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Veröffentlicht am 16.08.2020

Eine etwas andere Liebesgeschichte: Bad Girl und Good Boy

Feel Again
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Mit "Feel Again" erschien der dritte Einzelband der Again-Reihe von Mona Kasten.

Was Euch erwarten wird:

Bad Girl stößt auf einen Good Boy und sieht in ihm ihr neues Projekt. Eigentlich sollte Isaac ...

Mit "Feel Again" erschien der dritte Einzelband der Again-Reihe von Mona Kasten.

Was Euch erwarten wird:

Bad Girl stößt auf einen Good Boy und sieht in ihm ihr neues Projekt. Eigentlich sollte Isaac Grant nur das wandelnde Projekt von der fotografiebegeisterten Studentin Sawyer Dixon sein. - nicht mehr und auch nicht weniger. Jedoch kommen sich die beiden während des Projekts auch auf einer persönlichen und sehr emotionalen Ebene näher. Doch gerade dieses Näherkommen und das Heranlassen einer Person auf emotionaler Ebene, fallen Sawyer sehr schwer. Und während sie versucht einfach nichts zu fühlen, scheint ihre doch so heile Welt zu zerbrechen...

Zu den Protagonisten:

Sawyer ist so ein richtiges Badass Girl. Einer festen Beziehung geht sie gekonnt aus dem Weg, sowie jeglichen anderen Beziehungen zur Außenwelt. Sie ist eine Außenseiterin und kann einfach niemanden so richtig an sich heranlassen. Mithilfe von One-Night-Stands will sie ihre Einsamkeit vertreiben und mithilfe ihrer Gefühlslosigkeit beginnt sie damit, andere von sich wegzustoßen. Ihr ist alles egal und doch wird sie zutiefst in ihrem Inneren von den Meinungen anderer zerrissen. Ihre große Leidenschaft ist die Fotografie und ihr schlimmster Albtraum ist die Einsamkeit. Riley bedeutet Sawyer als ihre ältere Schwester die Welt und sie würde so vieles für sie tun. Ich denke, dass Sawyer durchaus einen weichen Kern besitzt, denn sie hat so viele Liebe zu geben. In meinen Augen ist sie nicht gebrochen, sondern nur etwas verbogen. Sie ist eine starke junge Frau, welche eine schreckliche Kindheit durchlebte und viel verlor. Es ist schön zu sehen, dass sie sich langsam anderen öffnet und es wenigstens versucht, auch am Leben anderer Teil zu haben.

Isaac ist zu Beginn noch so unglaublich süß und schüchtern. Ich habe mich sofort in seinen Charakter verliebt. Denn auch wenn er sehr zurückhaltend ist, ist er dennoch sehr freundlich und liebevoll. Er liebt seine Familie über alles und zeigt so viel Zuneigung und Herz. Durch das Projekt wird er Stück für Stück selbstbewusster und offener. Zwar läuft er immer noch bei der kleinsten nicht so sauberen Bemerkung rot an, aber alles in allem hat er sich doch ganz schön weiterentwickelt. Ich bin froh, dass er nicht zu einem oberflächlichen Bad Guy wurde, sondern im Herzen immer noch Isaac Grant, wie er leibt und lebt, blieb. Für mich ist er definitiv einer der sympatischsten Charaktere überhaupt.

Zur Geschichte:

Diese Geschichte ist auf die gute Art und Weise anders:
Es wurden bewusst die Klischee-Rollen vertauscht.
Anstatt von: Bad Guy trifft auf super braves Good Girl haben wir hier: Bad Girl trifft auf sehr schüchternen Good Boy.
Dadurch hat die ganze Geschichte einen fast neuen; durchaus spannenden Eindruck gemacht. Hier und da hatte ich tatsächlich ein wenig Angst, dass das Projekt zu oberflächlich durchgezogen wird. Zum Glück hat sich meine Vermutung dabei nicht bestätigt.
Die Nebenhandlung zu Sawyers Schwester hat mir außerordentlich gut gefallen und mich auch dementsprechend gut unterhalten können.
Die Geschichte ist nicht für jeden etwas, aber sie hat etwas unglaublich tiefgründiges an sich. Es wurde sehr oft emotional und an einigen Stellen wurde die Handlung wirklich enorm intensiv.

Zur Authentizität der Charaktere:

Mona Kasten hat mal wieder die gegensätzlichsten Charaktere erschaffen. Dadurch ist mein Leseerlebnis noch ein bisschen spannender gewesen. Die Charaktere hatten so viel Persönlichkeit und Eigenheit. Jeder bzw. jede von ihnen konnte mich individuell unterhalten. Sie alle wirkten menschlich, wenn auch manchmal ein wenig extrem.

Zum Thema und dessen Umsetzung:

Einfach weitermachen und sich anderen öffnen, braucht manchmal ein wenig Zeit und auch Mut. Genauso wie es eine äußerliche Verwandlung braucht. Aber sie beide haben etwas gemeinsam. Als betroffene Person muss man sich dabei wohlfühlen können. Nur dann kann es auch der Person selbst guttun.
Mona Kasten spricht auch in "Feel Again" wichtige Themen, sowie Probleme eines Individuums an. Sie zeigt uns dabei, dass auch die pure Gefühlslosigkeit einer Person schmerzen kann. Die Person wird dadurch geschwächt und wenn sie endlich etwas fühlt, wird sie von ihren Gefühlen nur noch überrollt.
In meinen Augen konnte Mona Kasten diese Themen wirklich gut und überzeugend umsetzen.

Schreibstil und Cover:

Der Schreibstil von Mona Kasten ist einfach nur perfekt. Sie kann unterhalten und Emotionen vermitteln. Dabei ließ sich das Buch wie immer sehr gut lesen.
Das Cover passt natürlich perfekt zu den anderen Covern der Again-Reihe und es ist wirklich schön anzusehen.

Mein Fazit:

Eine tolle Geschichte, die einen Klischeetausch erlaubt. Es wird nie langweilig und man wird durchgehend gut unterhalten.
Daher ist es für mich eine klare Empfehlung!

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  • Erzählstil
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  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.08.2020

Grandioser Start der Again-Reihe <3

Begin Again
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Mit "Begin Again" erschien der Auftaktband der 5-teiligen Again-Reihe von Mona Kasten.

Was Euch erwarten wird:

Allie Harper möchte diesen Neuanfang nutzen. Neuer Name, neue Haare und ein "neues Ich" ...

Mit "Begin Again" erschien der Auftaktband der 5-teiligen Again-Reihe von Mona Kasten.

Was Euch erwarten wird:

Allie Harper möchte diesen Neuanfang nutzen. Neuer Name, neue Haare und ein "neues Ich" sollen ihr dabei behilflich sein. Als sie schließlich für ihr Studium
nach Woodshill zieht und sich dort dann auch nach einer Unterkunft umsieht, wird ihr klar, dass das Ganze gar nicht so leicht ist. Ihre letzte Chance: Eine WG und ein Typ namens Kaden White, der zwar sehr attraktiv ist, aber nicht gerade die beste Laune besitzt. Auch als sie bei ihm einzieht, wird sie von diesem komischen Gefühl einfach nicht losgelassen. Trotz der für sie geltenden Regeln, versucht sie ihm näher zu kommen und hinter seine Fassade zu blicken. Jedoch bricht sie mit ihrem Vorhaben sämtliche seiner Regeln. Schritt für Schritt kommen sich die beiden näher und es scheint so, als wären alle Regeln und Vorsätze aufs Eis gesetzt...

Zu den Protagonisten:

Crystal Allison Harper ist eine junge Studentin mit einer sehr traurigen Vergangenheit. Ihr "neues Ich" soll weniger oberflächlich und weniger gekünstelt auftreten. Es soll die echte Crystal Allison Harper oder nun auch Allie Harper verkörpern. Sie möchte endlich auf eigenen Beinen stehen können - ohne die "Unterstützung" ihrer Eltern, geschweige den deren Geld. Allie möchte Lehrerin werden, sie möchte den Kindern und Jugendlichen helfen können und das nicht nur in schulischen Angelegenheiten. Sie möchte für dei Schüler und Schülerinnen zu einer Bezugs- und Vertrauensperson werden. Zu einer Person, welche sie sich selbst während ihrer Schulzeit vergebens herbei gewünscht hat. Allie möchte helfen, sie möchte den Menschen und dem Leben eine Chance geben. Sie möchte vergessen, ohne vergeben zu müssen. Ich sehe sie als eine zwar verwundete Frau, die nichtsdestotrotz einen starken Charakter besitzt. Die Entscheidungen, die sie häufig alleine treffen musste, sind keineswegs immer einfache Entscheidungen gewesen.

Kaden White ist das Klischee eines Bad-Boys höchstpersönlich. Frauen sind bei ihm fast immer am Start, zudem ist er der wahrscheinlich heißeste Typ auf dem Campus und seine Tattoos und Muskeln bringen alle zum schmachten. Charakerlich gesehen ist er mehr oder weniger (kommt ja immer auf das Auge des Betrachters an) kein 6-er im Lotto. Aber jetzt einmal ganz schnell weg von den Vorurteilen: Kaden ist von einem sehr schwerwiegendem und wirklich herzzereißendem Vorfall geprägt worden. Hinzu kann man noch seine familiären Umstände nehmen und schon tut er einem leid. Tatsächlich tat mir Kaden White leid, er wurde einfach auf die schlimmste Art und Weise von seinem älteren Bruder und seinem Vater betrogen. Wenn ich also hinter seine Fassade blicke, was sehe ich dann. Ich sehe seine Angst, seine Gebrochenheit und seine Liebe. Kaden ist für mich ein gutmütiger Mensch, mit einem guten Herzen. Er ist sensibel und liebevoll, aber auch ernst und direkt.

Zur Geschichte:

Wenn ich die Geschichte mit drei Worten beschreiben müsste, dann würde ich humorvoll; herzlich und traurig verwenden.
Es hat so viele Wendepunkte; so viele schlechte Erfahrungen gegeben. Aber es gab auch total lustige und herzerwärmende Szenen.
Diese Geschichte hat mich alles auf einmal fühlen lassen: Wut; Angst; Enttäuschung; Trauer; Ekel; Liebe...
Auch wenn dieser Roman eher ruhig und einigermaßen "entspannt" verlief, ist er dennoch zu einer meiner Lieblinge geworden.
Er besitzt diese gewisse Tiefe und Intensivität, die mich an vielen Stellen nicht mehr so leicht losließ.

Zur Authentizität der Charaktere:

Ich liebe Mona Kastens Darstellung von Charakteren. Bei ihr wirken sie alle so glaubwürdig echt und menschlich. Wirklich jeder Charakter besitzt seine/ihre individuellen Schwächen, sodass nie ein "Ideal" vermittelt wird.

Zum Thema und dessen Umsetzung:

Mona Kasten hat sich den Neuanfang und das "aus-seiner-eigenen-Haut-kriechen" zu Eigen gemacht.
Durch unsere geliebten Protagonisten vermittelt sie, dass ein Neuanfang nicht zwangsweise wie in einem Bilderbuch verlaufen muss bzw. wird. Sie weist dabei auf die Höhen und Tiefen hin und sie sagt aber auch, dass man sich, sobald man am Ziel angekommen ist, über eins im klaren ist: Die Anstrengungen sind es wert gewesen. Einfach alles ist es wert gewesen.
Außerdem zeigt sie uns, dass geteiltes Leid häufig halbes Leid ist und dass es manchmal von Vorteil sein kann, wenn man dazu bereit ist, sich jemandem anzvertrauen und mit dieser Person ein offenes; vielleicht auch klärendes Gespräch zu führen.
Die Umsetzung ist ihr dabei sehr gut gelungen und ich habe mich sehr wohl gefühlt, da nichts davon einen erzwungenen Eindruck auf mich hinterließ.

Schreibstil und Cover:

Der Schreibstil von Mona Kasten ist ein Traum. Er ist so flüssig und leicht zu lesen. Sie arbeitet immer wieder mit humorvollen und sehr frischen Elementen. Auch die Emotionen kommen bei ihr nie zu kurz.
Das Cover ist mal etwas anderes und es gefällt mir, obwohl sich zwei Personen darauf befinden, sehr gut. Die Optik und der Stil sind modern und schlicht.

Mein Fazit:

Jetzt verstehe ich endlich den ganzen Hype um dieses Buch.
Da Buch strahlt eine Wohlfühlenergie aus und ich liebe einfach alles daran.
Eine dicke Empfehlung an alle NA-/YA-Lover!

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.08.2020

Eine Geschichte, die unter die Haut geht

Perfectly Broken
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Mit "Perfectly Broken" erschien ein herzzerreißender Einzelroman von Sarah Stankewitz.

Klappentext:

Als Brooklyn Manchester verlässt, will sie nur eines: mit ihrer schmerzhaften Vergangenheit abschließen ...

Mit "Perfectly Broken" erschien ein herzzerreißender Einzelroman von Sarah Stankewitz.

Klappentext:

Als Brooklyn Manchester verlässt, will sie nur eines: mit ihrer schmerzhaften Vergangenheit abschließen und den Tod ihrer großen Liebe verarbeiten. Die neue Wohnung in Bedford ist ihre letzte Rettung. Sie sieht sogar darüber hinweg, dass ihr Apartment durch eine Tür mit dem Schlafzimmer ihres Nachbarn Chase verbunden ist. Immer wieder dringen Geräusche und Gesprächsfetzen durch die verschlossene Tür, und Brooklyn erfährt viel über Chase. Sie fühlt sich von dem Fremden, dem sie noch kein einziges Mal begegnet ist, auf unerklärliche Weise angezogen. Als Chase dann beginnt, ihr Nachrichten zu schreiben und ihr auf dem Klavier ihr Lieblingsstück vorzuspielen, gerät Brooklyn in einen Strudel aus widersprüchlichen Gefühlen: In ihr kämpft die Anziehung zu einem Fremden mit ihrem eigenen Widerstand. Denn sie hatte ihr Herz für immer einem anderen versprochen …

Zu den Protagonisten:

Brooklyn wurde sehr häufig von ihrer trauernden Seite dargestellt. Der Verlust setzt ihr, selbst ein Jahr danach, immer noch enorm zu. Sie ist sehr liebevoll und sie ist eine durchaus treue Person. Brooklyn liebt mit ihrem ganzen Herzen; ihrer ganzen Seele und all ihren Sinnen. Ihr Hund "Ghost" bedeutet für sie die Welt. Aber sie ist auch eine sehr starke Frau, da sie sich nach und nach auf den Heilungsprozess und die Außenwelt einlässt. Brooklyn ist mir bereits zu Beginn sehr sympathisch gewesen. Sie hat mich gut unterhalten.

Chase ist mehr als nur der Typ von nebenan. Er ist sehr humorvoll und versucht Brooklyn auf sehr behutsame Weise näherzukommen. Chase ist unglaublich gefühl- und verständnisvoll, er setzt Brooklyn nicht unter Druck. Seine "Freundin" Carmen geht im recht offentsichtlich auf den Zeiger. Aber gerade das und sein Verhalten ihr gegenüber haben mich hin und wieder zum Schmunzeln gebracht. Er besitzt einen durchaus starken Charakter mit unglaublich schönen Charakterzügen: Man muss ihn einfach lieben!

Zur Geschichte:

Es wurde definitiv um einiges emotionaler als zunächst gedacht. Allein der Prolog hat mir schon das Herz gebrochen.
Die Geschichte ist fast durchgehend als eine Achterbahnfahrt der Gefühle zu beschreiben.
Ich glaube, dass die Stelle mit dem Kuchen mehr oder weniger zu meinen absoluten Lieblingsstellen gehört.
Sie war so grandios und humorvoll.
Die Tür-zu-Tür-Kommunikation zwischen unseren Protagonisten hatte schon das gewisse Etwas.
Es wirkte intensiv und persönlich, obwohl sich die beiden nicht sehen konnten.
Als die beiden sich dann von Angesicht zu Angesicht genüber standen, war ich einfach nur zutiefst berührt, da sich die beiden sehr viel Zeit dafür genommen hatten.
Für mich gab es auch einen kleinen "Oha"-Moment, mit dem ich so nicht gerechnet habe.
Der Epilog hat mir wirklich den Rest gegeben und es wurde noch einmal sehr emotional.
Insgesamt hat mir die Liebesgeschichte der beiden wirklich sehr gut gefallen, weil sie unter anderem auch sehr ungezwungen und behutsam verlief.

Zur Authentizität der Charaktere:

Jeder einzelne Charakter hat einen ganz besonderen Platz in dieser Geschichte eingenommen. Während die einen mich immer wieder zum Lachen bringen konnten, gab es vereinzelte bei denen ich das Gefühl hatte drauflos weinen zu können. Sie alle sind menschlich; komplett verschieden und unvollkommen dargestellt.

Zum Thema und dessen Umsetzung:

Ich glaube, dass ein ganz prägnantes Thema die Kommunikation ist. Es ist doch immer wieder verrückt zu sehen, wie viel eine eigentlich fremde Person mit Worten oder Gestiken das Leben einer vielleicht gerade trauernden Person aufhellen kann. Der Dialog der beiden ist wahrhaftig zu etwas sehr starkem und essentiellem geworden.
Sarah Stankewitz hat die Kommunikation der beiden als so vertraut und irgendwann dann auch als so selbstverständlich dargestellt. Sie hat die Kleinigkeiten, wie aus einem Buch vorlesen oder etwas vorspielen, grandios umgesetzt.

Schreibstil und Cover:

Der Schreibstil von Sarah Stankewitz ist unglaublich flüssig und unterhaltsam gestaltet. Sie ist sehr gut im Emotionen vermitteln und geht dabei äußerst tiefgründig vor. Sie schafft es, die Leserin bzw. den Leser zu erreichen und zu berühren.
Das Cover ist sehr einzigartig gestaltet. Ich finde es sehr schön, obwohl ich sagen muss, dass es auf mich leicht durcheinandergeraten wirkt.

Mein Fazit:

Diese Geschichte ist nicht nur unterhaltsam, nein sie berührt auch einen zutiefst.
Das Motto dahinter gefällt mir sehr gut und ich finde die Entwicklung, die Brooklyn durchgemacht hat, sehr beachtlich.
Ein Must-Read für alle Fans von Emotionen!

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Veröffentlicht am 12.08.2020

Hat mich mehr mitgenommen als der erste Band

Flying High
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Mit "Flying High" erschien der Abschlussband der Dilogie von Bianca Iosivoni.

Klappentext:

Hailee hatte ein Geheimnis. Ein dunkles Geheimnis, das niemand kannte und niemand erfahren sollte. Am allerwenigsten ...

Mit "Flying High" erschien der Abschlussband der Dilogie von Bianca Iosivoni.

Klappentext:

Hailee hatte ein Geheimnis. Ein dunkles Geheimnis, das niemand kannte und niemand erfahren sollte. Am allerwenigsten Chase, in den sie sich Hals über Kopf verliebt hat. Hailee war klar, dass sie Chase verlieren würde. Sie wusste es von der ersten Sekunde an, als sie ihm gegenüberstand. Und doch hat er ihr Herz mit jedem Lächeln und jeder Berührung ein bisschen mehr erobert. Aber gibt es für sie beide überhaupt eine Chance? Oder müssen sie einsehen, dass manchmal nicht einmal die Liebe ausreicht, um zwei Menschen zusammenzuhalten?

Zu der Entwicklung der Protagonisten:

Hailee wurde so unglaublich facettenreich dargestellt und ich hatte wirklich das Gefühl, dass ich sie zum ersten Mal von ihrer "unperfekten Seite" kennenlernen durfte. Sie zeigte ihren Schmerz; ihren Scham, welcher sie wie ein unsichtbares Tuch umhüllt und sie zeigte auch, dass sie trauert. Hailee offenbarte ihre Schwächen und Ängste und hat Schritt für Schritt gelernt mit diesen umzugehen. Für mich macht sie das zu einer unglaublich starken jungen Frau. Ihre Entwicklung ist beachtlich, aber auch sehr emotional zu verfolgen.

Auch Chase hat dazugelernt und beginnt sich durchzusetzen. Er ist immer der Selbstlose gewesen. Und nach so langer Zeit hat er endlich damit begonnen, so manche Entscheidungen für sein eigenes Wohlbefinden zu treffen. Ich bin stolz auf ihn und irgendwo bin ich ihm auch ein wenig dankbar dafür. Denn ich kann mich mit seiner Persönlichkeit und seinem Handeln gut identifizieren: Seine Entwicklung hat mich dazu ermutigt, in manchen Situationen auch an mich selbst zu denken. Ich selber stecke noch in diesem Prozess, aber ich lerne, größere Dinge für mich zu tun und eigene Entscheidungen zu treffen.

Zur Geschichte:

Der weitere Verlauf hat mir persönlich sehr gut gefallen und die Handlung wirkte durchaus realistisch.
Es gab viele Auseinandersetzungen, sowie wie viele "Abschiede" und dementsprechend auch viele Emotionen.
Vor allem die Nebenhandlung mit Hailees familiärer Situation hat mich tief in meinem Herzen getroffen.
Ich habe einfach so viele Emotionen gespürt und irgendwo konnte ich mich auch mit der Trauerbewältigung von Hailee und ihren Eltern identifizieren.
Aber auch die Liebesgeschichte der beiden kam mir viel intensiver vor als zuvor. Vielleicht liegt das auch daran, dass Hailee und Chase trotz so vieler Hindernisse und Ereignisse immer wieder zueinander fanden.
Außerdem ist es immer wieder spannend und emotional geworden. Im Vergleich zum ersten Band passiert hier auch wirklich einiges in den einzelnen Nebenhandlungen. Die Beziehungen der Nebencharaktere verändern bzw. entwickeln sich und auf einmal wirkt alles so nah; so unvollkommen und doch genau richtig.
"Flying High" ist für mich der spannendere und auch der tiefgründigere Teil der beiden Bände.

Zur Authentizität der Charaktere:

Im Vergleich zu "Falling Fast" gibt es grundlegend keine Veränderungen bei der Darstellung der Charaktere. Einige von ihnen haben sich weiterentwickelt und sich auch einmal von ihrer "verletzlichen" Seite gezeigt. Die Charaktere haben bei mir nach wie vor einen sehr echten und menschlichen Eindruck hinterlassen. Viele Charaktere haben individuell auf signifikante Charakterzüge hingewiesen, was sie individuell als fiktiver Charakter besonders herausstechen ließ.

Zum Thema und dessen Umsetzung:

Natürlich sind die Themen aus Band 1 weiterhin präsent gewesen. In "Flying High" lag der Fokus auf der Trauerbewältigung mit all den dazugehörigen Konsequenzen. Ich finde es angemessen, dass Bianca Iosivoni das Leiden von Hailee nicht kleingemacht oder verschönert hat. Die Umsetzung verlief echt; intensiv und sehr emotional.

Schreibstil und Cover:

Der Schreibstil war schön flüssig und sehr gut zu lesen. Auch, wenn bei mir die Emotionen in diesem Band besser angekommen sind, gab es hier und da eine Stelle, die sich wieder einmal sehr lange und irgendwo dann auch zu ausführlich angefühlt hat.
Das Cover passt natürlich perfekt zu dem Cover des ersten Teils. Es wurde außerordentlich schön und elegant gestaltet

Mein Fazit:

Ich bin mir natürlich darüber bewusst, dass die Geschichte nicht jedem gefallen wird bzw. gefallen kann.
Trotzdem spreche ich eine Empfehlung aus, da ich denke, dass das Buch bzw. die Dilogie mehr als nur eine NA/ YA - Erzählung mit sich bringt.
Seid mutig und lasst Euch einfach darauf ein!

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Veröffentlicht am 09.08.2020

Einer der besten Einzelromane überhaupt

Never Doubt
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Mit "Never Doubt" von Emma Scott erschien einer der schönsten Einzelromane überhaupt.

Als Willow in den kleinen Ort Harmony in Indiana zieht, ist sie noch sehr erschüttert und bedrückt. Durch ein sehr ...

Mit "Never Doubt" von Emma Scott erschien einer der schönsten Einzelromane überhaupt.

Als Willow in den kleinen Ort Harmony in Indiana zieht, ist sie noch sehr erschüttert und bedrückt. Durch ein sehr schlimmes Ereignis, welches sich letzten Sommer zugetragen hat, wirkt sie wie ausgewechselt. Zu Beginn scheint ihr Neuanfang eher holprig zu verlaufen. Willow fühlt sich so schrecklich einsam und verloren bis zu dem Moment, in dem sie auf den Bad-Boy von Harmony stößt, Isaac Pearce. Zusammen mit ihm als Hamlet, bestreitet sie die Rolle der Ophelia im lokalen Theater. Auch privat kommen sich die beiden langsam näher. Isaac spürt sofort, dass Willow innerlich sehr leidet und möchte daher immer für sie da sein. Doch was wird passieren, wenn sich die beiden tatsächlich ineinander verlieben? Wird Willow ihre Stimme wiederfinden und leben können?

Zu den Protagonisten:

Bereits zu Beginn hatte ich so viel Mitleid mit Willow. Sie wirkte so zerbrochen und schwach; einfach nur zutiefst verletzt. Als ich erfuhr, was ihr tragischerweise widerfahren ist, habe ich innerlich geglüht. Willow ist an sich sehr sympathisch und auch sehr talentiert. Auf mich machte sie den Eindruck einer gebrochenen Frohnatur; einer jungen Frau, die ihre Stimmme wiederfinden muss. Ich kann ihre Einstellung und ihr Verhalten komplett nachvollziehen. Denn selbst ihre eigenen Eltern scheinen sich nie ernsthaft um ein klärendes Gespräch mit ihr bemüht zu haben. Der armen Willow wurden immer nur Vorurteile und hässliche Wendungen an den Kopf geworfen. Niemand, bis auf Angie und Isaac, hat sie je gefragt, was los bei ihr ist oder ob es ihr gut geht. Daher ist es für mich wirklich kein Wunder, dass sie sich leise und zurückhaltend verhält. Sie hat einfach gedacht, dass es egal oder einfach nicht wichtig wäre bis sie auf Isaac traf. Und er war das, was sie immer nur wollte. Eine Person, der ihr Liebe zeigt und ihr auch klarmacht, dass sie wichtig ist. Sie ist so verdammt unsicher und ängstlich gewesen, sodass es mir jedes Mal das Herz brach. Erst durch ihre Rolle im Theater, lernt sie, ihren Gefühlen freien Lauf zu lassen.

Isaac ist einfach ein pures Naturtalent. Die Bühne ist sein Zuhause und ich liebe seine Leidenschaft für das Theater. Durch seine familiären und auch finanziellen Umstände haben sich leider schlechte Vermutungen und Spekulationen über ihn angehäuft. Er ist also der Bad-Boy von Harmony, der anscheinend immer distanziert ung gewaltbereit ist. Darüber hinaus ist er äußerlich total attraktiv und innerlich total am Ende. Trotzdem sehe ich in ihm so viel mehr. Ich sehe zwar einen gebrochenen und leidenden Mann, aber ich kann auch durch seine distanzierte und kalte Fassade blicken. Dahinter befindet sich nämlich der wahre Isaac. Ein junger Mann mit einem großen und guten Herzen, welches so viel Liebe zu geben hat. Ich sehe ein junges Schauspieltalent mit so viel Leidenschaft und Ehrgeiz. Ich sehe Isaac Pearce; einen jungen Mann, welcher seinen Vater trotz allem liebt und sich sehr schuldig fühlen würde, wenn er ihn verlassen würde.
Mir ist ziemlich schnell klargeworden, dass Isaac Willow mindestens genauso viel in seinem Leben braucht, wie sie ihn.

Zur Geschichte:

Wo soll ich bloß anfangen.
Diese Geschichte ist eine der realesten; schrecklichsten; traurigsten und doch auch eine der wunderschönsten Geschichten, die ich je gelesen habe.
Es gab einfach so viele Momente, an denen ich das Gefühl hatte zu weinen oder das Buch auf später verschieben zu müssen, weil ich nicht mehr konnte. (Beide Fälle sind letztlich nicht eingetroffen!)
Die Liebesgeschichte, aber auch die einzelnen Nebenhandlungen sind so realistisch und dementsprechend auch schmerzvoll gestaltet, sodass es mir manchmal echt übel wurde.
Allein Willows Eltern haben dazu ausreichend beigetragen. Beide sind total egozentrisch; total unglücklich und sie besitzen keinerlei Verständnis für ihr einzigste Tochter. Sie haben mich angeekelt und einfach nur sehr traurig gemacht. Ihre Tochter ist innerlich vor deren Augen fast umgekommen, aber die Arbeit ist ja wichtiger. Das ist nur eine Phase, sonst nichts. Ich habe wirklich selten einen so großen Hass auf fiktive Charaktere gehabt.
Zum Glück gab es auch humorvolle Stellen. Oft sind diese durch Willows neue beste Freundin Angie zustande gekommen.
Die Geschichte mit dem mysteriösen "X" ist für mich wirklich sehr bedrückend gewesen. Es hat sich einfach so echt und so unsagbar schmerzvoll angefühlt.
Außerdem gibt es eine sehr starke Nebenhandlung, in welcher Isaacs familiäre Umstände und sein Leben in Armut, beschrieben werden. Auch hier traf ich mehr als nur einmal auf die düstere Realität.
Für mich persönlich waren die vielen poetischen "Hamlet"-Bezüge einfach nur perfekt gewesen. Auch die längeren Prologe haben mir sehr gut gefallen.
Es war eine sehr spannungsvolle Achterbahnfahrt und momentan bin ich voll und ganz davon überwältigt.

Zur Authentizität der Charaktere:

Natürlich sind die Charaktere wieder einmal komplett Emma-Scott-typisch dargestellt. Ich liebe diese
Unvollkommenheit, sowie die Darstellung unschöner Charakterzüge. Die Charaktere wirken echt und realitätsgetreu, mehr muss ich dazu auch nicht sagen. Sie haben mich allesamt berührt und durch sie konnte ich so viele unterschiedliche Emotionen auf einmal fühlen.

Zum Thema und dessen Umsetzung:

Auch hier werden wieder sehr schwerwiegende Themen und Problematiken angesprochen. Diese sind sowohl ganz individuell und persönlich, aber auch allgemein und gesellschaftlich, bedingt. Ich liebe die doch harte und sehr realitätsnahe Umsetzung dieser Themen. In diesem Buch wird sowohl über die Gefühlswelt eines Vergewaltigungsopfer, aber auch über so manche soziale Missstände reflektiert. Zu guter letzt wird auch der Machtmissbrauch oder die Wichtigkeit von Geld thematisiert.
Trotz der Schwierigkeit konnte Emma Scott diese sehr aktuellen und schmerzvollen Themen erfolgreich umsetzen.

Schreibstil und Cover:

Der Schreibstil von Emma Scott ist zum niederknien. Sie schreibt so unglaublich emotional und tiefgründig. Ihre Poesie ist einfach nur wunderschön und einmalig. Das Buch hat sich wirklich sehr gut gelesen und es war wieder einmal wie in einem Traum.
Das Cover ist eines der schönsten überhaupt. Als ich "Never Doubt" zum ersten Mal in der Buchhandlung in meinen Händen hielt, war ich einfach nur geflasht. Es ist wunderschön und definitiv einmalig.

Mein Fazit:

Ich habe wirklich nur Positives zu sagen. Dieses Buch verändert Leben und ist ein Must-Read für jede einzelne Person, die auf Emotion und Spannung steht.
Ich liebe diesen Roman über alles, das Warten hat sich auf jeden Fall gelohnt.
Ich würde dieses Buch zu jeder Zeit an jedem Ort weiterempfehlen!

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