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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.07.2018

War mir leider zu wenig spannend ...

Ins Dunkel
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Der Klappentext verspricht einen spannenden Thriller, in dem fünf Frauen zu einem Teambuildingevent in den australischen Dschungel aufbrechen und nur vier von ihnen erreichen das Ziel. Wo ist Alice, was ...

Der Klappentext verspricht einen spannenden Thriller, in dem fünf Frauen zu einem Teambuildingevent in den australischen Dschungel aufbrechen und nur vier von ihnen erreichen das Ziel. Wo ist Alice, was ist mit ihr geschehen?
Das müssen die Ermittler, Suchmannschaften und Aaron Falk mit seiner Kollegin Carmen herausfinden.
Alice hat für Aaron nicht ganz freiwillig als Informantin fungiert und nun macht sich dieser Vorwürfe, ob dies mit ihrem Verschwinden zu tun haben könnte. Doch es gibt noch viel mehr Geheimnisse und mögliche Gründe für ein Verbrechen. Unter anderem trieb ein berüchtigter Serienmörder in der Gegend einmal sein Unwesen.

Der Schreibstil von Jane Harper ist wunderbar zu lesen, flüssig und sehr atmosphärisch und ausführlich. Trotzdem hatte ich einige Probleme mit dem Buch. Es fehlte mir einfach an Spannung und das leider durchgehend.
Die Story wird aus wechselnden Perspektiven erzählt: die Kapitel sind jeweils in der Vergangenheit und Gegenwart angesiedelt. Wir erleben hautnah den Treck der Frauen und die Ermittlungen von Aaron und Carmen mit.

Keine der fünf Frauen war mir sympathisch und ich konnte keine Beziehung zu ihnen aufbauen. Ich empfand sie eher als anstrengend und teils zickig. Daran konnten auch umfangreiche Informationen zu deren Vorgeschichte, Verbindungen aus der Vergangenheit und vieles mehr nichts ändern. Ganz im Gegenteil: die vielen Backgroundinfos waren mir sogar zu viel und anfangs eher verwirrend.
Auch zu Aaron erfährt man ein bisschen etwas aus seiner Vorgeschichte und viele kleine Andeutungen machen neugierig auf Band 1. Ihn mochte ich von allen Figuren noch am liebsten.

Jane Harper hat sich aber sehr viele Verstrickungen ausgedacht und falsche Spuren gelegt, so dass man wirklich nie weiß, woran man ist. Auch die Auflösung war gut durchdacht und alles fügte sich gut ineinander. Trotzdem blieb einfach die Spannung auf der Strecke, die wollte bei mir nicht aufkommen.

Als Thriller kann ich das Buch deshalb nicht wirklich bezeichnen. Das geht für mich auf jeden Fall eher in die Richtung Krimi. Es wird einfach ruhig ermittelt ohne viel Action und Aaron begibt sich auch selbst nicht in gefährliche Situationen, so dass „Thriller“ für mich irreführend wirkt.

Weiterempfehlen kann ich das Buch aber auf jeden Fall allen Fans der Reihe und Lesern, die auf der Suche nach einem ausgefeilten Psychokrimi sind, denn hier spielt sich viel Zwischenmenschliches ab und die Spannung könnte somit eher daraus entstehen und aus dem Verborgenen, das sich erst nach und nach aufklärt.

Veröffentlicht am 15.07.2018

Komplex, atmosphärisch, fesselnd ...

In deinem Namen
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Nap (Napoleon) Dumas ist Polizist und vor 15 Jahren verlor er bei einem rätselhaften Unfall seinen Zwillingsbruder Leo. Er ist zusammen mit einem Mädchen von einem Zug überrollt worden, angeblich hätten ...

Nap (Napoleon) Dumas ist Polizist und vor 15 Jahren verlor er bei einem rätselhaften Unfall seinen Zwillingsbruder Leo. Er ist zusammen mit einem Mädchen von einem Zug überrollt worden, angeblich hätten Alkohol und Drogen dazu beigetragen.
Nap will diese Version bis heute nicht akzeptieren und ist außerdem auf der Suche nach seiner damaligen großen Liebe Maura, die kurz nach dieser Tragödie spurlos verschwand.

Als nun plötzlich am Tatort eines Polizistenmordes ausgerechnet Mauras Fingerabdrücke auftauchen, sind die Ereignisse der Vergangenheit so präsent wie nie. Eigentlich ist Nap als Ermittler gar nicht zuständig, doch er kann die Sache nicht auf sich beruhen lassen. Er geht eigenen Spuren nach, deckt Dinge auf, die lange zurückliegen und steckt seine Nase in Angelegenheiten von höchster Sicherheitsstufe, was ihm ordentlich Ärger einbringt.
Doch Nap ist immun gegen Anfeindungen, er geht stur weiter seinen Weg, egal wo er aneckt. Für ihn zählt nur das Ergebnis und dass er endlich Licht ins Dunkel bringen kann.

Besonders gut gefallen hat mir an diesem Thriller, dass er vielschichtig und komplex ist. Die Vergangenheit wird immer wieder eingeblendet, alles fügt sich langsam ineinander zu einer stimmigen Story, die niemals langweilig wird beim Lesen. Trotz einer durchgehenden Spannung geht es insgesamt eher ruhig zu, es gibt wenig echt spektakuläre, actionreiche Szenen, aber trotzdem weiß der Autor zu fesseln. Man rätselt mit, man glaubt sich am Ziel und schon wieder rückt eine überraschende Wendung alles in ein neues Licht. Wirklich toll geschrieben und allerbeste, weitgehend unblutige Leseunterhaltung, die ich gerne weiter empfehle!

Veröffentlicht am 12.07.2018

Erschreckend ...

Mörderische Provence
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Diese Krimireihe gehört zu meinen absoluten Favoriten. Und das liegt nicht nur an den wunderschönen Schauplätzen in meiner zweiten Heimat Südfrankreich, an denen ich teilweise schon selbst gewesen bin.

Hauptperson ...

Diese Krimireihe gehört zu meinen absoluten Favoriten. Und das liegt nicht nur an den wunderschönen Schauplätzen in meiner zweiten Heimat Südfrankreich, an denen ich teilweise schon selbst gewesen bin.

Hauptperson ist Albin Leclerc, ein Polizist im Ruhestand, der von seinen Kollegen den kleinen Mops Tyson geschenkt bekommen hat. Eigentlich wollten sie ihn damit sinnvoll beschäftigen, damit er endlich seine Nase aus Angelegenheiten hält, die ihn nichts mehr angehen. Doch weit gefehlt: Albins Spürsinn sorgt immer wieder dafür, dass er mitten in aktuellen Ermittlungen landet und am Ende auch noch erheblich zur Aufklärung der spannenden Fälle beiträgt, natürlich zusammen mit seinem Spürhund.

Nicht nur Albin ist ein sehr sympathischer Charakter, auch seine Lebensgefährtin, Tochter, Enkelin und einige Polizisten habe ich gleich ins Leserherz geschlossen. Eine tolle Truppe, mit der man gerne mitfiebert – und das ist auch stets nötig, denn irgendwie gerät immer jemand in Gefahr.

Dieses Buch liest sich wie ein spannender Blockbusterthriller … hat man einmal angefangen, kann man es kaum noch aus der Hand legen. Eine Frau wird nach einem Verkehrsunfall von Unbekannten verschleppt und gerät zufällig in die Fänge eines Menschenhändlerrings. Die Szenen sind auf psychologischer Ebene stellenweise extrem heftig und schwer zu ertragen. Die Vorstellung, dass solche Verbrechen ganz real und täglich passieren, ist wirklich erschreckend.
Umso mehr hat mich das Geschehen berührt und mitgerissen. Ein wahnsinnig fesselnder Krimi, der schon eher ein Thriller ist. Für zartbesaitete Leser vielleicht eher weniger geeignet.

Am Ende des Buches gibt es gleich eine Leseprobe für Albins vierten Fall und ich kann es jetzt schon kaum erwarten.
Eine superspannende Reihe mit sympathischen, herzlichen Charakteren und jeder Menge allerbester Leseunterhaltung. Kann ich nur wärmstens weiterempfehlen!

Veröffentlicht am 30.06.2018

Herrlich selbstironisch ...

Paula kommt
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Bei mir hat Paula ja schon gewonnen mit ihrer offenen Haltung und der Überzeugung, Menschen niemals wegen ihrer Neigungen oder solchen Dingen zu diskriminieren. Für sie gibt es einfach Arschlö*** und welche, ...

Bei mir hat Paula ja schon gewonnen mit ihrer offenen Haltung und der Überzeugung, Menschen niemals wegen ihrer Neigungen oder solchen Dingen zu diskriminieren. Für sie gibt es einfach Arschlö*** und welche, die es eben nicht sind. Genau meine Einstellung! :)

Auch sonst habe ich selten beim Lesen eines Ratgebers so gelacht wie bei diesem hier. Ein wunderbar lockerer, humorvoller Schreibstil sorgt grundsätzlich für beste Unterhaltung, aber dann kommt noch eine Riesenportion Selbstironie der Autorin hinzu – eine grandiose Mischung, die einfach Spaß macht.

Man kann auch durchaus noch Neues lernen in diesem Buch, ich habe bei Weitem nicht alles gewusst, was dort angesprochen wurde. Aber es gibt natürlich auch viele Fragen auf dem „Dr.Sommer-Bravo-Niveau“, über die man hauptsächlich lachen kann.
Das Buch spricht zwar auch Männer an, aber zum Großteil ist es schon eher an Frauen gerichtet. Paula erzählt aus ihrem eigenen Sexleben, von ihren persönlichen Pleiten, Pech und Pannen. Aber wir dürfen auch hinter die Kulissen ihrer TV-Show blicken und außerdem kommen auch ihre Zuschauer / Leser zu Wort mit ihren Erfahrungen und Erlebnissen.

Ein rundum gelungenes Buch, das nicht nur Ratgeber, sondern Gute-Laune-Garant ist. Unbedingt lesen!

Veröffentlicht am 28.06.2018

Unheimlich spannend ...

Das Haus der Mädchen
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Andreas Winkelmann schreibt unglaublich spannende Thriller, weshalb ich auch diesen unbedingt sofort haben musste. Und ich wurde nicht enttäuscht, denn einmal angefangen, konnte ich nicht mehr aufhören ...

Andreas Winkelmann schreibt unglaublich spannende Thriller, weshalb ich auch diesen unbedingt sofort haben musste. Und ich wurde nicht enttäuscht, denn einmal angefangen, konnte ich nicht mehr aufhören mit dem Lesen.

Im Wesentlichen verfolgen wir zwei Handlungsstränge, die sich irgendwann zusammenfinden.
Alles beginnt mit einem unglaublichen Mord, bei dem ich mich so gut in die Szene hineinversetzen konnte, dass ich echte Gänsehaut bekam. Der Krankenpfleger Oliver ist nachts auf dem Heimweg, als er in einem Kleintransporter vor sich Unglaubliches beobachtet. Er vermutet ein Verbrechen und verfolgt den Wagen, um mit seinem Handy ein Foto zu schießen. Geschossen wird dann kurz darauf auch tatsächlich, aber mit der Folge, dass Oliver stirbt.
Freddy, ein seit Kurzem obdach- und mittelloser Geschäftsmann, hat das Pech, zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein. Er wird Zeuge des kaltblütigen Mordes und steht fortan selbst auf der Abschussliste.

Dann wäre da noch Leni, die vom Land in die große Stadt gekommen ist, um hier ihr berufliches Glück zu finden. Vom Chef ihrer künftigen Praktikumsstelle in einem Verlag hat sie ein günstiges Zimmer vermittelt bekommen, das sich als wirklich großzügig herausstellt. Allerdings teilt sie die Wohnung nicht mit einem Vermieter, sondern mit vielen anderen jungen Leute. Eine von ihnen ist Vivien, die in Hamburg auf der Suche nach einem Millionär fürs Leben ist und die Leni unbedingt mitnehmen will ins aufregende Nachtleben. Als am nächsten Tag Viviens Zimmer plötzlich neu vermietet ist und von ihr jede Spur fehlt, wird Leni misstrauisch.

Leni ist ein wunderbarer Mensch, den man sofort ins Herz schließt. Zurückhaltend, schüchtern, aber im richtigen Moment zeigt sie den Mut einer Löwin. Sie setzt sich für Schwächere ein, lässt nicht locker, bis sie ihr Ziel erreicht hat.
Freddy dagegen ist auch nicht unsympathisch, hat aber wesentlich mehr Ecken und Kanten und schlechte Eigenschaften oder Flecken in der Vergangenheit, die es einem zunächst vielleicht nicht so leicht machen, ihn zu mögen.
Aber auch er kriegt die Kurve und wird zu einem tollen Protagonisten.

Auf Seiten der Polizei haben wir es hauptsächlich mit Jens Kerner zu tun und seiner Kollegin Rebecca. Die beiden sind ein unschlagbares Team und ihr Diensteifer endet nicht mit dem Feierabend. Mit viel Herzblut, Ausdauer und gutem Gespür kommen sie jedem Geheimnis auf die Spur.

Besonders mitgefühlt habe ich auch mit den Opfern, denn man ist hautnah dabei, wenn sie leiden oder sogar sterben müssen. Es geht durchaus brutal und blutig zur Sache und Andreas Winkelmann beleuchtet die Untiefen der menschlichen Psyche so treffend, dass man wirklich nur hofft, niemals solchen Leuten zu begegnen. Es ist eine Geschichte, die auch im normalen Leben durchaus vorstellbar ist, obwohl man sich das Gegenteil wünscht.

Spannend von Anfang bis zum Ende, mit extrem vielen falschen Spuren und Verwirrspielen, immer wieder anderen Blickwinkeln und Gänsehautgarantie. Ein Thriller, den man gelesen haben muss!