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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.07.2019

Sehr emotional ...

Dunkelsommer
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Lelle sucht seit drei Jahren nach seiner Tochter, die er an einer Bushaltestelle abgesetzt hat und die seitdem spurlos verschwunden ist in den Wäldern Nordschwedens. Seine Ehe ist zerbrochen und sein ganzes ...

Lelle sucht seit drei Jahren nach seiner Tochter, die er an einer Bushaltestelle abgesetzt hat und die seitdem spurlos verschwunden ist in den Wäldern Nordschwedens. Seine Ehe ist zerbrochen und sein ganzes Leben widmet er neben dem Beruf als Lehrer nur noch seiner Suche.
Nach der langen Zeit gibt es plötzlich so etwas wie einen Hoffnungsschimmer, doch dieser ist sehr tragisch: ein weiteres Mädchen ist weg. Er kennt sie, denn sie ist eine seiner Schülerinnen. Wird sie wieder auftauchen - und vielleicht auch seine Lina?

Der Schreibstil ist sehr mitreißend und man ist immer direkt mitten im Geschehen. Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass eine Frau das Buch geschrieben hat, aber ich empfand das Ganze als sehr emotional. Sie legt sehr viel Wert darauf, Lelles Gefühlswelt detailliert offen zu legen. Seine Befindlichkeiten nehmen viel Raum ein in der Story.
Auch Meja, das zweite verschwundene Mädchen, lernen wir sehr gut kennen, mit all ihren Problemen und Sehnsüchten.
Die Charaktere wirken authentisch und es sind einige Sympathieträger dabei.

Die Geschichte an sich wird recht spannend erzählt, geübte Krimileser könnten früh ahnen, wohin es gehen wird. Aber das tut der fesselnden Unterhaltung keinen Abbruch.
Mir hat auch besonders gut das Ende gefallen, nicht ganz wie erhofft, aber sehr stimmig und tröstlich.

Das Buch empfehle ich gerne weiter.

Veröffentlicht am 13.07.2019

Vokabeln lernen mit Spaß

Französisch lernen mal anders – 3000 Vokabeln in 30 Stunden
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Zunächst muss ich gleich mal die Lautschrift loben, denn diese fand ich in diesem Buch besser verständlich als in vielen anderen.

Die Vokabeln sind in verschiedene Bereiche unterteilt, zum Beispiel "Wohnen", ...

Zunächst muss ich gleich mal die Lautschrift loben, denn diese fand ich in diesem Buch besser verständlich als in vielen anderen.

Die Vokabeln sind in verschiedene Bereiche unterteilt, zum Beispiel "Wohnen", "Kultur" oder "Ernährung". Man findet wirklich die gängigsten Wörter für einfache Unterhaltungen.

Natürlich gibt es auch einige Hinweise zu Grammatik, Sonderzeichen und vielem mehr, aber das Hauptaugenmerk liegt schon auf den Vokabeln.

Bei den Lernhilfen wird auf unterschiedliche Methoden zurück gegriffen, unter anderem die Geschichtenmethode.
Manchmal wird auch auf Ähnlichkeiten zu Wörtern in anderen Sprachen hingewiesen, meist Englisch oder Deutsch.

Alles in allem ein nützliches Buch, das Vokabeln auf eine spielerisch-lockere Art ins Gedächtnis bringt. Empfehle ich gern weiter!

Veröffentlicht am 13.07.2019

Unterschätzte Kräuter entdecken ...

Der Giersch muss weg!
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Die Gestaltung des Buches ist sehr gut gelungen. Durchgehend farbig und mit sehr vielen Abbildungen macht es wirklich Lust, sich näher mit dem zu beschäftigen, was man normalerweise gern einfach ausreißt ...

Die Gestaltung des Buches ist sehr gut gelungen. Durchgehend farbig und mit sehr vielen Abbildungen macht es wirklich Lust, sich näher mit dem zu beschäftigen, was man normalerweise gern einfach ausreißt im Garten: den unterschätzen "Un"-Kräutern.

Im ersten Teil erfährt man allerhand Nützliches über die Unkräuter und ihre Bedeutung für den Gärtner. Auch zur Handhabung, zu den verschiedenen Geschmacksrichtungen etc. bekommt man Infos.

Dann geht es zum Rezeptteil, der sich nicht nur an Vegetarier richtet, sondern auch Gerichte mit Fleisch anbietet. Zu den veganen / vegetarischen Alternativen gibt es ebenso Tipps.

Es geht um den titelgebenden Giersch nicht mehr als um die über 20 anderen Kräuter, die genauer vorgestellt werden. Zu jedem Pflänzchen findet man Fotos, Tipps, um sie beim Sammeln nicht zu verwechseln, Infos zur Vertreibung oder eben je zwei leckere Rezepte, um sie in der Küche zu nutzen. Auch Warnhinweise fehlen nicht, wenn zum Beispiel Schwangere dies besser nicht essen sollten.

Die Rezepte gehen von Drinks über Soßen bis hin zu Eintopf, Suppe und Pizza ... für jeden Geschmack ist was dabei.

Alles in allem ein nützliches und informatives Buch, das durch die ansprechende Optik und gut umzusetzende Rezepte punktet.

Veröffentlicht am 04.07.2019

Irgendwie ruhig, aber spannend ...

Prisoners
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Auf dem Buchrücken wird der Roman als „Noir“ bezeichnet, aber durch den schönen, irgendwie Ruhe vermittelnden, eindrücklichen Schreibstil des Autors wirkt alles gar nicht so düster.
Das liegt aber nicht ...

Auf dem Buchrücken wird der Roman als „Noir“ bezeichnet, aber durch den schönen, irgendwie Ruhe vermittelnden, eindrücklichen Schreibstil des Autors wirkt alles gar nicht so düster.
Das liegt aber nicht am Fehlen von Gewalt oder Action, doch Pelecanos erschafft eine Atmosphäre, in der einfach keine richtige Aufregung entstehen kann.
Seine Protagonisten, Schauplätze und Anderes, wie Autos, Musik und natürlich Bücher beschreibt er mit viel Liebe zum Detail. Die Literatur spielt sowieso eine sehr entscheidende Rolle in diesem Buch.

Michael Hudson ist 28 und eigentlich ein guter Kerl, aber er lässt sich als Fahrer auf ein Verbrechen mit einigen Kumpels ein und wird prompt verhaftet. Im Gefängnis ist er sehr beeindruckt von der jungen Bibliothekarin Anna, die die Insassen wöchentlich mit Büchern versorgt und auch einen Lesekreis organisiert.
Michael entdeckt seine Leidenschaft fürs Lesen durch sie und lässt sich gerne Tipps von ihr geben.
Durch das Eingreifen des Privatdetektivs Phil Ornazian kommt er allerdings recht schnell wieder frei und gibt sich große Mühe, wieder Fuß zu fassen. Ein Job als Tellerwäscher ist ein guter Anfang. Doch dann taucht Phil auf und fordert eine Gegenleistung für seine Hilfe …

Michael ist ein sympathischer Kerl, der nicht ohne Fehler ist, aber doch immer bemüht, das Richtige zu tun. Phil ist eigentlich nicht sehr viel anders, aber er ist ein Draufgänger, der es mit dem Gesetz nicht so genau nimmt, wenn es darum geht, Geld von Verbrechern zu stehlen oder begangenes Unrecht zu rächen. Unterstützt wird er bei seinen Coups von einem Ex-Cop in Rente.

Die Story ist fesselnd und hat viele Höhen und Tiefen, denn einerseits ist da die beinahe heile Welt, die Michael sich nach der Haft aufbauen will und andererseits sind da die Feldzüge von Phil und Ward. Beides scheint nicht miteinander vereinbar und es ist spannend zu sehen, wie Michael damit zurecht kommt.
Und dann ist da auch noch Anna, die er nach der Entlassung wieder trifft. Glaubhafte Emotionen kommen nicht zu kurz in diesem wunderbar geschriebenen Roman.
Als Hundeliebhaber ist mir besonders aufgefallen, dass Hunde eine große Rolle spielen, der Autor mag sie wohl auch sehr … sympathisch!
Was ebenfalls oft Thema ist: wie unterschiedlich auch heute noch Menschen anderer Herkunft oder Hautfarbe behandelt werden. Auch dies liegt dem Autor wohl sehr am Herzen.

Das Buch empfehle ich gerne allen Lesern, die Lust auf eine spannende und trotzdem mal etwas andere Story haben. Mir hat es einige Stunden bester Leseunterhaltung beschert!

Veröffentlicht am 04.07.2019

Fesselnd, aufwühlend, spannend ...

Die sieben Gründe zu töten
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Eigentlich bin ich ja immer unbedingt dafür, dass man Buchreihen auch wirklich komplett liest, aber durch eine Leserunde bin ich nun erst auf das Finale dieser Trilogie gestoßen. Die Vorgänger "Die 7 Farben ...

Eigentlich bin ich ja immer unbedingt dafür, dass man Buchreihen auch wirklich komplett liest, aber durch eine Leserunde bin ich nun erst auf das Finale dieser Trilogie gestoßen. Die Vorgänger "Die 7 Farben des Blutes" und "Die 7 Kreise der Hölle" kannte ich leider noch nicht, was ich im Nachhinein echt bedauere. Nicht, weil man dieses Buch nicht auch ohne Vorkenntnisse bestens lesen und verstehen kann, sondern weil mir echt was entgangen ist. Aber das kann man ja noch nachholen.

Der Schreibstil von Uwe Wilhelm ist einfach toll: so eindrücklich, emotional, mit allen Nuancen von Drama bis Humor, fesselnd und auch oft deutlich, frech, direkt.

Mit den Protagonisten musste ich mich erst langsam anfreunden, wobei sie nicht unsympathisch sind, eher im Gegenteil. Aber jeder hat seine glaubwürdigen Ecken und Kanten und alle Mitglieder der Familie Faber haben stark zu kämpfen mit der Vergangenheit, aber auch der schlimmen Gegenwart. Vor drei Jahren wurden beide Töchter der ehemaligen Staatsanwältin Helena Faber entführt. Die ältere Katharina konnten sie befreien, doch die kleine Sophie blieb verschwunden.
Endlich bekommen sie den entscheidenden Hinweis, dass sich Sophie in Saudi-Arabien befindet. Sie wurde dort zwangsverheiratet mit dem Sohn eines einflussreichen Mannes. Gelingt es ihnen, sie aus dieser Gefangenschaft zu befreien?

Uwe Wilhelm hat für dieses Buch viel recherchiert und sein Anliegen ist es auch, den Lesern die Augen zu öffnen für die schlimmen Gräuel und unwürdigen Bedingungen, unter denen so viele Frauen täglich leiden müssen. Natürlich nicht nur in Saudi-Arabien, wo sie ohne Mann oder Vormund gar nichts entscheiden und auf der Straße nicht mal ihr Gesicht zeigen dürfen.

Es gelingt ihm auch extrem beeindruckend, diese schlimmen Zustände zu schildern, so dass man sich dem Gelesenen nicht entziehen kann. Verstärkt wird dies noch dadurch, dass die Geschichte in recht kurzen Kapiteln erzählt wird, die abwechselnd jeweils die Sicht eines anderen Protagonisten schildern. So erhält das Ganze noch mehr Tiefe, Komplexität und Emotionalität.

Das Buch konnte ich kaum noch aus der Hand legen, denn es war fesselnd und absolut spannend. Ich habe sehr mitgefiebert und war echt berührt. Schön war auch, dass die Grenzen von Gut und Böse oft etwas verschwimmen, das wirkte realer.

Für mich ein absolut empfehlenswertes Buch, aber macht nicht meinen Fehler: lest die Trilogie lieber gleich komplett! :)