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Veröffentlicht am 30.11.2020

Gelungener Abschluss einer faszinierenden Trilogie

Die Farben der Schönheit – Sophias Triumph (Sophia 3)
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Corina Bomann legt ihrer dreibändigen Geschichte um die junge und talentierte Sophia eine interessante, mir bis dahin in dieser Form aber weitestgehend unbekannte (auch historische) Thematik zu Grunde ...

Corina Bomann legt ihrer dreibändigen Geschichte um die junge und talentierte Sophia eine interessante, mir bis dahin in dieser Form aber weitestgehend unbekannte (auch historische) Thematik zu Grunde und nutzt dazu sehr geschickt die im Kosmetikbereich bekanntesten und erfolgreichsten Unternehmen Helena Rubinstein und Elisabeth Arden.
Im vorliegenden dritten und letzten Band, der sich erneut durch ein sehr markantes Cover auszeichnet und die beiden vorhergehenden Romane hervorragend ergänzt, kann ich Sophia erneut ein Stück weit auf ihrem Lebensweg begleiten. Auch wenn die Handlung erst 1934 beginnt, so wird der in wenigen Jahren beginnende Zweite Weltkrieg auch auf ihr Leben Einfluss nehmen.
Sophia, endlich glücklich mit ihrem heißgeliebten Darren verheiratet, und voller Pläne für ihre berufliche und private Zukunft, wird schon sehr bald zu einer wichtigen Unterstützerin ihrer süchtigen Freundin Henny. Auch beruflich verändert sich Sophia erneut, indem sie nach Beendigung ihrer Tätigkeit bei Elisabeth Arden wieder zu Helena Rubinstein zurückkehrt. Getrieben von dem Wunsch, eigene Ideen zu erforschen und umzusetzen, muss sie erkennen, dass sich dieser Traum nicht in einem Abhängigkeitsverhältnis von anderen verwirklichen lässt. Wenn sie ihren Traum Wirklichkeit werden lassen möchte, dann muss sie diesen Weg – nur auf sich gestellt – notfalls ganz alleine gehen.
Auch die an ihre Ehe mit Darren geknüpften Hoffnungen stellen sich als problematisch bis erfolglos heraus und eine unerwartete schmerzhafte Trennung vor dem Hintergrund des aufziehenden Krieges sorgt für zusätzlichen Kummer.
Eine sehr gelungene Mischung, in der realitätsnahe und überzeugende Charaktere, die sich zudem treu bleiben und deren Verhalten jederzeit nachvollziehbar ist, zeichnen auch diesen Band wieder aus. Für mich besonders faszinierend zudem der Einblick in eine (Kosmetik-)Welt mit informativen und aufschlussreichen Einblicken, wie sie mir bisher nicht bekannt bzw. vorstellbar waren.
Eine Trilogie, die sich auf Grund der Thematik, der wunderbar und authentisch, mit sehr viel Empathie beschriebenen Charaktere, allen voran natürlich Sophia, zu lesen lohnt und die ich sehr gerne weiterempfehlen möchte. Als Gesamtwerk oder auch nur einzelne Bände – jederzeit und auf jede Weise ein Genuss.

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Veröffentlicht am 26.11.2020

Ein Silberstreif auf Gut Greifenau, mit ersten zarten braunen Wölkchen

Gut Greifenau - Silberstreif
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Voller Spannung bin ich vor einigen Tagen zurückgekehrt auf das mir bereits seit vier Bänden wohlvertraute Gut Greifenau in Hinterpommern und finde mich im Herbst 1923 dort ein. Wenn auch der Erste Weltkrieg ...

Voller Spannung bin ich vor einigen Tagen zurückgekehrt auf das mir bereits seit vier Bänden wohlvertraute Gut Greifenau in Hinterpommern und finde mich im Herbst 1923 dort ein. Wenn auch der Erste Weltkrieg mit all seinen Schrecken, die auch an Konstantin und Rebecca, ihren Eltern und Geschwistern nicht spurlos vorübergegangen ist, setzt sich der Kampf ums nackte Überleben weiter fort. Die Inflation in Deutschland befindet sich auf ihrem Höhepunkt, das Geld verliert fast stündlich an Wert und mühsam zusammengesparte finanzielle Reserven, die der Erfüllung lang gehegter Träume dienen sollen, lösen sich buchstäblich in Luft auf. Und dies betrifft jeden auf Gut Greifenau, sowohl die Grafenfamilie als auch die Bediensteten.
In diesem Zusammenhang gelingt es der Autorin hervorragend, die damit verbundenen unterschiedlichen Auswirkungen sehr deutlich und teilweise auch ergreifend darzustellen. Überwiegt bei Konstantin und Rebecca das Verantwortungsbewusstsein nicht nur für das gesamte Familiengut und die dort im Haus und auf dem Anwesen Beschäftigten, so haben sie auch die Nöte und Sorgen der Dorfbewohner im Blick. Neben der Grafenfamilie mit ihren ureigenen Aufgaben und Problemen zeigt die Autorin aber auch immer wieder die die Auswirkungen geschichtsträchtiger Ereignisse aus einer anderen Gesellschaftsschicht, und nutzt dazu sehr gekonnt die (vor allem) die Hausangestellten. In Einzelschicksalen, die sehr detailgetreu, aber auch sehr empathisch dargestellt werden, wird man mit fast existenzvernichtenden Auswirkungen konfrontiert. Als Beispiel soll dazu der lang gehegte Traum von Alberts Mutter und Tante auf eine eigene Pension, von deren Einkünften sie ihren Lebensunterhalt bestreiten können, dienen. Da braucht es nicht viel Phantasie, um sich vorzustellen, wie es ihnen ergeht – oder? Die Ohnmacht, die Fassungslosigkeit, das Fragen, die Verzweiflung – all dies hautnah lesend mitzuerleben, hat mich tief berührt.
Neben bekannten geschichtlichen Fakten werden mit Hilfe von einzelnen Familienmitgliedern die zu dieser Zeit noch immer vorhandenen Standesdünkel bzw. Erwartungshaltungen und Hoffnungen des Adels, hier vor allem des Landadels, dargestellt. Dabei an erster Stelle Gräfin Feodora, Mutter von Konstantin, und neben der zunehmend von ihrer Anwesenheit überforderten Tochter Anastasia der jüngere Sohn Nikolaus.
Wunderbar gezeichnete Charaktere mit Vorstellungen, Einstellungen und Verhaltensweisen, die überaus glaubwürdig dargestellt werden und die beim Lesen immer wieder zum Kopfschütteln führen. Besonders hervorzuheben in diesem Zusammenhang die Figur des Nikolaus. Nach wie vor voller Wut und Bitterkeit über die Stellung seines Bruders, der das Familiengut übernommen hat, und auf der Suche nach Macht einen Weg einschlägt, der verheerende und grausame Auswirkungen, auch auf eigene Familienmitglieder haben könnte – berücksichtigt man die folgenden realen Ereignisse in der deutschen Geschichte. Zunächst schmunzelnd, dann aber mehr und mehr nachdenklich und fragend, als ich (lesend) gemeinsam mit Nikolaus an der ersten Massenansprache Hitlers im Sportpalast Berlin teilnehmen konnte. Sehr interessant zu erfahren, wie Hitler und auch

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Veröffentlicht am 23.11.2020

Zwei italienische Liebespaare in zwei Weltkriegen

Die Liebenden von der Piazza Oberdan
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Meine Vorliebe gilt historischen Romanen, in denen geschickt Realität und Fiktion miteinander verwoben werden. Mit den "Liebenden von der Piazza Oberdan" kann ich mich nun erstmals mit der italienischen ...

Meine Vorliebe gilt historischen Romanen, in denen geschickt Realität und Fiktion miteinander verwoben werden. Mit den "Liebenden von der Piazza Oberdan" kann ich mich nun erstmals mit der italienischen Geschichte und zwar mit der Zeit des Ersten Weltkrieges und es dann nur kurze Zeit später folgenden Zweiten Weltkrieges beschäftigen. Alles aus der Sicht des heutzutage beliebten Urlaubs- und Ferienlands Italien mit bisher unbekannten Einblicken und Erkenntnissen.

Der Roman beginnt mit einer Szene am 06.04.1945 in einer italienischen Zelle, in der ein junger Italiener, Pino, auf den allmorgendlichen Gefängnisappell wartet. Sein Kontakt zu italienischen Partisanen wurde ihm eines Tages zum Verhängnis und er wurde vor den Augen seiner großen Liebe, Eliza, von der SS gefangen genommen.

Gleiches Schicksal, nur eine Generation vorher: Pino's Vater, Vittorio, der nicht nur die Gräuel des Ersten Weltkriegs miterlebt und politisch Verfolgte im faschistischen Italien unterstützt.

Und eine weitere kleine Gemeinsamkeit von Vater und Sohn: der Ort, an dem sie sich jeweils mit ihrer großen Liebe treffen, Die Piazza Oberdan.

Bedingt durch den Altersunterschied und die unterschiedlichen historischen Ereignisse, ist der Roman gekennzeichnet durch Zeitensprünge, die nicht in chronologischer Form dargestellt werden. Zunächst noch eine etwas befremdliche Aufbereitung, erweckt dies bereits nach wenigen Seiten keine Irritationen mehr und lässt eintauchen in Zeiten, die auf der einen Seite belastend und schwer, auf der anderen Seite aber auch ihren ganz besonderen Charme in Form einer, nein, es werden ja zwei, Liebesgeschichten entfaltet.

Ein Roman, der zu fesseln vermag, für dessen Lektüre jedoch genügend Zeit und Ruhe eingeplant werden sollte. Vor allem, wenn es darum geht, sich mit einem Italien auseinanderzusetzen, das auch auf eine ganz besondere Vergangenheit zurückblickt. Gerade wenn man die verschiedenen Aspekte der Habsburgermonarchie, der Zeit unter Mussolini und dann das von Nazis besetzte Italien vor Augen hält.
Die zarte Liebesgeschichte von Vittorio und Laura, Pino's Eltern, und dann Pino's eigene Liebesverbindung mit Eliza, sind gekonnt in den Roman eingebettet. Wobei jede Person und jede Entwicklung gekonnt und authentisch aufgebaut und vermittelt wird.

Ein überaus lesenswerter Roman – allerdings kein Roman, den man "mal so nebenbei" lesen sollte.

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Veröffentlicht am 23.09.2020

Ein spannender, temporeicher Thriller mit Sean Duffy – erneuter gelungener Lesespaß

Alter Hund, neue Tricks
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Endlich wieder gemeinsam unterwegs mit Sean Duffy, einem ganz besonderen Ermittler, um einen sehr interessanten Fall mit Verbindungen zur IRA aufzuklären.


Im achten Band der Serie um den Ermittler Sean ...

Endlich wieder gemeinsam unterwegs mit Sean Duffy, einem ganz besonderen Ermittler, um einen sehr interessanten Fall mit Verbindungen zur IRA aufzuklären.


Im achten Band der Serie um den Ermittler Sean Duffy muss man sich langsam an den Gedanken gewöhnen, dass sich nicht mehr viele Fälle durch ihn aufklären lassen werden. Duffy, der sich langsam der Altersgrenze, bis zu welcher er noch im aktiven Polizeidienst stehen kann, nähert, stellt bereits die entsprechenden Weichen und arbeitet nur noch im Umfang einer Teilzeitstelle. Dieser reduzierte Arbeitstalltag verhindert jedoch nicht, dass er nicht wieder mit seiner kauzigen Art und seinem unverwechselbaren Ermittlungstalent völlig überraschend und durch einen glücklichen Zufall zunächst alleine und völlig unabhängig, wenig später dann doch gemeinsam mit dem bereits bekannten Kollegen Crabbie, einem neuen Fall gegenübersieht, der aufzuklären gilt. Scheint es sich zwar auf den ersten Blick lediglich um den Diebstahl einer Nobelkarosse zu handeln, so stellen sich bereits kurz darauf Verbindungen zum mysteriösen Tod eines Malers ein und wenig später dann erste Spuren, die zur IRA führen.
Ein interessanter Fall, der im Laufe der Geschichte eine immer stärker zu spürende Spannung entwickelt. Bekannte Charaktere tauchen auf, über deren Wiedersehen man sich freut und denen man nach wie gerne bei ihrer Arbeit über die Schulter schaut. Sie sind überzeugend, besitzen nach wie vor zwar ihre Ecken und Kanten, haben jedoch nichts von ihrer besonderen und unverwechselbaren Anziehungskraft verloren. Aber nicht nur übliche Verbrechen, bestehend aus Diebstahl und Mord sehen sich durch Duffy und Co. einer lückenlosen Aufklärung gegenüber, nein, auch die ganz besondere politische Brisanz Nordirlands findet Berücksichtigung, indem reale und aktuelle Ereignisse der neunziger Jahre mit der Handlung verwoben werden.
Ein spannender, teilweise auch amüsanter Lesespaß mit einem in die Jahre gekommenen Ermittler, der nach wie vor über ein ganz besonderes Ermittlungstalent und Kombinationsgabe verfügt. Verbunden mit langjähriger Erfahrung, die er einmal mehr unter Beweis stellt.

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Veröffentlicht am 23.09.2020

Die erste große Liebe überdauert Zeit und Raum

Die Frauen von der Purpurküste – Isabelles Geheimnis (Die Purpurküsten-Reihe 1)
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Eine Liebe, geboren in schweren Zeiten, blüht verborgen trotz jahrzehntelanger Trennung und findet doch noch ihre Erfüllung - tragisch und bittersüß

Die Autorin erzählt in ihrem Roman nicht nur die Geschichte ...

Eine Liebe, geboren in schweren Zeiten, blüht verborgen trotz jahrzehntelanger Trennung und findet doch noch ihre Erfüllung - tragisch und bittersüß

Die Autorin erzählt in ihrem Roman nicht nur die Geschichte von Isabell in den letzten Kriegstagen des Zweiten Weltkriegs in Frankreich, sondern auch die Schicksalsschläge und deren Auswirkungen auf das Leben ihrer Enkelin, Amelie in Deutschland.
Amelie, von Beruf Romanautorin, leidet auch noch nach zwei Jahren unter dem tragischen Unfalltod ihres Mannes und ihres kleinen Sohnes. Nicht nur, dass deren Tod sie völlig aus der Bahn geworfen haben, muss sie auch damit leben, dass sie zum Unfallzeitpunkt das Familienfahrzeug gefahren hat. Sie leidet unter einer ausgeprägten Schreibblockade und ihre depressiven Verstimmungen nehmen immer mehr zu. Praktisch in letzter Minute kann sie sich noch einmal aufraffen und macht sich auf den Weg an einen kleinen, beschaulichen Küstenort in Frankreich, der Heimat ihres Vaters. Dort angekommen, wird sie völlig unerwartet und unvorbereitet mit der Vermietung des Elternhauses ihres Vaters an einen ihr völlig unbekannten jungen Mann konfrontiert. Da dieser auf Einhaltung des mit ihrer Tante abgeschlossenen Mietvertrags besteht, muss sie sich mit der Anwesenheit des unerwünschten Mitbewohners arrangieren, was nicht ohne heftige Diskussionen und Auseinandersetzungen verläuft.
Bei einem Besuch ihrer in einer Pflege- und Betreuungsunterkunft lebenden Großmutter, übergibt ihr diese unerwartet ein Tagebuch, das von ihr über einen bedeutenden Zeitraum in jungen Jahren geführt wurde. Dieses Tagebuch zieht Amelie immer tiefer in die Vergangenheit ihrer Großmutter als junge Frau, die sich während der Besatzungszeit in einen deutschen Offizier verliebte, hinein.
Der Roman beinhaltet zwei Handlungsstränge, die sich immer mehr nähern, bis sie sich am Ende nicht nur in der Gegenwart treffen, sondern auch dazu beitragen, dass ein weiteres Geheimnis ans Licht kommt und sich Menschen treffen, die sich schon lange nicht mehr am Leben wähnten. Dabei gelingt es der Autorin hervorragend, die Besatzungszeit in Frankreich treffend zu beschreiben und das ganze Ausmaß auf den Alltag der Bevölkerung darzustellen. Sie lässt mitleiden, mithoffen, mitbangen aber auch mitfreuen. Vor allem die heimliche Liebe zwischen einer Französin und einem Deutschen, die niemals ans Licht kommen darf und deren Verleugnen vor allem im eigenen Elternhaus und der Nachbarschaft zunehmend schwieriger wird, trägt erheblich zur Spannung bei. Charaktere, Ereignisse, ob in der Vergangenheit oder Gegenwart, und die beiden Handlungsbögen sind sehr gut getroffen und beschrieben, überaus realistisch, glaubwürdig und authentisch. Alles trägt dazu bei, dass man sich in beiden Zeitsträngen sofort wohlfühlt und mit steigender Spannung dem Roman folgt. Berührend die Entwicklung gegen Ende des Romans, die man hautnah miterlebt.
Mit einem zufriedenen aber bedauernden Seufzend aber zufrieden habe ich den Roman nach der letzten zur Seite gelegt, wartend und hoffend auf den nächsten Roman über und mit einer bemerkenswerten Frau an der Purpurküste Frankreichs.

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