Eine berührende Liebesgeschichte kommt ans Tageslicht
Die SternenbuchtEin Roman, wie ich ihn mag: mit zwei Erzählsträngen, beginnend in der Gegenwart und tief in die Vergangenheit reichend, werden Ereignisse und Schicksale aufgedeckt und neu zusammengefügt, sodass sich ein ...
Ein Roman, wie ich ihn mag: mit zwei Erzählsträngen, beginnend in der Gegenwart und tief in die Vergangenheit reichend, werden Ereignisse und Schicksale aufgedeckt und neu zusammengefügt, sodass sich ein ganz neues Bild der (vielleicht sogar) eigenen Familiengeschichte ergibt.
Zwei Zeitebenen, zwei Schicksale, zwei Protagonistinnen, gekonnt und fesselnd in diesem Roman erzählt.
Da trifft man aktuell die junge Melissa, die zunächst von einem entspannten Kurzurlaub mit ihrem Freund an der Küste Dorsets ausgeht und feststellen muss, dass ihre Erwartungen alles andere als erfüllt werden. Durch den Besuch des Museumsdorfs Tyneham zieht sie nicht nur die Fotografie einer jungen Frau magisch in ihren Bann, sie lernt auch den bekannten Historiker Guy kennen. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach dieser Unbekannten.
Und man lernt die junge und verheiratete aber zutiefst unglückliche Lady Veronica kennen, die vor mehr als 70 Jahren ihr Anwesen verlassen musste. Augenscheinlich auf Grund der Requirierung des gesamten Dorfes – und damit auch durch die britische Armee aber wissend, dass eine Rückkehr auch in ihr Haus niemals erfolgen wird.
Basierend auf den realen Ereignissen um den kleine englischen Küstenort Tyneham, dessen Bewohner tatsächlich nie zurückkehren durften und als Museumsdorf hin und wieder der Öffentlichkeit zur Verfügung steht, entwickelt die Autorin eine ergreifende Liebesgeschichte gegen Ende des zweiten Weltkriegs. Dabei konnte ich der Charaktere von Lady Veronica deutlich mehr Überzeugungskraft abgewinnen als Melissa, die im Vergleich etwas blasser erschien und sich mir ihr Verhalten oft nicht erschloss.
Auch wenn es sich bei einem der beiden Erzählstränge um einen Ausflug in die Vergangenheit handelt, werden geschichtliche Ereignisse wie gerade die Enteignung des Dorfes, ehr nur am Rande erwähnt. Sofern jedoch eine andere Erwartungshaltung besteht, so wird diese nicht erfüllt, was mich persönlich jedoch nicht gestört hat. Gerade die Geschichte um Lady Vernonica fesselt und sorgt für spannende Lesemomente und lässt mich diesen Debütroman gerne weiterempfehlen. Wobei der jeweilige Übergang in die beiden Erzählebenen als sehr gelungen bezeichnet werden kann und keine Probleme bereitet