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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.10.2021

Ein ansprechender Impulsgeber

Dein Dreimaleins für die Seele
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Angesprochen vom Titel, dem Untertitel, wonach es sich um einen täglichen Begleiter für mehr Achtsamkeit und dem Verlag, in dem dieses Buch erschienen ist und es sich um einen christlichen Verlag handelt, ...

Angesprochen vom Titel, dem Untertitel, wonach es sich um einen täglichen Begleiter für mehr Achtsamkeit und dem Verlag, in dem dieses Buch erschienen ist und es sich um einen christlichen Verlag handelt, hat dieses sehr wertige Buch Einzug in mein Bücherregal gefunden.

Vom äußeren her in warme gelb, orange und rote Farben gestaltet, versehen mit einer komfortablen Ringbuchheftung und einem äußeren Gummiband, mit dessen Hilfe das Buch geschlossen gehalten werden kann, stellt es eine andere, für mich ungewohnte aber sehr anziehende Buchform dar. Hinzu kommt die Dreigestaltung der einzelnen Buchseiten, die lediglich auf der Vorderseite mit Texten bedruckt und auf der Rückseite in den gleichen Farben wie auf Cover und Rückseite des Buches gehalten sind. Zudem wurde für die Buchseiten nicht das übliche dünne Papier, sondern eher eine Art Karton gewählt.

Die drei Buchteile sind gegliedert in Positive Glaubenssätze, Anleitungen, Übungen und praktische Aufgaben sowie als drittes ein Tages Credo. Bedingt durch die Spiralbindung lassen sich die drei Buchteile an unterschiedlichen Stellen aufschlagen, sodass immer wieder neue Kombinationen entstehen – sofern nicht alle Buchteile einer Seite komplett aufgeschlagen werden. Gerade die fast unzählbare Kombinationsmöglichkeit ergeben im Zusammenspiel immer wieder neue Gedankenimpulse, die durchaus dazu beitragen, Tagesbegleiter zu werden.

Getragen von einzelnen Schwerpunkten wie Inspiration, Achtsamkeit, Sinnlichkeit, Kreativität, Liebe, Selbstliebe, Akzeptanz und Dankbarkeit eröffnet das Buch noch eine ganz andere Verwendungsmöglichkeit: Auf der Suche nach Unterstützung bei einem ganz speziellen Anliegen, findet sich eine Liste von seelischen Bedürfnissen bzw. Zuständen mit Seiten-Verweisen auf eine Meditation, die dazu passt.

Ein Buch, dessen optische Gestaltung mich überrascht aber auch fasziniert und mir sehr gut gefällt. Allerdings ist nach meiner Einschätzung in Bezug auf Christsein etwas Vorsicht angebracht:

Zum einen weisen die Buchseiten auf der Rückseite neben der wiederkehrenden Farbgestaltung auch ein Mandala, je nachdem, wie die Seiten aufgeschlagen werden, in der gleichen Farbe oder in unterschiedlichen Farben aus.

Die Anleitungen, Übungen und praktischen Aufgaben sind alltagstauglich, gut verständlich beschrieben und leicht umzusetzen. Allerdings sind auch Impulse vorhanden, die der Esoterik zuzuordnen sind.

Auch wenn einige Anleitungen mit Gott in Verbindung gebracht werden, so finden sich aber auch Verweise auf "die kräftigende Energie der Umgebung" oder auch "meine höchste Macht", die mich zum kritischen Nachfragen gebracht haben.

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Veröffentlicht am 25.10.2021

Liebe kennt keine Grenzen

Küsse im Sommerregen sind auch nur nass
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Die siebzehnjährige Saoirse steht – nach eigener Einschätzung – vor den Scherben ihres noch jungen Lebens: die Beziehung zu ihrer Freundin Hannah ist kläglich gescheitert, Herzschmerz pur. Die Eltern bieten ...

Die siebzehnjährige Saoirse steht – nach eigener Einschätzung – vor den Scherben ihres noch jungen Lebens: die Beziehung zu ihrer Freundin Hannah ist kläglich gescheitert, Herzschmerz pur. Die Eltern bieten keinen Zufluchtsort, wobei … benötigt man diese in dem Alter eigentlich noch??? Die Mutter, deren präsenile Demenz bereits so weit fortgeschritten ist, dass eine häusliche Betreuung und Pflege nicht mehr ausreicht und inzwischen in einem Pflegeheim lebt. Vom Vater, erneut heftigst verliebt und auf dem Weg in eine neue Ehe kann werde Zeit noch Interesse noch Verständnis erwartet werden. Also alles in allem sehr trübe Aussichten für die bevorstehende Sommerzeit, in der eigentlich alles luftig, fluffig und leicht sein sollte.


Doch dann kommt alles anders als es sich Saoirse in ihrem Riesenkummer vorgestellt hat und mit Ruby, deren Optimismus, Lebensfreude und auch Energie kaum zu bremsen ist, scheint doch tatsächlich auch für Saoirse die Sonne wieder in all ihrer Pracht ….


Von der Autorin mit großem Einfühlungsvermögen wurden zwei Protagonisten ins Leben gerufen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Abgesehen von völlig gegensätzlichen Filmvorlieben ein großer Kontrast zwischen der quirligen, abenteuerlustigen Frohnatur Ruby und der eher melancholischen, zurückhaltenden und verschlossen Saoirse. Und gerade aus dieser doch sehr unterschiedlichen Lebenseinstellung, wobei bei Soirse natürlich auch die problematischen Familienverhältnisse außer Acht gelassen werden dürfen, eröffnet sich ein amüsanter Lesespaß.

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Veröffentlicht am 25.10.2021

Kriegerische Auseinandersetzungen im Bodenseeraum vor dem Jahr 1000!

Flucht durch Schwaben
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Angesprochen vom Cover und dem kurzen Hinweis auf einen historischen Roman aus einer Zeit, die ich in dieser Form bisher noch nicht kennenlernen konnte, war das Buch, auch auf Grund der recht überschaubaren ...

Angesprochen vom Cover und dem kurzen Hinweis auf einen historischen Roman aus einer Zeit, die ich in dieser Form bisher noch nicht kennenlernen konnte, war das Buch, auch auf Grund der recht überschaubaren Seitenzahl recht schnell gelesen.

Gestaltet sich der Beginn der Geschichte, die im Jahr 926 im Bodenseeraum angesiedelt ist, zunächst sehr idyllisch und harmonisch, wird man bereits nach wenigen Seiten mit einem brutalen und zur damaligen Zeit sicher nicht ungewöhnlichen Vorfall konfrontiert: feindlich gesinnte Männer, im konkreten Fall ungarische Reiterhorden, fallen ins Land ein. Ein im Kampf noch relativ unerfahrener junger Mann, Marcus, wird gemeinsam mit einer jungen Magd, Anna, losgesandt, um Hilfe und Unterstützung zu erbitten. Durch einen gemeinen Verrat geraten die Beiden in große Gefahr und müssen nicht nur um das eigene Überleben kämpfen, sondern sind auch die letzte Rettung für die gesamte Bevölkerung eines Herzogtums.

Der Autor, von Beruf Historiker, verfügt über sehr viele wissenschaftliche Kenntnisse gerade längst vergangener Zeiten und nutzt dies gekonnt für einen interessanten Aspekt deutscher Geschichte aus dem Bodenseeraum. Dabei legt er sehr großen Wert auf die hervorragend recherchierten Fakten gelegt. Dazu eine bemerkenswerte und aufschlussreiche Zusammenstellung der zu dieser Zeit gebräuchlichen Namen von Orten, die dem Romangeschehen eine ganz besondere authentische Note verleihen. Hinzu kommen die beiden Übersichtskarten, mit deren Hilfe mühelos die Gegend, in der die Handlung angesiedelt ist, in Augenschein genommen werden kann. Und auch das Glossar, mit sehr vielen Hintergrundinformationen, die sich im Laufe der Romangeschichte als überaus hilfreich herausstellen.

Die Romanidee in Person des jungen Marcus und der jungen Anna ist sicher ein sehr interessanter Ausgangspunkt, doch in der Umsetzung leider nach meinem Empfinden nur sehr bedingt gelungen. Dabei stört mich zum Teil die Sprache bzw. Redewendungen, die ich mir in dieser Form vor dem Jahr 1000 einfach nicht vorstellen kann. Zudem fällt es mir außerordentlich schwer, mich mit diesen beiden romantragenden Charakteren zu identifizieren bzw. eine gewisse Nähe zu ihnen aufzubauen, Verständnis zu entwickeln.

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Veröffentlicht am 22.10.2021

Hoffnungen und Wünsche auf ein selbstbestimmtes Leben

Schwestern fürs Leben
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Der Patriarch des traditionsreichen Familienunternehmens Danneberg, führendes und erfolgreiches Rumhaus in Flensburg, steht nach Beendigung des Ersten Weltkriegs nicht nur vor der schwierigen Aufgabe, ...

Der Patriarch des traditionsreichen Familienunternehmens Danneberg, führendes und erfolgreiches Rumhaus in Flensburg, steht nach Beendigung des Ersten Weltkriegs nicht nur vor der schwierigen Aufgabe, den Geschäftsbetrieb wieder auf das Niveau der Vorkriegszeit zurückzubringen, sondern auch vor der schwierigen Entscheidung der Geschäftsübergabe auf die nächste Generation. Der einzige Sohn, dem Krieg zum Opfer gefallen, steht außer Frage, dass keine der vier Töchter die Verantwortung für das Unternehmen übernehmen kann. Befindet man sich doch in einem Zeitabschnitt, in dem die Aufgaben von Mann und Frau klar definiert sind, wobei Frauen, die sich mehr oder weniger "trauten", verantwortungsvolle berufliche Tätigkeiten auszuüben, um eine solche Position regelrecht kämpfen mussten und nicht selten nach einer Heirat eher im Hintergrund agierten. So auch im Falle des Familienunternehmens Danneberg und die einzige Möglichkeit für die talentierte und verantwortungsbewusste Tochter Lene, nach ihrer "Zweck-Heirat" mit dem Sohn eines konkurrierenden Unternehmens und der offiziellen Übergabe der Geschäftsführung an ihren Ehemann trotzdem mitentscheiden zu können.
Aber nicht nur Lene steht vor einer schwierigen Gestaltung ihres persönlichen Lebenswegs, sondern auch ihre drei Schwestern entsprechen mit ihren Wünschen und Hoffnungen so gar nicht dem zur damaligen Klischee:
Käthe hegt den großen Wunsch, sich nicht der Erwartungshaltung an Töchter, vor allem aus der gehobenen Gesellschaftsschicht, in der gleichen Gesellschaftsschicht "erfolgreich" zu heiraten und anschließend einzig und allein für die Führung des Haushalts und Erziehung der Kinder zuständig zu sein. Käthe möchte nicht heiraten und sieht eine persönliche Berufung zur Diakonisse.
Lizie, wissbegierig und neugierig, hofft auf einen Studienplatz der Fachrichtung Medizin – nahezu undenkbar Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts. Nicht nur die Problematik eines Studiums sondern zudem eine reine Männerdomäne, in die für eine Frau einzubrechen ihre zusätzlichen und ganz besonderen Schwierigkeiten mit sich bringen.
Jette, die jüngste der Dannebergschwestern, mit dem heimlichen Traum, als Schauspielerin aus ihrem konservativen Elternhaus auszubrechen, rundet das Bild der völlig unterschiedlichen beruflichen Träume junger Frauen auf eine berührende Weise ab.
Die Autorin nutzt nun sehr geschickt diese so unterschiedlichen Charaktere, um in ihrem Roman die Rolle und die Probleme von Frauen in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen zu beschreiben und zu beleuchten. Dabei finden die politischen und gesellschaftlichen Veränderungen Berücksichtigung und fügen sich gemeinsam mit den Lebenswegen der fiktiven Romanfiguren zu einem gelungenen Gesamtbild dieser Zeit zusammen. Wobei die Bedeutung mehr auf die Entwicklung der Protagonisten gerichtet ist als auf die politischen Entwicklungen, die jedoch nach meiner Einschätzung ausreichend zur Sprache kommen, um deren Auswirkungen auf den Alltag der Bevölkerung einschätzen und spüren zu können.
Etwas Geduld benötigt allerdings die Vielzahl der Protagonisten. Besteht bereits die Familie Danneberg aus vielen Familienmitgliedern, nimmt die Anzahl der fiktiven Personen, auch wenn sie keine so tragenden Rollen wie die vier Schwestern einnehmen, im Laufe des Romans sehr stark zu. Dazu angebracht und bereits auf den ersten Seiten sehr gut gelöst: eine Zusammenstellung der Personen, denen im nachfolgenden Romangeschehen eine mal wichtigere Rolle, mal nur eine Nebenrolle, zufällt.
Ein interessanter und informativer Ausflug nicht nur in ein mir bisher völlig unbekannten Unternehmenszweig, sondern auch Frauenschicksale, mit denen ich mich sehr gut identifizieren konnte.

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Veröffentlicht am 21.10.2021

Überraschende Freundschaft zwischen Alt und Jung - Überzeugend

Mittwoch ist ein Tag zum Tanzen
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Auf diesen Roman bin ich zunächst nur auf Grund der wirklich auffallenden Farbe zunächst aufmerksam geworden und mit einem großen Fragezeichen, das sich dann gleich zu einem großen Ausrufezeichen wandelte ...

Auf diesen Roman bin ich zunächst nur auf Grund der wirklich auffallenden Farbe zunächst aufmerksam geworden und mit einem großen Fragezeichen, das sich dann gleich zu einem großen Ausrufezeichen wandelte habe ich den Titel gelesen. Und mich dann gefragt, was sich hinter diesem Titel wohl verbergen mag.
Die Geschichte könnte kurz erzählt sein: Junge Psychologin, gleich mit drei Schicksalsschlägen konfrontiert kündigt ihren gutbezahlten Job und nimmt eine neue befristete Stelle in einem Seniorenheim in Biarritz, weit weg von Paris, ihrem bisherigen Wohnort, an. Was wohl zunächst wohl eher nach Flucht als einem freiwilligen beruflichen Wechsel aussieht, entpuppt sich schon bald als ein wichtiger Meilenstein in Julias Leben. Fällt ihr die Betreuung alter Menschen zunächst alles andere als leicht, zumal sie auch über keinerlei Vorerfahrung besitzt, so erleichtern ihr die offenen, herzlichen, aufmerksamen, freundlichen und durch und durch liebenswerten Bewohner, die, bedingt durch ihr Alter über deutlich mehr Lebenserfahrung verfügen als Julia, ihr den Einstieg bzw. das Einleben. Dass dabei letztendlich auch die Liebe wieder einen Weg zu Julias Herz findet, hat sie nicht nur verwandtschaftlichen Verhältnissen, sondern auch der der tatkräftigen aber heimlichen Regie der Bewohner zu verdanken.
Ein wunderbar warmherziger Roman, der sich auf Grund des eingängigen Schreibstils sehr gut lesen lässt. Mit Charakteren, gerade was die betagteren Protagonisten betrifft, die überzeugend, nachvollziehbar und auch realitätsnah zeigen, dass auch das fortgeschrittene Alter kein Grund ist, sich zurückzuziehen.
Der Autorin ist es durch die Darstellung von vielen verschiedenen Lebenswegen einen unterhaltsamen, oft lustigen, teilweise aber auch nachdenklichen Roman zu schreiben. Und dabei sehr viele Romanfiguren mit Lebensgeschichten auszugestalten, die durchaus das Prädikat "realistisch" verdienen. Eine überaus gelungene Mischung von Jung und Alt, lesenswert ebenfalls für Jung und Alt.

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