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Veröffentlicht am 24.05.2020

Einfach toll geschrieben! Klare Empfehlung!

Die ewige Prinzessin
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Inhalt

Katharina von Aragon wächst in dem Wissen auf, dass sie eines Tages Königin von England sein wird. Mit 14 Jahren kommt sie an den kalten englischen Hof, um den Thronfolger zu heiraten. Das triste ...

Inhalt

Katharina von Aragon wächst in dem Wissen auf, dass sie eines Tages Königin von England sein wird. Mit 14 Jahren kommt sie an den kalten englischen Hof, um den Thronfolger zu heiraten. Das triste und kalte England hat sich die junge Prinzessin anders vorgestellt, doch bald ist das Land an sich ihr kleinstes Problem. Arthur stirbt nach einer kurzen Ehe und damit beginnt für Katharina das Warten. Warten darauf, dass ihr Schicksal sich erfüllt und sie Königin von England wird. Und dieses warten, erfordert alles von ihr, was sie bereit ist zu geben.


Auf Amazon bekam ich irgendwann Werbung für „The Spanish Princess“ angezeigt und habe mir den Trailer der Serie angeschaut. Voller Freude habe ich erkannt, dass es die Verfilmung eines weiteren Philippa Gregory Romans ist! „Die ewige Prinzessin“ ist als Serie abgedreht worden und mit ähnlichem Erfolg wie „The White Queen“ und „The White Princess“ produziert worden. Ich habe vor allem die ersten beiden Serien sehr geliebt und mit Begeisterung verfolgt. Deshalb gab es für mich kein Halten mehr und ich habe den Amazon Channel Starz Play gebucht, um die Serie durchschauen zu können. Nach kurzer Zeit kam auch heraus, dass es eine zweite Staffel geben wird, was ich wirklich sehr begrüße, da im Leben von Katharina von Aragon so viel passiert, dass es wohl kaum in eine ganze Serie passen würde. Ich bin gespannt, was die Serienmacher daraus noch machen werden und ob es sozusagen ein neues „Tudors“ geben wird, denn mit Katharina von Aragon beginnt eben auch die Zeit von Henry VIII. und somit einer der interessantesten und berühmtesten Könige der englischen Geschichte. Die Verfilmungen werde ich also voller Spannung weiter verfolgen und die Bücher natürlich auch.

„Die ewige Prinzessin“ liegt schon eine gefühlte Ewigkeit auf meinem SuB und durch die Serie war mir klar, dass ich das Buch nun endlich lesen muss. Die englische Geschichte hat mich schon immer fasziniert und Königshäuser sind absolut mein Ding. Ich liebe Anne Boleyn und aus diesem Grund habe ich auch irgendwie ein zwiespältiges Verhältnis zu Katharina von Aragon. Mit ihr habe ich mich noch nie so richtig beschäftigt und muss sagen, dass ich auch sie mittlerweile viel mehr wertschätze und bewundere. Was Katharina in England erleiden und erdulden musste, hätten wahrscheinlich nur wenige Frauen ihres Alters und ihres Standes durchgehalten. Sie hat nie aufgegeben und daran festgehalten, dass sie eines Tages Königin von England sein wird. Es ist wahr geworden und umso tragischer, dass es auf diese Weise enden musste, wie es geendet hat.

Man lernt Katharina als sehr gläubiges junges Mädchen kennen, das ihre Mutter über alles bewundert und ihr sehr nacheifern möchte. Isabella von Kastilien ist eine der mächtigsten Königinnen ihrer Zeit gewesen und hat Katharina auf eine Weise geprägt, die man wahrscheinlich nie komplett durchdringen kann. Sie ist die jüngste ihrer Geschwister und schon immer mit dem Erben des englischen Throns verlobt. Die junge Infantin glaubt fest an ihr Schicksal und hat aus diesem Grund auch einen eisernen Willen entwickelt, der ihr am englischen Hof wirklich gute Dienste leisten wird. Zu Beginn ist sie mir weder sympathisch noch unsympathisch gewesen. Ich war etwas gespalten, was Katharina anging. Sie wirkte auf mich irgendwie unnahbar und störrisch, teilweise sehr verwöhnt und wenig anpassungsfähig. Das hat Philippa Gregory jedoch im Verlaufe der Geschichte gut wandeln können. Katharina entwickelt sich weiter, verändert sich und lernt, was es heißt, standhaft sein zu müssen. Ihren Mut gegen das englische Königshaus bestehen zu wollen, haben mit Sicherheit kaum junge Frauen schaffen können und das macht Katharina zu einer bewundernswerten Frau und einem Vorbild, was Standhaftigkeit anbelangt. Sie hat nie nachgegeben und nie an ihrem Schicksal gezweifelt. Auch wenn sie höchstwahrscheinlich ihre zweite Ehe mit einer Lüge begann, so war diese, ausgenommen der fehlenden männlichen Erben, doch sehr erfolgreich und harmonisch. Viele Jahre war Katharina die treue Ehefrau und Vertraute von König Henry VIII. und einzig der fehlende Thronerbe hat sie in den Hintergrund gedrängt. Sie ist für mich deshalb eine der faszinierendsten und tragischsten Figuren in der Geschichte rund um den berüchtigten Tudor König.

Die Art und Weise wie die Geschichte geschrieben ist, ist sehr interessant gewesen. Es gab Passagen, die in der Ich-Form aus Sicht von Katharina geschrieben sind, dann wieder in der Personalen-Erzählform aus Katharinas Sicht und auch aus Sicht des König Henry VII. dem Vater von Arthur und Henry VIII. außerdem auch einige Teile aus Arthurs Sicht. So bekommt man als Leser eine schöne Gesamtschau auf die Ereignisse und einen kleinen Einblick in die Gedankenwelt der unterschiedlichsten Charaktere. Man kann die Ängste, Bedenken und Hoffnungen der Charaktere miterleben und auch die politischen Drucksituationen teilweise besser verstehen. Es geht um Machtdemonstration, Geld und Krieg. Die Liebe spielt nur eine kleine Rolle und doch zieht sie sich durch die gesamte Handlung, denn Philippa Gregory schafft es irgendwie zwischen den Zeilen eine Liebe darzustellen, die ich mir so gar nicht vorgestellt habe. Ob und wie es tatsächlich der Wahrheit entspricht, wird man wohl niemals herausfinden, doch durch Philippa Gregory wünscht man sich, dass es wahr ist.

Fazit

Philippa Gregory hat es wieder einmal geschafft die englische Geschichte lebendig zu machen. Sie hat mir die erste Ehefrau von Henry VIII. näher gebracht und in mir eine Faszination für diese starke Frau hervorgerufen. Katharina von Aragon ist eine standhafte, mutige und unglaublich starke Frau gewesen, die wir alle uns als Vorbild nehmen können, um zu lernen was es bedeutet, beharrlich an den eigenen Zielen festzuhalten. Ihr Schicksal schien ungewiss und beinahe schon verloren und dann hat sich das Blatt für sie für immer gewendet. Sie ist eine große Königin geworden, die durch das Schicksal auch wieder verdrängt wurde und Philippa Gregory hat mich dazu gebracht jede Sekunde mitzuleiden. Eine große Empfehlung!

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Veröffentlicht am 24.05.2020

Ich bin verliebt in diese Geschichte!

Das Erbe der Königin
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Inhalt

Mittlerweile weiß jeder, dass die Frauen Heinrichs VIII. gefährlich leben. Wenn er einmal seinen Blick auf eine andere gerichtet hat, schwebt seine aktuelle Königin in Lebensgefahr.
Die deutsche ...

Inhalt

Mittlerweile weiß jeder, dass die Frauen Heinrichs VIII. gefährlich leben. Wenn er einmal seinen Blick auf eine andere gerichtet hat, schwebt seine aktuelle Königin in Lebensgefahr.
Die deutsche Anna von Kleve kommt als vierte Gemahlin des Königs nach England. Die schüchterne junge Frau verliebt sich in das Land, in das sie einheiratet und ist vom höfischen Leben fasziniert. Allerdings bemerkt sie recht schnell, dass fast alles nur Fassade ist, denn nach Katharina von Aragon und den Boleyn-Schwestern versucht neben Anna selbst, nun auch die junge und bildhübsche Hofdame Katherine Howard, sich bei Heinrich beliebt zu machen. Und so ist keine der jungen Frauen wirklich sicher, was ihre Zukunft bringen wird…

Nachdem ich „The Spanish Princess“ gesehen habe und das dazugehörige Buch „Die ewige Prinzessin“ gelesen habe, wollte ich die Welt der Tudors noch nicht verlassen. Aus diesem Grund habe ich nach „Das Erbe der Königin“ gegriffen und es nicht bereut. Das Buch beleuchtet nicht nur die kurze Ehe zwischen Anna von Kleve und Heinrich VIII. sondern auch die Ehe mit Katherine Howard. Von beiden Ehefrauen wusste ich nicht sehr viel und war deshalb umso gespannter, wie Philippa Gregory die Geschichte dieser beiden Frauen geschrieben hat.

Das Buch ist aus der Sicht von Anna von Kleve, Katherine Howard und Jane Boleyn (Lady Rochford) geschrieben. Man lernt die junge Anna noch in Kleve kennen, wie sie für das Portrait Modell stehen muss, welches Heinrich VIII. gezeigt werden soll. Über ihre Kindheit ist kaum etwas bekannt und doch schafft es Philippa Gregory mir näher zu bringen, wie sie hätte aufwachsen können. Der Vater starb an einer Krankheit und ihr Bruder war unglaublich herrschsüchtig und ihr gegenüber recht gleichgültig. Trotzdem hat sie sich zu einer sehr mutigen jungen Frau entwickelt, denn sie besteht am englischen Königshof. Allerdings geht bereits die erste Begegnung zwischen dem König und Anna gehörig schief und somit ist der Weg, den sie dann in Zukunft gehen würde, bereits vorgezeichnet. Eine Beziehung zum König aufzubauen ist Anna so gut wie unmöglich. Er behandelt sie schlecht, beleidigt sie und kümmert sich überhaupt nicht darum, dass es eine Krönung geben soll. Anna lernt jedoch eifrig die englische Sprache und bemüht sich eine gute Königin und Ehefrau zu sein. Doch gegen Heinrich VIII. hat sie kaum eine Chance.

Vor allem dann nicht mehr, als Katherine Howard als ihre Hofdame den englischen Hof zu verzaubern beginnt. Das Mädchen ist gerade 14 Jahre alt als sie in die Löwengrube geworfen wird, um die Howards wieder zu mehr Macht zu verhelfen. Ihr Onkel, der einflussreiche Herzog Norfolk hat große und ehrgeizige Pläne mit Katherine, kaum dass der König ein Auge auf zu geworfen hat. Sie soll sein Herz gewinnen, ihn verliebt machen und damit Anna von Kleves Untergang herbeiführen. Gleichzeitig soll natürlich der Stern der Howards wieder aufgehen, der durch die Exekution von Anne Boleyn sehr stark ins Wanken kam. Katherine hat Spaß am königlichen Hof, sie liebt es zu flirten und von jungen Männern angeschaut und bewundert zu werden. Sie ist sich ihrer Schönheit durchaus bewusst und es gibt nur einen Menschen, dem sie wirklich gefallen will: sich selbst. Ihr wird erst spät klar, was für Folgen ihr Betragen haben kann und so steuert auch sie unweigerlich in eine Falle hinein, die ihr Leben bedrohen kann.

Ganz anders erscheint es Jane Boleyn zu gehen. Sie ist, nach der Hinrichtung ihres Mannes George Boleyn und ihrer Schwägerin Anne Boleyn in Ungnade gefallen. Doch der Herzog von Norfolk holt sie als Hofdame zurück, um Anna von Kleve zu dienen und ihm Bericht zu erstatten. Norfolk möchte alle Fäden in der Hand halten und hat deshalb eine treue Dienerin genau dort platziert, wo sie ihm am meisten helfen kann. Jane, die unbedingt wieder eine Aufgabe von Bedeutung haben möchte, tritt die Stelle bereitwillig an und tut genau das, was der Herzog ihr aufträgt. Sie beobachtet, manipuliert zu seinen Gunsten und hilft dabei Anna zu stürzen und Katherine Heinrich VIII. zuzuführen. Ohne schlechtes Gewissen macht sie eine Aussage, die Anna von Kleve in ernste Schwierigkeiten bringen könnte und als sich die Schlinge um Annas Hals immer weiter zuzieht besinnt sich der König und beschließt lediglich eine Scheidung von der deutschen Königin. Er bezahlt ihr eine Abfindung, sie bekommt Häuser, Land und Dienerschaft und dennoch weiß Anna, dass sie niemals sicher sein wird. Jane jedoch fühlt sich sehr sicher in ihrer Rolle, denn schließlich beschützt der Herzog von Norfolk sie. Immerhin erfüllt sie all seine Aufgaben mit Bravour. Denn sie hat Katherine nun erfolgreich auf den Thron gebracht und tut nun ihr Bestes, um diesen Thron zu sichern, auch wenn dies nur mit sehr unkonventionellen Mitteln möglich zu sein scheint. Lady Rochford sieht zwischen all diesen Intrigen und Verstrickungen jedoch nicht, dass auch sie ins Kreuzfeuer geraten könnte, sollte sich das Blatt erneut wenden.

Philippa Gregory weiß einfach wie man historische Romane schreibt. Obwohl mir die geschichtlichen Ereignisse bereits bekannt waren, habe ich von der ersten Seite an mitgefiebert. Ich wusste, was mit Anna geschehen würde und mir war auch klar, welches Schicksal Katherine und Jane ereilen würde, dennoch konnte ich vor Spannung das Buch kaum zur Seite legen. Die drei Frauen, so unterschiedlich sie nur sein konnten, haben mich, auf ihre jeweilige Weise, fasziniert. Die eine, wollte nur ihrem Bruder entkommen und hat sich unverhofft in ein Land verliebt, das ihren Tod bedeuten könnte. Die andere liebt nur sich selbst, Geld und Liebeleien, ohne auch nur eine Sekunde über die Konsequenzen nachzudenken, schließlich ist sie erst 14 Jahre alt und hat ihr ganzes Leben noch vor sich. Und schließlich die letzte der drei, die nur auf ihren Machterhalt und ihren Vorteil bedacht ist. Keine von ihnen bekommt das, was sie verdient haben und doch sind sie der Willkür des Königs ausgeliefert gewesen. Philippa Gregory hat diese tragische Geschichte großartig zu Papier gebracht. Man spürt, dass sie die geschichtlichen Ereignisse perfekt mit ihrer eigenen Fantasie und Vorstellung verwebt und aus diesen historischen Fakten einen genialen Roman macht.

Fazit

Für eingefleischte Tudor-Fans ist diese Geschichte absolut zu empfehlen! Ich liebe es, wie Philippa Gregory die historischen Fakten in einen Roman verpackt und glaubhaft darstellen kann, was geschehen ist und möglicherweise geschehen ist. Die Charaktere, die zu Wort kommen, wirken unglaublich authentisch und man fiebert jede Seite des Buches mit und das, obwohl den meisten wohl der Ausgang der Geschichte klar sein wird. Als Einstieg in die Welt der Tudors ist das Buch vielleicht nicht ganz geeignet, da es eben die 4. und 5. Ehe von König Heinrich VIII. beleuchtet aber nach der Lektüre von „Die ewige Prinzessin“ und „Die Schwester der Königin“ kann ich es aufjedenfall empfehlen!

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Veröffentlicht am 24.05.2020

Ich liebe diesen Thriller!

Der Kinderflüsterer
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Rezensionsexemplar

Inhalt

Als seine Frau Rebecca unerwartet verstirbt, möchte Tom Kennedy mit seinem Sohn Jake irgendwo neu beginnen. Er kauft ein Haus in einem beschaulichen Ort namens Featherbank, ...

Rezensionsexemplar

Inhalt

Als seine Frau Rebecca unerwartet verstirbt, möchte Tom Kennedy mit seinem Sohn Jake irgendwo neu beginnen. Er kauft ein Haus in einem beschaulichen Ort namens Featherbank, von dessen düsterer Vergangenheit er nichts ahnt. Vor zwanzig Jahren wurden in Featherbank fünf Kinder entführt und ermordet. Der Mörder wurde unter dem Namen „Der Kinderflüsterer“ bekannt und auch gefasst.
Doch dann verschwindet wieder ein kleiner Junge und langsam aber sicher machen Gerüchte die Runde, dass der Täter von damals vielleicht einen Komplizen hatte. Zeitgleich beginnt Jake sich seltsam zu benehmen und berichtet von einem Flüstern, direkt an seinem Fenster…


Als ich eine Mail vom Blanvalet Verlag bekommen habe, dass „Der Kinderflüsterer“ erscheint und bald im Bloggerportal zur Anfrage frei sein wird, habe ich mir die Geschichte auf die Merkliste gepackt. Der Klappentext klang nach einer ordentlichen Portion Gänsehaut und das Cover hat mich umgehauen. Als ich die Geschichte dann in meinem Briefkasten lag, habe ich nicht lange gewartet um das Buch zu lesen. Es hat sich gelohnt!

Schon der Beginn hat mir eine Gänsehaut über den Körper gejagt. Der Prolog startet mit einem Brief an Jake, der gruselig, traurig und ehrlich zugleich wirkt. Man kann sich vorstellen was passieren könnte und beginnt bereits am Anfang ein gruseliges Szenario im Kopf zusammen zu spinnen. Mein Herz hat etwas schneller geschlagen, bei dem Gedanken, dass ich nun in diesen Thriller eintauchen würde und es wurde ein Thriller, den ich ganz bestimmt nicht so schnell vergessen würde.
Man liest die Geschichte aus verschiedenen Sichtweisen. Es kommen vor allem Tom und Jake zu Wort, sowie DI Pete Willis und der Täter. Ich finde es immer gelungen, wenn Autoren es schaffen auch die Sicht des Täter mit in die Geschichte einfließen zu lassen. Es ist nicht so, dass ich Verständnis für diesen Menschen empfinden würde, aber es bringt einen zusätzlichen Gänsehautfaktor mit in eine Geschichte. Man weiß, was dieser Mensch denkt, man weiß, was er vor hat und man möchte die geliebten Charaktere davor beschützen, dass ihnen Unheil angetan wird. Aber natürlich kann man nicht in das Buch hineingreifen, was alles nur noch schlimmer macht. Alex North hat also alles richtig gemacht.

Schon nach wenigen Seiten war ich komplett in der Geschichte gefangen. Man lernt Jake und Tom kennen, die große Schwierigkeiten haben ihr Leben weiter zu leben. Tom wirkt völlig verloren und neben sich. Er hat sich nie vorgestellt allein ein Kind groß zu ziehen und nun ist seine geliebte Frau tot und er ist wie gelähmt. Jake ist ein verschlossenes Kind, das wahrscheinlich früher auch schon wenig mit seinem Vater anfangen konnte. Jetzt muss er sich mit ihm auseinander setzen, weil seine Mutter nicht mehr für ihn da sein kann. Das bringt ihr empfindliches Verhältnis noch mehr ins Wanken. Jake weiß nicht, ob er seinem Vater auf die Nerven fällt. Er ist sich nicht sicher, ob sein Vater ihn überhaupt liebt und Tom weiß nicht, wie er seinem Sohn zeigen kann, dass er immer für ihn da ist und sich um ihn sorgt. Die beiden sind wie verletzte die Tiere, die irgendwie versuchen zu überleben und es ist unglaublich traurig ihnen dabei zuzusehen.
Mit dem neuen Haus, das sie kaufen, soll sich alles ändern, doch das ist natürlich nicht der Fall. Ihre Beziehung ist immer noch schwierig und alles wird noch komplizierter, als Jake zum ersten Mal diese Stimme erwähnt. Tom bekommt es mit der Angst zu tun. Was ist, wenn sein Sohn mit dem Tod der Mutter gar nicht so gut zurecht kommt, wie er gedacht hat? Was, wenn er psychologische Hilfe bräuchte und er hat es nicht erkannt?

Währenddessen muss die Polizei versuchen, den verschwundenen Neil wieder zu finden. Doch er ist bereits Monate nicht zu finden und die Hoffnungen, ein lebendiges Kind seinen Eltern zurück bringen zu können, schwinden rapide. Pete Willis erinnert sich an die frühere Mordserie, weil er die Ermittlungen geleitet und den damaligen Täter festnahm. Er weiß nicht, ob sie damals etwas übersehen haben. Er weiß nicht, ob ihnen damals ein Komplize durch die Lappen gegangen ist und deshalb arbeitet er genauso verbissen an dem Fall, wie seine Kollegin Amanda Beck. Es war toll ihre Polizeiarbeit und die Verbundenheit mit dem Fall nachfühlen zu können. Ich habe gespürt, wie verzweifelt Pete versucht hat, diesen Fall zu lösen. Das Kind zu retten, um den Albtraum endlich beenden zu können. Es war großartig.

Die Atmosphäre in der Geschichte hatte mich komplett gefangen genommen. Die Stimmung war so düster und unheilvoll, dass man allein davon schon eine Gänsehaut bekommen hat. Ich konnte das Buch nicht zur Seite legen und musste es an einem Stück durchlesen. Ich war so aufgeregt, hatte eine Gänsehaut nach der anderen und wirklich Angst, was mich auf der nächsten Seite erwarten würde. Ich hatte keine Ahnung wer der Täter sein konnte, ich konnte nicht erahnen, was als nächstes passieren würde und ich wollte es unbedingt wissen. Der Schreibstil von Alex North hat schließlich sein übriges getan und ich werde definitiv meine Augen offen halten, sobald dieser Autor ein neues Buch herausbringen wird.

Fazit

Ein Thriller, der vor allem mit seiner düsteren Gänsehaut-Atmosphäre bestochen hat. Ich bin nur so durch die Seiten geflogen, konnte die Geschichte nicht zur Seite legen und wusste, dass ich keinesfalls schlafen würde, wenn ich nicht wüsste, wer der Mörder ist. Also habe ich gelesen, gelesen, gelesen und das Ende hat mich begeistert. Das Buch ist genau das, was ich ewig gesucht habe und ich kann es jedem ans Herz legen, der gerne etwas gruseligere Geschichten liest, die allein durch ihre Düsternis bestechen können. Trotzdem eine kleine Warnung: auch wenn man nicht explizit weiß was mit den Kindern geschehen ist, es geht um Kindesentführung und -mord. Wer dies nicht ertragen kann, sollte lieber die Finger von der Geschichte lassen.

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Veröffentlicht am 24.05.2020

Leider sehr enttäuschend

Dry
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Rezensionsexemplar

Inhalt

Niemand glaubte, dass es jemals so weit kommen würde. Doch als Alyssa an einem sehr heißen Junitag den Wasserhahn aufdreht, passiert nichts. Es kommt kein Tropfen. Weder bei ...

Rezensionsexemplar

Inhalt

Niemand glaubte, dass es jemals so weit kommen würde. Doch als Alyssa an einem sehr heißen Junitag den Wasserhahn aufdreht, passiert nichts. Es kommt kein Tropfen. Weder bei ihr zu Hause, noch bei den Nachbarn. In den Nachrichten wird von Geduld gesprochen, dass sich die Lage in Kalifornien in kürzester Zeit wieder beruhigen wird. Doch das Problem ist nach wenigen Stunden nicht behoben, es gibt mehrere Tage kein Wasser und niemand kann sich mehr gedulden. Jeder Supermarkt, jede Tankstelle, alles, was irgendwie mit Wasser zu tun hat, wurde leer gekauft und geplündert. Die Jagd nach Wasser ist eröffnet, denn jetzt geht es nur noch ums Überleben.


Neal Shusterman ist ja ein gefeierter Autor. Ich habe von ihm noch nichts gelesen und als NetGalley sein neuestes Buch angeboten hat, habe ich meine Chance ergriffen und dieses Buch angefragt und direkt auf meinen Kindle geladen. Es hat dann doch noch kurz gedauert, bis ich die Zeit gefunden habe „Dry“ zu lesen und nachdem ich es nun beendet habe, bin ich nicht ganz sicher, was ich von dieser Geschichte wirklich halten soll.

Die Ausgangssituation könnte spannender nicht sein: Alyssa dreht den Wasserhahn auf und nichts passiert. Zunächst könnte das ja alle möglichen Ursachen haben und deshalb wird erst einmal ihr Vater zu Hilfe geholt. Irgendetwas muss mit der Leitung nicht stimmen. Doch sehr schnell stellt sich heraus, dass es überhaupt nichts mit der Leitung zu tun hat, sondern das Wasser in ganz Kalifornien abgestellt wurde. Die Nachrichten sprechen von einem Tap Off und versuchen die Bevölkerung zu beruhigen. Sie sollen sich gedulden, es würde nicht lange dauern.
Dass Menschen im Bezug auf ihr eigenes Überleben keine Geduld aufbringen können, sollte wohl jedem halbwegs normal Denkenden Erdlebewesen klar sein. Sobald etwas so lebenswichtiges einfach ausgeht, bricht die Zivilisation zusammen. Das wirkt sich bereits beim Supermarktbesuch von Alyssa und ihrem kleinen Bruder Garrett aus, die mit ihrem Onkel versuchen noch irgendwie an Wasser zu gelangen. Dabei werden sie Zeugen, wie Bekannte sich um Wasserflaschen schlagen, jeder sich selbst der Nächste ist und sich nicht mehr darum gekümmert wird, wer vielleicht mehr Wasser braucht als jemand anderes. Der Stärkere gewinnt und das wird Alyssa und Garrett mehr als deutlich gezeigt.

Kelton wohnt nebenan und ist der Sohn einer sehr exzentrischen Familie. Sie bereiten sich seit Jahren auf den Weltuntergang vor. Haben überall Waffen, Vorräte, einen Wassertank, einen Panikraum und einen Schutzbunker. Sie sind darauf vorbereitet, dass das unvermeidliche geschieht: die Zivilisation nimmt ein Ende und die Menschheit muss mit dem zurecht kommen, was sie hat. Keltons Vater ist sehr radikal. Er sieht es nicht ein, Menschen zu helfen, die ihn zuvor noch als Spinner abgetan haben. Gleichzeitig möchte er unter keinen Umständen sein eigenes Leben und das seiner Familie aufs Spiel setzen. Er setzt sich selbst an die erste Stelle und ist zwar bereit hilfreiche Tipps zu geben. Doch das Wasser, das in seinem Tank ist, das will er nicht teilen. Kelton ist da etwas anders. Er ist seit Jahren in Alyssa verliebt und versucht ihr und ihrer Familie zu helfen, irgendwie zurecht zu kommen. Entgegen dem Willen seines Vaters.
Als Alyssas Eltern von der Suche nach Wasser nicht zurückkehren möchte sie sich mit ihrem Bruder auf den Weg machen, die beiden zu finden. Kelton entschließt sich ihnen zu helfen und sie zu begleiten, denn sie könnten sich im Extremfall doch gar nicht verteidigen. Dabei überschlagen sich die Ereignisse und es wird mehr als deutlich, dass die Zivilisation, wie die Jugendlichen sie kannten, schon längst vorbei ist.

Alles klingt super spannend. Die Geschichte ist auch toll aufgebaut, ist kurzweilig zu lesen und auch wirklich gut geschrieben. Da kann ich mich absolut nicht beschweren. Mein Problem ist jedoch die Handlung und das Zusammenspiel der Charaktere. Ich habe schon nach wenigen Kapiteln gemerkt, dass ich weder mit Alyssa noch mit Kelton so richtig warm werde. Auch die später noch eingeführten Charaktere, aus deren Sicht wir ebenfalls einige Kapitel lesen können, sind mir nicht ans Herz gewachsen. Ich habe wenig mitgefühlt und habe mich allgemein kaum involviert gefühlt. Es war, als würde ich völlig teilnahmslos von oben zusehen, was diesen Menschen geschieht.
Die Vorstellung, dass es eines Tages einfach kein Wasser mehr geben könnte, ist grauenvoll. Dass dieses Szenario von unserer Realität gar nicht so weit entfernt ist, scheinen wir aber völlig zu vergessen. Wir leben hier in Europa sehr privilegiert, niemand muss sich Gedanken darüber machen, ob Wasser aus dem Hahn kommt oder nicht. Wir haben uneingeschränkten Zugang dazu. Doch in den Entwicklungsländern haben über 880 Millionen Menschen eben keinen solchen Zugang. Nur 89% der Menschheit hat Zugang zu reinem Trinkwasser. Das heißt, dass dieses Szenario, das Alyssa und ihre Freunde durchleben, für sehr viele Menschen bittere Realität ist.
Doch leider sind sie an diese Wasserknappheit gewöhnt. Wir im Westen jedoch nicht und deshalb passiert genau das, was Alyssa auf ihrer Reise passiert.

Die Handlung erstreckt sich durch mehrere Teile und soll auf schockierende Weise zeigen, wie sich die Menschen verändern, wenn es um ihr eigenes Überleben geht. Es soll Schocken, es soll grausam sein und deutlich machen, dass sich Menschen in eine Meute wilder Tiere verwandelt, wenn einer eine Flasche Wasser besitzt, die alle umstehenden haben wollen. Dabei spielt Alter, Respekt oder sonst irgendetwas keine Rolle mehr. Es geht um das eigene Überleben und das muss irgendwie gesichert werden, koste es was es wolle. Im Prinzip ist das dem Autorenduo auch gelungen, diese schreckliche Seite der Menschen aufzuzeigen. Auch durch die kleinen „Snapshots“ die immer wieder eingefügt wurden und den Blick auf andere Menschen gerichtet hat. Dort wird gezeigt, wie überfordert die Hilfsorganisationen sind, wie sich Menschen selbst helfen müssen, um nicht unterzugehen und die Menschen aus den Snapshots, werden im Verlaufe der Geschichte fast alle noch einmal auftauchen. Das Buch hat also durchaus einen roten Faden. Doch nichts, wirklich gar nichts davon ist mir neu gewesen. Es gab nichts innovatives. Nichts, das ich nicht schon gekannt habe, nichts das ich nicht vorher schon geahnt habe. Einfach gar nichts. Es war weder überraschend, noch besonders packend. Die Charaktere haben trotz ihrer Erfahrungen, die sie im Verlauf des Buches machen, nichts dazu gelernt. Sie vertrauen immer noch irgendwelchen Menschen blind, obwohl sie doch bereits nach einem Tag erkannt haben müssten, dass auf Ehrlichkeit nichts mehr zu geben ist. Es ist beinahe lächerlich, wie vertrauensselig sie sind und noch lustiger wird es, wenn dieses Vertrauen natürlich missbraucht wird. Natürlich könnte man weiterhin an das Gute in einem Menschen glauben, doch nach all dem, was die Jugendlichen durchgemacht haben, sollte es doch wohl klar sein, dass man nur sich selbst vertrauen kann. Letztlich war das Verhalten der Jugendlichen ein großer Aufreger für mich. Es kommt auch zu einer Situation, in der Alyssa und Kelton einen scheinbaren Bruch erleben, der mir, neben all dem was sonst um sie herum geschieht, so lächerlich kleinlich vorkommt, dass ich gar nicht wirklich weiß, weshalb die Autoren das so eingebaut haben. Es war unnötig und hat deshalb kein bisschen mehr Spannung die Handlung gebracht.

Das Ende war für ein Jugendbuch vielleicht in Ordnung, für meinen Geschmack hat es aber die letzten dramatischen Szenen aus dem Buch komplett unter den Tisch gekehrt. Es hat am Ende keine Konsequenzen für niemanden gehabt, was passiert ist. Wir sind Friede Freude Eierkuchen davongekommen und das Leben begibt sich wieder in normale Bahnen. Die Dramatik, die bis zum letzten Kapitel aufgebauscht wurde ist verpufft wie ein Luftballon, den man vor dem zusammenknoten aus versehen losgelassen hat. Das hat mich mit am meisten gestört. Am Ende ist alles gut und nach zwei Wochen kann sich praktisch keiner mehr daran erinnern, was geschehen ist. Menschen können nicht anders, als sich gegenseitig zu helfen? Das soll die Botschaft sein? Das war sie definitiv nicht, denn in diesem Buch haben sich die Menschen nicht geholfen. Sie hätten sich zerfleischt, wenn sie es gekonnt hätten.

Fazit

Das Buch ist gut geschrieben und wirklich sehr kurzweilig. Die Aufteilung in unterschiedliche Teile inklusive Snapshots von anderen Charakteren haben mir gut gefallen. Es war sehr schön, dass nicht alles aus einer Sicht geschrieben ist, sondern verschiedene Charaktere zu Wort gekommen sind. Im Großen und Ganzen hatte die Geschichte auch einen roten Faden, der sich durchgezogen hat. Doch weder die Handlung, noch die Charaktere oder das Ende konnten mich überzeugen. Es gab nichts Neues, überraschendes oder wirklich spannendes zu erleben. Die Charaktere haben sich teilweise völlig daneben benommen. So, als wäre das, was zehn Minuten vorher passiert ist, gar nicht mehr in ihrem Bewusstsein. Auch das Ende hat mich maßlos enttäuscht, denn es umpackt die zuvor aufgebauschte Dramatik mit Watte. Alles scheint halb so wild gewesen zu sein und jetzt können alle glücklich und zufrieden leben. Meinerseits ist das Buch eine Enttäuschung.

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Veröffentlicht am 24.05.2020

Ein sehr gelungener Reihenauftakt

Das Schwert der Totengöttin
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Rezensionsexemplar

Inhalt

Von der Hauptstadt ins Vorland degradiert, rechnet Sergent Erik Zejn mit großer Langeweile und Untätigkeit. Doch kaum ist er angekommen, erheben sich die Toten aus ihren Gräben ...

Rezensionsexemplar

Inhalt

Von der Hauptstadt ins Vorland degradiert, rechnet Sergent Erik Zejn mit großer Langeweile und Untätigkeit. Doch kaum ist er angekommen, erheben sich die Toten aus ihren Gräben und greifen die Lebenden an.
Zejn muss die Menschen retten und gleichzeitig herausfinden, wie er die Toten für immer zurück unter die Erde bringen kann. Anscheinend weiß die Kräuterhexe Mirage als Einzige mehr über die Vorfälle, doch Zejn ist sich sicher, dass sie nicht vertrauenswürdig ist.
Mirage ist keine Hexe, sondern eine Alchemistin. Auch sie kämpft dafür, die Bedrohung aufzuhalten und nur deshalb ist sie immer da zur Stelle, wenn die Toten erwachen. Die Bevölkerung jedoch sieht ihre Bemühungen nicht, sondern macht Mirage dafür verantwortlich. Für sie rückt der Kampf gegen die Toten in den Hintergrund als sie ihre Unschuld beweisen muss.


Vor einigen Monaten hat Katharina V. Haderer auf Instagram Blogger*innen aufgerufen sich bei ihr zu melden, um an einer kleinen Bloggeraktion für ihr neues Buch teilzunehmen. Da ich bereits zwei Geschichten von ihr gelesen habe, war ich neugierig, was es mit dem neuen Buch auf sich hat und habe mich gemeldet. Ende Mai bekam ich dann einen Brief und musste zunächst beweisen, ob ich würdig bin, dieses Buch zu lesen und in die Geheimnisse der Welt von Tradea eingeweiht zu werden. Ich hatte Glück und das Buch landete auf meinem Kindle.

Ich bin wirklich froh, dass ich mich gemeldet und das Buch nun gelesen habe. In der Welt, in der man sich in „Das Schwert der Totengöttin“ befindet, war ich schon einmal. Und zwar mit „Das Herz im Glas“ einem Roman, den die Autorin schon vor einigen Jahren veröffentlicht hat. Es hat mir gefallen einen neuen Teil dieser Welt kennen zu lernen und gleichzeitig die alten Götter wieder zu treffen. Der Weltenaufbau ist unglaublich gelungen und es ist spannend immer wieder neue Teile und Aspekte zu treffen. Ich konnte die Geschichte nicht aus der Hand legen, weil ich einfach wissen wollte, wohin Katharina mich noch führen wird.

Dabei haben ihre Charaktere mir auch wirklich sehr geholfen. Mirage ist eine sehr geheimnisvolle und spannende Protagonistin gewesen. Es wurde nicht sehr viel über sie verraten, erst im Verlaufe der Geschichte lernt man die junge Alchimistin besser kennen. Mirage ist um die 30 Jahre alt und scheint vor etwas zu fliehen. Sie lebt abgeschieden in Svonnheim, einem kleinen Dorf, das ruhiger nicht sein könnte. Bekannt als die „Kräuterhexe“ hilft sie den Bewohnern bei allerlei Wehwehchen und hat sich deshalb auch einen gewissen Stand erarbeitet. Doch ihre Abgeschiedenheit hat sie auch zu einer Art Außenseiterin gemacht. Als Leser stellt man sich unentwegt die Frage: was verbirgt Mirage? Was möchte sie vor den Menschen geheim halten? Oder versteckt sie sich vor etwas? Und wenn ja, vor wem? Es ist spannend diese Reise mit ihr zu machen, denn sie ist unglaublich tough, mutig und nimmt kein Blatt vor den Mund. Sie lässt sich nichts gefallen und weiß sich selbst zu helfen. Sie ist keine Jungfrau in Nöten und das lässt sie vor allem Erik Zejn spüren.

Sergent Zejn kommt unfreiwillig in Mirages Leben und stört die Ruhe in Svonnheim. Er will alles, was dort lasch gehandhabt wird wieder in Ordnung bringen und versucht Gesetze und Regeln durchzusetzen. Als sich die Toten aus ihren Gräben erheben, ist seine erste Verdächtige klar: die Hexe Mirage. Doch es ist eine ganz schöne Herausforderung für ihn, sein Ziel zu fassen zu bekommen. Mirage ist gerissen und kann Zejn immer wieder entkommen. Der hat mittlerweile auch alle Hände voll zu tun die Bevölkerung von Svonnheim vor den lebenden Toten zu retten, ohne dass er selbst sein Leben lässt. Dabei kommt er einem Geheimnis auf die Spur, das Mirage längst entschlüsselt hat und bringt sich selbst in große Gefahr.

Die Geschichte steuert unhaltbar auf einen Höhepunkt zu, den ich mir etwas spannender vorgestellt habe, als er letztlich war. So viele Fragen sind noch offen geblieben, dass ich mir beinahe überlegt habe sie alle aufzuschreiben, um auch wirklich nichts zu vergessen. Es wurde extrem wenig enthüllt, was ich teilweise etwas schade fand. Natürlich ist die Vorfreude auf den zweiten Teil der Reihe nun umso größer. Ich möchte unbedingt wissen wie es weiter geht. Wie sich meine beiden Protagonisten aus ihren jeweiligen Situationen manövrieren können. Oder ob sie es überhaupt schaffen können? Was hat es mit den lebenden Toten auf sich? Wer bemächtigt sich ihrer und wieso? Steckt hinter der Enthüllung von Mirages Geheimnis noch mehr? Was ist ihr in der Vergangenheit widerfahren? Auf der einen Seite bin ich ein bisschen frustriert, dass so vieles im Unklaren blieb und auf der anderen Seite bin ich unglaublich gehypt und voller Vorfreude auf das, was noch vor mir liegt.

Fazit

Die Handlung von „Das Schwert der Totengöttin“ war rasant, spannend, actionreich und man hat die Charaktere unglaublich ins Herz geschlossen. Es ist ein Dark Fantasy Abenteuer erster Klasse, das mich an seine Seiten gefesselt hat. Die mystischen Aspekte haben mir besonders gut gefallen, denn ich kenne die Welt aus einem anderen Buch der Autorin und fühlte mich sehr daran erinnert. Leider wurden aber sehr viele Fragen offen gelassen, sodass ich das Buch mit einem großen Fragezeichen geschlossen habe. Wenig wurde enthüllt, was aus der Geschichte ein noch größeres Geheimnis macht. Ich hatte Spaß beim lesen, hätte mir aber doch etwas mehr Antworten gewünscht. Trotzdem würde ich euch das Buch von ganzem Herzen empfehlen, es macht süchtig und ich kann es kaum erwarten Band 2 in Händen zu halten.

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