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Veröffentlicht am 29.09.2024

Die Liebe zweier Gegensätze als Schlüssel zum Glück

Just Some Stupid Love Story - Die Wette mit dem Ex
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Das Buch erzählt von Molly und Seth, zwei Gegensätzen (Grumpy & Sunshine) deren Wege sich immer wieder kreuzen. Es ist bis zu einem gewissen Grad eine klassische RomCom mit verschiedenen, teils skurrilen ...

Das Buch erzählt von Molly und Seth, zwei Gegensätzen (Grumpy & Sunshine) deren Wege sich immer wieder kreuzen. Es ist bis zu einem gewissen Grad eine klassische RomCom mit verschiedenen, teils skurrilen Szenen. Der Klapptext fasst die Handlung schon sehr gut zusammen. Die Message ist ganz klar: Wahre Liebe / Seelenverwandtschaft findet zusammen und überwindet jedes Problem und jeden Fehler.

Kommentare, dass sich das Buch ziehen würde oder das es zu viele Sexszenen gibt, kann ich von meiner Seite aus nicht bestätigten. Man bleibt gerne am Ball, Fakt ist aber auch, dass man jetzt nicht wahnsinnig gefesselt wird. Es liest sich gut nebenher, aber die Momente des absoluten Eintauchens, Mitfühlens und Fesselns fehlen ein bisschen bzw. sind rar gesät.

Molly ist ein sehr schwieriger Charakter, zu dem man als Leser nicht sofort Zugang bekommt. Dadurch, dass sie meiner Meinung nach ab der ersten Begegnung mit Seth zum Klassentreffen beginnt, eine Entwicklung durch zu machen und wir erst Stück für Stück mehr über sie und ihren Hintergrund erfahren, wird die Nachvollziehbarkeit ihrer Handlungen erst im Laufe der Geschichte verständlicher. Besonders im ersten Drittel fragt man sich häufig: Warum macht sie das? Und warum rennt Seth ihr hinterher, wo sie sich doch teilweise unmöglich verhält? Ab dem zweiten Drittel wird es jedoch deutlich besser, bis man im letzten Drittel ganz bei ihr ist.

Die Geschichte wird aus der Ich-Erzählperspektive von Molly und Seth geschildert. Sprachlich ist das Buch auch schön zu lesen. Es eignet sich sprachlich sehr gut dazu, das Buch zu suchten.

Alles in allem handelt es sich bei „Just Some Stupid Love Story“ um eine interessante RomCom mit leicht unkonventioneller Rollenverteilung. Das Ende war absehbar und doch war man gespannt, ob sich die eigene Vermutung der Ausgestaltung auch tatsächlich so zutragen wird.

Aber ist es denn jetzt eine klare Leseempfehlung? Jein. Also meiner Meinung nach ist dieses Buch kein absolutes Muss, da man Geschichten wie diese auch in vielen anderen Büchern in leicht abgehandelter Form findet. Aber: Sollte man sich doch für dieses Buch entscheiden, wird man seine Zeit auch nicht verschwenden, denn die Geschichte selbst ist doch wieder ein wenig anders hinsichtlich Handlung, Setting, Charaktere, … Für mich ist es ein Buch, dass durchschnittlich bis leicht überdurchschnittlich ist.

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Veröffentlicht am 21.09.2024

Digitale Kriminalität - aus Sicht einer sehr mitfühlenden Staatsanwältin

Digital. Kriminell. Menschlich.
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Die ersten Kapitel ermöglichen einen leichten Einstieg in das Thema. Die Autorin gibt einen realitätsnahen Eindruck von ihrem neuen Job als Staatsanwältin mit Cyber-Spezialisierung. Besonders gut gefiel ...

Die ersten Kapitel ermöglichen einen leichten Einstieg in das Thema. Die Autorin gibt einen realitätsnahen Eindruck von ihrem neuen Job als Staatsanwältin mit Cyber-Spezialisierung. Besonders gut gefiel mir auch, dass sie nicht nur für ihren eigenen Job sensibilisiert, sondern auch die wichtige Rolle ihrer Kollegen - Ermittler, Cyberanalysten, IT-Forscher & Co - hervorhebt. Sie beschreibt auch sehr detailliert die Schwierigkeiten, die mit dem Beruf des Staatsanwaltes einhergehen.

Besonders berührt hat mich das Kapitel 9, in welchem Fehler der Staatsmacht im Fokus stehen. Dabei fand ich folgende Stelle bewegend und aussagekräftig:

"Ich habe noch keine Person kennengelernt, die gerne Fehler macht. Aber unzählige Menschen, die eine höllische Angst vor ihnen haben. Unsere gemeinsame, kollektive Angst vor Fehlern, die uns entzweit. Obwohl sie uns alle verbindet." (S. 138)

Kleiner Kritikpunkt: Zwar wurde versucht, die einzelnen, der Autorin wichtige Punkte thematisch in 14 Kapitel zzgl. Plädoyer einzuteilen. Jedoch entsteht durch die dennoch vorhandenen Gedankensprünge zwischen, aber teilweise auch innerhalb der einzelnen Kapitel der Eindruck des fehlenden roten Fadens sowie der oberflächlichen Abhandlung. Fachwissen wird hier leider nicht, wie für „das klassische Sachbuch“ üblich aufgearbeitet und zusammengestellt, sondern mit oder anhand von Fallbeispielen veranschaulicht. Es wird zwar ein grober Überblick gegeben, einzelne Fachbegriffe werden auch nähergehend erläutert, aber es fehlt an der „klassischen“ Wissensvermittlung. Dabei sollte man sich jedoch auch fragen: Wie tief und ausführlich kann und muss eine Staatsanwältin das Thema Kriminalität in der digitalen Welt behandeln, damit es für den Laien (wie mich) noch nachvollziehbar, verständlich und auch interessant bleibt?

Sprachlich verwendet die Autorin eine sehr sachliche, tlw. fachspezifische Ausdrucksweise. Dabei fällt jedoch auch auf, dass es sich tlw. um sehr lange Schachtelsätze handelt. Dadurch liest es sich stellenweise etwas sperrig und es bedarf mehr Aufmerksamkeit bei lesen (also eher nichts für abends im Bett schmökern). Die Kapitel können grundsätzlich unabhängig voneinander gelesen werden, jedoch empfiehlt sich das Lesen in der vorgesehenen chronologischen Reihenfolge.

Abschließend lässt sich sagen, dass das Buch meiner Meinung nach einen gelungenen Überblick über die Kriminalität im digitalen Zeitalter und den Umgang damit aus Staatssicht gibt. Dabei lernt man häufig auch die persönlichen Gedanken und Ansichten der Autorin kennen. Sie bringt sehr viel Mitgefühl und Empathie für alle bei der Tat und später beim Prozess beteiligten Personen auf. Das gefiel mir besonders gut.

Das Buch würde ich auf jeden Fall weiterempfehlen, für alle, die sich auch mal in die Sicht des Staates bzw. die einer Staatsanwältin begeben wollen, wenn es um den Umgang mit digitaler Kriminalität geht. Ein klassisches Sachbuch darf man nicht erwarten, dafür aber einen sehr persönlichen Einblick der Autorin auf das Buchthema mit einigen Fallbeispielen.

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Veröffentlicht am 14.09.2024

Torstraße 94 - ein Nachbar auf Mission

Torstraße 94
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Die Idee, ein Buch über eine Mietergemeinschaft zu erstellen, die alle im selben Haus gewohnt haben, fand ich klasse. Dennoch war hier bei der Umsetzung der Idee alles möglich. Umso mehr freue ich mich, ...

Die Idee, ein Buch über eine Mietergemeinschaft zu erstellen, die alle im selben Haus gewohnt haben, fand ich klasse. Dennoch war hier bei der Umsetzung der Idee alles möglich. Umso mehr freue ich mich, dass der Autor das alles sehr spannend und unterhaltsam gestaltet hat.

Der Autor erzählt im Buch die Geschichten seiner Nachbarn. Wobei Nachbarn als Begriff hier etwas weiter gefasst wird, da es sich auch um Menschen handelt, die nie zeitgleich, aber zumindest doch irgendwann mal zusammen im Mehrfamilienhaus der titelgebenden Torstraße 94 gewohnt haben. Schön finde ich dabei, dass der Autor sehr menschennah berichtet. Die Geschichten werden in einer angenehmen Länge dargestellt, sie greifen sogar teilweise ineinander. Gleichzeitigweiß der Autor elegant Verbindungen unter den Nachbarn herzustellen.

Dabei hätten für mich die Geschichten auch doppelt so lang sein können. Das ist auch schon mein einziger Kritikpunkt, dass der ein oder anderen Erzählung ein wenig mehr Tiefe und Ausführlichkeit gut gestanden hätte. Aber alles in allem wurden die Geschichten spannend und auf den Punkt gut zusammengestellt. Langeweile kam definitiv nicht auf.

Die Geschichte wird aus der Ich-Erzählperspektive geschildert. Der Autor agiert dabei als er selbst.

Abschließend lässt sich sagen, dass die Recherchearbeit sich wirklich gelohnt hat. Es liest sich schnell und flüssig, ist interessant und mit zahlreichen Bildern anschaulich gestaltet und man kann es tatsächlich nur schwer wieder aus der Hand legen.

Das Buch würde ich auf jeden Fall weiterempfehlen, für alle, die ebenfalls ein gewisses Interesse für die Buchidee, vielleicht sogar einen Berliner Background haben.

Auch würde ich es als Buch klassifizieren, dass man auf jeden Fall ein zweites Mal in seinem Leben lesen kann.

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Veröffentlicht am 11.09.2024

Der Blick reicht weit zurück von hier – und geht tiefer als man glaubt

Der Blick reicht weit zurück von hier
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Die Geschichte handelt von Josef, einem Jungen, der, in etwas ungewöhnlichen Familienverhältnissen, bei seinen Großeltern in Thorn an der Weichsel aufwächst. Josef ist 1929 zur Zeit der Weltwirtschaftskrise ...

Die Geschichte handelt von Josef, einem Jungen, der, in etwas ungewöhnlichen Familienverhältnissen, bei seinen Großeltern in Thorn an der Weichsel aufwächst. Josef ist 1929 zur Zeit der Weltwirtschaftskrise geboren. Das Buch erzählt seine Geschichte bis zu seinem Tod 91 Jahre später. Dabei werden die Jahre bis zu seinem 25. Lebensjahr noch mit recht detaillierten Geschichtsabschnitten dargestellt, danach erhalten wir Leser eine Kurzfassung über ausgewählte Haltepunkte auf seinem Lebensweg.

Das Buch beruht zu einem Großteil auf wahren Begebenheiten, die im Roman natürlich auch fiktionalisiert wurden, ebenso wie die handelnden Personen – wie man am Ende des Buches lesen kann.

Das Buch erzählt eine sehr emotionale und bewegende Geschichte auf eine eher nüchterne Weise. Sprachlich ist das Buch aus der Allwissenden-Erzählperspektive von Josef geschrieben. Ich persönlich fand das sprachlich wirklich sehr angenehm zu lesen. Zudem war es sehr schön und erfrischend, dass die einzelnen, auch tragischen Szenen stilistisch nicht unnötig aufgebauscht wurden, sondern das Erlebte und der Umgang damit bzw. den Einfluss auf den Protagonisten im Vordergrund standen. Insbesondere bei tragischen und emotional bewegenden Szenen hat der Autor sehr viel Feingefühl gezeigt. Die Charaktere, die im Buch auftreten, entstehen sehr bildhaft vor dem inneren Auge.

Die Kunst, die Musik und auch die Fotografie spielen im Leben von Josef eine besondere Rolle. Der Handlungsstrang ist interessant und lesenswert gestaltet, von der ersten bis zur letzten Seite. Es werden diverse, traurig bis wundervoll, in jedem Fall bewegende Geschichten von Menschen erzählt, ihre Schicksale geteilt, mit all ihren Facetten. Von mir aus hätte das Buch auch doppelt so lang mit noch mehr Geschichten von Josef sein können.

Das Buch würde ich auf jeden Fall weiterempfehlen, da das Buch einem einen Einblick in die damalige Zeit gibt und Josefs Geschichte stellvertretend für eine ganze Generation steht.

Auch würde ich es als Buch klassifizieren, dass man auf jeden Fall ein zweites Mal in seinem Leben lesen wird.

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Veröffentlicht am 11.09.2024

Aliens sind bisher nirgendwo da draußen...

Die Wahrheit ist (n)irgendwo da draußen
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Erwartet habe ich, analog zu ihrem ersten Buch „Angela Merkel ist Hitlers Tochter“, dass ich gelesen habe, eine Sammlung von Theorien und Fakten, diesmal rund um das Thema Aliens und Ufos.

Inhaltlich ...

Erwartet habe ich, analog zu ihrem ersten Buch „Angela Merkel ist Hitlers Tochter“, dass ich gelesen habe, eine Sammlung von Theorien und Fakten, diesmal rund um das Thema Aliens und Ufos.

Inhaltlich bietet das Buch auch einen umfangreichen Exkurs in die Ufologie. Ziel des Buches war es laut eigener Aussage, neues, wissenschaftlich fundiertes Wissen zu bieten und so nüchtern wie möglich herauszufinden, was verschiedene gesichtete Objekte am Himmel sein könnten. Dabei, und das merkt man recht schnell, ist das ganze sehr ergebnisoffen gestaltet. Es werden viele Geschichten mit vermeintlichen Ufo-Sichtungen und Begegnungen der Dritten Art geteilt und nach aktuellem Stand der Wissenschaften, auch unter psychologischen Gesichtspunkten, analysiert. Dabei wird auch deutlich, dass diese Geschichten häufig stark abhängig sind vom zeitgenössigen Geist der Gesellschaft.

Schade finde ich, dass die beiden Autoren lediglich Fakten und Geschichten zusammenstellen, die man eventuell auch selbst im Internet oder in anderen Nachschlagewerken hätte finden können. Wirkliche Experten auf dem Gebiet sind die beiden Autoren nämlich nicht.

Die beiden Autoren verschmelzen im Buch zu einem Wir und erzählen aus der Wir-Perspektive, welche Entdeckungen und Erkenntnisse sie auf ihrer Recherchereise gewonnen haben. Dabei haben sie eine lockere Schreibweise mit viel Humor, der stellenweise sogar ein bisschen zu viel war. Dennoch lockern die Autoren das Thema auf, welches stellenweise, insbesondere bei der Widerlegung einiger Geschichten, auch sehr wissenschaftlich werden kann.

Ein gut zusammengefasstes Buch mit einer Reise durch die von (vermeintlichen) Alien-Entdeckungen geprägten Geschichte, das, für jeden, der sich für Aliengeschichten interessiert, auf jeden Fall lesenswert ist.

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