sprachlich und inhaltlich sehr gelungen
Das Ende von gestern ist der Anfang von morgenMit „Das Ende von gestern ist der Anfang von morgen“ hat Kathinka Engel sprachlich sowie inhaltlich ein grandioses Werk geschaffen und konnte mir als Leser zeigen, dass sie nicht nur pakettsicher im New ...
Mit „Das Ende von gestern ist der Anfang von morgen“ hat Kathinka Engel sprachlich sowie inhaltlich ein grandioses Werk geschaffen und konnte mir als Leser zeigen, dass sie nicht nur pakettsicher im New Adult-Bereich unterwegs ist, sondern auch mit diesem Buch im Adult-Bereich/in der Gegenwartsliteratur eine großgefächerte Zielgruppe ansprechen kann. Das Buch spielt auf zwei Zeitebenen (1974 und Gegenwart), die sich über den Handlungsverlauf aufeinander zubewegen und einem als Leser das Gesamtbild offenbaren, inwiefern die beiden Zeitebenen Berührungspunkte haben. Was beide Zeitebenen schon mal gemeinsam haben, sind selbstbestimmte Frauen, die sich gegen die Normen der Gesellschaft und dem erwarteten Bild von Frauen wehren sowie lernen, eine Beziehung auf Augenhöhe zu führen und aufrichtige Liebe zu erfahren. Kathinka Engel ist gelungen, beide Zeitebenen authentisch und realitätsgetreu zu kreieren. Die Charaktere sind auf den jeweiligen Zeitgeist perfekt zugeschnitten, das Bild der Gesellschaft ist gut getroffen und sprachlich sind individuelle Anpassungen auf die jeweiligen Zeitebenen vorgenommen worden. Das Buch regt vielerlei Emotionen des Lesers an. Besonders auf der emotionalen Ebene kann die Tragik der Geschichte einen zum Weinen bringen. „Das Ende von Gestern ist der Anfang von Morgen“ ist definitiv ein Buch außerhalb meiner Comfortzone gewesen, welches ich nicht missen möchte, gelesen zu haben, denn ich habe inhaltlich viele spannende Einblicke in politische Themen, die Rolle der Frau und in die frühe Punkszene erhalten, worüber ich so in der Kombination noch nie was gelesen habe.
Objektiv betrachtet ist das Buch inhaltlich und sprachlich gesehen definitiv ein Meisterwerk, das es sich lohnt zu lesen. Besonders Fans von Taylor Jenkins Reid können großen Gefallen an der Geschichte finden, und ich kann gutem Gewissens eine Leseempfehlung aussprechen. Für mich persönlich hat es aber leider nicht für die vollen 5 Sterne gereicht, weil ich durch den Wechsel der Zeitebenen, welcher ca. alle 3-4 Kapitel stattfindet, nie ganz in die Geschichte hereingefunden habe und für mich deshalb bei meiner persönlichen Leseerfahrung die emotionale Verbundenheit an manchen Stellen ausgeblieben ist.