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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.11.2018

Wenig Aufwand für mehr Lebensfreude ...

Ich bin liebenswert
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Entweder es fällt mir jetzt erst auf oder „Journaling“ entwickelt sich immer mehr zu einem neuen Trend. Wer sich hin und wieder mit Lebensratgebern befasst, der weiß, dass man viele Übungen und Gedankenspiele ...

Entweder es fällt mir jetzt erst auf oder „Journaling“ entwickelt sich immer mehr zu einem neuen Trend. Wer sich hin und wieder mit Lebensratgebern befasst, der weiß, dass man viele Übungen und Gedankenspiele schriftlich festhalten soll. Es ist eine alte Weisheit, dass sich Geschriebenes besser ins Gedächtnis einprägt … wer schreibt, der bleibt.

Ergänzend zu einigen Sachbüchern, die ich in letzter Zeit gelesen habe, hielt ich dieses Büchlein für eine echte Bereicherung. Schon der Untertitel sagt eigentlich alles aus, worum es geht:
„Ein Journal, das mich dabei begleitet, mich selbst zu lieben – auch wenn ich manchmal schlechte Laune habe, schmolle, wenn etwas nicht klappt, und dazu neige, meine guten Eigenschaften zu übersehen, vor allem, wenn mal wieder die ganze Welt gegen mich ist und meine innere Stimme mir sagt, was für eine Niete ich bin, aber wenn ich es schaffe, nett zu mir selbst zu sein in einer Welt, die manchmal ganz schön gemein ist, dann werde ich am Ende glücklicher sein.“

Nach einer kurzen Einführung bzw. Anleitung findet man in diesem sehr schön und durchgehend farbig gestalteten Journal viele leere Seiten, die man mit einem Datum und einigen Anmerkungen zum Thema „Was ich heute an mir liebe“ füllen kann.
Jeweils auf den linken Seiten sind verschiedene Zitate abgedruckt, hier ist alles vertreten vom Dalai Lama bis hin zu Angelina Jolie.
Man sollte sich dem Journaling am besten täglich widmen, eine Viertelstunde wäre optimal. Gelingt es uns, das Schreiben zu einem Ritual zu kultivieren, das ganz selbstverständlich wird, so soll uns das helfen, Dinge klarer zu sehen, zu reflektieren, es kann seelische Probleme verbessern, uns freier und entspannter werden lassen. Erstrebenswerte Ziele, die wir mit wenig Aufwand erreichen können.

Selbst habe ich schon oft die Erfahrung gemacht, dass man Situationen mit etwas Abstand ganz anders bewertet. So kann es durchaus helfen, wenn man Probleme niederschreibt (oder natürlich auch Positives) und nach einiger Zeit wieder einmal liest und so mit manchem leichter zurechtkommt.

„Ich bin liebenswert“ ist ein wunderschön gestaltetes Büchlein mit festem Einband, der auch eine regelmäßige Nutzung bestimmt gut verkraftet, und ist außerdem mit einem Lesebändchen ausgestattet. Auch als Geschenk kann ich mir dieses Journal bestens vorstellen und empfehle es gerne weiter!

Veröffentlicht am 12.10.2018

Manchmal ist der einfache Weg besser ...

Entspannte Eltern
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Manche würden behaupten, ich hätte dieses Buch ja als „Unbeteiligte“ gelesen, weil ich nun mal keine Kinder habe und auch nie welche wollte. Aber ich habe mich in den letzten Monaten sehr viel mit dem ...

Manche würden behaupten, ich hätte dieses Buch ja als „Unbeteiligte“ gelesen, weil ich nun mal keine Kinder habe und auch nie welche wollte. Aber ich habe mich in den letzten Monaten sehr viel mit dem „inneren Kind“ befasst, mit den Auswirkungen, die eine (meist unbewusst) falsche Erziehung bis ins Erwachsenenleben haben kann. Gibt es vielleicht einfache Wege, um solche Fehler zu vermeiden und seine eigenen Kinder möglichst unbelastet heranwachsen zu lassen?

Dr. Jane Scott zeigt diese möglichen Wege auf und sie nimmt Eltern gleichzeitig den Druck von den Schultern, der durch das Umfeld und die Gesellschaft heutzutage meist unweigerlich aufgebaut wird.
Jeder kennt inzwischen den Begriff „Helikoptereltern“ und genau das ist leider der allgemeine Trend in unseren angeblich so fortschrittlichen Industrienationen (USA, Deutschland, aber es gibt glücklicherweise auch kleine Ausnahmen). Die Kinder haben kaum noch Luft zum Atmen, sie werden von morgens bis abends beschäftigt, von allen potentiellen Gefahren (die wir für solche halten) ferngehalten, sie werden in Watte gepackt und ihrer Bewegungsfreiheit beraubt. Schon im Säuglingsalter fängt das an und hat – wie die Autorin in ihrer Eigenschaft als Kinderärztin jahrelang beobachten konnte – schlimme Folgen für den Nachwuchs. Das sog. „Flachkopfsyndrom“ nimmt beispielsweise immer mehr zu und die Kleinen können ihre motorischen und kognitiven Fähigkeiten nicht optimal entwickeln, wenn sie sich nicht frei bewegen können und entsprechend gefordert werden.
Dr. Jane Scott ist in Kenia aufgewachsen und hat auch danach viel Erfahrungen in anderen Ländern sammeln können. Sie ist fasziniert von der Leichtigkeit und Einfachheit mit der in vielen Kulturen auch heute noch ganze Generationen von Kindern aufwachsen dürfen. Während bei uns alles reglementiert und mit falschen Ansätzen „gefördert“ wird, dürfen die Kleinen anderswo einfach noch Kind sein mit ausreichend Zeit zum Toben, freiem Spielen und dazu noch gelassenen, ausgeglicheneren Eltern als hierzulande.
Ihre Tipps sind denkbar einfach: niemals Angst machen und von der Gesellschaft ein schlechtes Gewissen einreden lassen. Jeder sollte seinen eigenen Weg finden, mit dem er glücklich ist. Wenn dazu ungewöhnliche Ansätze nötig sind, dann schert euch nicht um die Meinung der Nachbarn.
Entschleunigt euer Leben und euren Alltag: wer ständig unter (oft selbst auferlegtem) Stress steht, der kann nicht vernünftig handeln und wird sich alles schwerer machen, als es eigentlich sein müsste.
Habt Vertrauen in die Kinder, gebt ihnen Mut und Anregungen mit auf den Weg, aber keine ständigen Verbote und Einschränkungen. Nehmt sie ernst, geht niemals davon aus, dass sie sich schlecht benehmen, weil sie euch ärgern wollen. Hinterfragt das angebliche Fehlverhalten, versetzt euch in die Lage des Kindes und löst Konflikte mit Verständnis und Geduld.
Diese und viele weitere sehr hilfreiche Tipps sorgen mit Sicherheit auch dafür, dass aus diesen Kindern Erwachsene werden, die nicht Jahrzehnte später noch mit unverarbeiteten Problemen aus ihrer Kindheit zu kämpfen haben.

Auch ich als „Nichtmutter“ habe sehr viel einleuchtende und hilfreiche Dinge aus dieser Lektüre mitnehmen können. Die Autorin versucht nicht mit 08/15-Ratschlägen ein starres Verhaltenskonzept vorzugeben, sondern sie erteilt kleine Hilfestellungen und zeigt eindrücklich positive und auch negative Folgen auf. Als Kinderärztin geht sie natürlich oft auf den Bereich der Gesundheit ein, was uns allen sehr am Herzen liegen sollte.
Manches klingt einfach wie „zurück zu den Anfängen“, weniger Schnickschnack, mehr freies Leben, Zeit, Verständnis und Liebe … und warum sollte ein Ratgeber immer kompliziert sein? Das Buch kann ich nur wärmstens empfehlen!

Veröffentlicht am 10.10.2018

Leider wenig Känguru, aber viel gut verpackte Kritik!

QualityLand (QualityLand 1)
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Die Geschichte ist eine humorvoll-düstere Zukunftsvision, bei der man irgendwie nie weiß, ob man lachen oder sich gruseln soll.
Roboter nehmen den Menschen die Arbeit weg, Wünsche werden von "The Shop" ...

Die Geschichte ist eine humorvoll-düstere Zukunftsvision, bei der man irgendwie nie weiß, ob man lachen oder sich gruseln soll.
Roboter nehmen den Menschen die Arbeit weg, Wünsche werden von "The Shop" per Drohnenlieferung erfüllt, noch bevor man sich derer selbst bewusst ist, Partner findet man mittels App und tauscht sie gern mal einfach so durch einen Besseren aus, wenn das "Quality Pad" es vorschlägt. Überhaupt wird selbständig nur noch wenig gedacht und Auto fährt man auch nicht mehr selbst.

Beim Hören dieser Geschichte habe ich mich sehr gut amüsiert und natürlich habe ich mich als Känguru-Fan total über ein kleines verstecktes Wiedersehen gefreut. Marc-Uwe Kling gelingt es wie immer grandios, seine durchaus angebrachte Kritik sorgfältig verpackt unters Volk zu bringen. Prädikat: sehr empfehlenswert!

Veröffentlicht am 10.10.2018

Liebenswürdig, spannend, kurzweilig ...

Oberons blutige Fälle
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Das Buch besteht aus zwei getrennten Geschichten, die aber zeitlich direkt aufeinanderfolgen und so irgendwie doch zusammenhängen. Atticus, der Druide und sein toller Hund Oberon lösen also in diesem Band ...

Das Buch besteht aus zwei getrennten Geschichten, die aber zeitlich direkt aufeinanderfolgen und so irgendwie doch zusammenhängen. Atticus, der Druide und sein toller Hund Oberon lösen also in diesem Band gleich zwei knifflige Fälle.
Tatkräftige Unterstützung erhalten sie dabei von weiteren sympathischen Gestalten, wie Granuaile, der Freundin von Atticus und Orlaith, Oberons Hundefreundin. Die Figuren sind allesamt so liebenswürdig gestaltet, dass man sie einfach mögen muss. Vielschichtig, witzig und ironisch, richtig toll beschrieben.
Zunächst geht es um verschwundene Rassehunde, deren Verbleib die beiden Hobbydetektive nachgehen. Sie unterstützen dabei die Ermittlungen der Polizei, wobei der Erhalt vieler Infos nicht immer leicht zu erklären ist. Schließlich reisen Druiden meist nicht mit Autos, sondern mittels verzauberter Bäume. So können Atticus und Oberon in kürzester Zeit sehr viele Menschen befragen und eine wichtige Spur finden.
Im zweiten Teil wird es witzig, denn Hunde und Eichhörnchen haben anscheinend eine grundsätzliche gegenseitige Abneigung, die hier oft zu spaßigen Szenen führt.
Das Lesen dieses Buches hat mir sehr viel Spaß gemacht. Ich fand die Figuren einfach toll und so sympathisch, dass ich gerne weitere Abenteuer mit ihnen erleben möchte. Es ist eine super gelungene Mischung aus Fantasy, schwarzem Humor und Krimi - einfach toll geschrieben!

Veröffentlicht am 21.09.2018

Erschreckend und irre spannend ...

Rachewinter
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Fast etwas schockiert habe ich das Buch nach vielen aufregenden Lesestunden schließlich zugeklappt und freu mich jetzt schon auf die Fortsetzung. Schockiert deshalb, weil Andreas Gruber sich diesmal wieder ...

Fast etwas schockiert habe ich das Buch nach vielen aufregenden Lesestunden schließlich zugeklappt und freu mich jetzt schon auf die Fortsetzung. Schockiert deshalb, weil Andreas Gruber sich diesmal wieder wirklich sehr erschreckende Mordmethoden ausgedacht hat, die auch hartgesottenen Thrillerlesern ein bisschen Gänsehaut bescheren dürften.
Aber erst mal zum Allgemeinen: wer die Buchreihe noch nicht kennt, darf gerne erst die Vorgängerbände lesen, denn es lohnt sich wirklich und man kennt dann einfach die Charaktere schon besser. Und was gibt es Schöneres, als einen Band nach dem nächsten lesen zu können, ohne warten zu müssen. ;)
Natürlich haben auch Neueinsteiger sicher keine Probleme, sich mit den Figuren anzufreunden. Der Autor hat nämlich echt liebenswürdige Charaktere erschaffen, die man einfach gern haben muss.
Im Mittelpunkt steht Kriminalkommissar Walter Pulaski, der allerdings durch einige Verfehlungen und Alleingänge in der Vergangenheit im Dienst degradiert wurde. Das sagt schon vieles über ihn aus: er schert sich wenig um Vorschriften, wenn sie ihn dabei behindern, einen Fall aufzuklären. Hat er einmal eine Spur, dann lässt er sich durch nichts davon abbringen.
Ähnlich unkonventionell und zielstrebig ist auch Anwältin Evelyn Meyers, deren Wege sich schon früher mit denen von Walter gekreuzt haben. Und auch diesmal wird den beiden irgendwann klar, dass sie demselben Täter auf den Fersen sind und den Showdown bestreiten sie zusammen.

Es ist eine toll durchdachte, sehr spannend erzählte Story mit Tiefgang und vielen Emotionen. Viele Puzzleteile, die sich nach und nach zu einem Bild formen, das erschreckend und abgrundtief böse ist.
Man fragt sich unweigerlich, wie viel Wahrheit in diesem Buch steckt, denn es geht darum, dass sich reiche und einflussreiche Personen so ziemlich alles erlauben können und damit ungeschoren davonkommen. Doch Walter und Evelyn sorgen als Läuse im Pelz der intriganten Gestalten dafür, dass es auch Ausnahmen von dieser Regel gibt, wenngleich sie selbst dabei in arge Bedrängnis geraten.

Als Leser ist man dank des atmosphärischen, lebendigen Schreibstils immer voll dabei, man kann sich (manchmal fast zu gut) in alles hineinversetzen und fiebert regelrecht mit. Es mangelt nicht an blutigen Szenen, doch diese werden nicht unnötig in die Länge gezogen. Andererseits gibt es genauso viele versöhnliche, schöne Momente und natürlich kommen auch einige Tiere in der Geschichte vor, denn diese liegen dem Autor sehr am Herzen.

Den „Rachewinter“ kann ich deshalb nur wärmstens weiterempfehlen, Thrillerfans kommen hier voll auf ihre Kosten, denn diese Reihe bietet pure fesselnde Leseunterhaltung!