Wer bin ich und ist das genug?
Wenn alle Katzen von der Welt verschwändenKlappentext:
Ein junger Briefträger erfährt überraschend, dass er einen unheilbaren Hirntumor hat. Als er nach Hause kommt, wartet auf ihn der Teufel in Gestalt seines Doppelgängers. Er bietet ihm einen ...
Klappentext:
Ein junger Briefträger erfährt überraschend, dass er einen unheilbaren Hirntumor hat. Als er nach Hause kommt, wartet auf ihn der Teufel in Gestalt seines Doppelgängers. Er bietet ihm einen Pakt an: Für jeden Tag, den er länger leben möchte, muss eine Sache von der Welt verschwinden. Welche, entscheidet der Teufel. Der Briefträger lässt sich auf dieses Geschäft ein. Am Tag darauf verschwinden alle Telefone. Am zweiten Tag die Filme, am dritten alle Uhren. Als am vierten Tag alle Katzen verschwinden sollen, gebietet der Briefträger dem Teufel Einhalt. Und macht etwas völlig Überraschendes
Mal abgesehen von dem wirklich schönen Cover hat mich bei diesem Buch in aller erster Linie der Titel angesprochen. Ich finde den so unglaublich gut gelungen. Gerade für jemanden dessen Lieblingstiere Katzen sind, ist es unvorstellbar in einer Welt ohne sie leben zu müssen.
Seite 144: „Und je länger ich sie um mich habe, umso klarer ist mir geworden, nicht die Katzen brauchen uns, wir brauchen sie.“
Genki Kawamura hat hier ein wirklich besonderes Buch geschrieben. Zu Anfang hatte ich ein paar Probleme mit dem Schreibstil. Er besteht aus vielen kurzen Sätzen, aber man gewöhnt sich daran.
Ich muss gestehen das ich bis zum Schluss nicht mit dem Protagonisten warm geworden bin. Und das obwohl dieses Buch genauso jemanden gebraucht hat. Jemanden der so unglaublich durchschnittlich ist, und sein Leben lebt ohne besonders darüber nachzudenken.
Erst als ihm klar wird das er nur noch wenige Tage zu leben hat beginnt er sich zu fragen ob er der Welt seinen Stempel aufgedrückt hat. Was er hinterlassen wird wenn er nicht mehr da ist.
Da erscheint der Teufel auf der Bildfläche und bietet ihm einen Handel an. Für jeden Tag den er weiterleben darf verschwindet eine Sache von der Welt. Und das sind meiner Meinung nach wirklich wichtige Dinge. Es ist wunderbar beschrieben was passiert nachdem die Dinge verschwinden. Gerade die Telefone waren interessant.
Seite 48: „Ich hatte all meine Beziehungen ganz uns gar dem Mobiltelefon anvertraut und mein Gedächtnis ebenso.“
Ich habe so manches Mal drüber nachdenken müssen und ganz neue Einsichten gewonnen. Würde ich genauso handeln wie der junge Briefträger? Welche Dinge wären mir tatsächlich zu wichtig als das ich sie verschwinden lassen würde?
Und genau das macht diese Buch aus. Es ist weder voller Action noch Drama oder besonders Lustig.
Es regt den Leser einfach zum nachdenken an. Wer bin ich, und ist das genug? Muss ich der Welt meinen Stempel aufdrücken?
Die Erkenntnis des jungen Mannes ist auf jeden Fall sehr wichtig!
Fazit:
Hätte ich das Buch gleich nach beenden bewerten sollen, hätte es wohl vier Sterne bekommen. Aber mit ein bisschen Abstand und Zeit bekommt es tatsächlich 5 Sterne. Dafür das es mich nachdenken lässt.
Ich weiß es ist nur 189 Seiten lang aber es lohnt sich total, also lest es!