
Zudem ist es der Start der Reihe um Kriminalpsychologin Cora Brecht.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm und sehr fesselnd.
Im Fokus steht hierbei Cora ,deren Perspektive wir auch erfahren. Auf diese Weise lernt man sie unglaublich gut kennen.
Ich mochte Cora,auch wenn sie sich oft selbst klein macht und mehr Selbstbewusstsein und innere Stärke entwickeln muss. Zudem wirkte sie gerade in diesem Band auf mich sehr labil und verletzlich.
Daneben gibt es hin und wieder auch andere Perspektiven, wie z.b. vom Opfer und Täter, was mir sehr gut gefallen hat. Man ist dadurch zwar kein Stück schlauer, dennoch ist es dadurch gleich brisanter und tiefgreifender. Auch die Nebencharaktere sind allesamt gut ausgearbeitet und sehr gut greifbar und authentisch.

Der Einstieg war direkt unfassbar spannend und mir stellten sich direkt die Nackenhaare auf.
Danach wird es erstmal ruhiger und wir tauchen tiefer in Coras Leben ein.
Was definitiv nicht langweilig ist und so manch interessante Wege einschlug.
Dieser Kriminalroman ist sehr ruhig und die Spannung ist eher unterschwellig spürbar.
Es entwickelt sich alles langsam.
Die Autorin nimmt sich dabei viel Zeit für ihre Charaktere, ihre Befindlichkeiten und auch das Setting wird sehr toll dargebracht.
Dabei zeigt sie, wie viel oftmals im Argen liegt und das man nicht jedes Unglück kommen sehen kann.
Dabei erzählt sie eine Geschichte, die mir unglaublich zu Herzen ging und die einfach so viel Hilflosigkeit und Wut heraufkommen lässt.
Man spürt dabei besonders Coras Verzweiflung und den tiefen Schmerz unglaublich tief. Und das war einfach so gut nachvollziehbar und gleichzeitig ist es so ans Herz gegangen.

Im zweiten Teil der Geschichte widmet man sich verstärkt den Morden und es wird auf eine andere Art, vielfältiger, nervenaufreibender und spannender.
Dabei kommt man dem Täter immer näher und trotzdem konnte ich nie seine Identität feststellen.
Auch die Hintergründe haben mich erschüttert, sie gingen so tief. Zeigen eine Tragik und Grausamkeit auf, die mit Worten kaum zu beschreiben ist.
Da ist so viel Einsamkeit, Wut, aber auch so viel Hoffnungslosigkeit und Schmerz, dass einem ganz anders wird.
Es ist nicht das Böse, dass wir hier sehen, es ist so viel verheerender und komplexer, als man sich nur vorstellen könnte.

Insgesamt ein eher unaufgeregter, aber trotzdem unglaublich spannender und vielschichtiger Kriminalroman, der mir richtig gut gefallen hat. Einzig das Ende ging mir etwas zu schnell und zu dramatisch vonstatten.

Fazit:
Mit „Steinkalt“ legt Isa Klink die Weichen für die Reihe um Kriminalpsychologin Cora Brecht.
Ein interessanter, vielschichtiger und atmosphärischer Regionalkrimi, der Wendungen zu bieten hat, die man nicht kommen sieht.
Beklemmend, erschütternd und vielschichtig.
Definitiv eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 21.08.2023

Ein ganz besonderes Werk, das mich unglaublich tief berührt hat

Herzklangstille
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Als ich damals das erste Buch von Julia Dessalles gelesen habe, war ich schier überwältigt von ihrer Fantasie und Kreativität, ihrer intensiven Art, Emotionen zu weben und damit das Herz zu berühren.
Sie ...

Als ich damals das erste Buch von Julia Dessalles gelesen habe, war ich schier überwältigt von ihrer Fantasie und Kreativität, ihrer intensiven Art, Emotionen zu weben und damit das Herz zu berühren.
Sie trifft mit ihren Worten mitten ins Herz und schafft es einfach, die Seele zu erreichen.
Und als jetzt „Herzklangstille“ von ihr erschienen ist, war es keine Frage, ob ich es lesen würde. Ich musste es einfach tun.

Ihr Schreibstil ist ungemein fesselnd, bildhaft und einfach wunderschön.
Dazu erschafft sie eine melancholische, tieftraurige und zerbrechliche Atmosphäre, die mit jeder Faser das Herz berührt.
Diese Geschichte ist so überwältigend anders und das fängt bereits bei den Charakteren an.
Sie haben eine unglaubliche Präsenz und Intensität, dass es schier überwältigend ist.
June, Cole und Lucas sind Persönlichkeiten, die so viel in einem zum Klingen bringen. Die atemlos machen und schlichtweg einfach überwältigen mit ihrer Präsenz.
Besonders June ging mir so sehr ans Herz mit ihrem sanften Wesen, ihrer Stille und Einsamkeit.
Cole und Lucas sind anders. Sie sind zerbrechlich, sanft. Es herrscht eine Einzigartigkeit und Besonderheit, die mit Worten kaum zu beschreiben ist.
Und einen ganz besonderen Platz haben Junes Dad und Coles Mum. Menschen, die so großartig, so herzerwärmend und liebevoll sind, dass mir die Brust eng wird. Denn so fühlt sich Liebe, Vertrauen und Verständnis an.

Bereits der Einstieg war so unfassbar schön und herzerwärmend. Es war, als würde man in eine liebevolle Umarmung gleiten, die niemals endet.
Diese Geschichte ist in meinen Augen etwas ganz besonderes und zerbrechliches.
Julia Dessalles beschäftigt sich mit Trauer, Abschied nehmen, aber auch mit Akzeptanz und den Mut zu haben, sein Leben in die eigene Hand zu nehmen, um wirklich leben zu können und daran zu wachsen. Im Leben ankommen zu können.
Das Leben ist nicht immer einfach und auch nicht immer fair.
Es bürdet dir Prüfungen auf, die alles in dir zum Stillstand bringen und dich mit so einer stillen Verzweiflung benetzen, dass du das Gefühl hast, nicht mehr atmen und nicht mehr sein zu können.

Die Autorin behandelt diese Themen mit sehr viel Feingefühl und Kreativität. Sie lässt die Charaktere wachsen und stärker werden. Das ist ein Prozess, der sich langsam vollzieht, in jedem Atemzug Tränen der Rührung in die Augen treiben.
Verlust und auch Trauer sind sehr sensible Themen, die niemals einfach sind, schon gar nicht, wenn man nicht bereit dafür ist.
Junes Geschichte ist tragisch und sensibel und sie tut sekündlich weh, sie lässt das Herz vor Emotionen zersplittern und doch sind da so viele empfindsame und wunderschöne Elemente, die es größer und leichter machen.

Aber auch Lucas und Cole machen hier einen enormen Prozess durch.
Man ist gefangen zwischen Angst, Verzweiflung, den tragischen und wunderschönen Momenten des Lebens.
Wir fühlen, was es heißt, zu heilen, erwachsen zu werden und zu erkennen, was uns ganz macht und was uns zerbrechen lässt.
Besonders die Idee mit der Telefonzelle ist so unglaublich schön und herzzerreißend zugleich. Denn auf einer ganz besonderen Ebene wird bewusst, mit was für großartigen Menschen wir es hier zu tun haben.
Das Leben muss nicht immer schön sein, nur echt.

Mich hat diese Geschichte enorm mitgenommen und immer wieder Tränen in die Augen getrieben. Sie ist so unfassbar traurig,aber auch so wertvoll und wunderschön. Mit so einem intensiven Schmerz behaftet, dass es einen zerreißt.
Sie zeigt uns, dass wir alle besonders sind, unseren Platz im Leben haben und geliebt werden. Nicht immer sehen wir das, aber unsere Herzen schlagen im Einklang und benetzen es mit einer Stille, die so empfindsam, so zerbrechlich und echt ist.
Eine Geschichte, die einfach so viel mehr zeigt und offenbart, als einem bewusst ist.
Man fühlt es viel mehr, als das man es liest.

Fazit:
Mit „Herzklangstille“ hat Julia Dessalles einen überwältigenden und intensiven Roman über Verlust, Trauer und Akzeptanz geschrieben, der unglaublich unter die Haut geht und zu Tränen rührt.
Sanft, verletzlich und sehr emotional.
Ein ganz besonderes Werk, das mich unglaublich tief berührt hat.
Unbedingt lesen.