Beklemmend, intensiv und sehr bewegend
Im Kopf des Bösen - Der SandmannTrue-Crime les ich ja wirklich eher selten. Aber über „Im Kopf des Bösen: Der Sandmann “ von Axel Petermann und Petra Mattfeldt hab ich so viel gutes gehört, dass ich mir unbedingt mein eigenes Urteil ...
True-Crime les ich ja wirklich eher selten. Aber über „Im Kopf des Bösen: Der Sandmann “ von Axel Petermann und Petra Mattfeldt hab ich so viel gutes gehört, dass ich mir unbedingt mein eigenes Urteil bilden wollte. Und ich kann nur sagen, es war definitiv die beste Entscheidung überhaupt.
Das besondere hierbei sind nicht in erster Linie die Fälle, sondern auch die Ermittler.
Zu Sophie hatte ich erst ein eher unterkühltes Verhältnis. Etwas befremdlich, etwas seltsam und speziell. Aber mir ging es da wirklich wie Leonhard. Sobald ich sie näher kennenlernte, hab ich sie immer mehr ins Herz geschlossen. Sophie ist anders ,aber gerade das ist auch das besondere an ihr. Ich mag ihre Art zu denken und Schlussfolgerungen zu ziehen, unglaublich gern. Aber man spürt auch, wie sehr sie sich immer mehr entfaltet und einfach ankommt.
Leonhard ist der typische Einzelgänger, aber zusammen mit Sophie entwickelt er eine Dynamik, die einfach unglaublich ist.
Sie schenken einander Energie und erden sich gleichzeitig auf unglaubliche Art und Weise. Und Lutz, ja Lutz ist einfach eine coole und sehr einfühlsame Seele.
Die Charaktere, die diesen Fall ausmachen, sind so authentisch und großartig ausgearbeitet, dass ich immernoch total sprachlos bin. Sie verfügen über eine Empathie und Lebendigkeit, die einfach unglaublich kraftvoll und schmerzhaft zugleich ist.
Anfangs brauchte ich etwas, um in der Story anzukommen, was vor allem an Sophie lag.
Es war zu nüchtern, zu unterkühlt.
Aber wenn man erstmal versteht, warum das so ist, spielt das irgendwann keine Rolle mehr. Man versteht es einfach.
Ganz im Gegenteil. Diese Geschichte gewinnt an Emotionen und Intensität.
Sie gewinnt an Feingefühl und ungeschönter bitterer Realität.
Hierbei bekommen wir es mit zwei auf den ersten Blick, völlig unterschiedlichen Verbrechen zutun.
Und diese Themen sind wirklich heftig, ernst und sensibel.
Egal ob man möchte oder nicht, man empfindet so viel, zu viel. Mich hat es extrem erschüttert, was da passiert ist.
All diese Unschuld, all diese Ungerechtigkeiten.
Dabei sind es nicht immer die Verbrechen, die mich so schlucken ließen. Was dort passiert, hinter verschlossenen Türen ist leider bittere Realität. Zu leicht lässt sich wegschauen oder ignorieren. Sei es aus Schwäche oder purer Ignoranz. Aber leider ist es tatsächlich so. Und aufgrund dieser Umstände ist es einfach so leicht, dass so etwas passieren kann und das ist das wirklich traurige daran.
Dadurch dass wir sämtliche Perspektiven erfahren, ist es sehr tiefgründig, aber auch sehr intensiv und unglaublich spannend.
Die Tragik dahinter ist so unfassbar groß und so unglaublich niederschmetternd.
Sophie hat mit ihrer Art zu Denken Großartiges geleistet und den Fall vorangetrieben.
Besonders ihre Art zu Denken und zu Agieren, wird so interessant und faszinierend dargeboten. Ich hätte ewig zuhören können.
Auch ihr ganzes Umfeld und wie darauf reagiert wurde, hat mir unglaublich gut gefallen.
Der Fall selbst ist so perfide, manipulativ und grausam, dass ich kaum Worte dafür finde.
Zu keiner Zeit wurde es eintönig. Ab einem gewissen Zeitpunkt kam der Knackpunkt und trotzdem ist sie noch weiter gewachsen und hat immer wieder neue Dinge offenbart, die das Ganze noch schwerer noch leidvoller gemacht haben.
Besonders der psychologische Aspekt wurde hier sehr gut ausgearbeitet, denn letztendlich ist es der Grundstein von allem.
Ich bin absolut begeistert, bewegt und finde kaum Worte, es zu beschreiben und in Worte zu fassen. Ich kann es nur jedem ans Herz legen. Lest auch unbedingt das Nachwort.
Ich freu mich schon extrem auf den nächsten Band.
Fazit:
Mit „Im Kopf des Bösen: Der Sandmann“ konnten mich Axel Petermann und Petra Mattfeldt schockieren, begeistern und unglaublich berühren.
Eine heftige Thematik, die sehr sensibel und feinfühlig ausgearbeitet wurde und die wahre Tragik zwischen die Zeilen legt.
Beklemmend, intensiv und sehr bewegend.
Unbedingt lesen. Ich freu mich schon sehr auf den zweiten Band.