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Veröffentlicht am 15.09.2016

Das dunkle Herz der Welt

Das dunkle Herz der Welt
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Wer kennt ihn nicht, Bram Stokers berühmten "Dracula", dem wir heute sämtliche Vampirliteratur zu verdanken haben? Dass die Geschichte um den blutsaugenden Grafen einen wahren Kern hat, wussten viele. ...

Wer kennt ihn nicht, Bram Stokers berühmten "Dracula", dem wir heute sämtliche Vampirliteratur zu verdanken haben? Dass die Geschichte um den blutsaugenden Grafen einen wahren Kern hat, wussten viele. Nur nicht, wie der so genau aussieht..
Liliana Le Hingrat hilft dieser Gedächtnislücke mit brillianter Erzählkunst und detailreicher, historisch genauer (würde ich meinen) Schilderung auf die Sprünge. Intrigen, Mord und Gier, Liebe und Freundschaft und Kampf - wie üblich stellt das Mittelalter alle nötigen Zutaten für einen historischen Roman mit Nervenkitzel.

Vladislav Basarab Draco, Sohn der Walachei, wird in noch jungen Jahren in den Drachenorden aufgenommen und wähnt sich am Ziel seiner Träume. Der Thron seines Vaters ist in greifbarer Nähe! Wäre da nicht sein Halbbruder, der als Ursupator auf ebenjenen gesetzt wurde und Vlad seinen Platz streitig macht. Um all dem noch die Krone aufzusetzen, dauert es in guter Romanmanier natürlich nicht lange, bis Vlad sich verliebt. Ein Pech aber auch, dass sein bester Freund Janos dieselbe Frau begehrt.
Bis zum eitel Sonnenschein auf einmal eine lange Durststrecke - und das, bevor sich der Sultan einmischt..

Die Autorin hat eine auktoriale Erzählperspektive gewählt. Hauptfigur ist, so weit ganz klar, Vlad, den der Leser begleitet und zunehmend besser kennen lernt. Die Atmosphäre ist spannungsgeladen, schon der Prolog sehr aufregend. Das Mittelalter wird detailliert verbildlicht. Die Charaktere sind besonders, man merkt ihnen aber auch die Zeit an, das geht nicht ohne einen Hauch Grausamkeit. Alles in allem sehr lesenswert - ein Buch, nach dem man sich auf jeden Fall schlauer fühlt als vorher.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Mörderische Wahrheiten

Mörderische Wahrheiten
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Wenn das eigene Leben auf einer Lüge beruht, ist man dann stabil genug, um anderen zu helfen? Carlotta Fiore alias Julia Fürst alias wer auch immer, versucht ihr Bestes, um es dennoch zu helfen. Dass die ...

Wenn das eigene Leben auf einer Lüge beruht, ist man dann stabil genug, um anderen zu helfen? Carlotta Fiore alias Julia Fürst alias wer auch immer, versucht ihr Bestes, um es dennoch zu helfen. Dass die Frau, die vorgab, ihre Mutter zu sein, erst vor Kurzem verstorben ist, ist dabei keine große Hilfe, auch nicht die Verunsicherung, die darauf folgt.
Konrad Fürst, der angeblich ihr Vater sein soll, ist gerade aus dem Koma erwacht und kann sich an nichts mehr erinnern. Hilft also auch nicht bei der Beantwortung ihrer Fragen. Und dann gibt es nebenbei noch diese Mordserie, die verdächtig wie eine aussieht, die schon vor langer Zeit gelöst wurde. Der verurteilte Mörder ist inzwischen tot, hinter Gittern verstorben.
Und in all dem Wirrwar soll Carlotta jetzt noch irgendwas aufklären?

Theresa Prammer hat mit "Mörderische Wahrheiten" einen weiteren erfolgreichen Krimi gelandet. Die Spannung ist da, besonders am Anfang aber auch diffus. Erzählt wird immer abwechselnd aus Carlottas Sicht und der diverser anderer Leute. Das steigert die Spannung zusätzlich. Abgesehen davon, dass der Fall an sich schon sehr interessant ist.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Herr aller Dinge

Herr aller Dinge
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Inhalt: Jeder will es, jeder hat davon gehört, und keiner weiß so richtig, wie es funktioniert: das ewige Leben. Unsterblichkeit.

Als Hiroshi und Charlotte sich mit zehn Jahren das erste Mal treffen, ...

Inhalt: Jeder will es, jeder hat davon gehört, und keiner weiß so richtig, wie es funktioniert: das ewige Leben. Unsterblichkeit.

Als Hiroshi und Charlotte sich mit zehn Jahren das erste Mal treffen, könnte der Unterschied kaum größer sein. Sie, Tochter des französischen Botschafters in Tokio; er, Sohn der alleinerziehenden Wäscherin und eines Amerikaners. Hiroshi ist fasziniert von dem seltsamen Mädchen, das nachts draußen steht und im Regen nass wird. Beide Kinder sind Außenseiter. Beide Elternhäuser missbilligen die Freundschaft der beiden, was für sie jedoch kein Hindernis darstellt. Unüberwindbare Unterschiede würde es geben, sagen sie...was Hiroshi auf die Idee bringt, diese zu überwinden. Er gewinnt eine Vorstellung, die den Verlauf seines Lebens bestimmen wird - und ihn, wie er hofft, zu seinem endgültigen Ziel führen wird: Charlottes Liebe.

Die Wege der beiden Freunde trennen sich nach dieser ersten Bewegung wieder, um sich später wiederholt zu kreuzen. Und mit jedem Schritt kommt Hiroshi seinem Ziel näher..

Stil: A. Eschbach erzählt auch hier im Personalstil. Die beiden Hauptprotagonisten, Charlotte und Hiroshi, lernen wir näher kennen, die anderen Charaktere sind zum Teil nur Randerscheinungen, deshalb aber nicht weniger akkurat herausgearbeitet. Die zahlreichen Kontraste der beiden Welten werden schnell deutlich.

Meinung: Dass alle Leute sich alles leisten können, was sie wollen! Und soviel sie wollen! (Vgl. "Herr aller Dinge", A. Eschbach, 2013, S. 6). Hiroshis Enthusiamus ist von Anfang an gegenwärtig. In dem Buch schwingt eine Lebendigkeit mit, die wirklich spannend ist. Man merkt auch schon auf den ersten zehn Seiten, dass die Freundschaft zwischen Charlotte und Hiroshi eine Besondere ist. Die Kindlichkeit beider kommt am Anfang des Buches hervorragend zur Geltung, es schimmert eine Naivität durch, wie sie nur ein wirklich guter Autor zustande bringt.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Grusel!

Wald der Toten
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Grusel!
Gänsehautstimmung werden schon von Anfang an durch Cover und Story kreiert. Wenn man dann auch noch reinliest, gibt es kein Halten mehr..
Ein Psychopath, der nicht verwunden hat, dass eine junge ...

Grusel!
Gänsehautstimmung werden schon von Anfang an durch Cover und Story kreiert. Wenn man dann auch noch reinliest, gibt es kein Halten mehr..
Ein Psychopath, der nicht verwunden hat, dass eine junge Frau ihn nicht will; ein getrenntes Paar, das immer noch zusammen lebt, eine hysterische Mutter und natürlich der Tod. Alles, was in einem gutem Thriller nicht fehlen darf. Präsentiert bekommt der Leser hier Spannung auf 153 Seiten im Personalstil wechselnder Perspektive.
Die Polizistin Miriam glaubt nicht an Zufall, als Fran Lovey verschwindet und schon am Tag darauf von ihrer hysterischen Mutter als vermisst gemeldet wird. Sie kann es nicht wirklich erklären, hört dabei aber auf ihr Bauchgefühl.
Das Suchtpotential ist extrem hoch, daher ist es wahrscheinlich auch ganz gut, dass das Buch nicht so lang ist.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Rocky Mountain Secrets

Rocky Mountain Secrets (Rocky Mountain Serie 5)
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Spannender Klapptext, schönes Cover, alles passend. Faszinierend erscheinen in den ersten paar Zeilen schon Avery, die zu diesem Zeitpunkt verdeckt ermittelt, und Miss Marple, ihre Drogenspürratte. Erzählt ...

Spannender Klapptext, schönes Cover, alles passend. Faszinierend erscheinen in den ersten paar Zeilen schon Avery, die zu diesem Zeitpunkt verdeckt ermittelt, und Miss Marple, ihre Drogenspürratte. Erzählt wird im Personalstil, wir begleiten Avery. Der Erzählstil ist allerdings nicht rein, es gibt auch auktoriale Einschläge. Beim fortschreitenden Lesen fällt auf, dass sowohl Avery als auch Cole und alle anderen Charaktere zu Wort kommen; leider wird dies aber durch die Gliederung des Buches nicht wirklich ersichtlich und wirkt deshalb meiner Meinung nach verwirrend. Die Story ist allerdings nicht schlecht, man spürt beim Lesen sowohl die Spannung des Buches selbst als auch die zwischen den beiden Hauptpersonen. Beim näheren Hingucken sind diese meiner Meinung nach aber wenigstens stellenweise ein wenig oberflächlich gehalten. Das kommt aber sicher vom Erzählstil, wenn von einer Person zu einer anderen und dann noch einer weiteren innerhalb von nur drei Sätzen gewechselt wird.
Trotzdem: leichte Lektüre, kann ich empfehlen.