In dem Sachbilderbuch „Kackadiesisch! Darwins großes Regenwurm-Spektakel“ bekommen die jungen Leserinnen einen Einblick in das Regenwurm-Experiment des Wissenschaftlers Charles Darwin. Dieser war davon überzeugt, dass Regenwürmer eine besondere Fähigkeit besitzen. Nur welche?

Das Experiment wird innerhalb des Buches so beschrieben, dass die jungen Leserinnen die Vorgänge und Ergebnisse verstehen können. So bekommen bereits Kleinkindern den Weg zur Naturwissenschaft eröffnet. Die Autorin nutzt Vergleiche mit alltäglichen Dingen, sodass den Kindern das Verständnis erleichtert wird.

Die Autorin wählt eine einfache Sprache und Wörter, die etwas komplexer sind, werden ausführlich erklärt. Viele bunte Illustrationen helfen beim Begreifen des Gelesenen. Zudem werden zu dem Text an sich noch Sprechblasen genutzt, die zu einem entspannten Lesevergnügen führen können.

Am Ende des Buches befindet sich noch ein Wurm-Wissen, wodurch die Leser*innen noch weitere spannende Fakten rund um die kleinen Würmer erhalten. Außerdem vermittelt das Buch den Kindern den Glauben an sich selbst zu stärken, da deutlich wird, dass an Darwin auch nicht alle geglaubt haben und seine Experimente für Unsinn hielten.

Insgesamt ein spannendes Sachbilderbuch, das auf einem wahren Experiment basiert und bereits den kleinsten Mitgliedern unserer Gesellschaft einen Zugang zur Naturwissenschaft bietet.

Liah ist gemeinsam mit ihrer Mutter in ein fremdes Land gezogen, in dem die Sprache klingt, als würden viele kleine Steinchen zu Boden fallen. Wenn Liah einsam ist, schaut sie durch ihren Wolkenknopf. Mit diesem kann sie ihr Zuhause in ihrer Heimat sehen und ihre Großeltern sowie ihre Katzen Ari und Bo, die alle in der Heimat geblieben sind. Doch eines Tages trifft sie auf Kitty, ein Mädchen aus ihrer Nachbarschaft. Kitty hilft Liah dabei, Wörter der neuen Sprache kennenzulernen.

Das Bilderbuch „Wolkenknopf“ von Anna Marshall ist ein herzergreifendes Bilderbuch, was kindgerecht die Gefühle von Kindern zeigt, die in ein neues Land ziehen müssen. Die Autorin zeigt, wie es ist, plötzlich in einem fremden Land zu sein. Liah ist entwurzelt, versteht die Sprache nicht und musste geliebte Menschen sowie Haustiere in ihrer Heimat zurücklassen. Oft fühlt sie sich allein, doch zum Glück gibt es Menschen wie Kitty, die hilfsbereit sind.

Besonders geglückt empfinde ich den Neologismus „Wolkenknopf“ der so wunderschön poetisch klingt und Hoffnung auf das Ankommen in dem neuen Land macht.

In dem Buch wird nicht thematisiert, warum Liah und ihre Mutter in ein fremdes Land ziehen mussten, was ich persönlich aufgrund der Altersempfehlung von drei Jahren richtig finde, da es sonst gegebenenfalls überfordernd wirken könnte, wenn das Umziehen beispielsweise aufgrund von Krieg und Vertreibung erfolgte.

Die Geschichte und Illustrationen können zu einer diskriminierungssensiblen Erziehung beitragen, da die jungen Leserinnen dazu ermutigt werden, aufeinander zuzugehen und zu helfen. Dies wird insbesondere in den Dialogen zwischen Kitty und Liah deutlich.

Das Buch eignet sich für Vorlesestunden, da die Leserinnen sicherlich Redebedarf und Fragen haben werden. Außerdem eignet sich das Buch ideal für den Grundschulunterricht, um aufzuklären und zu sensibilisieren.

Ich erachte das Bilderbuch als eine absolute Bereicherung, was ich definitiv für eine diskriminierungssensible Erziehung einsetzen werde.

Lily ist eine kleine Teichnixe und ihr kleines Herz ist voller Liebe für ihre Freundinnen und Freunden. Sie sorgt dafür, dass sich alle im Teich sicher, wohl und geborgen fühlen. Doch plötzlich zieht ein starker Sturm auf und richtet ein Riesenchaos im Teich an. Lily weiß nicht mehr weiter… Doch gemeinsam mit ihren Freundinnen und Freunden ist Lily stark und kann Großes erreichen.

Das Bilderbuch „Lily und der Herzenszauber“ von Lucy Fleming ist ein mutmachendes Bilderbuch, was die jungen Leserinnen animiert, an sich selbst und an die eigenen Fähigkeiten zu glauben. Es zeigt, wie wichtig Freundschaften sind und dass wir gemeinsam fast alles schaffen können. Dabei wird die Liebe zu Lilys Freundinnen und Freunden immer wieder betont.

Ich bin fasziniert davon, wie in diesem Bilderbuch der Gedankenstrudel (man denkt immer weiter über ein Problem nach und kommt irgendwann gar nicht mehr davon los) kindgerecht dargestellt wird.

Begleitet wird die Geschichte über Lily und den anderen Teichbewohnerinnen durch wunderschöne Illustrationen, die die Stimmung der jeweiligen Seiten widerspiegeln. Die Zeichnungen sind überwiegend in gedeckten Farben gehalten, weshalb die Seiten nicht zu überladen wirken.

Interessant fand ich, dass man das Buch auf einer Seite plötzlich wenden musste. Dies finde ich, ist ein interessantes Stilmittel, allerdings finde ich es etwas kurios, dass dies lediglich auf einer Seite verwendet wird.

Die Protagonistin Lily ist eine wunderbare Teichnixe und die vor Liebe nur so strotzt, die wohl jeder gerne zur Freundin hätte.

Insgesamt ein wundervolles Bilderbuch, das Mut macht und die kleinen Leserinnen die Wichtigkeit von Freundschaften zeigt.

Henry hat eigentlich keine große Lust, mit seinem Onkel an der letzten Fahrt des Highland Expresses teilzunehmen. Der Highland Express ist die berühmteste Dampflokomotive Großbritanniens. Doch auf dem Weg nach Schottland verschwindet plötzlich eine wertvolle Juwelenkette. Direkt vom Hals der englischen Prinzessin. Ob Henry gemeinsam mit seiner neuen Freundin Lenny das Rätsel des verschwundenen Juwels lösen und den Dieb fassen? Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, denn der Dieb muss vor der Endstation gefunden werden.

„Abenteuer Express – Juwelendiebe im Highland Express“ ist der Band der Reihe von Maya G. Leonard und Sam Sedgman. Das umfasst 304 Seiten und entspricht demnach der Altersempfehlung von 10 Jahren. Die Leser*innen erwartet sehr viel Spannung, die sich bis zum Ende zieht. Langeweile kommt definitiv nicht auf!

In dem Buch treten ganz viele unterschiedliche Figuren auf, die alle äußerst vielseitig und interessant skizziert wurden. Außerdem gibt es ein wundervolles Setting, was mich hin und wieder an den Polarexpress erinnert. Die Idee, die Geschichte in einer Dampflok spielen zu lassen, finde ich wirklich super.

Begleitet wird die Geschichte durch tolle Illustrationen, die das Leseverständnis unterstützen. Die Kapitel sind angenehm kurz und haben meistens am Ende einen Cliff-Hanger, sodass unbedingt weiter gelesen werden will.

Insgesamt ein spannendes Abenteuer voller interessanter Charaktere.

Nelly und ihre beiden Freundinnen Hannah und Amina sind die Berlinchen. Sie möchten unbedingt alle ein Haustier haben. Gemeinsam überlegen sie, welches es wohl werden soll. Eine Katze? Oder doch lieber ein Hund? Plötzlich sehen sie ein Wildkaninchen über die Wiese hoppeln. Ob das Kaninchen wohl das neue Haustier sein könnte?

Das Erste, was man sieht, ist ein wunderschönes doppelseitiges Bild mit so viel Diversität und Vielfalt. Allein dieses Bild lädt direkt zum Staunen sowie Betrachten ein und regt zum Sprechen an. Das großartige an diesem Bilderbuch ist, dass die kleinen Texte pro Seite in Reimform geschrieben wurden. Demnach kann den kleinen Leserinnen bereits ein Gespür für lyrische Texte vermittelt werden.

Das Buch trägt zu einem diskriminierungssensiblen Umgang unter den Kindern bei und kann diese stärken. In diesem Bilderbuch bekommen die Leserinnen drei wundervolle Freundinnen sowie Alltagsabenteuer und Vielfalt als Normalität geboten.

Zusätzlich lernen die jungen Leser*innen noch etwas über artgerechte Tierhaltung. Die Illustrationen von Mathilde Rousseau gefallen mir ebenfalls sehr!