Cover-Bild Die Liebenden von der Piazza Oberdan
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26,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Picus Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 26.08.2020
  • ISBN: 9783711720993
Christian Klinger

Die Liebenden von der Piazza Oberdan

Roman
Der junge Triestiner Vittorio überlebt knapp den Ersten Weltkrieg und kann sich in den bewegten Zeiten danach eine Existenz als Rechtsanwalt aufbauen. Als seine Frau ihm einen Sohn, Pino, schenkt, scheint das Glück perfekt. Im Italien des Faschismus hilft Vittorio Juden und Slowenen dabei, Geldmittel für die Emigration aufzubringen, womit er allerdings die Behörden auf sich aufmerksam macht. Pino, der unterdessen behütet und geliebt aufgewachsen ist, beginnt ein Architekturstudium, das ihn 1940 vor der Einberufung bewahrt. Mit der jungen Lehrerin Laura verbindet ihn eine große sehnsuchtsvolle Liebe. Mehr oder weniger unabsichtlich gerät er in Kontakt mit Partisanen – was ihn ins Visier der Gestapo bringt … Eine Familiensaga aus Triest, ein Epochenroman, der von den letzten Tagen des Habsburgerreichs bis ans Ende des Zweiten Weltkriegs führt, und eine tragische Liebesgeschichte in einer Stadt am Schnittpunkt der Kulturen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.01.2021

Rührend

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Die Liebenden von der Piazza Oberdan erzählt generationenübergreifend die Geschichte von Pino Robusti und seinem Vater Vittorio. Das Besondere an diesem Werk ist der Aufbau des Buchs: Beginnend mit Tag ...

Die Liebenden von der Piazza Oberdan erzählt generationenübergreifend die Geschichte von Pino Robusti und seinem Vater Vittorio. Das Besondere an diesem Werk ist der Aufbau des Buchs: Beginnend mit Tag 0 erfahren wir nach und nach, jeweils in kleinen Stückchen, in zahllosen Rückblenden auf bestimmte Tage die Details aus den Leben von Vater und Sohn, bis wir am Ende wieder an Tag 0 angelangen. Auf diese Weise ist es sicherlich nicht ganz einfach, den Überblick über die Geschehnisse in den beiden Leben zu behalten, allerdings werden die wichtigsten Eckdaten durchaus in der zeitlich korrekten Reihenfolge erzählt, sodass an den meisten Stellen ein interessanter Spannungsaufbau und zum Teil auch unerwartete Wendepunkte entstehen. Während sich in der ersten Hälfte des Buchs die Erzählung eher um den Vater, sein Leben und seine Liebe zu Elisa dreht, geht es im zweiten Teil meist um Pino und seine Laura. Ohne, dass es Vater und Sohn besonders klar zu sein scheint, teilen die beiden viele Parallelen in ihren Leben, so wie Vittorio auch einige Parallelen zu seinem eigenen Vater Giuseppe, ohne es zu wissen, hatte. Vittorio versucht, einige Fehler seines Vaters nicht zu wiederholen, scheint an einigen Stellen damit allerdings zu scheitern. Der Schreibstil ist meist unaufgeregt und einfach zu lesen, ohne dabei langweilig zu werden. Der Leser erfährt nebenbei einiges über die Stadt Triest und ihre Geschichte.
Die Charaktere sind so gezeichnet, dass man mit ihnen mitfühlen kann, auch wenn ihre Einstellung bedingt durch eine andere Zeit nicht unbedingt sehr modern ist. Immer mal wieder wird der Patriotismus in schönen Farben gemalt – für mich persönlich teilweise zu romantisierend –, es wird allerdings auch deutlich, wohin der Patriotismus führen kann. An einigen Stellen bleibt die Geschichte leider etwas offen. So ist mir nicht ganz klar, welches "andere Geheimnis" Laura ihrer Mutter anvertraut, was aus der Gruppe rund um Pinos Freunde wird und ich hätte auch gerne gewusst, was am Ende aus Vittorio und Elisa wird.

Insgesamt handelt es sich um ein lesenswertes Werk, das an vielen Stellen rührt, allerdings auch ein wenig das Herz bricht.

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Veröffentlicht am 10.10.2020

Eine berührende Reise nach Triest

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Triest ist eine meiner Lieblingsstädte. Umso mehr habe ich mich auf dieses Buch gefreut. Der Leser begibt sich auf eine Reise in zwei parallel erzählte Ebenen. Die Geschichte von Vittorio, dem Vater, der ...

Triest ist eine meiner Lieblingsstädte. Umso mehr habe ich mich auf dieses Buch gefreut. Der Leser begibt sich auf eine Reise in zwei parallel erzählte Ebenen. Die Geschichte von Vittorio, dem Vater, der im Krieg auf Seiten der Italiener kämpfte und danach versuchte, seinen Platz in Triest zu finden. Als Anwalt baut er sich Schritt für Schritt ein komfortables Leben auf. Dann ist da die Geschichte seines Sohns Pino und Laura, die mich sehr berührt. Der behütete Pino verliebt sich in Laura, setzt gegen den Vater sein Architekturstudium durch, sympathisiert mit den Partisanen, bleibt aber immer außen vor. Dennoch wird er durch einen Zufall verhaftet und kann sich den brutalen Fängen der Deutschen nicht entziehen. Die Geschichte ist ohne Kitsch erzählt, ehrlich und doch mit schönen Worten und nicht zu sachlich. Ganz nebenbei lernt man Triest näher kennen und erfährt viel über die schwierige Situation der Stadt Anfang des 20. Jahrhunderts. Ein wirklich berührendes Buch.

Veröffentlicht am 18.09.2020

Die Liebenden

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Die Liebenden von der Piazza Oberdan - eine tragische Liebesgeschichte, eine Familiensaga, ein historischer Roman. All diese Aspekte vereint dieser grandiose Roman, der in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ...

Die Liebenden von der Piazza Oberdan - eine tragische Liebesgeschichte, eine Familiensaga, ein historischer Roman. All diese Aspekte vereint dieser grandiose Roman, der in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts spielt, von Christian Klinger in sich.

Vittorio, wächst im Habsburgerischen Triest auf, geht zum studieren ins Ausland Italien und kämpft im ersten Weltkrieg für die Italiener, wobei er dabei schwer verwundet wird.
Pino ist Vittorios Sohn. Er studiert Architektur, ist mit der Lehrerin Laura verlobt und kommt aus angesehenem Hause. Er ist Einzelkind, wird vom Vater vor dem Krieg beschützt und wird von einer unheimlich traurigen Tragödie erfasst.

In diesem Roman werden dem Leser auf eine tolle Art und Weise die geschichtsträchtigen und folgenschweren Jahre zwischen dem Ende des Habsburgerreiches und dem dritten Reich vor Augen geführt. Dabei entsteht eine authentische und spürbare Atmosphäre, die dem Roman zu seinem Charakter helfen und auch lesenswert machen.
Der Autor erzählt unaufgeregt, einfühlsam und bedacht. So gelingt es ihm auch, dass der Leser praktisch in die Geschichte hineingezogen wird und gar nicht mehr aufhören kann zu lesen. Es gibt verschiedene Zeiten, zu denen die Geschichte spielt. Die einen erzählen die Geschichte des Vaters Vittorio, die anderen die des Sohnes Pino. Durch eine unglaubliche Lebendigkeit, Glaubhaftigkeit und Differenziertheit werden die Charakter dargestellt, womit sie vielleicht den Personen, denen diese Geschichte gehört, gerecht werden.

Dies ist kein Buch, welches man mal so eben nebenbei liest! Man muss sich Zeit nehmen, sich darauf einlassen und sich dem Gedankenfluss hingeben, denn nur dann öffnet sich die Geschichte dem Leser auch wirklich. Denn eins ist dieses Buch auf jeden Fall tragisch, lehrreich und emotional! Eine ganz ganz große Empfehlung für diese Geschichte.

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Veröffentlicht am 09.09.2020

Eine Familie & Triest zwischen den Kriegen

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Der Roman „Die Liebenden von der Piazza Oberdan“ von Christian Klinger ist im Picus Verlag erschienen und beruht auf einer wahren Geschichte.

Triest zwischen den beiden Weltkriegen. Der junge Vittorio ...

Der Roman „Die Liebenden von der Piazza Oberdan“ von Christian Klinger ist im Picus Verlag erschienen und beruht auf einer wahren Geschichte.

Triest zwischen den beiden Weltkriegen. Der junge Vittorio hat den Ersten Weltkrieg überlebt und baut sich in der Zwischenkriegszeit eine Existenz als Rechtsanwalt auf. Als in Italien der Faschismus aufkeimt, hilft er Juden und Slowenen dabei, ausreichend Geld für die Emigration aufzubringen. Vittorios Sohn Pino beginnt unterdessen ein Architekturstudium, das ihn vor der Einberufung in den Zweiten Weltkrieg beschützt. Pino verliebt sich unsterblich in die junge Lehrerin Laura und am Tag, an dem das junge Paar Vittorio von den Hochzeitsplänen erzählen wollten, wird Pino an der Piazza Oberdan von der Gestapo verhaftet.

Christian Klinger beschreibt nicht nur einen Familienepos, der unter die Haut geht, sondern malt auch Triest malerisch. Ich habe mich beim Lesen direkt in die Cafés rund um die Piazza Unità d’Italia, die zur Zeit Vittorios noch Piazza Grande geheißen hat, versetzt gefühlt. Auch Pinos Wanderung zu den Partisanen im Karst, habe ich bildlich vor mir gehabt. Und die Steinzellen in der Risiera di San Sabba haben mir Tränen in die Augen getrieben, vor allem weil ich das ehemalige Konzentrationslager in Triest selbst besucht habe und die Zellen einfach erschreckend sind. Nur, dass Pino in der KZ-Gedenkstätte vorkommt, wusste ich zu meinem Triest-Aufenthalt noch nicht. Christian Klinger hat mich mit seinem Buch nicht nur emotional berührt, das Ende hätte ich mir so nicht erwartet und ganz anders gewünscht, sondern in mir auch die Sehnsucht nach Triest erweckt. Über die Zeit des Faschismus in Italien wusste ich bisher nicht viel und ich würde mir mehr Bücher wie „Die Liebenden von der Piazza Oberdan“ wünschen, die mein Geschichtsinteresse nicht nur für die eigene Geschichte wecken.

„Die Liebenden von der Piazza Oberdan“ ist ein großartiges Buch für alle geschichtsinteressierten Triest-LiebhaberInnen, die auch mit einem Buch leben können, das kein Happy End aufweist.

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Veröffentlicht am 01.09.2020

Aufwühlend und gelungen

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Schon das Cover lässt darauf schließen, dass es sich bei „Die Liebenden von der Piazza Oberdan“ um ein außergewöhnliches Buch handelt. Und so ist es auch. Der historische Roman beruht auf Tatsachen und ...

Schon das Cover lässt darauf schließen, dass es sich bei „Die Liebenden von der Piazza Oberdan“ um ein außergewöhnliches Buch handelt. Und so ist es auch. Der historische Roman beruht auf Tatsachen und diese wurden vom Autor gekonnt in Szene gesetzt.

Die Geschichte beginnt im Jahr 1917 als der Erste Weltkrieg tobte. Vittorio Robusti ist an der Front und wird verletzt. Er darf nachhause und sich dort eine Existenz aufbauen. Nach der Heirat folgt auch bald der Sohn Pino, um den es in dem Buch geht. Dank seinem Studium muss er nicht an die Front und verbringt viel Zeit mit seiner Freundin Laura. Allen Triestern ist eines gemein: Sie sehnen sich nach Frieden.

Zunächst war es das Joch der Habsburgern, von denen sich die Triester befreien konnten. Noch heute gibt es Zeugnisse von der Zeit in der italienischen Stadt. Danach kam Mussolini und mit ihm der Faschismus. Die Deutschen besetzten dann später Triest und herrschten hier ohne Skrupel, wie halt überall in Europa. Das alles und noch einige spannende historische Begebenheiten sind in dem Buch von Christian Klinger nachzulesen. Dabei wollte er in erster Linie auf das Leben des Pino Robusti aufmerksam machen. Es gibt kaum Triester, die ihn kannten und das gilt auch für Deutschland. Dabei ist sein Schicksal auf jeden Fall so bemerkenswert und verdient es, in einem Buch aufgeschrieben zu sein.

Die Sprache gefiel mir sehr gut, da sie lebendig und voller Adjektive ist. Das Kopfkino wurde gekonnt angestoßen. Viel las ich über die Zeit aber nur sehr wenige Bücher mit Schwerpunkt Italien. Wie gut, dass ich auch dieses Werk in Händen hielt und wieder ein wenig schlauer wurde. Fünf Sterne und eine Leseempfehlung für alle Geschichtsinteressierte gebe ich. Ja, die Liebesgeschichte gibt es auch, die nimmt aber nicht den überwiegenden Raum ein.

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