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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.09.2019

Immer wieder genial ...

Todesmal
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Im inzwischen schon fünften Teil der grandiosen Thrillerreihe geht es wieder sehr blutig und brutal zur Sache.
Für zartbesaitete Leser vielleicht eher ungeeignet, denn Andreas Gruber hat sich wieder sehr ...

Im inzwischen schon fünften Teil der grandiosen Thrillerreihe geht es wieder sehr blutig und brutal zur Sache.
Für zartbesaitete Leser vielleicht eher ungeeignet, denn Andreas Gruber hat sich wieder sehr ins Zeug gelegt, was ausgefallene und besonders grausige Todesarten angeht.
Verstärkt wird das Ganze noch dadurch, dass die Mörderin sich selbst stellt und den Ermittlern quasi noch die Chance gibt, die Opfer zu retten. Das macht die Verbrechen noch schlimmer und die Belastung für das BKA-Team extrem hoch, denn es ist ein Wettlauf gegen die Zeit.

Die beiden wichtigsten Personen werden am Anfang des Buches in einem Steckbrief kurz vorgestellt, das fand ich sehr gut gelöst. Am besten sollte man die Reihe sowieso von vorne komplett lesen, denn es lohnt sich echt!
Hauptprotagonist ist der extrem kauzige 51-jährige Profiler Maarten S. Sneijder, der zwar eine fast 100%ige Aufklärungsquote hat, aber auch kaum den Dienstweg einhält bei seinen Ermittlungen.
Der geborene Einzelgänger arbeitet seit Kurzem mit einem Team, was schon ungewöhnlich genug ist. Immer an seiner Seite ist seine ehemalige Schülerin Sabine Nemez (32), die mittlerweile gut mit seinen Launen umgehen kann.

Der Fall diesmal geht wohl auch hartgesottenen Thrillerlesern an die Nieren, denn die Grenzen zwischen Gute und Böse sind oft fließend. Man weiß nie so genau, auf welche Seite man sich eigentlich stellen soll. Es fließt viel Blut, es wird grausig und viele Unschuldige müssen sterben.

Eine super durchdachte, komplexe Story, die sich von anderen Thrillern wirklich unterscheidet. Der Schreibstil ist locker, mit der richtigen Portion Humor trotz der Tragik und reißt den Leser total mit. Die Charaktere sind prima erdacht und trotz ihrer Ecken und Kanten absolut liebenswürdig, ich hab sie schon sehr ins Leserherz geschlossen.
Absolut spannend und fesselnd zu lesen, ich freue mich auf mehr von diesem Team.
Und für alle Fans der Reihe: demnächst sind Maarten & Co. auch auf der Leinwand zu bewundern!

Veröffentlicht am 10.09.2019

Traurig ...

Kaiserschmarrndrama
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Vor diesem Hörbuch habe ich mich extrem lange gedrückt, denn als ich erfuhr, dass der geliebte Familienhund Ludwig diese Geschichte nicht überleben würde, war für mich klar, dass ich das nicht hören will. ...

Vor diesem Hörbuch habe ich mich extrem lange gedrückt, denn als ich erfuhr, dass der geliebte Familienhund Ludwig diese Geschichte nicht überleben würde, war für mich klar, dass ich das nicht hören will. :'(
Sein Sterben und die Trauer um ihn nehmen dann natürlich auch ordentlich viel Raum ein, was die sonst so heitere Stimmung eines echten "Eberhofer-Krimis" gewaltig in den Keller zieht.

Ansonsten geht es viel um den Bau des gemeinsamen Hauses mit dem nervigen Leopold und seiner Familie, aber auch von den anderen Dorfbewohnern gibt´s Neues.

Der Fall dreht sich diesmal um zwei tote Frauen, die ausgerechnet im schönen Niederkaltenkirchener Wald ermordet werden. Und beim Lösen des Falles ist nicht nur die etwas grantlige "Thin Lizzy" mit von der Partie, sondern natürlich auch der Rudi Birkenberger.

Es ist ein Wiedersehen mit so vielen liebgewonnenen Figuren, bei denen ich inzwischen immer die Schauspieler aus den gelungenen Verfilmungen im Kopf habe. Christian Tramitz spricht - wie immer - sehr gut betont und leiht allen Beteiligten eine sehr individuelle Stimme. Nur den Akzent von der "Sushi" fand ich nicht so toll ... sie ist ja immerhin eine gebürtige Bayerin! :D

Für alle Leute, die den Franz noch nicht kennen: fangt am besten ganz von vorne an mit der Reihe, es lohnt sich. Die Nebenhandlungen nehmen immer sehr viel Raum ein und so sind Vorkenntnisse auf jeden Fall wünschenswert, um in den vollen Genuss des Ganzen zu kommen!

Veröffentlicht am 03.09.2019

Immer wieder schön und urkomisch ...

Tote Hand
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Die Krimireihe um die grundverschiedenen Polizisten Clemens Wallner und Leonhardt Kreuthner gehört für mich zu den absoluten Lieblingsbüchern.
Der Schreibstil von Andreas Föhr ist einfach wunderbar zu ...



Die Krimireihe um die grundverschiedenen Polizisten Clemens Wallner und Leonhardt Kreuthner gehört für mich zu den absoluten Lieblingsbüchern.
Der Schreibstil von Andreas Föhr ist einfach wunderbar zu lesen, sehr humorvoll und eindrücklich. Er hat sich eine Reihe von tollen Charakteren einfallen lassen, die trotz ihrer teils krassen Unterschiede ein sehr erfolgreiches Ermittlungsteam bilden.
Kommissar Wallner und Polizeiobermeister Kreuthner haben wenig gemeinsam: während Clemens eher der prinzipientreue ehrliche und korrekte Beamte ist, lässt Leo keine Gelegenheit aus, sich selbst immer wieder in zwielichtige Situationen zu bringen, nicht nur beim Schwarzbrennen. Auch sein privater Umgang ist alles andere als polizeitauglich, doch genau diese Verbindungen sind bei den Ermittlungen immer wieder von allergrößtem Wert.

Der vorliegende Fall ist recht komplex und verworren, lichtet sich aber so nach und nach und wird schließlich schlüssig aufgelöst. Ein Drama aus Eifersucht, verschmähter Liebe, Unterdrückung und Gewalt zieht den Leser voll in seinen Bann. Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen und vor allem die auflockernden Aktionen von Leo haben das Ganze wieder zu etwas Besonderem gemacht. Seine persönliche Fehde mit einem Polizeikollegen sorgt auch immer wieder für viele Lacher.
Auch die private Seite kommt nicht zu kurz und so erfahren wir auch wieder einiges Neues von Manfred (Clemens' Opa) und dem Rest der Familie.

Eine ganz tolle Krimireihe, die man unbedingt von Anfang an lesen sollte. Viel Humor, bayerische Lebensart und prima erdachte, spannende Kriminalfälle ... unbedingt lesen!

Veröffentlicht am 03.09.2019

Reise in die Vergangenheit

Zimmer 19
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Schon der erste Teil der Reihe um Tom Babylon, den LKA-Ermittler und die Psychologin Sita Johanns mit dem Titel "Schlüssel 17" hatte mir super gefallen. Jetzt dürfen wir lesen, wie es mit den beiden weitergeht. ...

Schon der erste Teil der Reihe um Tom Babylon, den LKA-Ermittler und die Psychologin Sita Johanns mit dem Titel "Schlüssel 17" hatte mir super gefallen. Jetzt dürfen wir lesen, wie es mit den beiden weitergeht.
Zunächst muss ich sagen, dass ich leider schon wieder viele Einzelheiten aus dem Vorgängerband nicht mehr im Kopf hatte. Ich würde empfehlen, die beiden Bücher nacheinander zu lesen, so ist alles noch ganz frisch im Gedächtnis. Dieser Fall beschäftigt sich nämlich nicht ganz unerheblich mit den Vorkommnissen in "Schlüssel 17". Die wichtigsten Dinge werden zwar noch kurz wiederholt, aber ich hätte mir oft gewünscht, mich noch besser erinnern zu können.

Alles beginnt diesmal mit der Premierenfeier der Berlinale, bei dem ein Unbekannter seinen ganz persönlichen Film zur Eröffnung einspielt. Es ist dort zu sehen, wie eine junge Frau brutal vergewaltigt und anschließend getötet wird.
Es stellt sich bald heraus, dass es sich dabei um die Tochter des Bürgermeisters handelt, die versuchte, als Schauspielerin Fuß zu fassen. Aufgrund ihrer Vergangenheit sind sich die Ermittler zunächst nicht sicher, ob das Video authentisch ist oder nur gespielt.

Im Lauf der Nachforschungen, zu denen das gleiche Team wie in "Schlüssel 17" zusammengerufen wird, stellt sich heraus, dass viele Spuren in die Vergangenheit führen - und zwar sowohl in die von Tom wie auch in die von Sita. Was haben die beiden noch gemeinsam?

Marc Raabes Schreibstil reißt den Leser sofort mitten ins Geschehen, man kann sich alles prima vorstellen und an einigen Stellen kann man trotz der harten Story auch etwas schmunzeln. Auch die emotionale Seite kommt nie zu kurz und man kann wirklich mit den Figuren mitfiebern.
Tom und Sita sind zwei wirklich sympathische Charaktere, wenngleich vielleicht nicht auf den ersten Blick, aber sie sind stark und ehrlich und riskieren auch, selbst einmal in Gefahr zu geraten.

Die Story ist super durchdacht und greift - wie gesagt - viele Ereignisse aus "Schlüssel 17" wieder auf, so dass man diesen Band unbedingt gelesen haben sollte, sonst fehlen einfach einige Details, die hier zum besseren Verständnis beitragen können.
Gemein fand ich den Cliffhanger am Schluss, so dass mir nur noch zu sagen bleibt: wann kommt endlich die Fortsetzung? :)

Veröffentlicht am 30.08.2019

Menschliche Abgründe ...

Das Blut von London
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Laura Robinson nimmt uns mit ins Jahr 1781 nach London. Die Stadt wächst stetig, aber die Kluft zwischen Arm und Reich ist sehr groß und es gibt viele Bezirke, in die man besser keinen Fuß setzt, wenn ...

Laura Robinson nimmt uns mit ins Jahr 1781 nach London. Die Stadt wächst stetig, aber die Kluft zwischen Arm und Reich ist sehr groß und es gibt viele Bezirke, in die man besser keinen Fuß setzt, wenn man an Leib und Leben hängt.

Captain Harry Corsham erzählt uns diese Geschichte aus seiner Perspektive. Die Schwester seines Jugendfreundes Tad Archer sucht ihn verzweifelt auf, da ihr Bruder verschwunden ist. Die Spur führt nach Deptford ins Hafenviertel: dort ist die schlimm zugerichtete Leiche eines Mannes gefunden worden, der sich Thomas Valentine nannte.
Leider muss Harry feststellen, dass es sich dabei um Tad handelt und trotz der Warnungen seitens des Friedensrichters beginnt er sofort, auf eine Faust herauszufinden, wie es zu diesem grausamen Mord kommen konnte.
Schon bald wird klar, dass er sich damit bei einigen Personen von Rang und Namen extrem unbeliebt macht, denn Tad war ein ausgesprochen aktiver Gegner der Sklaverei und versuchte zeitlebens, den Betroffenen mit rechtlichem Beistand zu helfen.
Immer mehr erkennt Harry, dass eine große Sache hinter dem Mord steckt, es geht um sehr viel Geld, um Ansehen, vielleicht sogar um den Fortbestand der Sklavenhaltung. Er setzt dabei nicht nur einmal sein eigenes Leben aufs Spiel, doch er gibt nicht auf ...

Harry ist ein Charakter, der sehr authentisch wirkt durch die lebendige Gefühlswelt und seine Gedanken, an denen wir teilhaben dürfen. Man kann deshalb wirklich gut mit ihm mitfühlen, wenn er immer wieder schwere Entscheidungen treffen muss, die nicht selten mit Leben oder Tod zu tun haben.
Er begibt sich auf so gefährliches Terrain, dass sein eigenes Leben und sogar seine Familie davon nicht unerheblich bedroht sind.

Wir dürfen in menschliche Abgründe blicken, die so grausam sind, dass man sie am liebsten als reine Fiktion abtun würde. Aber die Autorin hat sich sehr genau mit den Themen befasst, die sie in diesem Roman verarbeitet. Leider sind die Gräueltaten im Zusammenhang mit den Überseekolonien und der damit verbundenen Sklaverei wohl in Wirklichkeit sogar noch um ein Vielfaches schlimmer gewesen, als wir nach dem Lesen dieses Buches erahnen können.

Es geht wirklich blutig und sehr grausam zur Sache, aber durch den unaufgeregten, ruhigen Schreibstil empfindet man vieles als nicht so unmittelbar bedrohlich, sogar actionreiche Szenen stechen kaum heraus.
Man könnte es auch als historischen Krimi bezeichnen, denn es geht vor allem um die langwierige Suche nach dem Täter. Auf vielen Irrwegen, mit zahlreichen falschen Spuren und unvorhergesehenen Wendungen gelangt Harry am Ende ans Ziel, doch bis dahin fließt viel Blut und es sterben weitere Unschuldige.

Ein historischer Roman, der uns die Gräuel der Sklavenhaltung hautnah schildert. Spannend, fesselnd, emotional und sehr komplex aufgebaut.